Nach einer Autobahnfahrt

Mercedes B-Klasse W246

War in letzter Zeit 2 x auf der Autobahn unterwegs. 2 x ca. je 510 km, 2 x ca. je 425 km.

Nach dem Ende der Fahrt stellt ja die Start-Stop-Automatik den Motor sofort ab. In der Fahrschule habe ich gelernt, den Motor nach einer Autobahnfahrt noch etwas laufen zu lassen.
Habe mir überlegt, ob ich in Zukunft nicht die Start-Stop-Automatik abstelle und den Motor noch einige Minuten laufen lasse.

Was sagen die "Fachleute" dazu?

Gruß - Dieter.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von DieterRichard


War in letzter Zeit 2 x auf der Autobahn unterwegs. 2 x ca. je 510 km, 2 x ca. je 425 km.

Nach dem Ende der Fahrt stellt ja die Start-Stop-Automatik den Motor sofort ab. In der Fahrschule habe ich gelernt, den Motor nach einer Autobahnfahrt noch etwas laufen zu lassen.
Habe mir überlegt, ob ich in Zukunft nicht die Start-Stop-Automatik abstelle und den Motor noch einige Minuten laufen lasse.

Was sagen die "Fachleute" dazu?

Gruß - Dieter.

Von Einigen werde ich Fach-Leut genannt, also mach' ich ma:

Die Art Abgasturbolader, die wir heute so fahren, in A & B &Co, werden ausschließlich durch Öl gekühlt.
Diese Kühlung setzt also aus sobald der Motor steht.

Wenn man solchen Ladern die (aktive) Kühlung nimmt während das Turbinengehäuse noch glüht, entscheide bitte Jeder für sich - und nach Geldbeutel - ob das dem Teil gut tut.

Bei halbwegs vernünftiger Fahrweise, was doch hoffentlich in 99,9% aller Fälle so ist, tritt solch ein Zustand allerdings eher nicht auf.

Es gibt aber eine Kundschaft, die nach langer Autobahn-"AK"-Fahrt noch am Ende der Verzögerungsspur zum Parkplatz mit Pinkelhäuschen, von geschmeidigen 180km/h berichtet. Solch Kundschaft sollte dann doch besser wenigsten 30s Leerlaufdrehzahl vorm Pinkeln abwarten. Sonst könnte es sein, dass sich die Pause etwas "zieht".

Also:
Wenn ein Auto mit AL, also Alle A & B, Otto & Diesel, nach Fahrt mit oder nahe Nennlast und anschließender (Voll-)Bremsung sofort ECO-Stop macht, wäre eine Anpassung der Software durchaus anzuraten.
(Ich teste das nun aber nicht!)

In Deinem Fall ist die gefahrene Strecke völlig egal.
Die Frage ist: Gehst Du bei solch Fahren von oder nahe volle Pulle augenblicklich auf Null.
Ich vermute zu hoffen: Nicht. 😉

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Zitat:

Original geschrieben von DieterRichard


War in letzter Zeit 2 x auf der Autobahn unterwegs. 2 x ca. je 510 km, 2 x ca. je 425 km.

Nach dem Ende der Fahrt stellt ja die Start-Stop-Automatik den Motor sofort ab. In der Fahrschule habe ich gelernt, den Motor nach einer Autobahnfahrt noch etwas laufen zu lassen.
Habe mir überlegt, ob ich in Zukunft nicht die Start-Stop-Automatik abstelle und den Motor noch einige Minuten laufen lasse.

Was sagen die "Fachleute" dazu?

Gruß - Dieter.

Von Einigen werde ich Fach-Leut genannt, also mach' ich ma:

Die Art Abgasturbolader, die wir heute so fahren, in A & B &Co, werden ausschließlich durch Öl gekühlt.
Diese Kühlung setzt also aus sobald der Motor steht.

Wenn man solchen Ladern die (aktive) Kühlung nimmt während das Turbinengehäuse noch glüht, entscheide bitte Jeder für sich - und nach Geldbeutel - ob das dem Teil gut tut.

Bei halbwegs vernünftiger Fahrweise, was doch hoffentlich in 99,9% aller Fälle so ist, tritt solch ein Zustand allerdings eher nicht auf.

Es gibt aber eine Kundschaft, die nach langer Autobahn-"AK"-Fahrt noch am Ende der Verzögerungsspur zum Parkplatz mit Pinkelhäuschen, von geschmeidigen 180km/h berichtet. Solch Kundschaft sollte dann doch besser wenigsten 30s Leerlaufdrehzahl vorm Pinkeln abwarten. Sonst könnte es sein, dass sich die Pause etwas "zieht".

Also:
Wenn ein Auto mit AL, also Alle A & B, Otto & Diesel, nach Fahrt mit oder nahe Nennlast und anschließender (Voll-)Bremsung sofort ECO-Stop macht, wäre eine Anpassung der Software durchaus anzuraten.
(Ich teste das nun aber nicht!)

In Deinem Fall ist die gefahrene Strecke völlig egal.
Die Frage ist: Gehst Du bei solch Fahren von oder nahe volle Pulle augenblicklich auf Null.
Ich vermute zu hoffen: Nicht. 😉

Danke für deinen tollen Beitrag ovi235

Genau so ist es, ich hätte es nur nicht so gut erklären können. Und hallo was sind schon 30s-1min mal warten. Handy aus dem Handschuhfach holen, abschnallen, Motor ausschalten und ihr habt länger Freude am Auto und v.a. am Turbo. Der ist so filigran und kann wirklich theoretisch glühen...

mfg Wiesel

Andersrum wird doch ein Schuh raus: Wenn ihr jetzt während der Garantiezeit den wagen auf Herz und Nieren testet, kommen Schwachstellen raus und wenn nun der Turbo sich in seine Einzelteile auflöst, bekommt ihr einen neuen. Der Wagen ist zum Gebrauchen da und nicht zum Streicheln.

Zitat:

Original geschrieben von haudegen99


Andersrum wird doch ein Schuh raus: Wenn ihr jetzt während der Garantiezeit den wagen auf Herz und Nieren testet, kommen Schwachstellen raus und wenn nun der Turbo sich in seine Einzelteile auflöst, bekommt ihr einen neuen. Der Wagen ist zum Gebrauchen da und nicht zum Streicheln.

Für den Turbo gilt: Er ist ein sogenanntes thermisch hochdynamisches Bauteil. Er kann sich sehr schnell aufheizen, wird aber auch sehr schnell wieder abgekühlt. Sobald man vom Gas geht, gelangt relativ kühle Luft an das Teil und diese senkt die Temperatur im Lader sehr schnell.

Wie mir gesagt wurde, bleibt die Start/Stop Funktion, bei hoher thermischer Belastung ebenso wie bei geringer Bordspannung, außer Betrieb.

Ich fuhr einen der allerersten Turbos, das war ein SAAB 99, der leuchtete wirklich hell rot nachdem der Wagen abgestellt wurde und strahle mächtig Hitze ab, so, dass sich am Lack der Haube leichte Blasen bildeten.

Eine Mittelfinger-dicke Ölleitung übernahm die Kühlung und ich musste bereits nach 500 km zur ersten Sonderinspektion - eben wegen des Laders.

Der Ladedruck wurde im Cockpit angezeigt und der Meister meinte, dass der Ladedruck ruhig noch was höher eingestellt werden dürfe, was mittels 12er Maulschlüssel einfach zu bewerkstelligen war;-)

Ergebnis nach 2000 km: neuer Lader und alter Ladedruck;-)

@haudegen99
und wenn er dann kurz nach der Garantie den Geist aufgibt? Dann geht´s ans Geld.
Klar soll man ein Auto auch gebrauchen, aber man kann trotzdem vernünftig und materialschonend damit umgehen. Warum auf Verschleiß fahren? In der Hoffnung, dass ich es in der Garantie ersetzt bekomme? Dafür sind mir heutige Neuwagen einfach zu teuer. Deshalb sollte man sie auch schonen können. Oder man hat die Scheine im Überfluss 😁

mfg Wiesel

Zitat:

Original geschrieben von autogene


Ergebnis nach 2000 km: neuer Lader und alter Ladedruck;-)

... höherer Ladedruck d.h. höherer Druck an der Pumpe = höhere Temperatur an der Pumpe = höherer Druck an der Turbine = höhere Temperatur an der Turbine...

Kleiner Exkurs, leicht OT:

Bei Dieseln mit Abgaslader gibt es einen zusätzlichen Anreiz letzteres Bauteil nicht unnötig zu quälen.
(Bei Bedarf letzten Satz in Mehrzahl umformuliert denken, denn ich denke gerade: "Ich hab' schon drei von den Dingern. Aber nur zwei Autos."😉

Weil: Wehe bei solchen "thermischen Tests" kommt es zu einem plötzlichen Versagen der Pumpenseitigen Dichtung.
Was dann passieren kann ist im youtube-Zeitalter vermutlich bekannt:

http://www.youtube.com/watch?v=5zx3qKX_Pno

Dann hilft nur:
- Abwürgen.
- Ansaugluft zustopfen
- hoffen & warten bis das Öl verbraucht ist, kann aber länger als 'ne Zigarette dauern.

Nun gibt es die Idee, dass bei Motoren mit geschlossenen Rußfiltern solche Schauspiele sehr schnell beendet wären, weil ein Filter binnen Sekunden komplett zu sein müsste.
Kann sein. Falls sich das Abgas nicht mit dem vermutlich etwas überm Soll liegenden Druck irgendwelche anderen Wege sucht.
In jedem Fall gilt: Werden Fehler am Abgaslader vermutet: NICHT weiterfahren.

**

Leih-Auto. Transit.
"Hat nich' gequalmt, da dachte ich Zurückfahren wäre nicht schlimm."
... hörte ich beim Nachfragen in der Verwandtschaft.
Das man keinen Qualm sieht k ö n n t e am Filter liegen, waren meine Worte dazu.

Der Motor versuchte ununterbrochen den Fahrer zu benachrichtigen.

- "Zieht" nicht.
- Springt schlecht an.
- "Sägt" im Leerlauf, teilweise extrem, von Rappeln bis über 1000rpm.

Kann man übersetzen mit "Die Luftpumpe ist Schrott und mir gießt einer Öl in' Hals, ich hab' Angst!"
Gerade wenn ein komplett computergesteuerter Motor sägt, dürfte das immer allerhöchstes Ausrufezeichen bedeuten.

Ganz ohne lautes Aufheulen hatten dann einige Bauteile den Motor verlassen, auf einem Weg, der so nicht von seinem Konstrukteur vorgesehen war, und meine Theorie ist:
Es wurde aus dem Luftkühler ein so großer Schluck Öl angesaugt, dass es mit dem Komprimieren eng wurde.

Zitat:

Original geschrieben von norbertpeter


So ein Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Die Fahrschule müsste verboten werden.
Gruß
N. Peter

Nachlaufenlassen ist auf jeden Fall sinnvoll. Bei Turbomotoren zur Aufrechterhaltung der Schmierung des nachlaufenden und stark erhitzten Laders, bei Ottomotoren zur Vermeidung von Hinzestaus, welche sich z.B. auf die Lebensdauer der (heutzutage sowieso sehr motornah installierten) Zündspulen negativ auswirken können.

Zitat:

Original geschrieben von ovi235



Von Einigen werde ich Fach-Leut genannt, also mach' ich ma:

Die Art Abgasturbolader, die wir heute so fahren, in A & B &Co, werden ausschließlich durch Öl gekühlt.
Diese Kühlung setzt also aus sobald der Motor steht.

Wenn man solchen Ladern die (aktive) Kühlung nimmt während das Turbinengehäuse noch glüht, entscheide bitte Jeder für sich - und nach Geldbeutel - ob das dem Teil gut tut.

Stimmt leider so nicht der M270 ist der einzigste Benziner in der B-klasse und hat in allen Varianten einen Kühlmittelumströmten ATL.😉

Zitat:

Original geschrieben von cabdriver1



Stimmt leider so nicht der M270 ist der einzigste Benziner in der B-klasse und hat in allen Varianten einen Kühlmittelumströmten ATL.😉

Oh, wie schön.

Wenn dann das Mittel auch nach Abstellen weiterströmt, ziehe ich die Aussage zurück und behaupte für diese Teile das Gegenteil.

Muss auch zugeben an geladenen Ottos lange nicht mehr geschraubt zu haben.
Betrifft das nur die 270/274 oder auch die größeren?

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