Neue Bremsbacken, was muss alles gemacht werden

VW Käfer 1200

Bin über roepach drauf gekommen, dass es doch noch mehr als nur "neue Bremsbacken rein, einstellen und fertig" gibt. Was muss ich denn machen bzw. beachten wenn ich neue Bremsbacken einbaue?
Speziell den Veteran @Varimann frage ich.

Beste Antwort im Thema

Mag sich komisch anhören ,aber wenn du fragen mußt was man wie an Bremsen macht solltest du das nur machen wenn du jemanden dabei hast der weiß was er tut.
Bremsengebastel ohne zu wissen was man tut kann sehr böse ausgehen.Wobei ich noch nichtmal an den Bastler denke sondern eher an Personen die bei einem eventuellen Unfall zu Schaden kommen.

Ich sage zwar gelegentlich mal was wenn ich sehe das etwas nicht so gut ist bei denen die an ihren Bremsen rumgemacht haben,aber zu solchen Arbeiten ermutigen oder gar helfen mag ich nicht.
Später könnte es mal im Fall der Fälle heißen "Aber der hat doch gesagt das es so zu machen ist" wenn es zu einer Untersuchung kommt und festgestellt wird das da was bei der Montage falsch gelaufen ist und darum der Unfall passiert ist.

Vari

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Zitat:

@Robomike schrieb am 27. April 2019 um 23:20:44 Uhr:


Naja, wir haben, solange wir keine gelernten Berufsschrauber sind, alle mal so angefangen. Irgendeine Rep-Anleitung daneben und los geht's. Und jetzt hat er gerade die Achse auseinander.

Ich behaupte sogar, wenn er gewissenhaft arbeitet und die Eigenheiten der alten Trommelbremsen kennt oder kennenlernt, dann wird er bessere Ergebnisse erzielen als so manche moderne Hau-Ruck-Werkstatt zu liefern in der Lage ist. Nur jetzt einen Fernkurs zu geben ist sicher zu viel verlangt.

Auch wenn das Internet vieles leichter macht - ich hab damals mit zwei Büchern neben dem Rad auf dem Hof gelegen und versucht, die pixeligen Schwarz-Weiss-Bilder aus der gedruckten Anleitung mit der Realität in Einklang zu bringen. Heute braucht man nur die Begriffe zu wissen, nach denen man im Netz suchen muss, und muss dann allerdings ein Gespür dafür haben, welche Ratschläge vernünftig sind und welche nicht.

Aber ohne die Fachliteratur geht es nicht. Das, was geschrieben steht, sollte tunlichst nicht überlesen werden, denn das ist nur mit Mühe und Kosten in das Buch gelangt, ganz im Gegensatz zu einem Youtube-Tutorial oder dergleichen, wo beliebiger Bullshit uneditiert in die freie Wildbahn gelangt.

Und wenn man sich dann an der Stelle im Buch fragt, was nun mit "Lagerspiel" gemeint ist, wie fest eigentlich fest heisst, warum ein Bremsleitungsschlüssel nicht einfach ein Maulschlüssel ist und was das eigentlich für ein Ding war, was gerade durch Federdruck in die Hecke gegenüber geflogen ist, dann kann und muss man sein Wissen noch weiter vertiefen. Das ist eigentlich nie eine schlechte Sache.

Grüße,
Michael

Edit: vergiss das mit dem Trommeln ausdrehen. Da kommt nix Gutes bei raus. Wenn sie nicht geeiert haben, dann lass sie, wie sie sind. Wenn doch, dann kauf' gute neue.

Wie stelle ich fest, ob die Trommeln eiern? Muss dazu sagen, habe die Bremswirkung noch nicht getestet. Habe eben nur die neue Bremsanlage eingestellt und bekommt aber die Trommeln nicht dazu, dass die Beläge konstant leicht "schleiffen". Kann das sein, dass das auch davon kommen kann, dass ich die Federn nicht ausgewechselt habe?
Und ja ich weiß nun auch dass man die Federn auch immer tauschen muss, habe ich damals nicht gewusst. Neue Federn werden kommende Woche bestellt!

wenn Du schreibst:
bekomme aber die Trommeln nicht dazu, dass die Beläge konstant leicht "schleifen“...
was heißt das genau ?
es blockiert ?
der Verstellweg ist am Ende und
es schleift immer mich nichts ...???

Zuerst mal sind die alten Trommeln ein bisschen eingelaufen, das heißt, es kann sein, dass am Rand was übersteht. Wenn die neuen Bremsbeläge einen Hauch da dran kratzen, hast Du die Schleifgeräusche, die gehen aber weg nach kurzer Zeit, das passt sich ganz schnell an. Wenn es zu tief eingelaufen ist, dann sind die Trommeln unschön, das oder eben das "eierige" war früher ein Grund, die Dinger auszudrehen. Wie gesagt, heute besser neu kaufen. Der maximale Innendurchmesser steht übrigens gut sichtbar auf der Trommel eingegossen, im Zweifelsfalle kann man nachmessen.

Beim Einstellen kriegt man schnell ein Gefühl dafür, was gut ist. Man dreht am Rad und stellt ein, bis es spürbar schwerer geht, dann wieder eine Kleinigkeit zurück bis in die nächste Raste. Zwischendurch immer mal wieder kräftig das Bremspedal bearbeiten, denn die Backe muss sich setzen können. Wenn es am Anfang leicht schleift, ist das okay, wenn es aber zu viel ist, geht die Bremse durch die Wärmeausdehnung nach einiger Zeit fest. Das ist auch kein Drama, wenn man es rechtzeitig merkt, man liegt dann halt nur irgendwo mit dem Einstellhebel auf der Straße rum. Wenn man es zu spät merkt, können die neuen Beläge verglasen und sind dann wieder unbrauchbar, jedenfalls war das früher ein Problem.

Dann gibt es da noch den Unterschied zwischen auflaufender und ablaufender Backe, Näheres dazu bitte den einschlägigen Fachartikeln entnehmen.
GANZ wichtig ist, dass die Einstellschrauben richtig herum im Sockel stecken, wenn Du da nicht drauf geachtet hast, dann bitte noch mal nachgucken. Die sind nicht symmetrisch.

Die Federn immer tauschen mache ich auch nicht, ich wüßte auch nicht, warum. Habe noch nie eine kaputte Feder gehabt, egal wie rostig die waren.

Grüße,
Michael

Angerostete Federn sind aber grenzwertig.
Ich hatte schon mal eine gebrochene,war aber kein Käfer sondern ein moderneres Auto.Und da waren die Federn noch nicht so alt wie die bei manchem Käfer.
Eine andere blieb einfach lang beim einhängen.Keine Federkraft/Zugkraft mehr.

Wenn man die Bremse auf hat und auseinander kann man also gut mal einige € investieren und die auch neu machen.Heißt ja dann auch das ich damit die nächsten 30 Jahre ruhe habe.Naja,zumindest wenn es ein Federnsatz namenhafter Hersteller ist.(Sollte zumindest so sein)

Vari

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Zitat:

@Robomike schrieb am 28. April 2019 um 20:24:13 Uhr:


Zuerst mal sind die alten Trommeln ein bisschen eingelaufen, das heißt, es kann sein, dass am Rand was übersteht. Wenn die neuen Bremsbeläge einen Hauch da dran kratzen, hast Du die Schleifgeräusche, die gehen aber weg nach kurzer Zeit, das passt sich ganz schnell an. Wenn es zu tief eingelaufen ist, dann sind die Trommeln unschön, das oder eben das "eierige" war früher ein Grund, die Dinger auszudrehen. Wie gesagt, heute besser neu kaufen. Der maximale Innendurchmesser steht übrigens gut sichtbar auf der Trommel eingegossen, im Zweifelsfalle kann man nachmessen.

Beim Einstellen kriegt man schnell ein Gefühl dafür, was gut ist. Man dreht am Rad und stellt ein, bis es spürbar schwerer geht, dann wieder eine Kleinigkeit zurück bis in die nächste Raste. Zwischendurch immer mal wieder kräftig das Bremspedal bearbeiten, denn die Backe muss sich setzen können. Wenn es am Anfang leicht schleift, ist das okay, wenn es aber zu viel ist, geht die Bremse durch die Wärmeausdehnung nach einiger Zeit fest. Das ist auch kein Drama, wenn man es rechtzeitig merkt, man liegt dann halt nur irgendwo mit dem Einstellhebel auf der Straße rum. Wenn man es zu spät merkt, können die neuen Beläge verglasen und sind dann wieder unbrauchbar, jedenfalls war das früher ein Problem.

Dann gibt es da noch den Unterschied zwischen auflaufender und ablaufender Backe, Näheres dazu bitte den einschlägigen Fachartikeln entnehmen.
GANZ wichtig ist, dass die Einstellschrauben richtig herum im Sockel stecken, wenn Du da nicht drauf geachtet hast, dann bitte noch mal nachgucken. Die sind nicht symmetrisch.

Die Federn immer tauschen mache ich auch nicht, ich wüßte auch nicht, warum. Habe noch nie eine kaputte Feder gehabt, egal wie rostig die waren.

Grüße,
Michael

Könnte ich deine Mail haben, damit ich dir mal ein paar Fotos zusenden kann?

Ja gut, 30 Jahre... ich muss da alle zwei bis drei Jahre ran, dann sind die vorderen Bremsen runter. 😉 Oder aber die Traggelenke sind wieder hin, dann mache ich die Bremsen gleich mit. (Jedenfalls war das bis vor Kurzem noch so. Inzwischen fahre ich kaum noch, ich hab das freudlose Rumgekrieche hier dermaßen satt, dass die Karre kaum noch an die Luft kommt.)

Grüße,
Michael

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