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Muss das MSG sich bei neu einprogrammierten Injektoren neu einlernen?

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 18. Juli 2021 um 18:42

Hallo!

Habe eigentlich einen W164, aber hoffe, hier auf das breitere Publikum zu treffen. Es geht um einen OM 642 aus 2006, ML 320CDI.

Ich habe gestern nach 190tkm meine Injektoren getauscht, da im niedrigen Druckbereich ein Motorruckeln auftrat und er beim Hochtouren irgendwie "schnabbelte". Habe auch einen gefunden, der leicht undicht war. Korrekturwerte der SD lagen im Bereich 250bar Druck auf drei Zylindern unter -100, er hat also stark die Einspritzzeiten verkürzt. Werden einfach an der Verschleißgrenze sein, sind noch die ersten.

Hat soweit alles miut dem Wechseln geklappt, der kalte Motor springt 2-3 Umdrehungen schneller an und läuft rund. Das Ruckeln scheint verschwunden, bin aber auch erst rund 30-35km auf zwei Touren gefahren.

Reingekommen sind überholte Teile mit Prüfprotokoll, als IMA-Codes sollte ich die original aufgeprägten nehmen...habe dort meine Skepsis darüber ausgedrückt, aber der Bosch-Stützpunkt sagte mir, das sei kein Problem. Aus Erfahrung ändert sich der Wert nur seeehr selten...nun, ich kann schlecht das Gegenteil beweisen und es kann ja auch sein, dass die IMA-Codierung sich vor Allem auf die Piezo-Ansteuerung bezieht, und nicht auf Düsennadel und -Sitz. Das Düsenoberteil bleibt bei der Überholung ja innerlich unberührt.

Nun habe ich aber beim Beschleunigen ein Tickern/Nageln, welches ich vorher so nicht kannte. Oder es ging im "schnabbeln" unter, welches jetzt deutlich geringer ist.

Aber was mir noch auffiel: Der Motor dreht die Gänge höher aus, es fühlt sich nach etwas weniger Drehmoment an und das Mäusekino zeigt mir 1-2 Liter mehr Verbrauch an. Vorher war die Anzeige ziemlich genau im tatsächlichen Verbrauch, jetzt kommt er nicht unter 12 Liter.

Vorher fing er kalt mit ca. 12,5 an und sank dann nach ca. 12-15km auf +-10 und darunter (habe im ML320 keine sekundengetaktete Anzeige, sondern immer den Durchschnitt seit Motorstart). Durschnittsverbrauch hier im Flachland liegt bei 10,0 auf den letzten 20000km.

Ach ja, den Luftfilter habe ich ausgepustet und im MSG "genullt". Nach Diesel stinkt soweit nix, es kommt auch kein erkennbarer weißer Rauch aus dem Auspuff. Hirschgeweih sitzt richtig drauf.

Habe mangels gut durchgewärmtem Motor noch keine SD-Werte wieder ausgelesen. Gehe aber erstmal von Dichtigkeit aus, da ich die Düsenschächte metallisch blank geputzt habe und Kupferdichtung und Dehnschraube original MB sind. Drehmoment 7nm +2x90° mit kurzen Setzzeiten habe ich eingehalten.

Nun die eigentliche Frage zu den vielen Worten von oben:

Muss das MSG die neu einprogrammierten Injektoren noch "erlernen" und regelt sich nach ein paar hundert km noch ein - oder sollte ich mich schon mal auf Meckern beim Überholer einstellen? Eigentlich hat der auf diversen Kanälen ganz gute Rezensionen bekommen...

Gruß und Dank

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17 Antworten

Zitat:

@schopy schrieb am 21. Juli 2021 um 21:47:02 Uhr:

Kupfer- und O-Ringe an den Leckölstutzen waren dabei (angeblich neu, von MB und schon vormontiert). Die Schächte waren sauber. Eigentlich kann da nix schiefgehen, was man beim Einstecken der Injektoren nicht merkt.

Wäre schön, wenn der Fehler doch auf meiner Seite liegt, und nicht beim Anbieter...dann werde ich es spätestens am Wochenende bemerken, beheben und spare mir den Stress mit der Reklamation. Im Moment finde ich aber keinen Fehler bei der Montage.

Ok. Dann berichte mal nach dem Wochenende und Bilder nicht vergessen :)

Themenstarteram 25. Juli 2021 um 8:57

So, war bereits am Freitag fleißig und habe alles nochmal gemacht. Zusätzlich die Kurbelgehäuseentlüftung erneuert, siffte da am Zylinderkopf ölig raus.

Vorab das Ergebnis:

Die Dichtsitze der ersten Montage waren unauffällig, es blies offenbar nichts vorbei. Die auf den Bildern etwas eingenässten Injektoren 1 und 4 sind deshalb mit Diesel verschmiert, weil es an den Leckölanschlüssen raus- und in die Injektorschächte hineinlief, nachdem ich die Leckölleitung nochmal gelöst habe. Da haben die kleinen Dichtringe aufgegeben... Neupreis für nen Dichtring übrigens rund 3,- pro Stück bei Daimler. Viel Geld für so wenig Gummi.

Nebenbei habe ich den Injektor mit dem größten Ausschlag in der Laufruheregelung mit dem gegenüberliegenden getauscht (4 mit 2). Bislang noch keine neuen Daten, habe die neuen Ausgleichswerte noch nicht wieder bei warmem Motor geprüft.

Eine erste Probefahrt ergab nach warmlaufen bis 60°C Kühlwassertemperatur wieder den guten Liter Mehrverbrauch (angezeigt im KI), Leistung war anscheinend normal da.

Zweite Probefahrt mit Kaltstart ebenso, nach einer halben Stunde Stand (war einkaufen) hatte ich den Eindruck, als ob ihm wieder leicht Leistung fehlt und der Verbrauch ging nach Anzeige nochmal nen knappen Liter hoch (war dann bei einer Strecke von gesamt 25km im Schnitt auf 11,9 Liter).

Ich zweifel langsam an mir selbst, ob bei der Montage nicht irgendein Sensor oder ein Kabel einen Wackler bekommen hat (da kämen ja nur die LMM und der Drucksensor auf dem linken Luftfiltergehäuse in Frage, andere Stecker habe ich nicht beiseite geräumt). Oder das Hirschgeweih nen Riss, welcher sich bei Wärme ausdehnt.

Warum dann aber auch kalt/lauwarm bei gefühlt voller Leistung ein guter Liter Mehrverbrauch angezeigt wird, erschließt sich mir noch nicht. Ggf. doch leichte Unterschiede im inneren Aufbau der Piezo-Injektorköpfe (habe ja die 6420770 1487 bekommen, statt -1387 oder -0587; das Bosch-Prüfprotokoll wurde aber auf die -1387 ausgestellt) und daher Fehlberechnung seitens der Bordelektronik, oder die CDI berechnet einfach wieder die "normale" Einspritzmenge - und vorher war es einfach zu wenig, weil die Nullmengenkalibrierung die Einspritzzeiten aufgrund verschlissener Düsen und etwas zugesetzter Luftfilter deutlich runtergerechnet hat.

Ich werde jetzt erstmal beobachten, den Verbrauch nach Tankfüllung nachrechnen und dann berichten, falls ich etwas Neues finde. Wenn es sich wieder verschlechtert, tausche ich ggf. noch mal das Ansauggeweih mit den LMM oder rüste zurück auf meine alten Injektoren. Der Überholer bietet ja 12 Monate Garantie.

Ich hoffe aber noch, dass die CDI doch eine Langzeitberechnung/-kalibrierung der Einspritzzeiten durchführt, auf Grundlage der eingegebenen IMA-Codes und der deren Abweichung von den Ist-Daten, um dem laufenden Verschleiß Rechnung zu tragen... Anhand des in der Diagnose erwähnten Einlernzählers (in meinem Fall stand der bei km 189000 auf 113, nach dem Injektorenwechsel mit neuen Codes wieder auf Null) schätze/hoffe ich auf soetwas.

Übrigens: Trotz vorgeschriebenem Drehmoment der Spannschrauben von 7nm und 2x 90° haben sich die Schrauben nicht gelängt. Neu zu alt ergaben eine Länge von 89,86 bzw. 89,87mm (die einmal benutzte ist die mit dem schwarzen Strich auf dem Kopf). Auch der Schaft blieb gleich im Durchmesser. Die CU-Dichtringe haben sich von 1,55mm auf 1,53mm zusammengedrückt.

Die Gewinde der Spannschrauben habe ich übrigens mit Bremsenreiniger und langen Pfeifenputzern gesäubert. Jeden solange, bis ich die alte Spannschraube (vorher mit Gewindeschneider von der alten Schraubensicherung befreit) mit den Fingern bis auf Anschlag reindrehen konnte. Überstand der Schraube über der Zylinderkopfhaube ist übrigens 41mm +- 0,5mm.

Bilder:

Injektoren nach 200km
Pfeifenreiniger
CU-Ringe1-3
+2
Themenstarteram 6. August 2021 um 17:22

Nachtrag: Bislang keine Änderung, habe auch mal das Ansauggeweih getauscht, da es doch schon etwas mitgenommen war. War aber von unerheblichem Effekt.

Dann vorhin nach 833km voll getankt...der tatsächliche Verbrauch ist erstaunlicherweise im normalen Rahmen mit 10,2 Litern. Angezeigter Langzeitschnitt (in meinem Fall nur rund 400km, da vor Kurzem Batterie abgeklemmt) 12,2. Bin soweit erstmal beruhigt, dass da nicht dauerhaft viel zu fett eingespritzt wird.

Wie das kommt? Keine Ahnung. Ggf. auch hier wieder falsche Zuordnung der Injektoren und interne Unterschiede. Die Düsen müssen länger geöffnet sein, um die durch Lambdasonde und ECU errechnete nötige Dieselmenge einzuspritzen. Durch die verlängerten Öffnungszeiten berechnet das KI den Verbrauch falsch. Ggf. machen die von der Idealltabelle abweichenden Öffnungszeiten dann auch die etwas zähe Leistungsentwicklung und die Beschleunigungs-Geräuschkulisse aus. Ist jetzt kein lautes Nageln, wie man es von älteren TDI und Skodas :D kennt, aber eben doch vernehmbar. Unterlegt mit einem leicht schwingenden Brabbeln... Kann es nicht besser beschreiben und es ist leider zu leise, um es mit meinem älteren Handy zu filmen...

Falls noch ein CDI-Spezi mitliest - kann die o.g. Theorie passen?

Und gibts bei CDI4 auch ein closed/open-Loop-Lambdasystem wie beim Benziner? Nach dem Kaltstart scheint die Verbrauchanszeige nämlich für 4-5km Landstraße recht normal - so als ob die ECU dann erstmal ihre fest programmierte Routine fährt, und erst später bei sich erwärmendem Motor die mutmaßlich längeren Öffnungszeiten anfängt zu berechnen.

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