Mustang Mach 1 bei den Gebrauchtwagen-Profis, neue Folge
Ist vielleicht für den ein oder anderen ganz interessant.
-> https://www.dmax.de/.../DCB448060003100
Viel Spaß.
Beste Antwort im Thema
In dem Film wird so viel Schwachsinn erzählt, daß es einem in der Birne schwirrt.
- Es gab nie eine "Triple Black"-Ausstattung (Übersetzungsfehler)
- Der 71-73 Mustang ist kein typisches "Musclecar". Das trifft eher auf Pontiac GTO oder Dodge Charger zu.
- Das Handling eines Mustang hat nichts mit seiner Größe zu tun, sondern eher mit seiner Fahrwerksgestaltung und -abstimmung.
- Die Bremsen des Mustang sind NICHT anfällig. Es handelt sich um gewöhnliche Bendix-Bremsen, die in Millionen anderer Autos verbaut wurden. Da der Mustang ein eher leichtes Auto ist, hatten die Bremsen eher ein leichteres Spiel als z.B. in einem Mercury Marquis...
- Das Frontblech ist kein besonderer Mustang-Schwachpunkt. Die Spritzwand, die hier ohne nähere Begutachtung als "rostfrei" beschrieben wird ist auch eher nebensächlich. Das wirkliche Kill-Kriterium sitzt dahinter: der Lüfterkasten.
- Der Holley plus Spinne baut höher als der originale Autolite/Motorcraft Vergaser. Da wir nichts genaues über die Originalmotorisierung erfahren, kann das ein Zweifach 2300 gewesen sein oder auch der seltenere 4300D. Durch den zu hohen Holley drückt sich das RamAir-Bauwerk und damit die Haube hoch. Das ist in einigen Szenen zu sehen.
- Die genannten "Streben des Fahrgestells" sind in Wirklichkeit die Stoßstangenhalter. Ob der Wagen unfallfrei ist, läßt sich daran nicht sehen, denn man kann sie leicht austauschen.
- "Im Innenraum sieht alles korrekt aus!" Von wegen! die Deluxe-Sitze hatten original einen silbernen Streifen aus Vinyl eingenäht. Dies sind also mindestens die zweiten Sitzbezüge. Der Schaltknauf beim Schaltgetriebe (4-Gang Toploader) war von Hurst und T-förmig. Hier ist eine Kugel zu sehen. Zum Auswechseln der inneren hinteren Seitenverkleidungen muss die Heckscheibe ausgebaut werden. Nur dann halten sie vernünftig. Wenn man pfuscht passiert das gezeigte Problem.
- Die Mixtur von krumm angeklebten 71/72 Hockeystripes und falschen Stoßstangen läßt den Experten die Augenbraue hochziehen.
- Der Grill und die Lampen lassen sich nicht so einfach wie gezeigt von 73 auf 72 umbauen. Der ganze Hinterbau der Front besteht aus anderen Teilen für 73 und es gab 1973 auch andere Kotflügel als 71/72. Diese hatten wegen der anderen Stoßstange an der vorderen Kante eine andere Form. Daher passt an 73er Kotflügel kein 72err Grill. Um das hinzukriegen muss da einiges umgebaut worden sein.
- Die hintere Stoßstange kann leichter umgebaut werden, erfordert aber andere Halter und Distanzstücke. Die hier gezeigte passt nicht, weil sie auf den 73er Haltern sitzt.
- Der Fahrersitz ist total verbogen.
- Im Motorraum sind diverse Sachen falsch montiert, z.B. der Charcoal Canister. Der Rest ist ein Sammelsurium aus Gebastel und Improvisation.
- Als der Technikfritze über den Stabilisator schwadroniert, zeigt die Kamera die Spurstangen.
- Der vordere Stabi beim Mach 1 ist ausreichend dimensioniert, warum die einen anderen verbauen, geht nicht eindeutig hervor. Die Buchsen sollten allerdings in Ordnung sein.
- Der 71-73 Mustang war zwar etwas schwerer als die 1970er Vorgänger, aber nur ungefähr 30 kg (je nach Ausstattung). Das Nachfolgemodell hat man nicht leichter gemacht, es ist ein völlig neu konstuiertes Auto.
- Der Technikmann zeigt eine kürzere Frontfeder. Im Ergebnis hat sich die Lage des Vorderwagens aber nicht erkennbar geändert. WTF?
- Bei einem Mach1 die RamAir-Haube allein abnehmen? Ohne Hilfsmittel? Never!
- Das Haubendekor des Mach1 ist nicht aus Vinyl. Es ist auflackiert.
- Beim Auffahren auf den Leistungsprüfstand sind nicht mehr die rostigen und krumm angebauten Headers aus der ersten Werkstattszene zu sehen, sondern andere. Möglicherweise sind das bereits die neuen Header, die man nur etwas geschwärzt hat und es hat in Wirklichkeit nur einen Lauf auf dem Prüfstand gegeben. Ein zweiter wird ja auch nicht gezeigt, sondern nur am Ende durch ein Diagramm angedeutet.
- Die Maßnahmen zur Leistungssteigerung sind absoluter Blödsinn! Keramikbeschichtung auf den Headers, Keramikkerzen, ein kontaktloser Verteiler und kleinere Bedüsung des Vergasers bringen keine 40 Mehr-PS (wobei die Verbesserung des Gemisches noch den größten Einfluss auf die Leistung haben dürften). Kein Wunder, daß sie keinen zweiten Prüfstandslauf zeigen...
- Das RamAir hat auf dem Prüfstand keine Wirkung, da der Wagen stillsteht und der Effekt der Stauluftaufladung nicht stattfindet. Also kann eine Leistungsteigerung durch RamAir keinen Einfluss auf den zweiten Leistungstest gehabt haben.
- Die Innenraum-"Überholung" dürfte bei Fans so manchen Facepalm auslösen. Wieso die hässlichen Sitze? Wieso unzeitgenössisches Alcantara (das zu einem 73er Mustang so gut passt wie Senf auf Lebkuchen)? Alcantarahimmel vom Sattler? WTF? Den Originalvinylhimmel gibt es bei NPD für 39 Dollar...
- Der 73er Mustang konnte mit den genial aussehenden Ansen Sprint-Felgen bestellt werden. Die waren ziemlich schick. Wieso diese scheußlichen Alu-Möchtegern-Magnum500?
- Der Heckspoiler hatte niemals Wagenfarbe. Er war immer in der Akzentfarbe lackiert.
- Die Sport Lamps im 71/72 Grill hatten einen eigenen Ausläufer im vorderen Kabelbaum. Die Blinker bei 71/72 saßen unter der Stoßstange. Bei 73 fehlen die Kabel für die Sport lamps und man hat wohl einfach die alten Blinkerkabel aus den 73er Lampen da reingefrickelt. Für den 72er Look fehlen die Blinker unter der Stoßstange. Dafür gibt es ja beim 73er auch keine Kabel...
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Servus aus Wien! Habe vor Kurzem die Dmax Folge mit dem 73 Mustang Mach 1 gesehen, und hätte gerne gewußt welche Abgasanlage da verbaut war. Der Klang hat mich faszieniert. Bei einer Szene wo das Auto auf den Prüfstand fährt sieht man, daß im hinteren Teil sich jeweis ein Rohr in vier Rohre aufteilt teilt. Sah ich bisher noch nie. Wer kann mir darüber Infos geben? Besten Gruß Peter