Nachwuchsprobleme unter Krad-Fahrern

Hallo Leute,

kürzlich angesprochen bei einem anderen Thread, möchte ich es hier nochmal ansprechen.

Das Nachwuchsproblem bei Motorradfahrern
Seit Jahren ist bekannt, dass das Motorradfahren unter Nachwuchsproblemen leidet.
Erst neulich auf der Intermot habe ich mich mit einem Techniker von Kawasaki über dieses Problem
unterhalten. Es fehlen einfach junge Motorradfahrer.

Nun wird bereits seit vielen Jahren modern und sportlich (z.B. Aprilia 125, Ninja 250r oder seit neuestem die Ninja 300) um neue Fahranfänger geworben, jedoch nur mit begrenztem Erfolg.

Woran kann das wohl liegen? Vielleicht einfach an den (mit der Führerschein-Novelle noch stärkeren) Regularien? Wird hier einfach kaputt reguliert?

Was haltet Ihr davon? Freue mich über einen regen Gedankenaustausch und über viele Meinungen.

Marshall

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Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ich denke mal, daß das Nachwuchsproblem hauptsächlich in der Tatsache zu suchen ist, daß die PC-Generation kaum noch von der Tastatur wegzubewegen ist....

Schreibt der MT User mit den meisten Beiträgen 😁 😁 😁

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Für die Kohle was so ein "Einstiegsmopped" kostet kriegt man heutzutage bequem nen Auto (auch im Unterhalt). Somit muss man - sofern man es sich als Hobby leisten will - die Kohle erstmal "übrig" haben.

Ich denke mal, daß das Nachwuchsproblem hauptsächlich in der Tatsache zu suchen ist, daß die PC-Generation kaum noch von der Tastatur wegzubewegen ist....

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ich denke mal, daß das Nachwuchsproblem hauptsächlich in der Tatsache zu suchen ist, daß die PC-Generation kaum noch von der Tastatur wegzubewegen ist....

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Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg



Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ich denke mal, daß das Nachwuchsproblem hauptsächlich in der Tatsache zu suchen ist, daß die PC-Generation kaum noch von der Tastatur wegzubewegen ist....
Schreibt der MT User mit den meisten Beiträgen 😁 😁 😁

Treffer! 😛

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Is kein Problem. Ich glaube, die Mehrzahl der 40+ Wiedereinsteiger gleicht dieses Defizit aus....

Gabs früher seltener....

*weiterstrick

Doppel Fred! Ich geh ins Bett.

Zitat:

Original geschrieben von Winki 83


Doppel Fred! Ich geh ins Bett.

Naaaaaa, in six' "Stirbt die Gattung Zweiradfahrer aus?" geht es ja im "einhändige" Motorradfahrer 😉

Denke die Gründe sind einfach. In den 70ern war Motorradfahren einfach günstiger. Die meisten Haushalte hatten nur ein Auto und Eltern schenkten ihren Kindern zum 18ten Geburtstag kein Auto, was heute wohl eher vorkommt, oder der Haushalt hat direkt 2 Autos, so dass sich die Kids auch mal eins leihen können und so eher ans Autofahren gewöhnt werden. Früher gab es wohl auch nicht so viele Neuzulassungen durch Firmenfahrzeuge und die Neuwagen wurden viel von Privatleuten gekauft, dafür aber über viele Jahre gefahren. Der Gebrauchtwagenmarkt vor allem auch mit erschwinglichen oder einsteigerfreundlichen Autos war also deutlich kleiner also heute. Und generell sind die Menschen wohl bequemer geworden. Früher sind die jungs auch im Winter mit ihren Mopped gefahren, ohne Griffheizung und haben sich an jeder roten Ampel die Hände am Motor gewärmt. War aber ok, mußten auch noch morgens im kalten aufstehen und Kohlen schleppen und eventuell sogar eine Treppe laufen, um aufs Klo zu kommen. Da ist es in einem warmen Fahrzeug deutlich wärmer und bequemer. Früher war die Verkehrsdichte auch noch nicht so hoch, so dass die Wahrscheinlichkeit eines fremdverschuldeten Unfalls auf dem Mopped auch geringer war. An der Sicherheit hat sich im Vergleich zum Auto wenig getan.
Ich denke dies könnten alles Beweggründe sein, dass die jungen Fahrer eher zum Auto tendieren und das Motorrad eher als Hobbygerät gesehen wird und nicht als primäres Fortbewegungsmittel. Nyah ist hier die Ausnahme, aber auf eine Nyah kommen hier im Forum bestimmt 10.000 Studenten mit wenig Geld im Golf II, Polo, Astra etc. Forum 🙂

Ich denke der fruchtzwerg hat viele wesentliche Punkte getroffen. Hinzufügen möchte ich noch den Aspekt Geld.
Wenn schon Führerschein, dann ist heute sicherlich der Autoführerschein deutlich wichtiger, allein schon um beim Arbeitgeber zu punkten. Im Unterhalt ist ein Auto oft nicht viel teuerer als ein typisches Motorrad, vor allem wenn man nicht selber schrauben kann oder will. Da liegt es aus praktischen Gründen schon näher sich eher ein Auto als ein Motorrad anzuschaffen.
Die, die nach diesem Schritt noch gewillt sind den Motorradschein zu machen stehen vor hohen Kosten. Der lappen kann gut und gerne bis zu 2000 Euro kosten. Hinzu kommen noch ein guter Batzen für Schutzkleidung und das eigene Motorrad. Die nächste Hürde sind dann die relativ hohen Kosten für aktuelle Einsteigermotorräder. Die 4000 bis 5000 Euro, die für eine CBR 250R oder eine Ninja 250R mögen gerechtfertigt sein, stellen aber Schüler, Studenten und Berufsanfänger vor gewaltige Anschaffungskosten.
Gleiches gilt für die 125er Klasse, teurer Führerschein und die Anschaffungskosten sind für 16 bis 18 Jährige auch nicht gerade wenig.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ich denke mal, daß das Nachwuchsproblem hauptsächlich in der Tatsache zu suchen ist, daß die PC-Generation kaum noch von der Tastatur wegzubewegen ist....

Schwachsinn solch eine Pauschalisierung. Ich selbst verbringe, mitunter auch nicht unbedingt freiwillig, mindestens 8 Stunden an einem PC. Das Smartphone gar nicht mal dazugezählt.

Ich habe mir den Hintern wund geschufftet, um mir mein Motorrad und meinen Führerschein leisten zu können. Da bin ich in den letzten Monaten sehr viele Kompromisse eingegangen und habe auf vieles verzichtet, um mir diesen Wunsch erfüllen zu können.

Als Student nicht leicht.

Aber meine Prioritäten waren halt "Erstmal Mopped, dann wieder Ausflüge mit Freunden."

Auch ist ein Motorrad alles andere als eine rationale Entscheidung. Vom Erwerb der entsprechenden Fahrerlaubnis bis hin zum Fahren.

Es ist ein Luxusgut. Bringt man diese Tatsache in den Kontext mit der wirtschaftlichen Lage, so verwundert es mich nicht.

Ich bin mir gar nicht so sicher, dass es weniger Motorradverrückte unter den Jugendlichen gibt.
Früher war das im Verhältnis auch nicht wirklich billiger.

Es ist IMHO ein wesentlicher Grund in der Demographie zu suchen. Es gibt heute einfach weniger Jugendliche. Und von den wenigen hat zudem noch ein gewisser Anteil einen Migrationshintergrund. Und die allermeisten davon kämen im Traum nicht auf die Idee, Motorrad zu fahren.

Wenn aber die Ausgangsmenge dramatisch abnimmt, ist auch der gleichgebliebene Anteil Motorradbegeisterter deutlich kleiner.
Zu meiner Zeit gab es 5 Klassen am Gymnasium. Meine Kinder haben Glück, wenn es drei Klassen werden. Und darin ist über ein Drittel mit Migrationshintergrund.

Deswegen gibt es in erster Linie so wenig Nachwuchs.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Ich bin mir gar nicht so sicher, dass es weniger Motorradverrückte unter den Jugendlichen gibt.
Früher war das im Verhältnis auch nicht wirklich billiger.

Es ist IMHO ein wesentlicher Grund in der Demographie zu suchen. Es gibt heute einfach weniger Jugendliche. Und von den wenigen hat zudem noch ein gewisser Anteil einen Migrationshintergrund. Und die allermeisten davon kämen im Traum nicht auf die Idee, Motorrad zu fahren.

Wenn aber die Ausgangsmenge dramatisch abnimmt, ist auch der gleichgebliebene Anteil Motorradbegeisterter deutlich kleiner.
Zu meiner Zeit gab es 5 Klassen am Gymnasium. Meine Kinder haben Glück, wenn es drei Klassen werden. Und darin ist über ein Drittel mit Migrationshintergrund.

Deswegen gibt es in erster Linie so wenig Nachwuchs.

Also das mit dem Migrationshintergrund kann ich nicht ganz nachvollziehen. Gerade Leute mit Migrationshintergrund sehe ich an den Supersportlern stehen "sabber sabber" (absolut wertfrei).

Wobei ich es vllt oft auch einfach nur denke und es auch garkeinen Migrationshintergrund gibt?!

🙂

Zum diesem Thema Migrationshintergrund: Ich kann da auch nur aus meiner Perspektive sprechen. Als Türke habe ich einen sehr großen türkischen Freundeskreis. Nachvollziehbar vermutlich. Kein einziger von denen, besitzt einen Führerschein der Klasse A. Alle mehr oder weniger in meinem Alter (20-25). Glotzen tuen die jedem Superbike hinterher, klar. Draufsetzen? Nein, danke.

Mein Nachbar ist seit Jahrzehnten auf motorisierten Zweirädern unterwegs. Auch er erzählte mir letztens, dass er noch keinen Türken bei einem der zahlreichen Motorradtreffs getroffen habe. Sein O-Ton: "Da laufen keine Schwarzköppe rum". 😁

Seltsam.

Das gleiche Bild gibt es aber auch in meinem hiesigen Schützenverein. Da bin ich auch ein Unikat 😁

Naja, bevor wir noch vom Thema schweifen und irgendwie bei Integration landen...

Weiß ich nicht ob das nachvollziehbar ist. Mein Vater ist Araber und mein Freundeskreis enthält keinen einzigen.
In meinem nichttürkischen Freundeskreis hat auch niemand Klasse A. War auch im Schützenverein und kannte da niemanden sonst. Der zweite Kandidat bei meiner Prüfung war erkennbar türkischer Abstammung.
Was sagt uns das nun alles? Genau, nichts. Das sind nur persönliche Anekdoten.

Ich denke schon, dass die genannten übergeordneten Gründe entscheidend sind. Hohe Hürden bei Aufwand und Kosten, empfundener geringer Nutzen bei als hoch empfundenem Risiko.

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