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Neue Getriebe speziell für Hybrid - VW, ZF, BMW - China treibt Entwicklung voran

Themenstarteram 8. Juli 2017 um 11:17

Welche Infos habt ihr zum Thema?

 

SZ, 7. Juli 2017, 18:57 Uhr, Automobiltechnik, VW startet eine Getriebe-Revolution - Von Joachim Becker

"... Vario.Drive: VW-Konzernforscher haben diese Zukunftsvision des Plug-in-Hybridantriebs vorgestellt - mit lediglich vier Gangstufen. Tobias Boehm, Leiter elektrifizierter Antriebsstrang in der Konzernforschung, arbeitet mit seinem Team seit 2010 an der neuartigen Form der Kraftübertragung. "Mit vier mechanischen, zwei variablen und fünf elektrischen Schaltstufen können wir alle Anforderungen erfüllen", sagt Boehm, "und mit einem zusätzlichen E-Motor an der Hinterachse ist auch ein elektrischer Allradantrieb möglich."

(...) Auch Vario.Drive soll das Überleben bestehender Fahrzeug-Architekturen sichern. Konkret geht es darum, den Einsatzbereich des elektrischen Antriebs weiter auszubauen, ohne auf die Reichweiten- und Kostenvorteile des konventionellen Motors zu verzichten.

Dank Vario.Drive passen bis zu 150 Kilowatt elektrische Leistung in den vorhandenen Getriebetunnel von heckgetriebenen Fahrzeugen. Aus dem Längsbaukasten unter Entwicklungshoheit von Audi lassen sich also mit überschaubarem Aufwand sparsame Teilzeitstromer entwickeln. Während bisherige Plug-in-Hybride die kompletten Komponenten und Kosten einer Verbrenner- und einer Elektroplattform kombinieren, soll Vario.Drive beim Gewicht und vor allem bei den Kosten abspecken, um die Elektromobilität voranzubringen.

VW verzichtet auf eine Energie-zehrende Hydraulik

"Ob getrieben durch die Gesetzgebung oder durch den Fahrspaß: Die Elektrifizierung wird die Zukunft der Antriebstechnik signifikant verändern", ist Mario Brunner von der AVL List GmbH überzeugt. Bei Vario.Drive teilen sich mechanische Schaltelemente den knappen Bauraum mit einem vollwertigen Elektromotor im hinteren Getriebeteil. Durch die Möglichkeit, das Fahrzeug auch an der Steckdose zu laden, werden selbst schwere Autos im neuen WLTP-Testzyklus zu Umweltengeln. Dafür wird im Getriebeaufbau auf eine Energie-zehrende Hydraulik verzichtet. Mit Planetenradsatz (ähnlich wie bei den Hybriden von Toyota und Lexus) und Klauenkupplungen können die Entwickler hohe Leistungen bei gleichzeitig kompakterer Ausführung und verbessertem Wirkungsgrad realisieren.

Der chinesische Markt treibt die Entwicklung voran

Jetzt stehen die Vorzeichen besonders in China auf Elektrifizierung - und auf Entfeinerung der Kraftübertragung. Ähnlich wie Toyota und Lexus entwickeln einige Unternehmen dort neue Antriebsstränge exklusiv für Hybridmodelle. Schaeffler-Entwicklungs-Chef Peter Gutzmer lässt durchblicken, dass der Zulieferer eine entsprechende Hybridgetriebe-Lösung mit vier Gängen vorbereitet.

Fachleute sprechen von Dedicated Hybrid Transmission (DHT), was sich mit einer maßgemachten Kraftübertragung für Hybride übersetzen lässt. Vorteil dieser Lösung: Der Elektromotor kann bei Leistungsspitzen einspringen und die Drehzahl des Verbrenners butterweich an die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs anpassen. Idealerweise wird der Verbrenner also als sparsamer Stationärmotor betrieben oder er macht gleich ganz Pause.

BMW entwickelt lieber sein Achtganggetriebe weiter

Auch Jörg Grotendorst, Leiter E-Mobility beim Zulieferer ZF, gibt zu, dass intern intensiv darüber diskutiert werde, ob ein Getriebe wie Vario.Drive Sinn mache. "Wir haben intensiv untersucht, was das richtige Verhältnis zwischen Batteriegröße und Verbrenner ist." Weil das Marktvolumen im Hybrid-Segment aber schwer vorherzusehen sei, scheuten viele Autohersteller das Risiko einer kompletten Getriebe-Neuentwicklung. "So lange die Anforderungen an die Fahrdynamik hoch bleiben und die Kunden keine Abstriche durch die begrenzte Verfügbarkeit der Batterie machen wollen, brauchen wir den Verbrennungsmotor immer noch über das gesamte Leistungsspektrum", glaubt Bernd Stockmann. Der Divisionsleiter Car Powertrain Technology bei ZF dämpft deshalb allzu große Erwartungen: "Wir sehen die erforderliche Anzahl der Gänge weiterhin bei mindestens sechs."

Ergibt das DHT also für Autohersteller wie BMW überhaupt Sinn? Die Münchner haben Hybrid-Prototypen mit Verbrenner und großer Batterie gezeigt, zögern aber offensichtlich, ihre erfolgreichen Achtgangautomaten komplett zu ersetzen. "Die Anforderungen für die nächste Fahrzeuggeneration, die wir kennen, gehen nicht in die Fläche mit Dedicated Hybrid Transmission", stellt Stockmann klar. Deshalb wird auch die Achtstufenautomatik weiterentwickelt. Statt des Wandlers werden bei Plug-in-Modellen schon heute Elektromotoren eingesetzt. Künftig soll je nach Stromlage von 20 bis über 120 Kilowatt Leistung in den Getriebekopf integriert werden. Das System ist zwar aufwendig, bleibt durch die hohen Stückzahlen des Standardgetriebes aber bezahlbar.

VW hat dagegen schon mit selbst gebauten Doppelkupplungsgetrieben gezeigt, wie sich neue Standards etablieren lassen. Ab Ende des Jahrzehnts soll Vario.Drive den Erfolg wiederholen."

 

Vario.Drive => VW Media Services: 0 Treffer, Volkswagen AG: Ihre Eingabe ergab leider keine Treffer. :eek:

 

Eine schnelle Suche wirft immerhin eine zweiseitige PDF-Datei von VW aus: "Vario.Drive als 1-EM-Konzept":

"Volkswagen Aktiengesellschaft, Plug-In-Hybrid, Innovatives Antriebskonzept für einen Plug-In-Hybrid mit hohen Leistungsanforderungen im oberen Fahrzeugsegment, (...), Laufzeit 01.01.2014 – 31.12.2016, (...)

Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert Vorhaben zum Thema Elektromobilität. Im Fokus der Förderung stehen Projekte, welche die energie- und klimapolitischen Potenziale der Elektromobilität erschließen helfen und gleichzeitig zur Stärkung der Wettbewerbsposition deutscher Industriebranchen beitragen. Die gemeinsame Vision der Vorhaben ist die Elektromobilität als marktfähige Umweltinnovation.

Das Gesamtbudget des Forschungsvorhabens „Plug-In-Hybrid“ liegt bei 8,6 Millionen Euro und wird im Rahmen des Förderprogramms „Erneuerbar Mobil“ mit ca. 3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt.

Plug-In-Hybrid-Technologie

(...)

Emissionsfrei ohne Einschränkung

Hier steht eine Grafik: (oben) Emissionfreie Kurzstreckenmobilität ~ 50 km, (unten) Uneingeschränkte Langstreckenmobilität > 800 km

Ziele des Projektes

Gesamtziel des Vorhabens Plug-In-Hybrid ist die Untersuchung des Potentials von Plug-In HybridTechnologien für Fahrzeuge mit hohen Leistungsanforderungen im oberen Fahrzeugsegment. Vor dem Hintergrund der hohen Leistungsanforderungen in Kombination mit dem geringen verfügbaren Bauraum dieser Fahrzeugklasse gilt es, die technischen Grenzen zu erforschen und ein tragfähiges Konzept für einen Plug-InHybrid-Antriebsstrang zu erarbeiten, der die Vorteile von seriellem, parallelem und leistungsverzweigtem Antriebskonzept vereint.

(...)

Gleichzeitig wird die Übertragbarkeit der Erkenntnisse in kleinere Fahrzeugsegmente betrachtet. Dabei stehen sowohl Emissionseinsparungen als auch tragfähige Kosten im Fokus der Betrachtungen. Die Ergebnisse können durch eine Gegenüberstellung von Nutzeranforderungen und Produkteigenschaften der Fahrzeuge ebenfalls zur Vorbereitung einer Serienentwicklung und Serieneinführung dienen."

 

Jetzt seid ihr an der Reihe. ;)

VG myinfo

Beste Antwort im Thema
am 8. Juli 2017 um 14:04

Zitat:

 

Jetzt seid ihr an der Reihe. ;)

VG myinfo

Nö den Laber kannst Du selbst bearbeiten......

Das Sommerloch wird schon voll....

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17 Antworten

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 10. Juli 2017 um 15:21:47 Uhr:

Beispiele: niemand kommt auf die Idee bei einer Lokomotive oder einem Schiffsantrieb ein Getriebe vorzuschalten.

Hallo,

mir fällt keine aktuelle Lokomotive ein, die kein Getriebe hätte.

Bei den Schiffen haben nicht alle aber doch ein großer Teil Getriebe.

 

Grüße,

diezge

am 10. Juli 2017 um 14:24

Zitat:

@diezge schrieb am 10. Juli 2017 um 15:36:13 Uhr:

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 10. Juli 2017 um 15:21:47 Uhr:

Beispiele: niemand kommt auf die Idee bei einer Lokomotive oder einem Schiffsantrieb ein Getriebe vorzuschalten.

Hallo,

mir fällt keine aktuelle Lokomotive ein, die kein Getriebe hätte.

Bei den Schiffen haben nicht alle aber doch ein großer Teil Getriebe.

 

Grüße,

diezge

Stimmt! Auch einfache Untersetzungen sind ein Getriebe. Ich Dummerchen....

Wir werden das Sommerloch.......

Zitat:

Dank Vario.Drive passen bis zu 150 Kilowatt elektrische Leistung in den vorhandenen Getriebetunnel von heckgetriebenen Fahrzeugen. Aus dem Längsbaukasten unter Entwicklungshoheit von Audi lassen sich also mit überschaubarem Aufwand sparsame Teilzeitstromer entwickeln. Während bisherige Plug-in-Hybride die kompletten Komponenten und Kosten einer Verbrenner- und einer Elektroplattform kombinieren, soll Vario.Drive beim Gewicht und vor allem bei den Kosten abspecken, um die Elektromobilität voranzubringen.

Der Satz passt technisch nicht.

Der Module Längsbaukasten unter Federführung von Audi macht heute ca. 70% Fronttriebler (z.B. A4, A5, A6, A7, Q5 mit Frontantrieb) und 30% Allradler (alle vorgenannten mit quattro, Macan, A8, Q7, Bentayga, Touareg, Cayenne). Aber er macht keine "heckgetriebenen Fahrzeuge".

Denn die zahlenmäßig wenigen wirklich heckgetriebenen Fahrzeuge (Motor vorn, Standardantrieb: Panamera, kommender Continental GT, Motor hinten/Mittelmotor: 911, 718 Boxster/Cayman) sind im Modularen Standardantriebsbaukasten (MSB). Auch der kann dann Allrad davon ableiten.

Etliche Nischenmodelle im VAG Portfolio (z.B. Huracan/R8, Amarok) haben teils noch keine Integration in die Baukästen.

Sondern was rauskommt: es geht um den MLB. (siehe Bildchen im PDF, das zeigt einen A4 Avant und vorn A7) und da die Fronttriebler.

Und da kann man mit Vario.Drive 150 kW an der Vorderachse (!) elektrisch dazu machen. Man sieht das auch im Bild, die Abtriebe sind für die Vorderachse, in Richtung Hinterachse ist das Getriebe zu:

http://media-cdn.sueddeutsche.de/.../860x860?...

Und bei Bedarf noch eine elektrische Hinterachse dazu für elektrischen Allrad-Antrieb.

Also in etwa das, was Chevy Volt (aber ohne elektrische Hinterachse), Lexus NX, RX (AL2), Toyota RAV4, Mitsubishi Outlander PHEV (die alle mit elektrischer Hinterachse) schon eine Weile tun. Nur dass die ihre Verbrennungsmotoren quer drin haben.

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