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Nie mehr Ölwechsel???

Themenstarteram 10. Januar 2008 um 19:06

Hat jemand zufällig den Bericht bei Frontal 21 gesehen? Dort wurde berichtet, dass es längst Öle gibt, die einen Ölwechsel völlig unnötig machen. Und zwar das ganze Autoleben lang!! Dasss sich dieses Öl durchsetzt wird, so im Bericht, verhindert durch verschiedene Lobby-Gruppen.

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9 Antworten

jo habs auch gesehn... aber was will man machen?

Moin,

Ganz so einfach ist es nicht ;)

Es gibt zwar Öle ... die wirklich eine gigantisch lange Lebensdauer in Form eines Schmierstoffes haben. Doch zum einen sind diese Öle sehr teuer, so dass sich die Frage stellt, ist dies wirtschaftlich sinnvoll, auch für dich als Fahrer. Der zweite Aspekt ist, dass das Öl ja abgesehen von der reinen Schmierwirkung auch noch weitere Aspekte bedienen muss, so soll es dafür sorge tragen, dass Verschmutzungen und Kondensate den Motor nicht beschädigen können. Diese Additive verlieren Ihre Wirkung allerdings je nach Betriebsbedingungen über kürzer oder länger, müssen also entsprechend erneuert werden, was sicherlich noch machbar wäre, aber die Verschmutzungen und zerstörten Additive müssen ja auch irgendwie wieder raus aus dem Motor.

Die Sache ist also nochmals wesentlich komplexer als man meinen würde ! Also machen solche Schmierstoffe nur da Sinn, wo entsprechend definierte Betriebsbedingungen vorhanden sind und entsprechend geringer Eintrag an Störsubstanzen ins Öl vorhanden ist. Dort werden solche Schmierstoffe ja auch schon seit JAHREN, wenn nicht sogar JAHRZEHNTEN verwendet ! Ein Automotor entspricht diesem Anforderungsprofil leider nicht ganz.

Diese Lobbyarbeit ist auch immer wieder eine gerne gezogene Karte von Menschen die manche Sachen nicht so ganz durchblicken. Nehmen wir an ... Ich bin Toyota und möchte meinen Marktanteil ganz schnell ganz rapide steigern und das auf Kosten von BMW, Mercedes, Audi, VW, Opel und Ford im Firmenkundengeschäft. Ich habe ein im Grunde tolles Auto, aber es wird von Firmen eben kaum wahrgenommen, oder mir wird gesagt ... ne 15000 km Ölwechselintervall ... das störrt mich, Alle anderen bieten 30 oder 50.000 km an. Dann nehme Ich ein solches Öl ... pack das in meine Autos rein ... und sage den Firmenkunden : Ölwechselintervall alle 110.000 km, GARANTIERT, bei gleichen Anschaffungskosten des Autos wie bisher. Da wird drauf angesprungen, nicht weil man die 150 Euro für den Ölservice spart, sondern weil das Auto eben 2-4 Tage NICH in der Werkstatt steht ... und eben Geld verdienen könnte, anstelle Geld zu kosten.

Als Hersteller der ich dieses Öl als ERSTER im Auto habe ... hätte also einen GIGANTISCHEN Wettbewerbsvorteil ... (Genauso bei den Spritspargeschichten die immer von der Lobby unterdrückt werden ;) ) ...

Es ist einfach so ... das diese Öle im PKW und LKW nicht die gleiche Leistungsfähigkeit aufweisen wie z.B. in Stationärmotoren oder anderen technischen Anwendungen, oder so ungemein teuer wären, dass selbst 30mal Ölwechseln ...immer noch erheblich billiger wäre.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Volker PA

Hat jemand zufällig den Bericht bei Frontal 21 gesehen? Dort wurde berichtet, dass es längst Öle gibt, die einen Ölwechsel völlig unnötig machen. Und zwar das ganze Autoleben lang!! Dasss sich dieses Öl durchsetzt wird, so im Bericht, verhindert durch verschiedene Lobby-Gruppen.

Themenstarteram 13. Januar 2008 um 16:07

Hallo Rotherbach!

Zu den technischen Details kann ich nichts sagen, keine Ahnung. Aber deine Argumentation ist äußerst dünn. Der von dir genannte Wettbewerbsvorteil ist nämlich keiner, zumindest kein dauerhafter, und das ist das entscheidende Kriterium. Der Vorteil für eine Marke wird in kürzester Zeit von den anderen Marken egalisiert, weil sie deiner Theorie nach ja auch einfach das langlebige Öl reinschütten können und somit besteht für keine der Marken ein Sinn darin, so ein Öl zu verwenden. Ein Wettbewerbsvorteil ist kein Wettbewerbsvorteil, wenn er sofort von anderen Unetrnehmen aufgeholt werden kann!!! Und man darf nicht vergessen, dass die Händler und Werkstätten dann eine lukrative Geldquelle, also den Ölwechsel (plus andere "Kleinigkeiten", die viele Leute dann gleich mitmachen lassen), weniger hätten, was sicher nicht im Sinne der Autohersteller ist. Also noch mal kurz überlegen, wer hier die Sache nicht ganz durchblickt, bitte.

Moin,

Nö ... ist kein dünnes Argument ... Es gibt doch Verträge. Wer hindert mich z.B. daran mit dem Hersteller dieses Zeugs einen 10 Jahres Exklusivvertrag zu schließen ?! Und ... was stört es mich, wenn die anderen Hersteller 1-2 Jahre später nachziehen ? Bis DAHIN habe Ich meinen Kundenstamm ausgebaut und hoffentlich auch schon von meinem AUTO überzeugt.

Gerade das was du gerade zeigst ist doch das fatale an Verschwörungstheorien ;) Es gibt Argumente ... die scheinbar massiv dafür sprechen. Gerade die Automobilindustrie hat uns doch schon mehrfach gezeigt ... fängt EINER mit irgendwas an, weil er es als Vorteil für sich sieht ... und der Vorteil beweist sich im Feld ... das dann andere nachziehen. Trotzdem beginnt irgendwer damit, obwohl er weiß, das ein Vorteil teilweise nur recht kurzlebig sein kann. Wie willst du denn wirklich ALLE Autohersteller in einem so dynamischen Markt unter der "Knute" halten. Das würde wenn überhaupt nur funktionieren, wenn wir da nen Monopolisten hätten, und davon kann gerade im Schmierölgeschäft keine Rede sein.

Und Ich hatte ja auch noch einige andere Punkte genannt. Es ist nicht EIN Punkt alleine der dagegen spricht. Es ist die Summe an einzelnen Punkten und selbst ein kurzzeitiger Wettbewerbsvorteil wäre für einige Hersteller ein gutes Argument, wenn es nicht noch weitere Probleme GÄBE.

MFG Kester

Themenstarteram 14. Januar 2008 um 17:50

Wettbewerbsvorteil 1-2 Jahre? Du hast doch selber so getan, als ob man das Öl nur reinschütten müsste. Also wird der Vorteil nciht so lange sein. Und dann für nen kurzen Vorteil seinen Händlern einen riesen Verlust zu bescheren, das ist ne Milchmädchenrechnung. Exklusive Verträge über 10 Jahre? Das werden Unternehmen so gut wie nie abschließen. Es ist übrigens keine Verschwörungstheorie, sondern normaler betriebswirtschaftlicher Verstand. Kein einziger Mineralölkonzern wird ein Öl, das extrem lange hält auf den Markt bringen, ist doch klar warum. Da könnten sie diesem Geschäftsfeld gleich den "Kopfschuss" geben. Alles in Allem haben sowohl Automobilfirmen als auch Ölhersteller nicht das geringste Interesse an so einem Öl. Und werden daher alles tun, dass es nicht auf dem Markt populär wird.

Moin,

Hast du dir mal angesehen ... was dieses Zeugs KOSTET ?! Ich habe im Mercedes Forum (wo auch auf das Zeugs eingegangen wird) einen Preis gesehen (L : 29 Euro bei 10W40, das bekomm Ich sonst für 2-4 Euro den Liter!) ... dafür wechselst du je nach Hersteller, Öl und Menge 15 - 50 mal das Motoröl ... bei einem durchschnittlichen Wechselintervall von 15.000 km ergibt das 225-750.000 km die du mit herkömmlichen Öl fahren würdest. Gegenrechnung : Im Schnitt kommt ein Auto in D auf 250.000 km ehe es ausgemustert wird. Das heißt ... der Schmiermittelhersteller würde seinen Gewinn mit dem Zeugs STEIGERN oder einfach konstant halten, einfach weil es merklich teurer im Verkauf ist ... in der Herstellung ist es zwar auch teurer ... aber ich würde es so auf ca. 10% einschätzen. Und weitere Achtung ! Der Hersteller gibt lediglich eine Garantie über 100.000 km ... was im Vergleich zu bereits am Markt befindlichen Longlife-Ölen lediglich eine Verdopplung der Reichweite darstellt und die Garantie ist in meinen Augen das WICHTIGSTE.

Die einzigen die diese Sache WURMEN täte ... wäre die Werkstatt ...

Und Nein ... es wird eine gewisse Zeit dauern bis Konkurenzunternehmen nachziehen. Aus einem ganz einfachen Grund. Die müssen erstmal testen ob die Motoren dafür geeignet sind, die müssen testen bis WOHIN sie eine Garantie geben können. Das passiert nicht in 3 Stunden, das dauert zwischen 3 und 12 Monaten, je nachdem wie groß die Auswahl an diesen Super-Langlebigen Ölen ist.

Gerade Firmen wie Toyota, Renault, ggf. Fiat & Alfa haben doch ein VITALES Interesse Ihre Fahrzeuge in den Fuhrparkmarkt reinzudrücken. Gäbe es KEINE anderen Probleme ... wäre dies ein probates Mittel dort reinzukommen. Denn wo Hersteller wie MB, BMW, Audi, VW viel Geld in die Forschung stecken um lange Wechselintervalle zu ermöglichen, müßte ich in diesem Fall nur das Öl nehmen ... und mich um den Rest des Motors nicht mehr scheeren und würde auch ne Menge Geld sparen. Wie gesagt, du musst doch erstmal nur reinkommen, damit deine Fahrzeuge den Kunden überhaupt überzeugen können.

Und ... wenn der Hersteller dieses Öles in den Markt will ... dann wird er auch entsprechende Zugeständnisse machen. Es sei denn ... er hat an diesem speziellen Markt kein Interesse, weil er schon gut in einem anderen drin sitzt. Und jemand der in einen Markt reinwill ... der schließt eben auch aggressive Verträge. Vergleich das doch mal mit der Softwarebranche anfang der 90er Jahre ... da hat MS vielen größeren Computerhändlern Windows nachgeworfen ... um die Konkurenz aus dem Markt zu drücken.

Und KONZENTRIERE dich nicht auf diese Aussage ! Viel wichtiger sind die TECHNISCHEN DINGE, die Ich vorher nannte. Die stehen einer großen Markteinführung im Weg. Die andere Argumentation widerspricht lediglich der Verschwörungstheorie. Gäbe es keine anderen Probleme ... dann würde es irgendwer probieren.

Und auch wichtig : Ich sage nicht, dass das Zeugs unsinnig sei ! Sondern nur, dass Ich da mehr Probleme sehe ... als der Hersteller. Dieser geht auch nur explizit auf Dieselfahrzeuge ein.

MFG Kester

Moin,

kenne einen Verantwortlichen bei Mercedes. Der meinte, 80.000km wären mit dem ersten Öl kein Problem, das werde auch wegen den Werkstätten gemacht.

mfg

paf

Moin,

Es gibt doch bereits bei Mercedes ... BMW, VW ... Audi ... Öle mit Freigaben von 30-50.000 km ... aber nur in besonders modernen Dieseln. Das ist absolut nichts ungewöhnliches. Und gebe Ich als Hersteller etwas bis 50.000 km frei ... dann hat das auch eine gewisse Toleranz. Ich denke schon, dass geübte Langstreckenfahrer auch auf 80.000 km kommen. Mit einem Öl das zwischen 25 und 50% von diesem "Lifetime" Öl kostet. Dieses Lifetimeöl gibt eine Garantie von 100.000 km ... ist also kein wirklich sehr großer Gewinn mehr ... und das es ein Fahrzeugleben ohne Wechsel hält ... verspricht man zwar ... garantiert man also nicht. Willst du also die Garantie erhalten ... musst du auch wieder wechseln lassen ... bei 100.000 km. Und das dann zu einem erheblich höheren Preis ... DAS ist der Grund warum es nicht ab Werk eingefüllt wird.

Und ... ob die Werkstatt nun sagen wir 2 mal 200 Euro oder einmal 400 Euro verdient ... interessiert die Werkstatt vermutlich nicht wirklich ;)

MFG Kester

am 15. Januar 2008 um 15:52

Ich kenne die langen Wechselintervalle aus meiner Zeit als LKW Schrauber, dort hat Mercedes 1997 bereits mit dem flexiblen Wartungssystem die Wechselintervalle deutlich verlängert. Mit einem teilsynthetischen 10W40 waren für LKW im Fernverkehr 100.000 KM die Regel. Gut, in so einem Motor schwappen 30-40 Liter Öl rum, alleine um den Ölfilter zu befüllen gehen 4 Liter drauf. Außerdem kommen bei 100.000 KM durch den normalen Ölverbrauch auch ein paar Liter frisches Öl wieder dazu.

Das ist zwar nur teilweise mit dem PKW vergleichbar, allerdings konnte ich im Bezug auf die Einsatzbedingungen (und die werden bei dem Wartungssystem in die Intervallberechnung mit eingezogen) beobachten, dass eins der Fahrzeuge bei gleichen Einsatzbedingungen 10.000 KM weiter kam pro Wechselintervall. Der Grund war die Besatzung mit 2 Fahrern und die damit verbundenen längeren Laufzeiten und die verminderten Kaltstarts. Fand ich schon erstaunlich, dass alleine dadurch die Laufleistung um 10% erhöht werden kann.

Um wieder zum PKW zurück zu kommen, bei Vielfahrern mag das wirklich eine interessante Möglichkeit sein, aber für den Durchschnittsfahrer? Ich persönlich gebe lieber ein mal mehr einen Ölwechsel in Auftrag und bin auf der sichern Seite.

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