Muss ich als Geschädigter akzeptieren?

servus,

mir ist vor kurzem eine junge Dame reingefahren (Kotflügel)

habe kostenvoranschlag machen lassen... der versicherung hat das leider aber nicht ausgereicht... habe dann ein gutachter reingeholt (einen meiner wahl natürlich, da es mir zusteht). Der hat alles soweit gemacht...

so jetzt kommts: am kotflügel bestand ein vorschaden... da ich einen anderen drauf gerollt bin... 5 mark stück große delle direkt am scheinwerfer (ist ein golf II) sprich sieht man nur von der front... von der seite nicht. Mein Gutachter hat das als Wertverbesserung natürlich berückstichtigt und abgezogen 70,- euro...

Die Versicherung hat dann nochmal ihren Gutachter zur Nachbesichtigung vorbei geschickt... soweit auch alles ok. Er hat wegen den Vorschaden nur etwas rumgezickt.

So jetzt habe ich Post bekommen... die Versicherung hat sich erlaubt statt 70,- euro satte 170,- abzuziehen wegen dem Vorschaden.

Muss ich das akzeptieren, obwohl (m)ein Gutachter schon da war und die normalerweise das Gutachten anerkennen müssen (zudem wurde auch alles berückstichtigt)? Mein Gutachter meinte ich soll zum Anwalt...

Meine Frage an euch...

Wie sieht das ganze im Regelfall aus... lohnt es sich überhaupt zum Anwalt zu rennen und wie stehen die Chancen in solchen Fällen?

Danke im Voraus...

63 Antworten

P.S.:

Bei einer Unfallrekonstruktion durch einen Gutachter (Dipl.-Ing.) einer großen Kette war ich mal vorsorglich zugegen (wie gesagt: ich bin kein Techniker).

Da bin ich zungunsten meines Mandanten sehr schnell eingeschritten und habe so vermutlich (mehr zu sagen wäre juristisch unkorrekt, da das Ergebnis im anderen Fall ja nicht eingetreten ist und somit eine Unterstellung wäre) den Anspruch für meinen Kunden gerettet.

Ihr könnt jetzt raten, wer das Gutachten in Auftrag gegeben hat.

P.P.S.:
Das polizeiliche Unfallprotokoll wies die Gegenseite als Schuldig aus. Der Unfallverursacher zog später seine Angaben zum Unfallhergang zurück und behauptete das Gegenteil.
Schaden war 1.500 EU oder so.

Neckarwelle,

in dem Fall will ich nicht raten.

Vielleicht hattest Du eine guten Sachbearbeiter,
vielleicht auch nicht.

Es kommt, wenn man fair sein will, immer auf den konkreten Einzelfall und seine Einschätzung an.
Die mit Abstand meisten Versicherungen gehen gut und mit wesentlich mehr Augenmaß vor, als sich die Kunden das vorstellen.

Mein Ziel ist es sichern nicht, Gebrauchsanleitungen zu geben, die ausgenutzt werden könnten.
Ich bitte um Verständnis.

Neinnein, so war das auch nicht gemeint - eher als Info, was es alles so gibt...
Wie gesagt, ich habe ja das Gefühl, ganz gut dabei weggekommen zu sein, und das Ganze ist ja eh schon über die Bühne. Meine Frage war nur, ob das so üblich ist - von mir aus kanns gern wieder so laufen...

~

Eine Reguleriung von 1.300 EUR ohne Gutachter ist defintiv am oberen Rande des Üblichen.

Ich gehe davon aus, das der Sachbearbeiter sorgfältig kalkuliert hat.

Ohne Kenntnis der Sachlage kann ich Dir nicht sagen, ob er dabei Schmerzen hatte, oder aber nur probiert hat, was geht.

OT:
4. |: Vivat academia,
Vivant professores, :|
Nivat membrum quodlibet,
Vivant membra quaelibet,
|: Semper sint in flore! :|

5. |: Vivant omnes virgines
Faciles, formosae, :|
Vivant et mulieres,
Tenerae, amabiles,
|: Bonae, laboriosae! :|

Studierst Du in HD?

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Wenn du das jetzt noch tatsächlich singen kannst, verneige ich mich in Ehrfurcht.

Nö, in Benz-Town (factum infectum fieri non potest...), ist aber schon einzwei Jährchen her.

~

Ich singe das Lied - und einige andere Studentenlieder mehr - in aller Regel ein paar Mal im Jahr.
Einige davon auswendig.

Ist Benztown Stuergard oder Sendelfänge?

Ha, dass mr in Sendelfenga studiera kenntet, des wär mr abr scho neu... :-)

Noi, des isch Stuegerd.

~

Da habe ich nciht aufgepasst, wobei die ja inzwischen eine FH o.ä. hätten haben können (bin vor über 30 Jahren dort weggezogen) ...

Du Armer! In der westfälischen Diaspora... aber omnia vincit labor, so ischs halt.

~

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Aufgrund meiner ganz persönlichen Meinung und langjähriger Berufserfahrung fallen mir zwei Namen ganz spontan ein:
Allianz und HUK.

Zufällug bin ich auf diesen Thread gestoßen und kann bzgl. der Schadensabwicklung mit der HUK ähnliche Erfahrungen bestätigen.

Mir ist ein bei der HUK versicherter hinten aufgefahren.

Polizei hat den Schaden aufgrund der Geringfügigkeit lediglich aktenzeichlich aufgenommen. Mein Fahrzeug wurde von einem von der Versicherung bestelltem Gutachter bei meinem Händler begutachtet.

Die HUK hat die begutachtete Summe +Ersatzwagenanspruch und Aufwandsentschädigung zusammen 600 € schnell überwiesen.

Der Versicherungsnehmer hat sich schon an der Unfallstelle sehr merkwürdig verhalten und war sich eigentlich keiner Schuld sowie keinem Schaden bewusst.

4 Monate später bekomme ich Post von der HUK mit dem Wortlaut, dass eigentlich kein Schaden entstanden sei und ich wurde aufgefordert mindestens 250€ zurückzuzahlen.

Nachdem mehrer Briefwechsel auch mit dem Vorgesetzten für mich ergebnislos blieben und zu diesem Zeitpunkt noch keine Rechtschutzversicherung für dieses Fahrzeug bestand habe ich die geforderten 250€ zurückgezahlt.

Interessieren würden mich jedoch wie in so einem Fall vorzugehen ist.

Du hast zurückgezahlt?
Hätte ich nie gemacht.
Die HUK hätte mit Sicherheit nicht geklagt.

Wenn es um einen Auffahrunfall ging und der Auffahrer an Position 1 stand, dann hat die HUK so gut wie keine Chance an das Geld zu kommen.

Die 250 EUR sollte Dir ein RA zurückholen können.

Das ist mit das Dreisteste, was ich bis jetzt von einer Versicherung gehört habe.

Booaah , das ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten.Bestimmt ist dies kein Einzelfall und die haben damit schon so manchen "Taler" verdient.

Gruß
capri

Zitat:

Und als Erstes in jedem Telefonat freundlich fragen:
"Ich habe Ihren Namen nicht verstanden - können Sie den bitte wiederholen?"
Dann kommt der Name erneut.
Dann fragen:
"Wie schreibt man das?"
Jetzt weiß jeder Sachbearbeiter, daß es ernst wird.

Eigentlich weiss man als Sachbearbeiter dann nur, dass mal wieder ne Person anruft, mit der man meist nicht vernünftig reden kann.... : "DAS MACHT MEIN ANWALT" -

auch bei nem noch so kleinen Scheiss.

Vollkaufleute arbeiten sinnvoller Weise mit Gesprächsprotokollen - da sind solche Fragen wichtig.

Auch hier gilt:
Der Ton macht die Musik.

Wer freundlich und bestimmt auftritt bekommt meist auch klare Antworten.
Außer die Gegenseite hat Probleme und will nur abwimmeln.

Ich habe selber 3 Jahre im Schadenservice gearbeitet und kann aus Erfahrung nur berichten:

Wer so wie du beschrieben schon ein Gespräch anfängt (3malige Nachfrage, nur um "Aufmerksamkeit" zu erregen), ist zu 90% entweder pensionierter Beamter mit Stock im Arsch oder Lehrer. beides Personenkreise, mit denen man m.E. nach nicht vernünftig von Mensch zu mensch sprechen kann, da diese immer sofort eine Benachteiligung ihrer Person befürchten und 100% unflexibel sind.

Dadurch verbauen sich diese Personen selber eine einfachere und schnellere Lösung des Schadens und wundern sich dann auch noch, wenn man ihnen im Zweifelsfall nicht kulant entgegenkommt.

Vielleicht war das ja auch nur bei meiner Versicherung so, aber wir haben da auch nicht versucht, den Geschädigten über den Tisch zu ziehen, sondern einfach nur den Schaden schnellstmöglich und vor allem UNkompliziert für beide Seiten zu erledigen.

Da stehen sich wirklich vilele Leute selbst im Weg

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