NFC als Fahrzeugschlüssel

Mercedes E-Klasse W213

Da wir offenbar bisher den einzigen 213 mit voller NFC-Funktionalität haben, möchte ich für nachfolgende Besteller beschreiben, welche Schritte erforderlich sind, um die zu nutzen. Denn dokumentiert ist das Vorgehen nirgends nur annähernd vollständig. Auch die Voraussetzungen sind unklar. Und das Vorgehen ist echt tricky...Mich hat das im August eine gute Woche gekostet bis es klappte und ich bin bei Gadgets durchaus begabt.

Man benötigt bei der Fahrzeugausstattung Code 896 "Technische Vorbereitung für die Nutzung des digitalen Fahrzeugschlüssels im Smartphone". Die Ausstattung beschert einem übrigens verchromte Türklinken, was nirgends erwähnt ist. Weiterhin braucht man Code 531 "Comand Online" und entweder Code 897 "Kabelloses Ladesystem für mobile Endgeräte" oder, empfehlenswert aber deutlich teurer, Code 899 "Multifunktions-Telefonie".

Man benötigt weiterhin einen Mobilfunkvertrag bei Vodafone. Er muss direkt bei Vodafone sein, Reseller-Verträge (NVNO) sind nicht nutzbar für diesen Zweck. Die Hauptkarte benötigt die NFC-Funktionalität mit Secure Element. Wenn man bereits Kunde ist, kann man die Karte tauschen lassen. Bei Großkundenverträgen/Firmenhandy muss man allerdings beachten, dass es Schwierigkeiten geben kann. Denn mit dieser Funktion kann man auf die Telefonrechnung Waren und Dienstleistungen kaufen. Daher ist die Funktionalität oft ausgeschlossen. Auch auf eventuelle Nebenkarten gleicher Nummer ist zu achten: Keine Nebenkarte darf die NFC Funktionalität haben.

Als Handy sind zugelassen aktuell ausschließlich Android-Smartfones, im Kern eigentlich nur das S6.

Jetzt geht es los: Zuerst muss die neue NFC-SIM durch Anruf bei Vodafone freigeschaltet werden. Per SMS an die 46632 läuft das in diesem Fall nicht. Handy neu starten, sonst nimmt es den Impuls nicht. Als Software muss auf dem Handy die App Vodafone Wallet installiert werden. Auch die muss man freischalten, das geht in der App selber. Klappt die Freischaltung nicht, hat man ein Vertragsproblem. Nach einigen Minuten noch einmal prüfen, die App hängt im Freischaltungsmodus auch bei korrekten Voraussetzungen manchmal.

Danach schaltet man andere Geräte mit gleicher Rufnummer (MultiSIM) aus und positioniert das Handy so, dass es guten Empfang hat. Dann geht man am Computer in das Mercedes me Portal, also nicht in die Mercedes me App. Im Portal klickt man auf das betreffende Auto und dann Mercedes Me connect Dienste verwalten - Komfort - Digitaler Fahrzeugschlüssel im Smartphone. Man muss die Telefonnummer und den Gerätetyp eingeben und es findet eine Prüfung statt, ob Vertrag und Handy geeignet sind. Die Prüfung sollte im Idealfall schnell erfolgreich durchlaufen, sie kann aber mehrfach wiederholt werden. Mit erfolgreicher Prüfung wird der Dienst im abschließenden Schritt beantragt und man bekommt eine Mail mit den Vertragsbedingungen wie bei anderen Freischaltungen auch. Leider scheint die Freischaltung der NFC-Funktion nicht konsistent programmiert, denn ich musste ein paar Stunden später noch einmal ins Portal, um dort in der Diensteverwaltung - Komfort den Dienst auf "aktiv" zu klicken.

In diesem Zeitraum erwartet man eine Meldung des Handys, dass in der Wallet ein Zertifikat eingegangen ist. Es ist das Mercedes Me Zertifikat, das in das App aktiviert werden muss. Es muss immer auf "An" stehen. Anschließend oder zeitgleich kommt, wenn man Meldungen zulässt (dringend empfohlen in der Einrichtungsphase), eine SMS von Mercedes Me, die die Dienstaktivierung bestätigt und kurz schildert, wie man weiter vorgeht. Man öffnet den Wagen wie sonst auch, legt das Handy auf den vorgesehenen NFC-Platz und startet das Fahrzeug wie immer. Dann stoppt man den Motor, steigt mit dem Handy aus und versucht, die Tür zu verriegeln. Das klappt anfangs kaum, man muss die Antenne auf der Rückseite des Handys genau an den vorderen Teil des Türgriffs halten. Handytasche/-hülle vorher entfernen. Jetzt mehrfach hintereinander das Handy annähern und so versuchen, abwechselnd zu öffnen und zu schließen. Offenbar lernen beide "Partner" dadurch und die Öffnung funktioniert später auch bei nicht optimaler Handhabung und mit Handytasche.

Fertig, der Dienst steht für drei Jahre zur Verfügung. Meine Frau benötigt also keinen eigenen Wagenschlüssel mehr.

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Da wir offenbar bisher den einzigen 213 mit voller NFC-Funktionalität haben, möchte ich für nachfolgende Besteller beschreiben, welche Schritte erforderlich sind, um die zu nutzen. Denn dokumentiert ist das Vorgehen nirgends nur annähernd vollständig. Auch die Voraussetzungen sind unklar. Und das Vorgehen ist echt tricky...Mich hat das im August eine gute Woche gekostet bis es klappte und ich bin bei Gadgets durchaus begabt.

Man benötigt bei der Fahrzeugausstattung Code 896 "Technische Vorbereitung für die Nutzung des digitalen Fahrzeugschlüssels im Smartphone". Die Ausstattung beschert einem übrigens verchromte Türklinken, was nirgends erwähnt ist. Weiterhin braucht man Code 531 "Comand Online" und entweder Code 897 "Kabelloses Ladesystem für mobile Endgeräte" oder, empfehlenswert aber deutlich teurer, Code 899 "Multifunktions-Telefonie".

Man benötigt weiterhin einen Mobilfunkvertrag bei Vodafone. Er muss direkt bei Vodafone sein, Reseller-Verträge (NVNO) sind nicht nutzbar für diesen Zweck. Die Hauptkarte benötigt die NFC-Funktionalität mit Secure Element. Wenn man bereits Kunde ist, kann man die Karte tauschen lassen. Bei Großkundenverträgen/Firmenhandy muss man allerdings beachten, dass es Schwierigkeiten geben kann. Denn mit dieser Funktion kann man auf die Telefonrechnung Waren und Dienstleistungen kaufen. Daher ist die Funktionalität oft ausgeschlossen. Auch auf eventuelle Nebenkarten gleicher Nummer ist zu achten: Keine Nebenkarte darf die NFC Funktionalität haben.

Als Handy sind zugelassen aktuell ausschließlich Android-Smartfones, im Kern eigentlich nur das S6.

Jetzt geht es los: Zuerst muss die neue NFC-SIM durch Anruf bei Vodafone freigeschaltet werden. Per SMS an die 46632 läuft das in diesem Fall nicht. Handy neu starten, sonst nimmt es den Impuls nicht. Als Software muss auf dem Handy die App Vodafone Wallet installiert werden. Auch die muss man freischalten, das geht in der App selber. Klappt die Freischaltung nicht, hat man ein Vertragsproblem. Nach einigen Minuten noch einmal prüfen, die App hängt im Freischaltungsmodus auch bei korrekten Voraussetzungen manchmal.

Danach schaltet man andere Geräte mit gleicher Rufnummer (MultiSIM) aus und positioniert das Handy so, dass es guten Empfang hat. Dann geht man am Computer in das Mercedes me Portal, also nicht in die Mercedes me App. Im Portal klickt man auf das betreffende Auto und dann Mercedes Me connect Dienste verwalten - Komfort - Digitaler Fahrzeugschlüssel im Smartphone. Man muss die Telefonnummer und den Gerätetyp eingeben und es findet eine Prüfung statt, ob Vertrag und Handy geeignet sind. Die Prüfung sollte im Idealfall schnell erfolgreich durchlaufen, sie kann aber mehrfach wiederholt werden. Mit erfolgreicher Prüfung wird der Dienst im abschließenden Schritt beantragt und man bekommt eine Mail mit den Vertragsbedingungen wie bei anderen Freischaltungen auch. Leider scheint die Freischaltung der NFC-Funktion nicht konsistent programmiert, denn ich musste ein paar Stunden später noch einmal ins Portal, um dort in der Diensteverwaltung - Komfort den Dienst auf "aktiv" zu klicken.

In diesem Zeitraum erwartet man eine Meldung des Handys, dass in der Wallet ein Zertifikat eingegangen ist. Es ist das Mercedes Me Zertifikat, das in das App aktiviert werden muss. Es muss immer auf "An" stehen. Anschließend oder zeitgleich kommt, wenn man Meldungen zulässt (dringend empfohlen in der Einrichtungsphase), eine SMS von Mercedes Me, die die Dienstaktivierung bestätigt und kurz schildert, wie man weiter vorgeht. Man öffnet den Wagen wie sonst auch, legt das Handy auf den vorgesehenen NFC-Platz und startet das Fahrzeug wie immer. Dann stoppt man den Motor, steigt mit dem Handy aus und versucht, die Tür zu verriegeln. Das klappt anfangs kaum, man muss die Antenne auf der Rückseite des Handys genau an den vorderen Teil des Türgriffs halten. Handytasche/-hülle vorher entfernen. Jetzt mehrfach hintereinander das Handy annähern und so versuchen, abwechselnd zu öffnen und zu schließen. Offenbar lernen beide "Partner" dadurch und die Öffnung funktioniert später auch bei nicht optimaler Handhabung und mit Handytasche.

Fertig, der Dienst steht für drei Jahre zur Verfügung. Meine Frau benötigt also keinen eigenen Wagenschlüssel mehr.

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Hallo,
Wozu dient denn der NFC-Sensor im vorderen Ablagefach der Mittelkonsole? Sobald man dorthin das Handy ablegt, wird die Wallet-App auf dem iPhone geöffnet. Ich habe keinen digitalen Fzg. Schlüssel.

Zitat:

Hallo,
Wozu dient denn der NFC-Sensor im vorderen Ablagefach der Mittelkonsole? Sobald man dorthin das Handy ablegt, wird die Wallet-App auf dem iPhone geöffnet. Ich habe keinen digitalen Fzg. Schlüssel.

Wie in diesem Thema besprochen zum Starten des Fahrzeugs.
Kann man in den Fahrzeugeinstellungen auch ausschalten.

Apple hat ja jetzt eingesehen, dass dieses Feature garnicht so verkehrt ist und entwickelt dezeit ‘Carkey’ um das iphone als Schlüssel nutzen zu können. BMW ist wohl mit im Boot, wie sieht es mit MB aus?

Zitat:

@voltshock schrieb am 9. April 2020 um 07:34:39 Uhr:



Zitat:

Hallo,
Wozu dient denn der NFC-Sensor im vorderen Ablagefach der Mittelkonsole? Sobald man dorthin das Handy ablegt, wird die Wallet-App auf dem iPhone geöffnet. Ich habe keinen digitalen Fzg. Schlüssel.

Wie in diesem Thema besprochen zum Starten des Fahrzeugs.
Kann man in den Fahrzeugeinstellungen auch ausschalten.

Ich habe es leider nicht gefunden. Wo genau kann man es ausschalten? Danke.
Wir starten man dann das Auto, wenn NFC in der Mittelkonsole ausgeschaltet ist?

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