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Neue Bremsen ungleiches Tragbild
Moin
Ich habe 2015 einen Polo 4 GTI mit Erstzulassung 2006 gekauft, mit neuem TÜV.
Von Anfang an haben die hinteren Bremsen gequietscht, und auch beim ersten TÜV 2017 wurde schon das ungleiche Tragbild angesprochen. Damals habe ich die Plakette aber noch bekommen.
Auf beiden Seiten hatten die Bremsscheiben breite Roststreifen, und auch mit angezogener Handbremse bei voller Fahrt wurde das nicht besser.
Beim TÜV dieses Jahr war das Problem dann so groß, dass die (hinteren) Bremsen neu gemacht werden mussten.
Nun habe ich gestern, nachdem der Wagen ein paar Tage bei Regen stand und die Bremsscheiben entsprechend etwas Rost angesetzt hatten, die neuen Bremsen getestet, wieder mit starkem Bremsen und angezogener Handbremse bei voller Fahrt.
Leider ist auf der einen Seite sowohl außen als auch innen ein ca. 1 cm breiter Streifen geblieben, wo der Rost nicht entfernt wurde, wo also die Bremsbeläge keinen Kontakt zur Bremsscheibe hatten. Die andere Seite ist in Ordnung.
Nun mache ich mir Sorgen, dass die Bremsen wieder ein ungleiches Tragbild aufbauen und dann demnächst wieder ersetzt werden müssen.
Bremskraft bei der Nachprüfung war übrigens relativ gleichmäßig verteilt, auf der Seite mit den Rosträndern etwas höher als auf der anderen (180 zu 160).
Die Bremsflüssigkeit ist übrigens 2 Jahre alt, wurde getestet und für neuwertig befunden und daher entgegen meinem Wunsch nicht gewechselt.
Nun meine Frage: Woran kann das liegen und was kann ich machen?
Viele Grüße, Christoph
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21 Antworten
Mit "Bremsen neu machen" ist sicher nur Scheiben und Beläge wechseln gemeint und nicht auch die Bremssättel bzw. deren Führungen, die auch zu einem ungleichen Tragbild beitragen können.
Zum Thema Rost an Bremsscheiben gibt es übrigens bereits einen 8-seitigen Thread:
https://www.motor-talk.de/forum/rost-an-scheibenbremsen-t1232657.html
Der darin enthaltene Beitrag von touranfaq trifft m.E. den Nagel auf den Kopf:
https://www.motor-talk.de/.../...-an-scheibenbremsen-t1232657.html?...
Moin
Genau, es wurden nur die Scheiben und Beläge gewechselt.
Ich habe auch das Problem, dass ich sehr sparsam bremse und die hinteren Bremsen zu wenig belaste. Das werde ich nun mit den neuen Bremsen aber ändern.
Habe auch etwas davon gelesen, dass man neue Bremsen erst einbremsen muss. Trotzdem sollte aber von Anfang an voller Kontakt zwischen Scheibe und Belag vorhanden sein.
Ich fahre wohl morgen mal zur Werkstatt und frage nach.
Über weitere Hinweise freue ich mich natürlich trotzdem.
Ich hab das ganze Spiel erst gerade durch bei mir, von den Trägern, über Scheiben, Beläge, Leitungen und bis zum Sattel alles neu, anders wirst du es auf Dauer nicht beheben können.
Die hintere Bremse vergammelt mit der Zeit, man kann sie gangbar machen, aber das Problem wird in kurzer Zeit wieder kommen.
Ich würde dir dann auch empfehlen die Federn zur Rückstellung der Handbremse mit nachzurüsten.
Ich habe auch schon die Federn nachgerüstet. Dennoch braucht die Polo-Scheibenbremse hinten immer sehr große Aufmerksamkeit was Pflege und Wartung betrifft. Dazu haben die Werkstätten keine Zeit und auch keinen Sinn. Wobei man auch sagen muss, dass der Polo eben zu leicht ist für eine hintere Scheibenbremse. Eine Trommel wäre da sinnvoller gewesen, aber wer mag schon Trommelbremsen ;)
Unser Citroen DS3 hat hinten eine Trommelbremse und die läuft nun schon seit 9 Jahren ohne jegliche sonderliche Zuwendung, außer gelegentlichem Quietschen, störungsfrei. Davon kann man beim Polo nur träumen.
Bremsträger ausbauen und die Führungen, in denen der Belag sich abstützt und gleitet, reinigen. Zuerst mit der Drahtbürste groben Dreck und Rost entfernen. Danach kann man die mit einer Feile oder einem Dreikantschaber "glätten". Hier trage ich immer dünn Bremsenpaste auf.
Zuletzt die Führungsbolzen aus der Manschette ziehen, säubern und mit feinem Schleifleinen abschleifen. Manschetten, sofern rissig oder porös unbedingt erneuern. Zur Schmierung nimmt man ein spezielles Fett, aber Vorsicht: Nachsehen, manche Bolzen werden n i c h t gefettet, nur gereinigt.
Zum Schluss baust du alles zusammen und trittst mehrfach das Bremspedal, damit der Kolben die Bremsbeläge "voll andrückt". Per Sichtkontrolle kannste schauen, ob der Belag vollflächig anliegt. Meine Scheibenbremse ist tiptop, trägt die Scheibe gleichmäßig ab. Aber ich baue den Mist einmal im Jahr auseinander, um das zu verhindern.
Zitat:
@rpalmer schrieb am 21. September 2019 um 08:46:42 Uhr:
Aber ich baue den Mist einmal im Jahr auseinander, um das zu verhindern.
Das meinte ich mit
Zitat:
@passatsucher schrieb am 20. September 2019 um 08:49:46 Uhr:
Dennoch braucht die Polo-Scheibenbremse hinten immer sehr große Aufmerksamkeit was Pflege und Wartung betrifft.
Danke erstmal für alle Antworten.
Ich bin am Samstag nochmal ausgiebig gefahren und habe dabei die Bremsen wie von einigen empfohlen eingebremst (z.B. mehrmals von 100 auf 50 auf der Landstraße).
Am inneren Rand der linken Bremsscheibe bleibt trotzdem ein ca. 1 cm breiter Streifen, wo der Rost nicht weggebremst wird, da der Bremsbelag dort anscheinend nicht richtig aufliegt.
Ich war letzte Woche auch in der Werkstatt, leider war der Meister nicht da.
Ich fahre diese Woche nochmal hin und frage nach (muss eh noch die dritte Bremsleuchte im Spoiler tauschen lassen) und berichte dann was daraus geworden ist.
Denkt ihr, dass sich der Belag in absehbarer Zeit so einbremsen wird, dass er voll auf der Scheibe aufliegt?
Oder soll ich darauf bestehen, dass da noch einmal dran gearbeitet wird, bis er voll aufliegt?
Zitat:
@ck85 schrieb am 23. September 2019 um 11:38:33 Uhr:
Denkt ihr, dass sich der Belag in absehbarer Zeit so einbremsen wird, dass er voll auf der Scheibe aufliegt?
Das glaube ich eigentlich nicht. Wenn da jetzt schon ein Rostrand ist, wird der ohne Zutun auch bleiben und sich verschlimmern.
Zitat:
Oder soll ich darauf bestehen, dass da noch einmal dran gearbeitet wird, bis er voll aufliegt?
Kannst du versuchen, aber ob die Werkstatt das macht ist eher fraglich. Zumindest umsonst werden sie das nicht tun, würde ich vermuten.
Was wurde da für Bremsmaterial verbaut?
Selbst die meisten "Billigteile " sind beschichtet.
Und der Brems-Belag entfernt die Beschichtung durch anlegen
beim Bremsen.
Dort wird blankes Metall sichtbar.
Wo er noch nicht anliegt, sollte also kein Rost, sondern matt-
silberne Beschichtung sein.
Reklamieren.
Wäre interessant, zu wissen, welcher Bremsenhersteller anno 2019 noch
"nackte" Scheiben anbietet....
Der Rost kommt daher, dass es in den ersten Tagen nach dem Einbau öfters geregnet hat und das Auto draußen stand. Ist also nur leichter Flugrost.
Soweit ich mich erinnern kann waren die Scheiben beim Einbau unbeschichtet.
Für mich liest sich das so, als wäre die Bremsbelagführung nicht sauber. Dadurch liegt der Belag nicht "parallel" zur Scheibe auf (= Er liegt nicht auf der ganzen Fläche auf). Können aber auch die Führungsbolzen sein. Leider schludern hier die Werkstätten hin und wieder.
Ist aber eine Ferndiagnose, kann, muss nicht so sein.
Hallo die anlagefläche am bremssattel wo der äussere Belag anliegt ist öfters ankorridiert und leicht aufgequollen.diese anlagefläche mit einer schrumpfeile sauber machen, dann liegt der belag auch wieder rechtwinklig zum führungsbolzen an und ist somit wieder schön parallel zur scheibe.folge wieder tragbild so wie es sein soll. Also bremssattel losschrauben abnehmen und an die arbeit.
Ich war heute nochmal schnell bei der Werkstatt und der Meister hat drauf geschaut.
Er meinte, dass sich das noch einspielen würde, und dass das durchaus 1000 bis 2000 km dauern kann.
Den Bremsscheiben würde aber nichts passieren, da die beschichtet wären (habe ich als Laie wohl einfach nicht erkannt).
Außerdem hätte ich ja Garantie.
Dann warte ich also erstmal ab und versuche, öfter und stärker zu bremsen, damit sich das schneller angleicht.
Hatte ja sowieso vor mein Bremsverhalten zu ändern, damit ich zukünftig diese ungleichen Tragbilder vermeiden kann.
Lieber mal neue Beläge kaufen wegen starker Abnutzung als gleich ganz die Bremsen neu wegen zu wenig Auslastung.
Danke an alle, die hier geholfen haben.
@ck85 mach Mal paar Bilder damit wir auch sehen können was die Phase ist. Der Mechaniker kann vieles erzählen