Nie wieder Phaeton! Oder doch?
Moin,
ihr habt vielleicht verfolgt, dass ich mich entschlossen habe, nicht einen dritten Phaeton zu bestellen. Ausschlaggebend waren dafür gleich ein Reihe von Gründen, von denen die wichtigsten die negativen Erfahrungen mit der Qualität meines zweiten Phaetons, das in meinen Augen nicht besonders gelungene GP3-Facelift und die Lust auf etwas neues gewesen sind.
Ich habe mich dann auf den Weg gemacht, den legitimen Nachfolger für meinen Phaeton zu finden. Ich habe mich in den aktuellen Jaguar XJ verliebt, dessen unorthodoxe Formensprache, sein wunderschönes Interieur und der sensationelle 3,0 Liter-Diesel mich ungemein ansprechen. Ich sympathisiere nach wie vor mit dem Citroen C6, weil ich mit Citroen DS- und CX-Modellen aufgewachsen bin und privat, bis ich knapp 30 war, nie etwas anderes als Citroen gefahren habe (abgesehen von einen Fiat Uno als Student, der zwar das zuverlässigste Fahrzeug war, das ich je besessen habe, aber eben kein „richtiges“ Auto). Ich bin beeindruckt vom BMW 7er F01, der technisch eine andere Welt als der Phaeton ist, und ich verstehe inzwischen den 5er GT als den aktuellen und, ehrlich gesagt, den besseren Phaeton.
Ich habe mit dem Infiniti M37 geliebäugelt, der japanisch perfekt mit einer Vielzahl ingenieuser Lösungen und einer perfekten Kundenansprache verführt und sogar mit dem Porsche Panamera hatte ich einen „One-Day-Stand“, doch ich habe mich nach der schnellen Nummer auf der Autobahn mit fadenscheinigen Erklärungen davon geschlichen.
Nun ist mein Leben nicht so viel anders als andere und deshalb gilt wohl auch für mich der (alte) Spruch: Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Aus einer Laune heraus kaufte ich spontan und blind einen der letzten Mercedes-Benz S 600 L aus der Baureihe W140. Der wahrhaft Dicke, der Unsägliche, der für das Sylt-Shuttle zu große und für den Kiez auch heute noch Verführerische , der Wagen des Dicken aus Oggersheim und der Luxusliner mit zu wenig Zuladung (jedenfalls am Anfang seines Lebenszykluses).
Nun habe ich knapp 3.000 km mit dem Zwölfzylinder aus Untertürkheim hinter mir und stelle fest, dass ich zwar nicht den legitimen Nachfolger meines Phaetons gefunden habe, denn dafür ist gerade dieses ganz besondere Fahrzeug zu schade, aber ich habe immerhin den wohl einzig wahren, den wirklich legitimen Vorfahren des Phaetons erworben.
Es ist schon beeindruckend, wie viele Parallelen es zwischen der Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W140 und dem VW Phaeton gibt. Da ist zunächst mal die Karosserie mit großen Flächen, zeitlos-klassisch, aber nicht langweilig designt. Dann ist da der Qualitätsanspruch und die qualitative Anmutung, die von den Baureihen W220 und W221 m. E. nicht mehr erreicht werden. Im Inneren des Mercedes gibt es Tasten statt Dreh-/Drückstellern, i-Drive oder Command, dafür aber seriöse Haptik für die Ewigkeit und eine Art Schrankwand-Design, das aber nicht nach Gelsenkirchener Barock aussieht.
Weitere Ähnlichkeiten offenbaren sich beim Fahren: Der W140 ist sogar noch träger im Handling als der Phaeton und wirkt noch mehr wie eine Motor-Yacht, die im täglichen Verkehr von unzähligen hektischen Jet-Skis umkreist wird. Genuss, Ruhe, Gelassenheit und Souveränität sind Subjektive, die mir beim Fahren mit dem Phaeton und mehr noch im W140 in den Sinn kommen. Wenige Fahrzeuge koppeln einen so von der Außenwelt ab, wie diese Limousinen. Genau das ist es, was ich will, wenn ich reise!
Der Mercedes betört darüber hinaus auch noch mit seinem säuselnden 12-Zylinder und eine Leistungsfähigkeit, die seine schiere Masse wie eine Lüge erscheinen lässt; jedenfalls solange es geradeaus geht. Das kann mein Phaeton auch nicht annähernd so gut. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn einen der Mercedes bei 220 km/h beim Beschleunigen noch nachdrücklich in die Sitze presst.
Im Prinzip ist die Kombination aus meinem Stadt-Auto, einem Smart ForTwo Brabus Cabrio und dem nur für die Langstrecke tauglichen Mercedes-Benz S 600 L perfekt. Nur ist der Mercedes mir wohl doch zu schade für den Alltagsverkehr und wird wahrscheinlich die Gnade des Liebhaberfahrzeugs bei mir erfahren.
Nun reift also Plan B langsam, aber sicher, zur Gewissheit heran: Ein Volkswagen Phaeton GP0 (oder allenfalls GP1/GP1,5) als W12 mit langem Radstand, als 4-Sitzer, mit besonderer Ausstattung, aus seriösem Vorbesitz, in dunkler Außenfarbe lackiert und innen komplett individualisiert, zu kaufen vom VW-Händler mit Garantie, steht ab September, wenn der Leasing-Vertrag meines aktuellen Phaetons ausgelaufen sein wird, auf dem (Wunsch-)Zettel!
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern...
Grüße aus Hamburg
Björn
Beste Antwort im Thema
Moin,
ihr habt vielleicht verfolgt, dass ich mich entschlossen habe, nicht einen dritten Phaeton zu bestellen. Ausschlaggebend waren dafür gleich ein Reihe von Gründen, von denen die wichtigsten die negativen Erfahrungen mit der Qualität meines zweiten Phaetons, das in meinen Augen nicht besonders gelungene GP3-Facelift und die Lust auf etwas neues gewesen sind.
Ich habe mich dann auf den Weg gemacht, den legitimen Nachfolger für meinen Phaeton zu finden. Ich habe mich in den aktuellen Jaguar XJ verliebt, dessen unorthodoxe Formensprache, sein wunderschönes Interieur und der sensationelle 3,0 Liter-Diesel mich ungemein ansprechen. Ich sympathisiere nach wie vor mit dem Citroen C6, weil ich mit Citroen DS- und CX-Modellen aufgewachsen bin und privat, bis ich knapp 30 war, nie etwas anderes als Citroen gefahren habe (abgesehen von einen Fiat Uno als Student, der zwar das zuverlässigste Fahrzeug war, das ich je besessen habe, aber eben kein „richtiges“ Auto). Ich bin beeindruckt vom BMW 7er F01, der technisch eine andere Welt als der Phaeton ist, und ich verstehe inzwischen den 5er GT als den aktuellen und, ehrlich gesagt, den besseren Phaeton.
Ich habe mit dem Infiniti M37 geliebäugelt, der japanisch perfekt mit einer Vielzahl ingenieuser Lösungen und einer perfekten Kundenansprache verführt und sogar mit dem Porsche Panamera hatte ich einen „One-Day-Stand“, doch ich habe mich nach der schnellen Nummer auf der Autobahn mit fadenscheinigen Erklärungen davon geschlichen.
Nun ist mein Leben nicht so viel anders als andere und deshalb gilt wohl auch für mich der (alte) Spruch: Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Aus einer Laune heraus kaufte ich spontan und blind einen der letzten Mercedes-Benz S 600 L aus der Baureihe W140. Der wahrhaft Dicke, der Unsägliche, der für das Sylt-Shuttle zu große und für den Kiez auch heute noch Verführerische , der Wagen des Dicken aus Oggersheim und der Luxusliner mit zu wenig Zuladung (jedenfalls am Anfang seines Lebenszykluses).
Nun habe ich knapp 3.000 km mit dem Zwölfzylinder aus Untertürkheim hinter mir und stelle fest, dass ich zwar nicht den legitimen Nachfolger meines Phaetons gefunden habe, denn dafür ist gerade dieses ganz besondere Fahrzeug zu schade, aber ich habe immerhin den wohl einzig wahren, den wirklich legitimen Vorfahren des Phaetons erworben.
Es ist schon beeindruckend, wie viele Parallelen es zwischen der Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W140 und dem VW Phaeton gibt. Da ist zunächst mal die Karosserie mit großen Flächen, zeitlos-klassisch, aber nicht langweilig designt. Dann ist da der Qualitätsanspruch und die qualitative Anmutung, die von den Baureihen W220 und W221 m. E. nicht mehr erreicht werden. Im Inneren des Mercedes gibt es Tasten statt Dreh-/Drückstellern, i-Drive oder Command, dafür aber seriöse Haptik für die Ewigkeit und eine Art Schrankwand-Design, das aber nicht nach Gelsenkirchener Barock aussieht.
Weitere Ähnlichkeiten offenbaren sich beim Fahren: Der W140 ist sogar noch träger im Handling als der Phaeton und wirkt noch mehr wie eine Motor-Yacht, die im täglichen Verkehr von unzähligen hektischen Jet-Skis umkreist wird. Genuss, Ruhe, Gelassenheit und Souveränität sind Subjektive, die mir beim Fahren mit dem Phaeton und mehr noch im W140 in den Sinn kommen. Wenige Fahrzeuge koppeln einen so von der Außenwelt ab, wie diese Limousinen. Genau das ist es, was ich will, wenn ich reise!
Der Mercedes betört darüber hinaus auch noch mit seinem säuselnden 12-Zylinder und eine Leistungsfähigkeit, die seine schiere Masse wie eine Lüge erscheinen lässt; jedenfalls solange es geradeaus geht. Das kann mein Phaeton auch nicht annähernd so gut. Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn einen der Mercedes bei 220 km/h beim Beschleunigen noch nachdrücklich in die Sitze presst.
Im Prinzip ist die Kombination aus meinem Stadt-Auto, einem Smart ForTwo Brabus Cabrio und dem nur für die Langstrecke tauglichen Mercedes-Benz S 600 L perfekt. Nur ist der Mercedes mir wohl doch zu schade für den Alltagsverkehr und wird wahrscheinlich die Gnade des Liebhaberfahrzeugs bei mir erfahren.
Nun reift also Plan B langsam, aber sicher, zur Gewissheit heran: Ein Volkswagen Phaeton GP0 (oder allenfalls GP1/GP1,5) als W12 mit langem Radstand, als 4-Sitzer, mit besonderer Ausstattung, aus seriösem Vorbesitz, in dunkler Außenfarbe lackiert und innen komplett individualisiert, zu kaufen vom VW-Händler mit Garantie, steht ab September, wenn der Leasing-Vertrag meines aktuellen Phaetons ausgelaufen sein wird, auf dem (Wunsch-)Zettel!
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern...
Grüße aus Hamburg
Björn
22 Antworten
Nachdem ich jetzt schon seid fast 1 1/2 Jahren nach einem Nachfolger für den Dicken suche hab ich mich jetzt für einen schönen 126 500 SEL entschieden. Hab in den letzten Zeit so viele schöne Autos ausprobiert aber irgentwie ist der Funke nicht übergesprungen. Natürlich ist der 126 nur ein Spassauto aber ich habe gemerkt das wir mit 2 Mittelklassefahrzeugen auch leben können. Trotzdem wird mir der Dicke immer ein bischen abgehen und in ein paar Jahren wer weiß.
Schönen Sontag noch
Andreas
Moin Andreas,
zeichnet sich da ein (Mini-)Trend ab? Der Phaeton wird in Ermangelung von individuell für würdig befundenen Alternativen von einem 80er/90-er Jahre Luxus-Auto abgelöst. dsu mit seinem BMW 850i, du mit deinem Mercedes 500 SEL und ich mit meinem Mercedes S 600 L haben diesen Schritt schon vollzogen. Wer ist der nächste Phaetonist, der automobil mindestens eine Dekade zurück springt?
@ Peter
Ich sehe mir den neuen A6 nächste Woche mal näher an. Wann kommt dein neuer Audi?
@ Alex
Dein Wunsch ist für das nächste Minitreffen sehr gern notiert.
Grüße aus Hamburg
Björn
Moin Björn,
ich hole den A6 am 18.04. in Neckarsulm ab, da wir diesmal gleich eine Urlaubsreise mit einbauen.
Allerdings befürchte ich mal, dass die Übergabe nicht vergleichbar mit dem Feuerwerk sein wird, welches man in DD abfeuert.
Den neuen A6 habe ich mir am Freitag in den Messehallen bei der Premierenfeier von AUDI angesehen und mußte feststellen, dass ich nicht traurig darüber bin, noch den Vorgänger zu bekommen.
Vor allem mag ich diese ausfahrbaren Navi-Monitore überhaupt nicht. Das sieht immer wie eine D&W/Kenwood- Fussel-Tuning-Nachrüstlösung aus.
Außerdem sind die Leasingkonditionen für den 4F momentan auf Phaeton-Niveau. Das freut den Geldbeutel.
So bleibt nämlich jetzt ein wenig Bares über, um evtl. auf ein adäquates Cabrio für den Spaß zwischendurch umzusteigen.
Der würde mir gefallen: Dino Spider 😁😁😁😁
Gruß
Peter
Zitat:
Original geschrieben von just.bjoern
Wer ist der nächste Phaetonist, der automobil mindestens eine Dekade zurück springt?
Ist ja lustig! Vor Wochen begann ich mich auch intensiver mit dem 850i zu beschäftigen. Meine Recherchen laufen allerdings noch 😛
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http://home.mobile.de/.../showDetails.html?... den finde ich recht interessant.....
Aber zurück zum Thema:
Ich renne seit mehreren Wochen mit schwarz befleckten Händen , Abschürfungen und teils Muskelkater über unseren Hof ( die Teppichreinigungsaktion hat auch nur 3 Tage gedauert, die Sitz- und Lederreparatur ebenfalls 😁😁😁 ) , weil die Diva 850Ci
echt ANSTRENGEND ist. 😰😰😰
Auf ein beseitigtes Zipperlein kommt ein neu auftauchendes Zipperlein, Rückfragen im www.clube31.de , kein Abend vergeht ohne Ersatzteilrecherchen im Internet , das BMW Ersatzteilbuch kenn ich besser als alles was ich je von VW in der Hand gehabt habe , meine Kinder reden schon vom "blöden BMW", weil ich nur noch am schrauben bin...
Aber soll ich euch was sagen: Es macht mörderischen Spass diese Reinstkultur von Hochwertigkeit wieder in Stand zu setzen. Es gab bisher keine Ecke an dem Auto, bei der ich nicht erfurchtsvoll und erstaunt reparieren konnte ,... alles ist für die Ewigkeit gemacht.... ein Schrauberhochgenuss eben....kein Erbsenzähler aus WOB , der da was verbilligt hat und überall der noch nach 20 Jahren überspringende "Spirit": Nur vom Feinsten.....
Und dann wären da noch die BMW Händler: Freundlich , hilfsbereit und wenn sie dir zusagen, das sie dich wegen nicht lieferbarer Ersatzteile zurück rufen , dann machen die das auch.... aus VW Sicht unfassbare Zustände.😉😉 Ich höre förmlich unseren Vorstand Hubert W. sinnieren, das Etwas ,was so hochwertig gut funktioniert erstmal abgeschafft gehört...😁😁..... Fazit: Selten ein so professionelles Kundenbetreuungsmanagement erleben dürfen...
Was ich noch sagen wollte: Seit die bei BMW wieder meine aktuellen Daten habe bekomme ich die BMW Zeitung...
So macht man Oberklasse , so schreibt man Geschichte....
dsu
@majestro: http://www.youtube.com/watch?v=2TfZZEKAVH4 Teil 1 von 5 😉
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
Aber soll ich euch was sagen: Es macht mörderischen Spass diese Reinstkultur von Hochwertigkeit wieder in Stand zu setzen. ,... alles ist für die Ewigkeit gemacht.... ein Schrauberhochgenuss eben....kein Erbsenzähler aus WOB , der da was verbilligt hat und überall der noch nach 20 Jahren überspringende "Spirit": Nur vom Feinsten.....So macht man Oberklasse , so schreibt man Geschichte....
dsu
Ich bin 1997 mal in einem 8er mitgefahren. Die Innenausstattung war aber leider nicht Oberklasse. Von der Haptik her viel billiges Plastik, da lobe ich mir den Phaeton. Trotzdem viel Spaß, denn Dir gefällt er ja.
GP 3
Ich bin mit der Änderung von Front und Heck mittlerweile zufrieden. Es wirkt stimmig.
Mich nervt nur das "Heulen" beim Beschleunigen. Da "arbeitet" aber meine Werkstatt schon dran.
Zu Momos Probleme mit den Gesprächsabrissen kann ich nichts sagen, dass hatte ich bisher nicht.
Was man an sich auch erwarten könnte, wäre zuindest TMCpro.
peso
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
@majestro: http://www.youtube.com/watch?v=2TfZZEKAVH4 Teil 1 von 5 😉
Vielen Dank DSU den kannte ich allerdings schon und habe es mir mit Begeisterung angesehen. Wenn du nicht so weit weg währst, würde ich gerne den ein oder anderen Abend vorbeikommen und dir, sofern gewünscht, etwas behilflich sein.
Von Innen finde ich den 8er auch nicht, im Vergleich zu aktuellen Fhz´s, so prickelnd, aber die Form von außen ist und bleibt der Wahnsinn.!.
Das Auto ist über 20 Jahre alt, älter als das ein oder andere P-fahrendes-Forumsmitglied 😁