Nachbar manipuliert und Versicherung will Gutachter
Hallo zusammen, ich fasse euch mal meine Sitution zusammen:
- unsympathischer Nachbar verursacht Parkschaden an meinem Auto (Golf 4, EZ 2001)
- Einigen uns auf Barzahlung seinerseits, ohne Versicherung
- ich lasse Kostenvoranschlag machen (möchte Schaden gerne auszahlen lassen)
- Nachbar will aufgrund der Höhe, (900€ netto) den Schaden doch der Versicherung melden (Wir sind beide bei der gleichen Versicherung)
- Ich schicke der Versicherung Kostenvoranschlag + sämtliche Bilder
- Nachbar poliert ohne Erlaubnis an meinem Auto rum, Lack und oberflächliche Kratzer wurden dadurch beseitigt
- Nachbar macht von verfälschtem Ergebnis Fotos und schickt sie ebenfalls der Versicherung
- Versicherung meldet sich bei mir und schreibt mir einen Termin vor, um einen Sachbearbeiter der DEKRA in einer Vertragswerkstatt von VW zu besuchen (da der Schaden angeblich zu hoch sei, bei dem Alter des Fahrzeugs)
In meinem Auto ist eine leichte ca. 20x20 cm Delle in der vorderen Fahrertür, ebenso sind viele kleine Kratzer an der Vorder- und Hintertüre. Beim Kostenvoranschlag der Werkstatt wurde mir gesagt, man müsse die kompletten Türen lackieren, da es sonst rostet.
Meine Frage nun an euch, was soll ich tun? Termin beim vorgegebenen Sachverständiger wahrnehmen oder eigenen Gutachter besorgen?
Rechtsschutzversicherung ist übrigends verhanden und ich habe auch schon die Erlaubnis, mir einen Rechtsanwalt für diesen Fall auszusuchen. Da der Verursacher aber mein Nachbar ist, möchte ich diesen Weg erstmal vermeiden.
Würde mich sehr über eure Hilfe freuen!
Grüße
BayernRider
Beste Antwort im Thema
Da hatte wohl jemand schon die Dollarzeichen vor dem geistigen Auge. Delle und ein paar Kratzer interessieren bei einem 14 Jahre alten Golf wohl nicht wirklich. (Auch den TE nicht, sonst würde er nicht auf Auszahlung der 900 Euro bestehen.) Den Schaden repariert der Freund aus dem Sportverein für eine Kiste Bier und eine lauwarme Pizza und vom Rest kauft man sich was nettes.
Ist jetzt natürlich blöd, dass Nachbar und Versicherung nicht so wollen, wie es der TE gerne hätte.
46 Antworten
Danke für eure Antworten!
Zum Nachbarschaftsverhältnis: ist ein älterer Herr, der mir allgemein unsympathisch ist. Ich sehe ihn gelegentlich mal auf dem Parkplatz. Er wohnt ja nicht direkt neben mir.
Folgendes neues Problem hat sich ergeben:
Ich habe bei der Versicherung gefragt, ob ich einen eigenen Sachverständiger im normalen Preisniveau beziehen darf. Antwort kurz und knapp: Ja
Das habe ich anschließend auch gemacht und wollte die Versicherung darüber informieren, dann erfahre ich, dass ich die Kosten für das Gutachten selber zahlen müsse, falls der Nettobetrag unter 1000€ bleibt.
Die Versicherung würde sich das Fahrzeug sowieso noch ansehen, das würden sie auch bis zum Prozess durchziehen.
Ziemlich aggresiv diese Wortwahl, oder gehts nur mir so?
Mein aktueller Plan ist nun folgender:
Ich nehme den Termin mit dem Gutachter (von der Versicherung geschickt) wahr und wenn mir das Ergebnis nicht passt, beauftrage ich einen Rechtsanwalt und einen Sachbearbeiter meiner Wahl.
Was haltet ihr davon?
Zitat:
@BayernRider schrieb am 6. Oktober 2015 um 18:58:22 Uhr:
(I) Ich habe bei der Versicherung gefragt, ob ich einen eigenen Sachverständiger im normalen Preisniveau beziehen darf. Antwort kurz und knapp: Ja(II) Das habe ich anschließend auch gemacht und wollte die Versicherung darüber informieren, dann erfahre ich, dass ich die Kosten für das Gutachten selber zahlen müsse, falls der Nettobetrag unter 1000€ bleibt.
(III) Die Versicherung würde sich das Fahrzeug sowieso noch ansehen, das würden sie auch bis zu Prozess durchziehen.
(IV) Mein aktueller Plan ist nun folgender:
Ich nehme den Termin mit dem Gutachter (von der Versicherung geschickt) wahr und wenn mir das Ergebnis nicht passt, beauftrage ich einen Rechtsanwalt und einen Sachbearbeiter meiner Wahl.
Was haltet ihr davon?
Allgemein erschleicht sich mir das Gefühl, dass die Versicherung Dich versucht einzuschüchtern.
I) Das hätte ich garnicht erst gefragt. Das wirkt bittstellerisch.
II) Das ist falsch. Lt. BGH ist die Bagatellgrenze bei 715€ oder alternativ wenn Du es selber nicht einschätzen kannst. Für letzteres bist Du in der Beweispflicht und somit suboptimal. Alternativ käme ein Kurzgutachten in Frage.
III) Wollen können die viel. Die haben an Deinem Auto nichts zu suchen. Was die alles versuchen wollen bis zum Prozess durchzuziehen finde ich lustig. Sie werden auch gerichtlich nicht dazu kommen, dass sie Dein besichtigten dürfen. Allesfalls wird das Gericht einen vom Gericht bestellten Sachverständigen beauftragen. Dazu müsste die Versicherung jedoch erst einmal ernstliche zweifel an der Korrektheit des Gutachtens darlegen können.
IV: Nein Du nimmst definitiv den Termin nicht wahr. Bitte schalte nun ein Rechtseinwalt ein. Beachte, wenn der Gutachter von der Versicherung am Auto wahr, ergeben sich zwei Probleme:
- Es steht ein Gutachten im Raum, dass erst mal nicht alt zu leicht umstößlich ist. Ein Gegengutachten, mit dem Du das Gutachten anzweifeln könntest, ist schwer zu rechtfertigen.
- Der Streitwert (und somit die Entlohnung des Rechtsanwalts) sinkt auf die Differenz von dem, was die Versicherung zahlen will und dem, was Du möchtest. Da wird es wahrscheinlich dann schwierig überhaupt einen Rechtsanwalt zu bekommen.
Gruß
Ein guter Nachbar verhält sich anders.
Ich würde ihm an Deiner Stelle einen Druck machen, den er nicht aushält.
Also: Gib ihm Saures - alles andere macht keinen Sinn.
Ich persönlich bin ja ein ruhiger und manchmal auch netter Mensch.
Nur wenn eine Versicherung sich mir gegenüber so verhalten würde wie sie es bei dir macht, dann wäre bei mir Ende der Fahnenstange.
Du bist Geschädigter und kein Bittsteller; und du hast Rechte. Das weis auch die Versicherung nur vergessen das einige Versicherungen gerne.
Den Gutachtertermin der Versicherung würde "ich" nicht wahrnehmen. Eigenen Gutachter suchen und der sollte natürlich die Eurogrenzen zwischen Gutachten und ggf. Kurzgutachten kennen. :-)
Ach ja, und der Nachbar. Wenn einer meiner Nachbarn an meinem Auto rumpolieren würde, dann sollte er sich nicht von mir erwischen lassen. Es sei denn, er würde das "Fachgerecht" machen. Und das heißt bei mir, TipTop das ganze Auto. ;-)
Gruß Frank,
der solange nett ist, solange man ihn nicht ärgert.
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Du entscheidest wer das Gutachten macht. Selbst einen Gutachter beauftragen und das Gutachten bei der Versicherung einreichen. Du solltest die Versicherung informieren, dass du selbst einen Gutachter beauftragt hast (wegen Doppel-Gutachten). Dann die Zahlen abwarten (wegen evtl. Totalschaden). Ist es kein Totalschaden wird die Reparatur voll bezahlt + Gutachterkosten. Läßt Du nicht reparieren wird die MWst. abgezogen. G.G. Vers.-Makler
Zitat:
@BayernRider schrieb am 6. Oktober 2015 um 14:01:04 Uhr:
In meinem Auto ist eine leichte ca. 20x20 cm Delle in der vorderen Fahrertür, ebenso sind viele kleine Kratzer an der Vorder- und Hintertüre. Beim Kostenvoranschlag der Werkstatt wurde mir gesagt, man müsse die kompletten Türen lackieren, da es sonst rostet.
Nur mal kurz zum Verständnis: Stammt die Delle und die Kratzer vom Nachbarn oder war das schon vorher da?
Wenn im Bereich des Parkschadens schon Vorschäden waren, müssen diese bei einem Gutachten berücksichtigt werden- beim KVA nicht. Könnte also sein dass du weniger bekommst oder sogar komplett leer ausgehst. Und das auch mit Recht.
Edit:Wenn aber keine Vorschäden da warenunabhängig davon, würde ich persönlich mich nicht auf einen Gutachter der Versicherung einlassen.
Zitat:
@audifan66 schrieb am 6. Oktober 2015 um 19:30:49 Uhr:
Ein guter Nachbar verhält sich anders.
Ich würde ihm an Deiner Stelle einen Druck machen, den er nicht aushält.
Also: Gib ihm Saures - alles andere macht keinen Sinn.
DAS macht keinen Sinn, alles weitere was jetzt läuft macht man mit der gegenrischen Versicherung aus, nicht mit dem Nachbarn. Das kann man u.U. falls es zum Gespräch kommt auch dem Nachbarn sagen dass man den RA wegen der Versicherung, nicht wegen ihm genommen hat wenn man das Verhältnis nicht noch weiter anspannen will.
Ansonsten ab zum eigenen Gutachter, bei einer Versicherung die so Druck macht und mit Falschaussagen (z.B. Bagatellschadengrenze 1000€) kommt würde ich auch den Weg zum RA gehen. Und auch keinen Termin mit einem fremden Sachverständigen machen, wenn man den Termin schon hat rechtzeitig absagen mit Verweis drauf man ließe sich erst anwaltlich beraten.
Wenn Vorschäden dran sind wird die auch ein eigener Gutachter abziehen.
Zitat:
@BayernRider schrieb am 6. Oktober 2015 um 14:01:04 Uhr:
Hallo zusammen, ich fasse euch mal meine Sitution zusammen:- unsympathischer Nachbar verursacht Parkschaden an meinem Auto (Golf 4, EZ 2001)
- Einigen uns auf Barzahlung seinerseits, ohne Versicherung
- ich lasse Kostenvoranschlag machen (möchte Schaden gerne auszahlen lassen)
- Nachbar will aufgrund der Höhe, (900€ netto) den Schaden doch der Versicherung melden (Wir sind beide bei der gleichen Versicherung)
- Ich schicke der Versicherung Kostenvoranschlag + sämtliche Bilder
- Nachbar poliert ohne Erlaubnis an meinem Auto rum, Lack und oberflächliche Kratzer wurden dadurch beseitigt
- Nachbar macht von verfälschtem Ergebnis Fotos und schickt sie ebenfalls der Versicherung
- Versicherung meldet sich bei mir und schreibt mir einen Termin vor, um einen Sachbearbeiter der DEKRA in einer Vertragswerkstatt von VW zu besuchen (da der Schaden angeblich zu hoch sei, bei dem Alter des Fahrzeugs)In meinem Auto ist eine leichte ca. 20x20 cm Delle in der vorderen Fahrertür, ebenso sind viele kleine Kratzer an der Vorder- und Hintertüre. Beim Kostenvoranschlag der Werkstatt wurde mir gesagt, man müsse die kompletten Türen lackieren, da es sonst rostet.
Meine Frage nun an euch, was soll ich tun? Termin beim vorgegebenen Sachverständiger wahrnehmen oder eigenen Gutachter besorgen?
Rechtsschutzversicherung ist übrigends verhanden und ich habe auch schon die Erlaubnis, mir einen Rechtsanwalt für diesen Fall auszusuchen. Da der Verursacher aber mein Nachbar ist, möchte ich diesen Weg erstmal vermeiden.Würde mich sehr über eure Hilfe freuen!
Grüße
BayernRider
Hau Ihn auf die fresse und fertig
Tolles Niveau hier 🙄
Wegen einer alten Karre mit würde ich keinen solchen Aufriss machen. Ist doch den ganzen Stress und Ärger nicht wert. Wenn Du an den falschen gerätst gewinnst Du und hast im Laufe des nächsten Jahres mal einen schönen Kratzer am Auto oder nen zerstochenen Reifen und keiner hat gesehen wer es war. Alles schon da gewesen.
Zitat:
@stoppelfreund schrieb am 9. Oktober 2015 um 07:18:15 Uhr:
Wegen einer alten Karre mit würde ich keinen solchen Aufriss machen. Ist doch den ganzen Stress und Ärger nicht wert. Wenn Du an den falschen gerätst gewinnst Du und hast im Laufe des nächsten Jahres mal einen schönen Kratzer am Auto oder nen zerstochenen Reifen und keiner hat gesehen wer es war. Alles schon da gewesen.
So sehe ich das eben auch. Die Nachbarschaftlichen "Beziehungen" leiden apruppt. Auch wenn Du ihn nicht leiden kannst, muss man nebeneinander wohnen. Für ~1000 Euro wäre mir das ganze an einem Gebrauchtwagen nicht Wert. Beim Neuwagen oder schweineteuren Tuningfahrzeug anders. In Deinem Fall würde ich einen anderen Weg suchen, wie schon geschrieben, auch wenn Du das Recht zu Deinem Recht hättest. Das Recht in Anspruch zu nehmen und dann andere viel größere Nachteile hinzunehmen, ist es manchmal nicht wert. Das musst Du aber abschätzen und letztlich entscheiden. Ist Dein Nachbar und Dein Wohnumfeld.
Würde mich mal interessieren, bei welcher Versicherung du bist (damit ich diese vielleicht eher meiden werden).
Zitat:
@stoppelfreund schrieb am 9. Oktober 2015 um 07:18:15 Uhr:
Wegen einer alten Karre mit würde ich keinen solchen Aufriss machen. Ist doch den ganzen Stress und Ärger nicht wert. Wenn Du an den falschen gerätst gewinnst Du und hast im Laufe des nächsten Jahres mal einen schönen Kratzer am Auto oder nen zerstochenen Reifen und keiner hat gesehen wer es war. Alles schon da gewesen.
Du würdest dir also dein Auto zerstören lassen, ohne irgendwas zu tun? Nur, weil es ein Nachbar ist? Na, herzlichen Glückwunsch.
Ich würde unabhängig von der Schadensübernahme erstmal Anzeige erstatten, weil er unerlaubt an dein Auto gegangen ist. Er hat ja sogar eigenständig "Beweisfotos" geschossen und sie an die Versicherung geschickt.
Auch würde ich dringend die Versicherung wechseln.
Und zu guter Letzt würde ich einen eigenen Gutachter aufsuchen.
Zitat:
@romanusko schrieb am 10. Oktober 2015 um 02:37:32 Uhr:
...Für ~1000 Euro wäre mir das ganze an einem Gebrauchtwagen nicht Wert. Beim Neuwagen oder schweineteuren Tuningfahrzeug anders.Zitat:
@stoppelfreund schrieb am 9. Oktober 2015 um 07:18:15 Uhr:
Wegen einer alten Karre mit würde ich keinen solchen Aufriss machen. Ist doch den ganzen Stress und Ärger nicht wert.
Was macht das für ein Unterschied, ob es ein teurer Neuwagen oder ein Gebrauchtwagen ist. Schaden ist Schaden. Und für viele ist das erste Auto im Leben oftmals ein älterer Gebrauchter, welches aber symbolisch viel viel wertvoller ist, als für den Oligarchen der fünfte Ferrari.
Komisch dass sich der TE nicht mehr meldet. Auch das mit dem genauen Schadenbild bzw. eventuellen Vorschäden ist mir immer noch unklar.
Mag sein dass ich mich irre, aber irgendwie beschleicht mich da ein komisches Gefühl.