Notlösung: Fahren ohne Turbolader?
Hallo Leute,
Ich stecke ein bisschen in der Klemme. Bin für ein paar Wochen mit dem Auto ins Ausland gefahren und mir ist der Turbolader verreckt (Erst deutlicher Leistungsverlust, dann Ölspritzer durch den Auspuff, dann Rauch hinten raus, kein char. Pfeifen mehr zu hören). Ich mach das Teil jetzt auf keinen Fall nochmal an.
Ich weiß, dass ein Turboladerverlust bei älteren Autos normalerweise ein wirtschaftlicher Totalschaden ist, aber das Problem ist, dass ich mit diesem Auto noch zurück nach Deutschland fahren sollte. (Habe nämlich nen Anhänger dabei...)
Hier also die Frage: Kann man den Antrieb eines TDI so modifizieren, dass der Turbolader "überbrückt" wird, das Auto also ohne gefährlichen Ölverlust, drohenden Motorschaden etc, natürlich mit stark reduzierter Leistung, weiter fährt? Um genau zu sein 1000 km weiter?
Oder ist diese Idee totaler Unsinn?
Danke für eure Hilfe.
Euch grüßt Averell!
PS: ADAC-Plus habe ich nicht...
Beste Antwort im Thema
Hallo Leute,
nun die Auflösung des Rätsels: Es hat funktioniert! Vielen Dank an alle, die ihre Meinung hier hinterlassen haben und mir dadurch halfen, die Möglichkeiten abzuschätzen.
Für alle, die irgendwann mal ein ähnliches Problem haben und auf diesen Thread stoßen, so hat es bei mir funktioniert:
1. Irgendwie von unten an das Auto kommen (ich hatte einen Kran, mit dem normalerweise Flugzeuge angehoben werden, und habe große Ytong-Bausteine unter die Reifen gebaut, damit mir das Auto nicht auf den Kopf fällt). Wenn man sehr, sehr vorsichtig und bedächtig ist, bekommt man das Auto auch mit mehreren Anhebe-Schritten mit einem Wagenheber aufgebockt.
2. Die Ölzufuhr- und Abfuhrschläuche am Turbolader abschrauben, ist ein ziemliches Gefummel, geht aber ohne Schwierigkeiten.
3. Die Öffnungen der Leitungen fest verstopfen (ich habe große Niete in die Öffnungen reingezogen, ein runder Holzpinselstiel mit Hammerschlägen eingepresst würde es aber sicherlich auch tun). Ich hab die Leitungen anschließend wieder montiert, damit nichts lose herum hängt.
Der Turbolader bekommt nun kein Öl mehr (das ist ja auch Sinn der Übung), dadurch wird er sich während des Laufens mit der Zeit selbst zerstören. Da er aber sowieso kaputt ist, macht das nichts aus.
4. Den Schlauch vom Turbolader zum Ladeluftkühler entfernen, damit keine Teile des sich nun bald fressenden Laders durch den Schlauch in den Motor gelangen. Der Motor saugt nun ganz normale, ungeladene Luft an.
5. Genug Öl nachfüllen und losknattern! Ich bin mit einem ca. 800 kg schweren Anhänger über 2 Gebirgspässe knapp 1000 km nach Hause gefahren. Auf der Autobahn mit 80-100 (110 wäre denkbar gewesen), auf mäßigen Steigungen im zweiten Gang mit 40 km/h. Steile Anstiege sollte man unbedingt meiden, das geht wahrscheinlich nicht.
Auto war ein Golf IV (Diesel) mit ehemals 90 PS, 1.9 TDI-Motor, Baujahr 2001.
Viele Grüße,
Averell Dalton
24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Künne
Sicherheitshalber kann man ja noch die Ladeluftschläuche vom Turbo zum Motor entfernen
das ist bloß keinesfalls eine option sondern ein
muß.
😉
Zitat:
Original geschrieben von Künne
Leute Leute...Warum habe ich wohl gesagt dass der Ladeluftschlauch vom Turbo abgezogen werden sollte. Hier scheinen einige Leute ja fleißig ihr Wissen weiter zu geben. Frei nach dem Motto: Die rarsten Güter sind am teuersten 😁
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Das schreibst Du erst im 2 Post nach einer Vorwarnung!
Wer lesen kann...
Würde der TE Daten zum Auto und Motor angeben,
hätte es auch weniger modellübergreifender Vorschläge gegeben...
Hallo Leute,
nun die Auflösung des Rätsels: Es hat funktioniert! Vielen Dank an alle, die ihre Meinung hier hinterlassen haben und mir dadurch halfen, die Möglichkeiten abzuschätzen.
Für alle, die irgendwann mal ein ähnliches Problem haben und auf diesen Thread stoßen, so hat es bei mir funktioniert:
1. Irgendwie von unten an das Auto kommen (ich hatte einen Kran, mit dem normalerweise Flugzeuge angehoben werden, und habe große Ytong-Bausteine unter die Reifen gebaut, damit mir das Auto nicht auf den Kopf fällt). Wenn man sehr, sehr vorsichtig und bedächtig ist, bekommt man das Auto auch mit mehreren Anhebe-Schritten mit einem Wagenheber aufgebockt.
2. Die Ölzufuhr- und Abfuhrschläuche am Turbolader abschrauben, ist ein ziemliches Gefummel, geht aber ohne Schwierigkeiten.
3. Die Öffnungen der Leitungen fest verstopfen (ich habe große Niete in die Öffnungen reingezogen, ein runder Holzpinselstiel mit Hammerschlägen eingepresst würde es aber sicherlich auch tun). Ich hab die Leitungen anschließend wieder montiert, damit nichts lose herum hängt.
Der Turbolader bekommt nun kein Öl mehr (das ist ja auch Sinn der Übung), dadurch wird er sich während des Laufens mit der Zeit selbst zerstören. Da er aber sowieso kaputt ist, macht das nichts aus.
4. Den Schlauch vom Turbolader zum Ladeluftkühler entfernen, damit keine Teile des sich nun bald fressenden Laders durch den Schlauch in den Motor gelangen. Der Motor saugt nun ganz normale, ungeladene Luft an.
5. Genug Öl nachfüllen und losknattern! Ich bin mit einem ca. 800 kg schweren Anhänger über 2 Gebirgspässe knapp 1000 km nach Hause gefahren. Auf der Autobahn mit 80-100 (110 wäre denkbar gewesen), auf mäßigen Steigungen im zweiten Gang mit 40 km/h. Steile Anstiege sollte man unbedingt meiden, das geht wahrscheinlich nicht.
Auto war ein Golf IV (Diesel) mit ehemals 90 PS, 1.9 TDI-Motor, Baujahr 2001.
Viele Grüße,
Averell Dalton
schön, das es geklappt hat🙂
bei dem 90ps wird der leistungssprung auch nicht sooo gewaltig gewesen sein; ich schätze mal, so ~50ps sind dabei noch 'rumgekommen'
bei den stärker aufgepusteten wärs wohl durch niedrigere verdichtung und noch länger übersetztem getriebe qualvoller geworden.
so hattest du motorisch halt mal 70' jahre-feeling😁
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Schön das es geklappt hat und man hier eine Auflösung bekommt 🙂
Lustig war der im Octavia Forum AHAHAHA Steuern nach PS bezahlen XD was für ein quatscher. Nur gut das es für ccm^3 gilt. Naja schön das der der am meisten sein mundwerk aufreist mit so einer aussage auf die gusche fliegt. Das bemerkenswerte ist das sich darüber niemend beschwert hat und es anscheinend auch noch deppen gibt die das dank dem jetzt so im Hinterkopf behalten. 😁
@ lightningTino erst mal ruhig Brauner, zuerst infos einholen bevor man ausholt.
In Ö ist es mal so das Steuern nach Leistung berechnet werden, deshalb sind bei uns die Saugmotoren beliebter als Turbomotoren . Wäre es anders würden in Ö auch viel mehr kleine Motörchen zwangsbeatmet werden.
Aber ab 116ps wirds echt heftig was die Steuer und Versicherung anbelangt.
Hab mal im Netz nachgerechnet was ein VR6 Standard ( ohne Tuning ) im Monat kosten würde
Die Preise sind bei 200-300€ PRO Monat ( 90€ NUR Steuern)
ohh das ist heftig. stimmt wusste nicht wo der herkommt 😁 sry. aber die aussage kam mir erstmal spanisch vor aber das is echt bitter das dass nach ps geht :/
Guten Tag,
Ich bin eben auf diesen Beitrag gestoßen, da ich ein ähnliches Problem habe. Meine Frage: wenn ich den Schlauch vom Turbo zum Ladeluftkühler entferne, zieht der Motor dann nicht ungefiltert Luft an? Ich fahre einen Passat 3bg 1.9 TDI.
Zitat:
@Sevenson schrieb am 25. September 2018 um 16:20:10 Uhr:
Guten Tag,
Ich bin eben auf diesen Beitrag gestoßen, da ich ein ähnliches Problem habe. Meine Frage: wenn ich den Schlauch vom Turbo zum Ladeluftkühler entferne, zieht der Motor dann nicht ungefiltert Luft an? Ich fahre einen Passat 3bg 1.9 TDI.
Jop . Machst behälfsmäßig ne Socke mit Kabelstrapse drüber.