Nachbars Schikane mit dem Parkplatz
Folgendes Szenario:
Unsere Nachbarin hat ein Riesen Haus und Grundstück mit einer großen Garage und einer Einfahrt.
Bei uns auf der Strasse sind immer alle Parkplätze voll und es ist enorm schwierig und man kann von Glück reden wenn wir mal vor unserem Haus stehen können.
Sie betreibt absolute Schikane und ich weiß mir nicht mehr zu helfen.
Letztens: Ich stelle mich neben Ihre Einfahrt (öffentlicher Parkplatz) ohne sie irgendwie zu behindern und sie kommt rausgeschossen und fängt an, mich wüst zu beschimpfen ich habe nicht vor ihrem Haus zu parken?!? Und ich solle mich die Straße runter irgendwo hin stellen. Ich dächte nicht dran habe ich gesagt dies wäre ein öffentlicher Parkplatz. Nun stellt sie sich seit einigen Tagen extra vor ihr Haus neben ihre Einfahrt und blockiert permanent einen Parkplatz. Das allerletzte, der hat man doch ins Hirn geschi**en . Ich weis mir nicht zu Helfen, ich weiß dort darf sich jeder hinstellen. Aber sie hat eine Riesen Einfahrt und Garage und es ist totale Schikane ihrerseits. Ich werde noch bekloppt und mit ihr reden kann man auch nicht.
Hinzu kommt sie hat weiße Parkbucht Streifen auf den Bürgersteig gemalt (deswegen werde ich sie auch die Tage beim Ordnungsamt wegen Amtsanmaßung anziegen!
Beste Antwort im Thema
Ihre Art zu parken ist nicht zu beanstanden, sie muss nicht in ihrer Garage oder Einfahrt stehen.
Striche auf die Straße/den Bürgersteig malen darf sie nicht.
Ich würde sie aber nicht anzeigen, sondern beim Ordnungsamt per E-Mail mit Fotos nachfragen, welche Bedeutung und Sinn diese neuen Striche haben. Dann kommt einer gucken. Dem kannst Du dann sagen, wer die Striche auf die Straße gemalt hat. Das ist "eleganter".
232 Antworten
Zitat:
@emil17 schrieb am 1. September 2020 um 10:55:25 Uhr:
Dann sind wir uns ja einig.
Ganz so einfach ist es aber dann nicht, wenn man mehr von einem knappen Allgemeingut beansprucht, als einem zusteht, bloss weil man es darf, und der Diskussion aus dem Wege geht mit dem Argument, dass ihn die Nachteile für andere nicht interessieren.
Doch... so einfach ist das. Das mag Du persönlich dann unhöflich, dumm oder asozial finden... aber die Gesellschaft erlaubt eben jedem, sich innerhalb der Gesetze frei zu entfalten. Das umfasst sowohl das tägliche Bewegen eines 3 Tonnen 400 PS SUV in der Innenstadt als auch die Freiheit, sich an einer Diskussion darüber nicht zu beteiligen.
Wie willst Du denn tatsächlich jemanden eine fruchtbare Diskussion aufzwingen, der die nicht führen möchte?
Moral hast Du eben nicht gepachtet. Vielleicht drängen den diskussionsunlustigen Autofahrer gerade einfach für ihn vorrangige Probleme?
Der überzeugte Vegetarier wird beispielsweise auch der Meinung sein, dass mein Fleischkonsum moralisch falsch ist und wir das auszudiskutieren hätten. Das zwingt mich aber nicht dazu, ständig die Diskussion darüber zu führen.
Wenn eine gesellschaftliche und damit auch politische Mehrheit dafür entsteht, dass das Schlachten von Tieren oder das Autofahren in Innenstädten verboten wird, dann muss auch der SUV fahrende Nackensteak-Esser sich daran halten.
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 1. September 2020 um 10:49:41 Uhr:
Im Gegensatz zum gemieteten Stellplatz erwirbt man an übrigen kein vollumfängliches Nutzungsrecht. Folglich darf ein Nebenparker nicht zugeparkt werden. Wenn das nicht möglich ist, ist die Nutzung des Stellplatzes zu unterlassen - egal wie sehr die Fzg-Breite ausserhalb einer gefühlten Norm liegt.
Eine gewagte Interpretation. Ausserdem ist er nicht zugeparkt, er kann ja rausfahren.
Sein Problem ist, wie er in sein Auto kommt, nachdem er geparkt hat. Das geht nämlich nur, wenn er den Platz des Nebenmannes zum Öffnen der Türe in Anspruch nimmt. Dieses gleiche Recht gesteht er dem Nebenmann aber nicht zu, wenn sein eigenes Auto zu breit ist. Wenn nämlich der andere zuerst wegfahren wollte, könnte der ja auch nicht einsteigen.
Wie kommt man überhaupt dazu, für einen PKW gleich mehr als einen Parkplatz in Anspruch nehmen zu wollen? Und woher leitet man für sich Rechte ab, die man dem anderen nicht zugestehen will?
Das sind die gleichen Typen, die im Zug ihr Gepäck auf den Nebensitz stapeln und dann so tun, als sei es den anderen ihr Problem, wo und ob die sitzen. Er war ja zuerst da und überhaupt.
Bezüglich Fahrzeugbreite: Die Parkplätze haben Normbreite, und das ist keine gefühlte Norm, sondern eine, die jeder nachlesen kann. Es sind genau 2.30 Meter.
Wer ein zu breites Auto kauft und oft in solchen Situationen parken muss oder will, hat sich also eigentlich bereits beim Ankauf entschieden, andere zu behindern.
Es gibt zum Glück noch keine Norm wie weit man die Tür offenen können muss. Was kann ich dafür das der SUV Nackensteak Esser der Norm nach wohl Zuviel Nackensteaks gegessen hat und nun nicht mehr in sein Auto kommt.
Wer scheisse Park und dann über andere meckert das es nicht in sein Auto einsteigen kann ist selbst schuld. Und die Ausrede der neben mir hat auch scheisse geparkt gehst einem noch weiter gegen den Strich. Dann hätte man ja woanders parken können....
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Ein Hellseher könnte in der Tat woanders parken, mit dem Wissen, dass der nächste Parker sein Fzg. so dämlich abstellen wird, dass die Fahrertür nicht mehr zu öffnen ist. Insbesondere, wenn zwischenzeitlich auch die Beifahrerseite dicht gemacht wurde.
Nötigung bleibt es trotzdem.
Viellicht hilft dir die Defintion des Begriffs Nötigung weiter:
"Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt ... " (§240 StGB)
Der andere, der dich am Öffnen der Türe hindert, hat dir gar nichts getan und auch nichts angedroht. Er hat nur nicht deiner Überbreite wegen darauf verzichtet, einen freien Parkplatz dazu zu nutzen, wofür er gemacht worden ist.
Wenn du zu nahe an einer Mauer parkst, kriegste ja die Tür auch nicht auf. Würdest du da dem Besitzer der Mauer Nötigung vorwerfen?
Wenn du zu nah an einem freien Parkplatz parkst, dann hast du das Problem, sobald ein anderer für sich das gleiche Recht wie du eben in Anspruch nimmt: einen vorhandenen und freien Parkplatz zum dafür vorhergesehene Zweck zu benutzen. Damit muss man an Orten mit Parkplatznot - also fast überall - nun mal rechnen.
Bevor du dem anderen Nötigung vorwirfst, müsstest du zumindest erklären, woher du ein Recht für dich ableitest, den Parkplatz zu nutzen und auch noch den daneben frei zu haben, bloss weil dein Auto etwas breit geraten ist.
Wenn der zu breite sich in einen freien Platz quetscht und den normal breiten daneben beim späteren Einsteigen stört, ist es übrigens das selbe. Aber dann heisst es bloss, es war ja frei und meiner ist halt so breit.
(In Ostfriesland haben sie ein ähnliches Problem bei Omnibussen elegant gelöst: Die sind 20 Meter breit und 2 Meter lang - dann können nämlich alle vorne sitzen).
Ihr habt Probleme 🙂
Auf meinem eigenen Stellplatz mit 5,5 x 2,5m kann mir nix passieren?
Kfz hat mit Spiegel keine 1,9 m Breite ... neuer Nachbar hat sich trotzdem schon 2x
im Blech verewigt mit seiner Türe. Und Nu?
Zitat:
@emil17 schrieb am 1. September 2020 um 18:17:26 Uhr:
Bezüglich Fahrzeugbreite: Die Parkplätze haben Normbreite, und das ist keine gefühlte Norm, sondern eine, die jeder nachlesen kann. Es sind genau 2.30 Meter.
Wer ein zu breites Auto kauft und oft in solchen Situationen parken muss oder will, hat sich also eigentlich bereits beim Ankauf entschieden, andere zu behindern.
Wobei man hier natürlich ehrlicherweise sagen muß,daß diese Norm dem PKW - Vorkommen der 70er Jahre entspricht.
Man konnte mit einem VW Golf 1 oder Käfer, einem Opel Ascona, oder Ford Escort bequem und kollisionslos die Türen öffnen, wo man es mit heutigen Allerweltsautos wie einem aktuellen Passat, einer E-Klasse oder einem X5 in Probleme kommt.
Alleine, wo Türen früher 10cm dick waren, sind es heute 30cm. Wo sich früher ein Mensch durchquetschen konnte, passt heute beim gleichen Öffnungswinkel gerade noch der Unterarm durch.
Ein B-Ascona war zu dieser Zeit ein übliches und gar nicht so kleines Familienauto der Mittelklasse. Wenn man heute einen neben einem aktuellen Golf stehen sieht, wirkt er wie ein 2/3 Modell.
Die Parkräume sind halt nicht mit den Autos mitgewachsen.
Eins meiner Autos steht üblicherweise in einer 1978er "Normgarage". Schon das ist tricky.
Sogar mit einem 1er BMW.
Dennoch meine Meinung: Wenn ich mit meinem Dickschiff regelmäßig in unüberwindbare Platzprobleme komme oder andere behindern muss, dann habe ich mir für meinen "Lebensraum" das falsche Auto gekauft.
Wenn man die Verkaufszahlen und die Autowerbung anschaut, dann ist diese deine sehr vernünftige Ansicht der Dinge nicht mehrheitsfähig.
Machen wir also wie verschiedentlich gefordert alle Parkplätze 2.50 breit. Wer das zahlen soll und wo die Flächen herkommen, soll erstmal nicht interessieren. Geschätzte zehn Jahre später wird auch das wieder zu eng sein. "Meiner ist grösser als deiner" funktioniert eben immer.
Ich hatte letzthin das seltene Vergnügen, vor einer Baustellenampel hinter einem originalen Renault R4 zu stehen. Den sieht man nur, wenn man gerade Hintermann ist, so schmal ist der. Und war damals für die Mehrheit ausreichend.
Zitat:
@ixtra schrieb am 1. September 2020 um 11:01:06 Uhr:
Wenn eine gesellschaftliche und damit auch politische Mehrheit dafür entsteht, dass das Schlachten von Tieren oder das Autofahren in Innenstädten verboten wird, dann muss auch der SUV fahrende Nackensteak-Esser sich daran halten.
Nur weil es eine politische Mehrheit fordert, kann man es den Leuten, die gerne mal zum Fleisch greifen, nicht verbieten Fleisch zu essen.
Ich persönlich bin grundsätzlich gegen eine vegane Ernährung, schreibe aber niemandem vor was Er zu essen hat oder wie man sich zu ernähren hat.
Das ist aber sicher nicht das Thema hier.
Zitat:
@Geisslein schrieb am 2. September 2020 um 10:48:32 Uhr:
Nur weil es eine politische Mehrheit fordert, kann man es den Leuten, die gerne mal zum Fleisch greifen, nicht verbieten Fleisch zu essen.
vollkommen losgelöst vom jeweiligen Thema, kann natürlich eine politische Mehrheit dem Einzelnen etwas untersagen. Das Ganze nennt sich dann Gesetz (oder Verordnung etc.).
Du darfst bspw. in Deutschland auch keine Hunde und Katzen mehr schlachten. Auch deinen Nachbarn darfst Du nicht anknabbern.
Wer in einer Gesellschaft lebt, muss sich mitunter der Mehrheitsmoral beugen. Findet sich morgen eine überwältigende Mehrheit für Tierrechte, kann es übermorgen eben vorbei sein, mit dem Schlachten von Rindern, Schweinen, Hühnern etc.
Wir als Gesellschaft entscheiden doch letztlich, was wir als legitim und moralisch vertretbar erachten. Momentan dürfen wir eben mit 50 KM/H in 3 Tonnen schweren Stahlkolossen durch die Innenstädte fahren und 4 Kilo Fleisch die Woche für 5 € das Kilo essen. Wir dürfen Milchkühen die Kälber entreissen und männliche Küken schreddern, werden aber bestraft, wenn wir vergessen eine Münze in die Parkuhr einzuwerfen.
Wir dürfen Rauchen und Saufen bis zur maximalen Gesundheitsschädigung, aber kein Cannabis besitzen oder auch nur ein Milligramm Heroin spritzen.
So sind eben die Regeln. Die sind aber doch weder naturrechtlich noch gottgegeben.
Das meine ich ganz wertungsfrei.
Das und welche Tiere wir Essen beruht auf einem historisch gewachsenen gesellschaftlichen Konsens.
Und um den Bogen zum Thema zu spannen: Auch die Nutzung öffentlichen Raumes für Autos (fahren, parken) ist kein gottgegebenes Recht. Kann ich mein Flugzeug oder mein Boot irgendwo im öffentlichen Raum einfach so abstellen?
Falls der Eindruck entsteht, ich sei veganer Autofeind, so könnte der nicht falscher sein. Aber ich bin eben nicht so verbohrt meine Präferenzen als einzig denkbare und unumstößliche Lebensweise anzusehen.
Zitat:
@Geisslein schrieb am 2. September 2020 um 10:48:32 Uhr:
Ich persönlich bin grundsätzlich gegen eine vegane Ernährung, schreibe aber niemandem vor was Er zu essen hat oder wie man sich zu ernähren hat.
Meines Erachtens eine eher schräge Sichtweise.
Ein Veganer verzichtet ja grundsätzlich. Den Verzicht kann man wohl kaum jemanden verbieten, allenfalls die Nutzung bestimmter Ersatzprodukte. Insofern ist deine Akzeptanz von Veganern keine "Leistung", sondern eine Selbstverständlichkeit.
Der Veganer hingegen, der aus tiefster Überzeugung das Schlachten von Tieren als Unrecht empfindet... da ist Toleranz dir (und mir) gegenüber schon etwas schwieriger einzufordern. Denn wir verstoßen mit unserer Lebensweise eben gegen seine moralischen Grundwerte.
Was glaubst Du, welche Toleranz dir entgegenschlagen würde, wenn dein neues Hobby das Schreddern von Hundewelpen in der Öffentlichkeit wäre?
Zitat:
@ixtra schrieb am 3. September 2020 um 11:50:46 Uhr:
da ist Toleranz dir (und mir) gegenüber schon etwas schwieriger einzufordern. Denn wir verstoßen mit unserer Lebensweise eben gegen seine moralischen Grundwerte.
Das ist ziemliches Glatteis, worauf du dich da mit dieser Logik begibst. Religionskriege und Terroranschläge beruhen auf genau dieser Logik.
Ich habe, warum und woher spielt keine Rolle, irgend eine Weltanschauung und alle die dagegen verstossen handeln unmoralisch. Deswegen MUSS ich handeln - daraus werden dann die Superhelden, die Attentate auf Unbeteiligte begehen, weil irgend eine verquere Moral ihnen das nahelegt. Auch jegliche Art von Rassismus wird so rechtfertigt.
Moral kann man sich zudem selbst basteln und zurechtlegen. In Amerika gibts z.B. Fundamentalisten mit der bequemen Moral, wonach Gott diejenigen schon auf der Erde mit Reichtum und Macht belohnt, die ein gottgefälliges Leben führen.
Deswegen funktioniert es viel besser mit dem altbekannten "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Zitat:
@emil17 schrieb am 3. September 2020 um 14:14:04 Uhr:
Zitat:
@ixtra schrieb am 3. September 2020 um 11:50:46 Uhr:
da ist Toleranz dir (und mir) gegenüber schon etwas schwieriger einzufordern. Denn wir verstoßen mit unserer Lebensweise eben gegen seine moralischen Grundwerte.Das ist ziemliches Glatteis, worauf du dich da mit dieser Logik begibst. Religionskriege und Terroranschläge beruhen auf genau dieser Logik.
Ich habe, warum und woher spielt keine Rolle, irgend eine Weltanschauung und alle die dagegen verstossen handeln unmoralisch.
Ich gebe zu, mich hier nicht präzise genug ausgedrückt zu haben.
Es ist ein Unterschied, ob jemand nur der inneren Überzeugung oder in seinem Wirken für sich meine Werte nicht teilt oder konkret auf eine Weise handelt, die ich für zutiefst amoralisch und schädlich für andere Menschen (oder eben weiter:Lebewesen) halte.
Der orthodoxe Christ ist für mich kein Reizthema, wird es aber, wenn er die Hexenverbrennung wieder einführt.
Oder ganz einfach: Ich kann jede politische, religiöse oder moralische Überzeugung tolerieren oder zumindest erdulden.
Selbst ein Ich kann und werde aber nicht jede Tat hinnehmen.