NICHT verstopfte Ölfalle, brauche Hilfe
Ich habe mir vor ca. einem Jahr einen Volvo 850 T-5 mit 340tausend km auf der Uhr gekauft und viel Spaß an dem Auto gefunden, aber auch vieles daran machen müssen. Trotzdem bin ich mit dem Volvo problemlos mehrere Touren über tausend km gefahren, zuletzt habe ich die Turbolader Kartusche neu gemacht und den Zylinderkopfdeckel eingedichtet.
Danach bin ich nochmal ein paar 100km gefahren, aber dann hat sich einer der Simmerringe von der Nockenwelle rausgedrückt und ich habe gerade noch rechtzeitig angehalten, weil in Kurven die Öllampe angegangen ist.
Bevor irgendwer fragt: die Ölfalle ist neu, die Anschlüsse im Block sind frei. Das war das erste, was ich gemacht habe und inzwischen hat der weitere grobe 10tausend km gelaufen. Nach dem ersten Vorfall habe ich nochmal alles nachgeprüft. Ich kann mit einem Kabelbinder problemlos bis runter in die Ölwanne stochern, die Schläuche sind frei und auch das PTC Ventil heizt und kriegt Spannung. Handschuhtest trotzdem durchgefallen.
Vorher hatte der Motor bereits gelegentlich, wenn ich was flotter gefahren bin (rund um 200), den Schlauch der Ölfalle auseinandergedrückt, ich dachte das läge an dem kaputten Turbolader. Inzwischen hat er nochmal, dieses mal bei Stadtverkehr und sanfter fahrweise, die Simmerringe an der Nockenwelle (stirnseitig) rausgedrückt.
Ich hab gelesen, dass auch bei zu hohem blow-by an den Kolbenringen, bei Kompression unter 135psi, also 9,3 Bar, die gleichen Symptome, wie bei einer verstopften Ölfalle auftreten können. Also gemessen, 8 Bar auf allen Zylindern. Na toll, aber mmerhin konsistent. Werksangabe sind 11-13 Bar, wobei ich aber nicht sicher bin, wie das bei einem Kompressionsverhältnis von 8,5:1 möglich ist, das geht irgendwie gegen mein Verständnis der idealen Gasgleichung. Viel besser vergleichbar ist eh eine Druckverlustprüfung. Unter 23% ist gesund, der hatte auf allen Zylindern 9-11% Druckverlust. Für inzwischen 350tausend gelaufen echt nicht schlecht und ein klares Gesundheitszeugnis für die Kolbenringe.
Problem ist: Was kann es dann jetzt noch sein? Was könnte noch ins Kurbelgehäuse drücken?
Ich nehme derzeit den Turbolader wieder auseinander, in der Vermutung, dass dabei etwas schiefgelaufen ist oder das Ersatzteil zu billig war. Dabei ist mir aufgefallen, dass mehr Öl vor dem Kompressor liegt, als ich von einem neuen und gesunden Turbolader erwarten würde. Das kann aber auch von dem PTC Ventil kommen, was ja genau dort sitzt. Anzeichen dafür wäre die kleine Ölpfütze, die sich unter dem Ventil gebildet hat.
Zu erwähnen wäre noch, dass die Steuerzeiten leicht daneben liegen könnten. Viel weniger als einen Zahn, aber halt daneben, beim tauschen der Dichtungen hab ich die Markierungen auf der Zahnscheibe nicht perfekt getroffen. Das könnte die geringe Kompression erklären, also werde ich mir mal ein Ersatz-Spezialwerkzeug für die Nockenwellen basteln und das berichtigen.
In der Zwischenzeit wäre jede Hilfe willkommen.
19 Antworten
Ja beim Graugusszylinder veillleicht, klemmschäden durch Mangelschmierung treten aber eher im Hochgeschwindigkeitsbereich, also in der Mitte des Zylinders auf. Normaler Verschleiss ist ja beim Volvo fast zu vernachlässigen. Hab noch keinen Volvomotor gesehen, bei dem die Hohnspuren nach 500000 km schon weg waren.
Zitat:
@Rostpopel schrieb am 6. April 2025 um 01:54:47 Uhr:
Naja Druckverlustmessung wird ja auf OT gemacht, dort wo der Zylinder am wenigsten verschlissen ist. An der Stelle steht ja der Kolben wenn er mal da ist eigentlich nur rum. Wenn dann noch die Ventile dicht sind, wird auch der Druck halten.
Ich würde sagen nur im Zünd OT ist sicher das auch die Ventile zu sind, auf keiner anderen Stellung ist das möglich außer du baust die Nockenwellen aus!
Es ging um zu wenig Kompression und zu hohen Ölverbrauch, bei gleichzeitig positiv verlaufener Druckverlustmessung.
Die Hohnspuren sind auch noh bei dem Motor mit 4 Zehntel Verschleiß im OT noch da. Zumindest bis auf die letzten 5mm unter OT.
Ich bestreite auch nicht, das die Druckverlustmessung nicht in Ordnung war. Nur stellt sich mir halt die Frage, ob die Kolben bei der Messung wirklich im OT waren. Die Symptome sind identisch wie bei mir. Wenig Kompression und hoher Druck im Kurbelgehäuse.
Mein Motor hatte durch den Verschleiß soviel Druck im Kurbelgehäuse aufgebaut, das der Handschuh beim Test sich nicht mal aufblasen konnte so schnell war der weggeschossen worden. Und man konnte wirklich jede Kompression aus dem Öleinfüller entweichen sehen.
Und beim Druckverlusttest braucht der Kolben wirklich nur 2 bis 3mm unter OT stehen und man hat ein nicht aussagekräftiges Ergebnis.
Grüße,
Maddin
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Genau. Wenn die Kolben nicht auf OT gestanden hätten, wär der Druckverlusttest mit Sicherheit schief gegangen.