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NEUE TÜV-PLAKETTE — ... und trotzdem NICHT VERKEHRSSICHER

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 12. Juni 2012 um 7:01

Am 12. März 2012 erwarb ich unter der Voraussetzung "NEUER TÜV", also als "VERKEHRSSICHER" einen Mercedes E 320.

Am 11. Mai 2012, also genau 2 Monate danach, ereignete sich ein Unfall, der Dank geringer Geschwindigkeit nur mit Sachschaden am Fahrzeug ausging.

Nur einem sehr glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass sich zum Zeitpunkt des Unfalles auf der sonst gut frequentierten Straße keine weiteren Verkehrsteilnehmer befanden.

Alleine die Vorstellung, dass der Unfall bspw. auf der Autobahn bei möglichen 235 km/h, wozu das 220-PS-Fahrzeug in der Lage ist, passieren hätte können, macht mich sehr wütend, weil es da mit Sicherheit nicht ohne Verletzte oder vielleicht sogar Todesopfer ausgegangen wäre.

 

Unfallhergang:

 

Das Fahrzeug brach mit nur 30 km/h auf regennasser Fahrbahn hinten rechts aus und drehte sich.

Da Bremsen der Hinterachse keinerlei Wirkung zeigten, schleuderte das Fahrzeug auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite zunächst mit dem linken Vorderrad gegen den Bordstein, wodurch die Felge zerstört wurde, der Lenkhebel brach und beide Querlenker verbogen wurden.

 

Danach wurde auch das Hinterrad gegen den Bordstein geschleudert, die Felge wurde ebenfalls zerstört, die beiden Querlenker und der Stabilisator waren verbogen.

Das Fahrzeug war nach In-Augenscheinnahme durch die Polizei nicht mehr fahrbereit.

 

Es wurde abgeschleppt und in die Werkstatt gebracht:

In einer ersten Diagnose (unverbindlich) wurde der Schaden auf ca. 900 Euro taxiert,

da keine Karosserieschäden festzustellen waren und man davon ausging,

dass nur die beweglichen Teile (Querlenker, Lenkhebel, Stabilisatoren, Felgen) ausgetauscht werden mussten.

 

Nach einer eingehenderen Überprüfung in der Werkstatt wurde festgestellt,

dass die Bremsen der Hinterachse NICHT FUNKTIONSFÄHIG waren, weil diese schätzungsweise schon seit MINDESTENS EINEM JAHR FESTGEROSTET waren !!!

Der Unfall wäre also nicht passiert bzw. hätte verhindert werden können, wenn das Fahrzeug "VERKEHRSSICHER" gewesen wäre.

Unfallursächlich war definitiv die NICHT FUNKTIONIERENDE BREMSE der Hinterachse.

Es war sehr schnell klar, dass bspw. die Bremsen nach 2 Monaten niemals in einem derartig verrotteten Zustand sein konnten.

Auch der massive Ölverlust, eine gebrochene und eine falsch eingebaute Feder sowie eine durchgerostete Achsverbindung, was jeweils als Einzelposition schon als Begründung, die TÜV-Plakette zu verweigern, ausgereicht hätte, wurden im TÜV-Bericht nicht einmal erwähnt.

Das Fahrzeug war also bereits beim Verkauf (trotz neuem TÜV) NICHT VERKEHRSSICHER

und hätte gar NICHT GEFAHREN WERDEN DÜRFEN !!!

DAS FAHRZEUG hätte NIEMALS EINE TÜV-PLAKETTE BEKOMMEN DÜRFEN !!!

Jetzt wurden die vorläufigen Reparaturkosten auf 1500,00 Euro korrigiert.

 

Zur Beweissicherung wurden 17 Fotos in der Werkstatt angefertigt, die belegen, dass das Fahrzeug auf jeden Fall schon LÄNGER ALS ZWEI MONATE (also bevor es in meinen Besitz überging) NICHT VERKEHRSSICHER war.

Die Bilder habe ich in einer Galerie zusammengefasst und auf meinen

Server (Hier klicken) hochgeladen.

 

Die einzelnen Bilder zeigen:

 

Bild Nr. 001:

Bremsscheibe hinten links

Bild Nr. 002:

Nicht funktionsfähiger Bremszylinder hinten links

Bild Nr. 003:

Bremsscheibe Vorderseite vorne links

Bild Nr. 004:

Bremsscheibe Rückseite vorne links

 

Bild Nr.005:

Unsachgemäße Verschweißung

Bild Nr.006:

Unsachgemäße Verschweißung

Bild Nr.007:

Unsachgemäße Verschweißung

 

Bild Nr.008:

Falsche Feder vorne rechts mit dem Farbcode ROT-WEISS

Bild Nr.009:

Gebrochene Feder vorne links mit dem Farbcode GELB-WEISS

 

Bild Nr.010:

Defekte und festkorrodierte Bremsbeläge ohne Funktion

Bild Nr.011:

Defekte und festkorrodierte Bremsbeläge ohne Funktion

Bild Nr.012:

Defekte und festkorrodierte Bremsbeläge ohne Funktion

 

Bild Nr.013:

Verölte Stellen und Ölverlust an Motor und Getriebe

Bild Nr.014:

Verölte Stellen und Ölverlust an Motor und Getriebe

Bild Nr.015:

Verölte Stellen und Ölverlust an Motor und Getriebe

Bild Nr.016:

Verölte Stellen und Ölverlust an Motor und Getriebe

 

Bild Nr.017:

Verrostete Achsverbindung vorn links

Bild Nr.018:

Kopie des TÜV-Berichtes

 

Da ich davon ausging, dass das Fahrzeug, wenn es eine neue TÜV-Plakette bekommen hat, auch VERKEHRSSICHER ist, was es aber definitiv zum Zeitpunkt des Unfalles nicht war, erwäge ich gegen den Vorbesitzer des Fahrzeuges eine Klage auf Mängelbeseitigung zu betreiben bzw. bei Nicht-Einigung eine Strafanzeige wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu erstatten.

Beste Antwort im Thema

Ich bin leider nicht vom Fahrwerk und habe das nur mal aus meiner Physik/Mathematik Sicht gelesen und dabei fiel mir das auf:

Zitat:

Original geschrieben von Baron0109

...

Das Fahrzeug brach ... hinten rechts aus und drehte sich.

Da Bremsen der Hinterachse keinerlei Wirkung zeigten, schleuderte das Fahrzeug

....

die Bremsen der Hinterachse NICHT FUNKTIONSFÄHIG waren

...

Unfallursächlich war definitiv die NICHT FUNKTIONIERENDE BREMSE

... der Hinterachse.

Du beschreibst ein Übersteuern. D.h. aus irgend einem Grund war der Kraftvektor in Querrichtung nicht groß genug. Da der Kraftvektor ein Summenvektor aus Quer- und Längskraft ist, bedeutet das: Bei fehlender Bremswirkung gibt es keine Längskraft in diese Richtung und somit steht die maximale Querkraft zum Spurhalten zur Verfügung.

Aus dieser Theorie ergebn sich zwei Unfallursachen:

Dir ist die Querkraft ausgegangen weil Du:

1. zu schnell warst oder

2. Du mit dem Gaspedal noch eine Längskraft aufgetragen hast.

Evtl ist ja jemand hioer, der sich mit Fahrwerken auskennt und meinen Denkfehler richtig stellt, wenn vorhanden ;)

41 weitere Antworten
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41 Antworten
Themenstarteram 12. Juni 2012 um 9:52

Zitat:

Original geschrieben von austriabenz

PS: kann es sein, daß du den Heckantrieb nicht gewohnt bist? Das würde Einiges erklären.

Nach mehr als 40 Jahren nur mit Frontantrieb fahren könnte das so gesehen werden, ja :(

am 12. Juni 2012 um 9:55

...und bei nasser Strasse, kein ESP, plötzlich einen 320er mit 220 PS unterm Hintern - das ist schon eine Umgewöhnung.

Oder bist Du eingestiegen und hast Dich sofort wohl gefühlt?

Dann wäre aber so ein Unfall kaum passiert.

Zitat:

Original geschrieben von sentei

Und vom Gefühl her... bei 30 "Sachen" fängt man einen W210 mit ner kurzen Lenkbewegung ab, wenn man konzentriert bei der Sache ist...

Bei 230 sollte man sich sicher konzentieren, aber bei 30?

Ich erwische mich selber oft beim Träumen in der 30-ZOne.

Zitat:

Original geschrieben von sentei

Und vom Gefühl her... bei 30 "Sachen" fängt man einen W210 mit ner kurzen Lenkbewegung ab, wenn man konzentriert bei der Sache ist...

... und dabei nicht aufs Gas steigt.

am 12. Juni 2012 um 10:07

Ich gehe sogar so weit, dass ein W210 bei 30 km/h auch dann nicht ausbricht, wenn er bei Lenkrad in Mittelstellung auch nur von einem Vorderrad gebremst wird. Jedenfalls dreht er sich dann nicht, gerade bei nasser Fahrbahn.

Ich glaube auch, dass Du aus irgendeinem Grund Gas gegeben hast. Bei dem Motor hört man das ja auch nicht direkt.

Sorry, wir mutmassen hier nur rum - aber ich kann mir sonst nichts anderes erklären.

An alle die dem Baron den Vorwurf machen nicht mit einem Heckantrieb zurechtzukommen.

Bitte immer noch die Fotos bedenken und nicht mit euren Wagen in technischem Topzustand vergleichen.

Da ist schon ein gewisser Unterschied oder etwa nicht?

Darf ich Eure Autos preparieren und euch konzentriert damit fahren lassen?:D

Themenstarteram 12. Juni 2012 um 10:19

Zitat:

Original geschrieben von sentei

...und bei nasser Strasse, kein ESP, plötzlich einen 320er mit 220 PS unterm Hintern - das ist schon eine Umgewöhnung.

Oder bist Du eingestiegen und hast Dich sofort wohl gefühlt?

Dann wäre aber so ein Unfall kaum passiert.

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich den Mercedes mehr aus dem Ärger heraus, dass Citroën immer mehr zu einem "normalen" Auto wird, als endlich ein "besseres Auto" zu haben, gekauft.

Für mich war Citroën immer das Fahrzeug mit dem sichersten Fahrwerk der Hydropneumatik wegen.

Nein, ich habe schon zu Beginn die Bequemlichkeit und den Komfort eines Citroën vermisst und ich fühlte mich auch mit Heckantrieb nicht so sicher. Deshalb fuhr ich ja den Mercedes eigentlich eher sanft und vorsichtig.

Ja, OK, der Mercedes hat etwas mehr Power als der Citroën, aber in der Endgeschwindigkeit machte das nicht sehr viel aus, obwohl ich mich beim Mercedes noch gar nicht traute, es auszuprobieren.

Auch vom Gewicht her war es nur geringfügig, was der XM leichter als der Mercedes war.

Ich hoffte halt, ein Auto zu bekommen, von dem alle schwärmen, wie solide doch so ein Mercedes sei, dann bräuchte ich mir in diesem Leben kein weiteres Auto mehr anschaffen.

Aber durch Schaden wird man ja bekanntlich klüger... :(

 

 

am 12. Juni 2012 um 10:35

Grundsätzlich trifft das auf dieses Auto ja auch zu. Man muss auf den Rost achten und dann hat man es ziemlich gut.

Aber Deiner war Baujahr ´96 und nach den Fotos in einem schlimmen Zustand.

Klar war es noch ein Benz - aber eben auch ein 16 Jahre alter Schatten seiner selbst.

Themenstarteram 12. Juni 2012 um 10:48

Zitat:

Original geschrieben von sentei

Grundsätzlich trifft das auf dieses Auto ja auch zu. Man muss auf den Rost achten und dann hat man es ziemlich gut.

Aber Deiner war Baujahr ´96 und nach den Fotos in einem schlimmen Zustand.

Klar war es noch ein Benz - aber eben auch ein 16 Jahre alter Schatten seiner selbst.

Da hast Du wohl Recht.

Als ich das Fahrzeug kaufte, gab es keine Möglichkeit, es von unten anzusehen, abgesehen davon, dass die meisten Mängel sowieso unter der Abdeckung verborgen waren.

Aber ich denke, dass alle Diskussionen darüber, wie der Unfall hätte verhindert werden können, müsig sind, weil er nun einmal passiert ist.

Und wenn Polizei, TÜV-Gutachter und Werkstatt-Meister unisono bestätigen, dass die Schäden nur Dank geringer Geschwindigkeit überschaubar blieben, so sollte man auch das einmal akzeptieren.

Ich werde von mir aus jetzt hier nicht mehr weiter antworten und versuchen, das Thema schließen zu lassen, weil ich denke, dass es sonst wirklich ins Uferlose abgleitet.

Vielen Dank für die rege Beteiligung :D

am 12. Juni 2012 um 11:04

Zitat:

Original geschrieben von Baron0109

 

Als ich das Fahrzeug kaufte, gab es keine Möglichkeit, es von unten anzusehen, abgesehen davon, dass die meisten Mägel sowieso unter der Abdeckung verborgen waren.

Und die Moral ----- nie ein Auto kaufen ohne eine entsprechende Durchsicht. Da du aber auch in deinem Profil angibst ein Schrauber zu sein ist das für mich noch unverständlicher einen so alten Auto blind zu vertrauen.........:confused:

Kaufe nie ein Auto ohne Probefahrt, das hatte selbst der Ahnugsloseste merken müssen beim Bremsen

am 12. Juni 2012 um 12:46

Auf Wunsch des Themenstarters geschlossen.

*** CLOSED ***

 

Alpha Lyrae

MT-Moderation

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