Multitronic im S-Modus
Hallo,
kann mir mal jemand vom Verhalten seiner Multitronic in der Fahrstufe S berichten?
Ich beobachte bei meinem Wagen (2.0 TFSI, 2006) eine durchaus interessantes und sinnvolles Regelung, die ich aber nicht ganz mit der (vermeintlichen) Design-Philosophie "Im S-Modus werden 7 virtuelle Gänge durchgeschaltet" vereinbaren kann.
Beim Raufbeschleunigen werden ganz klar definierte "Gänge" durchgeschaltet und mit jedem "Gangwechsel" wird die Ganganzeige im FIS weitergeschaltet.
Wenn ich hingegen mit ca. 2000 1/Min im 4ten oder 5ten Gang dahingleite bzw. die Schubabschaltung nutze, vermisse ich die klar definierten Gangwechsel. Zwar zeigt das FIS einen bestimmten Gang an, die Drehzahl ist aber dennoch anscheinend nicht linear zur Geschwindigkeit. Es scheint so, als wäre eine Komfortfunktion eingebaut, die auf die 7 festen Gänge verzichtet und beliebige Übersetzungsverhältnisse ansteuert. Dennoch wird im FIS eine Gangnummer angezeigt, die in etwa dem Übersetzungsverhältnis entspricht.
Kann das jemand bestätigen? Das ganze scheint mir eher ein Feature zu sein, und weniger ein Defekt oder eine Sinnestäuschung.
Oliver
21 Antworten
Hallo,
den Effekt kann ich bei meinem 2.0 TFSi auch so beobachten. Scheint normal zu sein und stört mich eigentlich auch nicht weiter. Ich denke, dass die Multitronic so abgestimmt ist, dass im Schubbetrieb oder in Fahrsituationen in denen nur wenig Leistung abgerufen wird, die Drehzahl möglichst niedrig gehalten wird. Macht ja hinsichtlich eines niedrigen Kraftstoffverbrauchs auch Sinn.
Grüße
Hallo,
ich hab zwar den 2.7 TDI mit Multitronic, aber das Verhalten ist bei mir genau das selbe. Denke das ist so gewollt. Ich benutze übrings den S-Modus so gut wie nie. Im normalen Betrieb ist D eigentlich immer schnell genug. Der S - Modus fühlt sich aber mehr wie ein Schaltgetrriebe an. Man hat halt noch den akustischen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Fahr bzw. Motorgeräusch.
MfG
Uwe
Und die Nackenschmerzen vom Headbanging 😁
Der D-Modus ist, wenn es um Beschleunigung geht übrigens schneller, S ist reiner Placebo.
Gruß
Raimund
Das mit dem Beschleunigen habe ich auch schon festgestellt... wenn man zb auf der Autobahn in den S Modus schaltet um power zu haben wird die sache ziemlich zäh... da ist die normale D-Stellung um einiges flotter.
Wenn man ab und zu diesen schönen alten Wandlerautomatik Effekt haben will, dann kann man in S schalten 😎😎😎
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Mh soll das heissen dass "S" nicht wirklich was bringt, außer die Gänge zu simulieren? Finds schon komisch dass die Fahrleistungen bei "D" besser sein sollen ...
Naja, in einer Woche werd ich's selbsts testen können 🙂
D ist halt optimal bei der MT, weil IMMER das optimale Drehmoment anliegt.
Bei S jodelt der Motor halt immer hoch, wieder runter, wieder hoch, da geht halt was verloren.
Ist nicht wirklich viel, ein paar ms halt, aber D ist im Endeffekt schneller (gibt da auf youtube irgendein Video, wo das mal direkt verglichen wurde).
S bringt also nur dem Fahrer den akustischen Schnelligkeitseffekt, weil viele Fahrer das sonst nicht hinbekommen, früher haben viele immer rumgeheult das die MT ja ach so langsam ist, obwohl die Rührgetriebefraktion meist nur noch im Rückspiegel sichtbar war. 😉
Dein erster Test wird denke ich mal -genauso wie bei mir und fas allen anderen- mit einem enttäuschten "boah is ja langsam" enden.
Aber schau dir beim beschleunigen mal die Tachonadel an. 😉
Gruß
Raimund
Mh alles klar 🙂
Naja die Umstellung ist halt sicher etwas komisch, man ist jawirklich gewohnt dass der DZM hochgeht und der Motor jault....
Werde aber auf jeden Fall die Tachonadel und die Rückspiegel im Auge behalten 🙂
Bei mir im 2.0 TFSI ist die Getrieberegelung im S-Modus deutlich agiler als im D-Modus.
Mit Kickdown kann man zwar auch im Fahrstufe D sehr schnell beschleunigen, aber eben auch nur mit Kickdown. Im normalen Fahrbetrieb wird selbst bei Vollgas nur ca. 70-80% der Leistung bereitgestellt, das hat nichts mit subjektiver Wahrnehmung zu tun und ist anhand der Drehzahlen objektiv nachvollziehbar.
Ausnahme: Schnelle Autobahnfahrt, dort wird auch in Stufe D auf die Nenndrehzahl eingeregelt.
In Fahrstufe S hingegen wird unmittelbar nach einem beherzten Tritt auf's Gaspedal sofort ein paar Gänge heruntergeschaltet, und bis 6000 1/min ausgedreht; sogar das hochgelobte DSG ist im Vergleich eher träge.
Nun gibt es durch das "ausdrehen" der festen Fahrstufen einen (theoretischen) Nachteil bei der Beschleunigung im Vergleich zum Kickdown in Stufe D, da der Motor durch die definierten Gangwechsel in suboptimale Drehzahlbereiche gezwungen wird. Praktisch spielt dies aber kaum eine Rolle, da zwischen 5100 und 6000 1/min ohnehin die volle Leistung zur Verfügung steht.
Beim 2.7 TDI müsste es eigentlich ähnlich sein, da dieser seine Höchstleistung (laut Audi Konfigurator 180 PS von 3300-4250 1/min) in einem noch breiteren (relativen) Drehzahlband bereitstellt. Insofern verwundern mich die Berichte hier bzgl. einer Leistungsschwäche. Ich kann mir das nur so erklären, dass beim 2.7 TDI schon in Fahrstufe D - auch ohne Kickdown - das ganze Drehzahlband bis zur Nenndrehzahl ausgereizt wird. Wenn dem so ist, wird man in Stufe S nicht mehr schneller - aber auch nicht unbedingt langsamer.
Oliver
Blöde Frage, aber was spricht dagegen den Kickdown zu nutzen?
Dafür ist er schliesslich da. 😉
Gruß
Raimund
Zitat:
Original geschrieben von darkchylde
Blöde Frage, aber was spricht dagegen den Kickdown zu nutzen?
Dafür ist er schliesslich da. 😉
Funktioniert der nicht auch im S-Modus? Ich hab's noch nicht ausprobiert...
Gegen Kickdown spricht gar nichts. Ich habe aber gelegentlich den Wunsch, auch mal 80 oder 90% der Leistung meines Autos abzurufen, im D-Modus klafft - jedenfalls bei meiner Motor- / Getriebekombination - abhängig von der Geschwindigkeit eine Lücke von bis zu 30%.
Kickdown bedeutet kompromisslos 100% Leistung ohne Rücksicht auf den Resourcenverbrauch. Ich möchte das einfach selbst entscheiden können; dieser Wunsch ist vielleicht etwas verspielt, aber ein Auto dieser Preisklasse soll ja auch Spaß machen...
Oliver
Jetzt muss ich aber dann doch mal etwas dumm fragen. Dass die Gänge im S-Modus angezeigt werden, ist dann aber erst in der neuen Generation so, oder?
Also bei meinem BJ 04 könnt ich mich nicht erinnern, dass das jemals angezeigt worden wäre?
Hi Olli,
wenn das dein Wunsch ist, ist doch ok. Nur verstehe ich deinen Wunsch nicht. 😁
Der S-Modus ist nicht gerade spritsparend (dauerhaft höhere Drehzahlen), also wäre das nix für mich zum dauerhaften fahren, eher halt "nur", um mal eben zu überholen, aber dafür kann ich ja dann auch den Kickdown im D nehmen, der Spritverbrauch bei 90% Leistung und 100% ist nicht wirklich unterschiedlich 😉
Ist halt in meinen Augen nur eine kurzfristige Sache.
Wenn du wiederum den S-Modus permanent nutzt, dann hat doch aber auch nichts mit Spritsparen zu tun.
Irgendwie passt das jetzt nicht unter einen Hut, oder ich verstehe dich falsch 😉
Gruß
Raimund
Servus Raimund,
hier sind m.E. drei Fragen zu trennen
1. Ist der S-Modus langsamer als D?
Beim TFSI jedenfalls nicht (meßbar), beim 2.7 TDI vielleicht, aber dann würde mich mal eine konkrete Beschreibung interessieren, wie das Getriebe dort regelt, damit es langsamer wird. Nach dem Datenblatt des Motors wäre es jedenfalls nicht nötig, S langsamer als D auszulegen. Vielleicht probierst Du es gelegentlich mal aus und schreibst hier, wo die Schaltpunkte genau liegen?
Beim TFSI wird bei ca. 6200 1/Min geschaltet. Im nächsthöheren Gang fällt die Drehzahl dann auf ca. 5200 1/Min.
Ein entsprechendes Video findet man schnell auf Youtube, Suche nach "Multitronic" Titel: "Audi A4 2.0T FSI Multitronic - Aceleracion 0-100km/h Audi A4 2.0T FSI Multitronic en modo sport.". Es gibt auch ein Vergleichsvideo für den Sprint mit Kickdown.
Nun liegt die Höchstleistung beim TFSI laut Audi Datenblatt zwischen 5100 und 6000 1/Min an. Beim Ausdrehen der Gänge oberhalb von 6000 1/Min ergibt sich demnach eine theoretische Leistungseinbuße, diese ist jedoch marginal, wenn man sich das Leistungsdiagramm anschaut, sinkt die Leistungskurve dort nur minimal ab.
2. Ist der S-Modus schneller als D?
Beim TFSI jedenfalls schon, solange man die Gesamtcharakteristik betrachtet und nicht nur isoliert den Vergleich mit Kickdown in D zieht.
3. Braucht man den S-Modus?
Ich würde ihn nicht vermissen, ab nun wo er schon mal eingebaut ist, spiele ich gelegentlich damit. Langfristig wahrscheinlich 98% der Fahrten in D, je 1% manuelle Schaltung bzw. Stufe S. Anfangs lag die Verteilung vielleicht eher bei 80% / 10% / 10%
Die Schaltpaddels am Lenkrad habe ich genau aus diesem Grund gar nicht mitbestellt, weil ich mir schon gedacht habe, dass es ein selten genutztes Spielzeug wird.
Der Verbrauch geht natürlich rauf, vor allem in der Stadt, im Gegensatz zum DSG ist der S-Modus bei der MT jedoch grundsätzlich halbwegs alltagstauglich ausgelegt, da die Drehzahl immer wieder auf ca. 2000 1/Min abfällt (beim Benziner) statt bei 4000 1/Min (DSG) zu kleben.
Damit fährt der S-Modus immer noch so sparsam, wie der durchschnittlich ambtionierte Schaltwagenfahrer.
Fazit: Mein Auto ist mit Features vollgeladen, welche niemand braucht, der S-Modus ist da keine Ausnahme. Auf Stoffdach, die Hälfte der Pferde, Audi-Premium-Markenimage-Aufschlag, integrierte Audio-Bose-Navi-Telefon-Einbauten, Ledersitze mit Lendenwirbelstütze, Xenon etc. könnte ich allesamt verzichten, ist alles nicht lebensnotwendig, macht aber in seiner Summe ein begehrenswertes Spielzeug aus ;-)
Grüße
Oliver
Hallo,
Zur Frage, ob D oder S schneller ist: Hierzu hat Juhuuh ein sehr anschauliches Video von seinem A6 2,4 MT ins Netz gestellt: Click!
Dieses Video halte ich für sehr gut gemacht und aussagekräftig. Das Resultat hat mich überrascht - ich hätte vorher "aus dem Bauch heraus" auch den S-Modus für schneller gehalten.
Der Unterschied ist allerdings geringfügig, und es ist m.E. nicht ausgeschlossen, dass es bei anderen Motorisierungen ebenso unwesentliche Abweichungen zugunsten des S-Modus gibt. Die wichtigste Aussage ist daher aus meiner Sicht: Es gibt keinen signifikanten Unterschied.
Ansonsten ähnelt die im Video demonstrierte Charakteristik weitgehend der meines 3.2 FSI: Im D-Modus bei Kickdown schnellt die Drehzahl auf ca. 5.400 U/min hoch und erhöht sich dann ganz langsam mit steigender Geschwindigkeit bis auf ca. 6.300 U/min, die bei Tachoanzeige ca. 240 km/h erreicht und dann nicht mehr gesteigert werden. Einen Versuch, über die 6.300 U/min hinaus zu kommen, habe ich bei Tachoanzeige 270 km/h abgebrochen.
Im S-Modus liegt der Schaltpunkt zwischen den simulierten Gängen bei meinem 3.2 FSI bei 6.500 U/min. Auch hier also große Ähnlichkeit mit Juhuuh's Video. Die 6.500 U/min entsprechen der Nenndrehzahl für die Höchstleistung des 3.2 FSI. Obwohl laut Drehzahlmesser 6.800 U/min erlaubt wären und in einer Pressevorstellung des neuen Aggregats sogar von 7.200 U/min die Rede war, schaltet die MT immer - auch im manuellen Modus - bereits bei 6.500 U/min.
Auf meine Frage, warum die gem. Drehzahlmesser erlaubten 6.800 U/min nicht erreicht werden, wusste der 🙂 nur zu berichten, dass er das nicht anders einstellen könne. Auf Anfrage bei Audi erhielt ich die Auskunft, dass die Maximaldrehzahl beim 3.2 FSI MT im Bereich zwischen 6.300 und 6.500 U/min eingestellt sei. Da will ich mich dann mal über meinen nicht beklagen. 😉
Wer übrigens ein spontaneres Ansprechen des Motors vor einem Beschleunigungsmaneuver haben möchte, muss nur einmal ganz kurz das Gaspedal durchtreten. Wenn dieser Gasstoß kurz genug ist, bleibt die Geschwindigkeit gleich, aber die Drehzahl steigt. Dies gilt sowohl für den D- als auch für den S-Modus.
Mit diesem Trick kann man z.B. einen Überholvorgang mit gesteigerter Ausgangsdrehzahl und somit von einem höheren Leistungsniveau starten. Und im umgekehrten Fall erhält man durch die höhere Motordrehzahl bei Bergabfahrt zusätzliche Motorsbremswirkung.
Grüße
TurboSauer