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NOx-Abgasreinigung ohne AdBlue?

Themenstarteram 1. April 2016 um 6:36

Hi,

ich will jetzt sicher keine neue VW-Betrüger-Diskussion anfachen, aber nach dem ich auch auf so einer Sch***karre size, habe ich mich mal bei der Konkurenz umgesehen. Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, ob ich überhaupt noch einen Diesel nehmen soll, oder nicht. Deswegen habe ich mich mal bei diversen Marken umgesehen und dabei festgestellt, dass nur wenige (Jaguar z.B.) einen von außen nachfüllbaren Adblue-Tank haben.

Auf Nachfrage bei Mazda hin meinte der Verkäufer, die AdBlue-Technologie wäre schon wieder out und die NOx-Reinigung würde jetzt ohne diesen Zusatz gemacht - wie genau, konnte er mir allerdings auch nicht sagen (was ich nicht sehr vertrauenerweckend fand).

Deswegen mal die Frage hier: Stimmt das? Wenn ja, wie werden die NOx-Werte bei neuen Modellen ohne AdBlue reduziert - mit der VW-Methode? ;-)

Danke!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Elmi79 schrieb am 1. April 2016 um 08:36:09 Uhr:

Auf Nachfrage bei Mazda hin meinte der Verkäufer, die AdBlue-Technologie wäre schon wieder out und die NOx-Reinigung würde jetzt ohne diesen Zusatz gemacht - wie genau, konnte er mir allerdings auch nicht sagen (was ich nicht sehr vertrauenerweckend fand).

Ja und Nein. Tatsache ist, dass die Anzahl an Dieselfahrzeugen mit SCR - Technologie stetig ansteigt, denn nur diese Technik erlaubt es, einen Motor unter auch in der Praxis relevanten Bedingungen möglichst stickoxidarm zu betreiben. Richtig ist aber auch, dass Mazda es (und zwar als einziger Hersteller) schafft, die Euro 6 - Norm beim Dieselmotor nicht nur ohne SCR - System, sondern auch ohne den ansonsten von den meisten Herstellern, die sich kein teures SCR - System leisten wollen, obligatorischen Speicherkatalysator zu erreichen. Gemacht wurde das bei Mazda vor allem über eine auffällig geringe Verdichtung, welche die Verbrennungstemperaturen und somit auch die Bildung von thermischem NOx herabsetzt.

Interessantes Detail: Da die Ottomotoren im Gegensatz zu den Dieselmotoren von Mazda sehr hoch verdichtet sind, hat man dort das Kuriosum, dass die Diesel, - und Benzinmotoren exakt gleich verdichtet sind (14:1). Das dürfte einmalig sein.

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am 5. April 2016 um 7:19

Mazda schafft die Euro Abgasnorm nur ohne SCR, weil sie bei geringer Last die Verdichtung so stark runterfahren. Beim NEFZ Test wird ja eh nie mit hoher Last gefahren also kann man hier fröhlich an der Verdichtung rumspielen. ;)

Wenn man aber auf der Straße auf den Pin drückt, haut der Mazda auch massenweise NOx raus wie alle anderen Diesel. Aber da der hohe Lastbereich eh nicht geprüft wird, ist es nicht illegal. :rolleyes:

Interessant wäre die maximale Veridchtung des Skyactiv-D, aber die gibt Mazda nicht an.

Die geben nur die minimale Verdichtung beim Diesel und die maximale Verdichtung beim Benziner an. Beide sind Variabel.

Interessantes Marketing. ;)

Soweit ich weiß bietet Mazda ihre Wunderdiesel für PKWs nicht in den USA an. :D

 

EDIT: Der Diesel hat doch keine variable Verdichtung in Form von Phasenverstellern auf den Nockenwellen. Hatte das falsch in Erinnerung. Nur beim Benziner trifft das zu.

Aber Mazda hats immer noch nicht geschafft ihre Diesel in USA einzuführen.

http://blog.caranddriver.com/.../

Irgendwas muss da dran sein, dass der bei hoher Last nicht mehr so sauber ist. ;)

Auch der Otto hat eine feste Verdichtung, nämlich (wie der Diesel) von 14:1.

Die Verdichtung beschreibt die geometrischen Verhältnisse. Diese sind unabhängig von Phasenstellern.

am 5. April 2016 um 12:28

Ja, aber mit den Phasenstellern kann man ja variieren wie viel Luft tatsächlich rein kommt und verdichtet wird.

Ich habe das nicht richtig genannt, aber wenn die Ventile so schließen, dass nicht die volle Füllung des Zylinders genutzt wird, dann hat man im Grunde weniger Druck im Zylinder und das zählt bei der Verbrennung, oder? ;)

Damit hast du im Miller/Atkinsoncycle in der Kompressionsphase eine andere effektive Verdichtung wie Expansion. Bewegst etwas Gas dumm durch den Zylinder, das ist alles.

Ich überlege gerade, ob ein Turbo-Wankel im Atkinson-Modus nicht ne nette Sache wäre. Der Turbo mindert die Auswirkungen der seltsamen Brennraumgeometrie etwas und der Atkinson hilft dem Wirkungsgrad. Vibrationsarm ists immer noch, die Literleistung sinkt halt.

am 5. April 2016 um 13:37

Ja, das meinte ich auch. Effektiv hat der Skyactiv-G nicht immer eine Kompression von 14:1.

Mh? Der Wankel hat doch gar keine Ventile in dem Sinne. Wie willst du das realisieren?

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. April 2016 um 15:21:06 Uhr:

Ich überlege gerade, ob ein Turbo-Wankel im Atkinson-Modus nicht ne nette Sache wäre.

Bei einen Kolben mit Kolberringen ist es nicht übertrieben aufwendig den Brennraum dicht zu bekommen. Mit den Dichtleisten ist das schon wesentlich schwieriger. Die Kolbenringe kann man von unten schmieren und das Öl wird wieder nach unten hin mitgenommen. Beim Wankel mit seinen Dichtleisten geht das so nicht. Dann hat der Wankel, wie schon kev300 sagt, Kanäle. Variable Steuerzeiten sind da wohl kaum möglich.

Ich glaube nicht das beim Wankel etwas zu holen ist, auch wenn vibrationsarm recht nett ist.

Schließt sich nicht aus, dann muss der Einlasskanal halt breit werden bzw. verlängert werden. Was beim Ottomotor auf der Zeitachse stattfindet ist beim Wankel eine Funktion des Winkels. Variabel geht halt schwer, aber Atkinson ist nicht tendenziell unmöglich und die Asymmetrie zwischen Verdichtungstrakt und Expansion ist möglich.

Was mich am Wankel juckt: Für Hybride ein gutes Konzept. Wenige drehende Teile, das System ist per Hybrid von vielen Kaltstarts entlastet, läuft vibrationsarm, zugleich ne "Drehsau" und allgemein wenige bewegliche Teile. Somit eigentlich leicht zu überholen wenn die Dichtleiste im Sack ist UND der Wechsel des Rotors nicht total verbaut wird.

Zitat:

@kev300 schrieb am 5. April 2016 um 14:28:02 Uhr:

Ja, aber mit den Phasenstellern kann man ja variieren wie viel Luft tatsächlich rein kommt und verdichtet wird.

Ich habe das nicht richtig genannt, aber wenn die Ventile so schließen, dass nicht die volle Füllung des Zylinders genutzt wird, dann hat man im Grunde weniger Druck im Zylinder und das zählt bei der Verbrennung, oder? ;)

Das kann man auch über den Ladedruck erreichen.

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 5. April 2016 um 07:51:18 Uhr:

Zitat:

@sigma_H schrieb am 4. April 2016 um 23:29:35 Uhr:

 

Kostenmäßig spielt AdBlue keine Rolle.

Bei Nutzfahrzeugen gibt es einige SCR-only Konzepte, die aus Verbrauchsgründen die Abgasrückführung nicht nur minimieren, sondern sogar vollkommen darauf verzichten (Iveco, Scania) - natürlich steigt der AdBlue Verbrauch deutlich an.

..äh interessant. Nun ist mir mal untergekommen, dass die AGR für 5-8% Mehrverbrauch verantwortlich ist. Der würde ja dann wieder entfallen? Gibt es dazu Veröffentlichungen?

Jede Firma macht das leicht anders. Da muss man echt graben. Natuerlich enfaellt der Mehrverbrauch durch EGR wenn man weniger, bzw kein Abgase zurueck fuehrt. Von dem gesparten Geld kann man Harnstoff satt kaufen!

 

 

Pete

 

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