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Motortuning durch LPG?!

Themenstarteram 10. Mai 2007 um 7:52

Hi,

da ich seit kurzem auch mit LPG rumdüse, geistert mir seit gestern da sowas im Kopf rum :)

Und zwar, LPG hat doch mehr Oktan als SuperPlus, ich hab immer was von 110-120Oktan gelesen....

Wenn man jetzt Chiptuning macht, stellen die Tuner doch auch das Steuergerät meist auf Super Plus um.

Hmm....da LPG ja sowieso über 98 Oktan hat, müßte sich doch sowas lohnen???

Das ist eine rein retorische Frage....also nicht von so nem "Tuning-Freak"! ;) Einfach weil es mich interessiert.....

Ich weiß auch nicht was es jetzt so genau mit dem LPG Steuergerät auf sich hat.....bzw. wieviele Aufgabe es vom normalen Motorsteuergerät übernimmt....kann mich ja mal einer aufklären ;)

Also würde sich ein Chiptuning vom Profi auf die Leistungscharakteristik von nem LPG Wagen positiv auswirken?

MfG Markus

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42 Antworten

Hier habe ich die Prüfstanddiagramme von der Leistungs- und Drehmomentmessung meines Saab eingestellt. Der Umbau auf Gas bringt in meinem Fall keine Mehrleistung, aber eine bemerkenswerte Auswirkung auf das Drehmoment. Es war allerdings nicht Ziel der Gasumrüstung, Leistung oder Drehmoment zu steigern - das war sozusagen nur ein Nebeneffekt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass unter Gas da noch einiges machbar wäre, wenn man es darauf anlegt.

am 11. Mai 2007 um 13:37

Ein normales Autogasgemisch, also 50-50, hat nicht mehr als 91-95 Oktan. Das mit Oktanzahlen über 100 ist nur schöne Theorie. Es müsste sehr viel Isobutan im Gemisch sein um die Oktanzahl über 100 steigen zu lassen. Dies ist aber an deutcshen Tankstellen fast nie der Fall.

am 11. Mai 2007 um 14:09

Hmm wie kommst du darauf?

Schon einfaches Propan liegt über 100, Butan hat mehr als Propan.

Inwieweit der Motor selbst damit etwas "anfangen" kann, liegt an dessen Konstruktion (höhere Verdichtungen brauchen klopffesteren Treibstoff und regeln das entsprechend anders aus). Autos, die sich mit Benzin begnügen werden keinesfalls etwas von der hohen Oktanzahl haben.

am 11. Mai 2007 um 14:46

Ich komme somit drauf, dass ich ständig Autogas untersuchen lasse in Polen, um es an die Tanken zu verkaufen. Und meistens hatte ich eine Oktanzahl von ca. 93 Oktan

am 11. Mai 2007 um 14:52

Sorry, hab auf die MON geschaut und die Zahl ist ca. 10 Punkte unter RON, also der Oktanzahl an der deutschen Tanke.

Somit ca. 101-105 Oktan.

Aber was soll es einem Motor bringen, der mit 95 zufrieden ist?!?

am 11. Mai 2007 um 15:14

:-)

Richtig, nur ein extra für Gas bzw hohe Oktanzahlen ausgelegter Motor hätte etwas davon.

Ich vermute mal (bin ja kein KFZ-Experte), dass ein etwas höheres mögliches (und spürbares!) Drehmoment in unteren Drehzahlen gerade aus der höheren Oktanzahl resultiert. Ein "klingeln" tritt damit später auf, ohne dass die Elektronik bereits eingreifen muss.

Unter Gas kann ich zB im 5.Gang viel weiter in der Drehzahl tiefer fahren und wieder beschleunigen geht "weicher".

also ich werde nexte woche auf den prüfstand gehen

und benzin und gas vergleichen!

dann werde ich berichten was der unterschied ist!

komisch ist aber die doch sehr starke drehmoments erhöhung bei ihm oder?

erklär das mal einer

am 11. Mai 2007 um 16:50

Das werde ich ebenfalls tun. Einmal auf Gas und dann Benzin. Werde die Ergebnisse hier reinstellen.

am 12. Mai 2007 um 22:59

also, wenn ich das alles richtig verstehe, setzt eine geringere leistungseinbuße bzw. leistungssteigerung durch LPG die ausrichtung des motors auf hohe oktanzahlen voraus. die neuen biopower-motoren mit der flexi-fuel-technik bieten doch genau das: bis 110 oktan. müßte man dann nicht dies motoren kaufen und zusätzlich umrüsten, um E85 und LPG optimal zu kombinieren, d.h. mit alternativen kraftstoffen möglichst günstig die meiste motorleistung zu erzielen?

Leistungsteigerung auf LPG ist leider nur möglich, wenn auch die Konstruktion des Motors dementsprechend optimiert wurde und vor allem, das Steuergerät bzw. die Kennlinien für den Gasbetrieb optimiert wurden.

Eben, wie im Rennsport üblich!

Aber unsere Umrüstungen der PKW´s sind doch nur gekaukelte Anlagen.

Sie fahren auf der Lastkennlinie für den normalen Benzinbetrieb und das Gasteuergerät paßt nur die Gasmenge in Abhängigkeit der Lastsituation Drehzahl und Einspritzzeit an.

Es wird so jedoch nie eine optimale Leistungsanpassung möglich sein (Einspritzzeitpunkt, Zündzeitpunkt, Brennraumanpassung).

Deswegen bleibt LPG eine Sparversion mit geringem Leistungsverlust (auch bei ICOM)!

Aber wer fährt schon ständig mit maximaler Motorlast?

Wann wird diese Leistung erreicht und wo bleibt dann der Spareffekt?

Warum braucht ein Motor bei dieser Fahrweise fast ein Drittel mehr Kraftstoff auf der gleichen Wegstrecke?

Diese Leute sollten weiter auf Benzin fahren.

Meine Meinung!

Zitat:

Original geschrieben von nyström

also, wenn ich das alles richtig verstehe, setzt eine geringere leistungseinbuße bzw. leistungssteigerung durch LPG die ausrichtung des motors auf hohe oktanzahlen voraus. die neuen biopower-motoren mit der flexi-fuel-technik bieten doch genau das: bis 110 oktan. müßte man dann nicht dies motoren kaufen und zusätzlich umrüsten, um E85 und LPG optimal zu kombinieren, d.h. mit alternativen kraftstoffen möglichst günstig die meiste motorleistung zu erzielen?

Genau das ist auch meine Meinung:)

 

Die besten Motoren für einen Gasumbau sind für Ethanol-Betrieb konzipierte.

Verstärkte Zylinderköpfe und Ventilsitze, optimierte Steuerelektronik, die einen weiten Regelbereich zulässt, optimierte Abgasanlagen um die heisseren Abgase besser abzuführen, höheren Öldruck, zusätzliche bzw. spezielle Lambdasonden usw...

Leider machen nicht alle Hersteller diesen Aufwand, sondern basteln vorhandene Motoren auf Ethanoltauglichkeit um...siehe Ford :(

am 13. Mai 2007 um 12:48

danke. aber gibts denn noch keine erfahrungen mit z.b. saab biopower und LPG? es wird überall viel rumdiskutiert über alternative kraftstoffe, gerade auch in den diversen saab-foren, aber dieses thema hab ich bislang nicht gefunden...

@nyström

Zitat:

also, wenn ich das alles richtig verstehe, setzt eine geringere leistungseinbuße bzw. leistungssteigerung durch LPG die ausrichtung des motors auf hohe oktanzahlen voraus.

Eher nicht. Leistungssteigerung hat mit der Oktanzahl nicht zwangsläufig zu tun. Für Leistungssteigerung unter LPG greifen die ganz klassischen Methoden.

Zitat:

die neuen biopower-motoren mit der flexi-fuel-technik bieten doch genau das: bis 110 oktan

Die Ethanol-tauglichen Motoren erkennen die Kraftstoffzusammensetzung (Ethanolgehalt im Tank) und verwenden dementsprechende Parameter zur Steuerung der Verbrennung. Das ist was anderes als die Klopfsensoren, die sich an der tatsächlichen Klopfneigung und damit Oktanzahl des gerade verbrannten Krafrstoffes richten. Ein Ethanolmotor zieht z.B. keinerlei Nutzen aus 100 Oktan Benzin gegenüber 98 Oktan Benzin, da es das nicht erkennt.

@guzzidriver

Zitat:

doch nur gekaukelte Anlagen.

hm...das Wort kenne ich nicht - was willst du damit sagen ?

Zitat:

Deswegen bleibt LPG eine Sparversion mit geringem Leistungsverlust (auch bei ICOM)!

Ja, und genau des Sparen ist der Grund, weshalb die meisten Leute sich eine Gasanlage einbauen. Warum nennst du gerade die ICOM ? Die gehört von der Steuerung her eher zu den einfachen Anlagen.

Zitat:

Wann wird diese Leistung erreicht und wo bleibt dann der Spareffekt?

Warum braucht ein Motor bei dieser Fahrweise fast ein Drittel mehr Kraftstoff auf der gleichen Wegstrecke?

Diese Leute sollten weiter auf Benzin fahren.

Das wird jetzt etwas wirr...worauf willst du hinaus ? Dass ein Motor im Vollastbetrieb mehr Sprit braucht als unter Teillast ? Das wäre wohl wenig überraschend. Oder dass ein Motor unter Gas mehr verbraucht als unter Benzin ? Das ist natürlich Quatsch. Und welche Leute sollten dann weiter auf Benzin fahren und warum ?

@Donc

Zitat:

Die besten Motoren für einen Gasumbau sind für Ethanol-Betrieb konzipierte.

Bleib mal auf dem Boden. Das kannst du noch gar nicht wissen, denn es liegen keine Erfahrungswerte vor, ob diese Motoren langzeitstabil sind. Die "besten" Motoren für LPG sind solche, die den Umbau verkraften ohne Schaden zu nehmen. Hochgezüchtete Rennmotoren sind schliesslich auch nicht die "besten", obwohl sie sehr gut optimiert sind denn sie verrecken nach wenigen Kilometern.

Zitat:

Verstärkte Zylinderköpfe und Ventilsitze, optimierte Steuerelektronik, die einen weiten Regelbereich zulässt, optimierte Abgasanlagen um die heisseren Abgase besser abzuführen, höheren Öldruck, zusätzliche bzw. spezielle Lambdasonden usw...

Das was du hier nennst sind alles Maßnahmen, die einen ordentlich konstruierten Turbomotor von einem Sauger unterscheiden - also nichts grundlegend neues. Das macht einen Motor in erster Linie nur teurer (und evtl. haltbarer).

Zitat:

Leider machen nicht alle Hersteller diesen Aufwand, sondern basteln vorhandene Motoren auf Ethanoltauglichkeit um...

Da kommen wir schon eher in den interessanten Bereich. Kein Motorenhersteller wird einen Motor für Randgruppen entwickeln. Weder E85 noch Gas noch sonst irgendwas. Der Profit muss stimmen und darauf wird optimiert. Wer heute oder morgen was anderes als Benzin fahren will muss eben nehmen was es heute und morgen gibt und daraus das optimale machen.

Ich kann den derzeitigen Hype um Ethanolmotoren sowieso nicht verstehen. Ein einziges Prozent meht Ethanol unter das normale Benzin gemischt und flächendeckend verkauft hat in jeder Beziehung mehr Sinn, als die Entwicklung von E85 Motoren. Aber das ist nur meine Meinung...

Wo wir hier beim Thema Tuning durch LPG sind - da gibt es bekanntermassen die ganz klassischen Methoden. Sorgt für mehr Luft im Motor, dann könnt ihr mehr Gas einspritzen und verfeuern und dadurch mehr Leistung rausholen. Wer darüber nachdenkt, den Motor an Kraftstoff mit höherer Oktanzahl anzupassen, der verliert natürlich die Möglichkeit, mit was anderem zu fahren. Wäre mir der Spass beim derzeitigen E85 oder LPG Tankstellennetz nicht wert.

Ich bin ganz zufrieden mit den bisher verfügbaren LPG-Umbauten. Sie erreichen den Wirkungsgrad von Benzinern oder liegen sogar nocht leicht darüber. Das ist doch schonmal nicht schlecht.

@nyström

Zitat:

aber gibts denn noch keine erfahrungen mit z.b. saab biopower und LPG?

Gibt es schon. Manche LPG-Umrüster bieten solche "trivalenten" Fahrzeuge an. Aber wozu E85, wenn du LPG fahren kannst ?

Zitat:

Original geschrieben von gemm

@nyström

hm...das Wort kenne ich nicht - was willst du damit sagen ?

War ein Schreibfehler! gegaukelte sollte es heiße, also "nicht wirklich", da die Steuerung primär immer noch auf der Benzinkennlinie fährt.

Zitat:

Original geschrieben von gemm

@nyström

 

Warum nennst du gerade die ICOM ? Die gehört von der Steuerung her eher zu den einfachen Anlagen.

Stimmt, aber die Icom Fahrer sprechen gerne von der "Innovativsten Anlage" und "Leistungsteigerung"

Zitat:

Original geschrieben von gemm

@nyström

 

Das wird jetzt etwas wirr...worauf willst du hinaus ? Dass ein Motor im Vollastbetrieb mehr Sprit braucht als unter Teillast ? Das wäre wohl wenig überraschend. Oder dass ein Motor unter Gas mehr verbraucht als unter Benzin ? Das ist natürlich Quatsch. Und welche Leute sollten dann weiter auf Benzin fahren und warum ?

Das er auf Gas mehr verbraucht als auf Benzin ist ein Muß und Fakt!

Weiter auf Benzin sollten alle fahren, die ständig Bleifuß fahren oder Tunen wollen.

Ich glaube, so begann dieser Thread mal.

Zitat:

Also würde sich ein Chiptuning vom Profi auf die Leistungscharakteristik von nem LPG Wagen positiv auswirken?

Ganz klar, Ja! Und jetzt das unvermeidliche ABER. Das liegt weniger am LPG als am Chiptuning selbst. Durch ein sauber gemachtes Chiptuning gewinnst du immer dazu, egal ob auf Benzin oder LPG. Um alle Vorteile von LPG auszunutzen wirst du um konstruktive Änderungen am Motor und den Abschied vom bivalenten Betrieb nicht herumkommen.

Ich habe vor kurzem meinen 4,3L V6 Chevy für LPG optimiert. Da er aber weiterhin bivalent arbeiten soll, ist es eine Mischung aus klassischem Tuning und LPG Optimierung geworden. Erhöhung der Verdichtung durch andere Kolben, porten der Köpfe, Stellite Auslaßventile, andere Ansaugbrücke und Nockenwelle, optimieren der Motorschmierung, feinwuchten des Kurbeltriebs, ein klassisches Blueprinting, CDI Zündung, abgestimmte Auspuffanlage..........optimierte Motorkühlung. Von den meisten Punkten würde ein Benziner aber ebenso profitieren. Das Sahnehäubchen ist aber eine Motorsteuerung die für jeden Kraftstoff und für verschiedene Einsatzzwecke präzise abgestimmte Kennfelder benutzt. Diese zu programmieren ist aber ein langer Prozeß, mit dem ich gerade erst begonnen habe. Ich denke mal, das das mindestens ein ganzes Jahr "Feldversuche" erfordert.

Generell kann man aber sagen, das das erhöhen des Verdichtungsverhältnis, verbessern der Zündung, verbessern der volumetrischen Effizienz und eine Optimierung der Motorsteuerung die Punkte sind von denen ein LPG Motor am meisten profitiert.

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