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Motorschaden bei 78.000 km, Baujahr 08/2002

Themenstarteram 4. Juni 2007 um 19:25

Hallo,

fahre einen C-180 Kompressor seit viereinhalb Jahren und 78.000 Laufleistung. Nachdem im August letzten Jahres die Zylinder überprüft und die Nockenwelle neu justiert wurde, habe ich jetzt einen Motorschaden. Und das einen Tag nach der Inspektion. Kosten 6.000€. Kulanz nahezu 0€, nicht ganz= rund 1.350€ kommen rein, restliches bleibt bei mir.

Aus einem anderem Forum kam folgende Meldung:

Die ersten M271 haben zu eng tolerierte Ventilschaftdurchmesser zur Führungshülse. Da sich beim Auslassventil insbesondere bei viel Kurzstreckenverkehr und/oder sehr "vorsichtiger" Fahrweise Ablagerungen am Ventilschaft bilden, "klemmt" das Ventil irgendwann beim Schließen, dichtet also nicht richtig ab. Dieser Konstruktionsmangel wird durch verstärkte Ventilfedern kompensiert.

Dieses Fehlerbild ist in diversen Foren zu finden, also Dampf in Maastricht machen wegen Kulanz.

Angeblich soll auch ein Freifahren mit Ventilreinigungszusätzen über einige 100km Autobahn mit hoher Last helfen(möglichst viel mit Vollastanreicherung fahren) mit vorheriger Hochdrehzahlfahrt bei Leichtlast, um die Ventile wieder gängig zu bekommen. Schließen die Ventile aber bei richtig warmgefahrenem Motor nicht mehr, ist Vollast nicht möglich, ohne Ventile/Sitze zu schädigen.

Gibt es ähnliche Vorfälle. Bitte meldet euch!

Danke und angenehmen Abend noch !!

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21 Antworten

Hallo,

beim "überdrehen" sollte es eigentlich eher die A-ventile erwischen. Die E-ventile fangen an zu öffnen wenn der Kolben im OT steht und öffnen dann dem "nach unten" gehenden Kolben hinterher.

A-ventile schließen im regelfall wenn der K. "nach oben" kommt, man kann sagen vor im her. Beim überdrehen (wenn es nicht zum Pleuelabriss kommt),reicht die Kraft der Ventilfedern nicht mehr aus um die V. rechtzeitig zu schließen (trifft auch zu wenn die Ventile in der Ventilführung klemmen). Daher sind eigentlich die A-ventil besonders gefährdet.

Bei dem von Dir beschriebenen Schaden würde ich vermuten das die Nockenwelle um zwei Zähne nach "vorne" verdreht wurde (die E-ventile öffnen zu früh u. schlagen gegen den Kolben o. der andersrum). Nach "hinten" würde bedeuten das sie zu spät öffnen, vom K. droht dann keine Gefahr. Da die E-ventile kurz nach UT schließen, sollten sie längst geschlossen sein wenn der K. das nächste mal im OT ist.

MfG Günter

Themenstarteram 13. Oktober 2007 um 6:31

Hallo Günter,

das ist ja interessant. Bevor es zu diesem Motorschaden kam, war das Auto ein halbes Jahr vorher ebenfalls wegen einem Mangel am Motor (Diagnoslampe leuchtete ebenfalls) in der (dieser) DB-Werkstatt. Hier wurde die Grundstellung der Nockwelle überprüft und richtiggestellt.

Besteht da ein Zusammenhang?

Bei welchen Geschwindigkeiten kann eigentlich ein derartiges Überdrehen auftreten, das zum totalen Motorschaden führt!

Der Gutachter schrieb: Einlassventile sind auf Grund ihrer Größe und des größeren Ventilhubs gegenüber Auslassventilen weniger drehzahlfest. Sie kontaktieren bei Überdrehzahlen Kolbenböden eher als Auslassventile, so das sich auch aus dieser technischen Gegebenheit die Ursache des vorliegenden Motorschadens begründen lässt.

Bis denne,

... der Pechvogel

Hallo,

normaler weise sollte ein so "kompakter" Ventiltrieb schon recht hohe Drehzahlen verkraften. Der Ventiltrieb von meinem Motorrad dürfte hinsichtlich Einzel Hubraum u. Ventilgröße durchaus vergleichbar sein. Von den Massen her sogar einwenig ungünstiger als der vom deinem Auto. Dieser V-trieb hält 8000U/min aus, einige sagen er würde sogar Problemlos 10000U/min aushalten.

Dein V-trieb sollte eigentlich bei 1-2000U/min mehr nicht an seine grenzen kommen.

Was ich nicht verstehe ist die aussage des Gutachters bezüglich der E-ventile.

Die E-v. mögen schwerer sein, gefährdeter beim überdrehen sind aber eher die A-v.

Überdrehen bedeutet, das die Kraft der Ventilfeder nicht mehr ausreicht das Ventil schnell genug zu schließen.

Ein Arbeitsspiel sieht beim 4-Takter ja wie folgt aus:

1. Ansaugen Kolben ist im OT, E-v. öffnet, Kolben "läuft" zum UT.

2. Verdichten Kolben ist im UT, E-v. schließt. Kolben "läuft" zum OT.

3. Arbeitstakt (Zündung) Kolben hat den OT erreicht, das Gemisch wird gezündet.

4. Auspufftakt Kolben im UT, A-v. öffnet, Kolben "läuft" zum OT und schiebt dabei das Verbrannte Gemisch durch das geöffnete A-ventil aus dem Brennraum. Bevor der Kolben den OT, erreicht schließt sich vor ihm das A-ventil. Der Kreislauf beginnt von neuem.

Hier erkennst Du wo das Problem liegt: Beim überdrehen ist das A-v. besonders gefährdet da es vor dem Kolben her schließt. Wenn das E-v. schließt ist der Kolben fast noch im UT, also meilenweit weg.

Die Beschreibung der Steuerzeiten ist etwas simpel (je nach Motorcharakteristik schließen u. öffnen Ventil etwas vor o. nach OT/UT ) hat aber auf die Zweifel an der Aussage des Gutachtes keinen Einfluss, da es hier um das Prinzip geht.

Das Problem beim überdrehen ist in erster Linie nicht das öffnen (erfolgt praktisch zwangsweise durch den Nocken auf der N-welle) sondern das schließen (nur durch Federkraft u. wenn die Kraft der Feder nicht mehr ausreicht das Ventil zu schließen, hilft halt der Kolben...).

Was auch nicht dazu passt ist das Schlepphebel gebrochen sind.

Gehen wir mal davon aus das der Kolben tatsächlich gegen das E- ventil geschlagen währe: Bei dem geringen "Ventilwinkel" moderner Motoren, währe der Schlag durch das Ventil gegen den Schlepphebel gegangen (Ventil trotzdem verbogen). Der Schlepphebel öffnet normaler weise durch den Druck des Nockens das Ventil (ein Auto leben lang) u. jetzt drückt der Kolben dagegen u. Sch. bricht. Wohl gemerkt wir reden von überdrehen, der Nocken hat den Sch. verlassen, die V-feder hat es nur noch nicht geschafft das V. zu schließen u. durch den Schlag vom Kolben bricht der Schlepphebel durch...ne is schon klar.....

Ich sage Dir wie ich das sehe : die Steuerzeit hat auf der E-seite in Richtung früh gestanden, die Ventile wurden durch den Nocken geöffnet als die Kolben gegen die Ventile schlugen, nur so bekommt man Schlepphebel zum brechen.

Meines Erachtens hat der Gutachter zwar den Schaden richtig erkannt, aber die falschen schlüsse gezogen, wer hat ihn eigentlich bezahlt.....

MfG Günter

 

 

 

Themenstarteram 17. Oktober 2007 um 7:17

Hallo Günter,

habe jetzt rausbekommen, daß bei der Reparatur im Oktober (also gut ein halbes Jahr vor dem Motorschaden) ebenfalls die Ventilsteuerkette - um ein Zahn -verstellt war.

Folgefehler im Mai, mit 2 Zähnen und Totalschaden am Motor.

Im Oktober wurde die Steuerkette dann neu justiert, weitere Mängel wurden nicht festgestellt. Zylinderkopf auf Dichtheit geprüft.

Also muß es doch offensichtlich an der Ventilsteuerkette liegen, warum auch immer sich diese verstellt (zweimal) hat. Ein Überdrehen des Motors war es jedenfalls nicht.

Doch ein Materialfehler seitens DB oder falsche Justierung der Werkstatt???

Hallo,

also "dejustierte" Steuerketten sind etwas ultimativ Exotisches. In diesem Zusammenhang fällt mir lediglich "defekter Kettenspanner" und "Werkstattmurks" ein.

- Mich beschleicht der Verdacht, das Du beim ersten Mal (vor einem halben Jahr) einen defekten Kettenspanner hattest, dies nicht richtig diagnostiziert wurde, statt diesen auszutauschen die Steuerzeiten "korrigiert" wurden, der Kettenspanner noch schlechter (schwächer) geworden ist und die Kette schlußendlich übergesprungen ist; was dann das Ventilaufsetzen als Zwangsfolge hatte. -

Das "Überdrehen" eine Motors ist heute; Elektronik sei Dank; NICHT mehr möglich. Die Elektronik nimmt die Vorzündung zurück und unterbricht schlußendlich die Kraftstoffzufuhr. Warum kann man z.B. im Leelauf nicht über ca. 4000 U/min drehen? - Ein Motor mit Ventil - "Kette" kann nur Ventilaufsetzer bekommen, wenn die Kette reißt oder so "lang" wird (nicht genug unter Spanung gehalten wird), das die Steuerzeiten jenseits von Gut und Böse stehen .... oder wenn was "falsch" zusammengebaut wird (dann aber "sofort" und nicht nach "einiger Zeit").

Zitat:

Original geschrieben von dieschmi

Das "Überdrehen" eine Motors ist heute; Elektronik sei Dank; NICHT mehr möglich.

Hi,

natürlich ist überdrehen möglich. Zumindest bei einem Handschalter...ob man einen Automaten z.B. bei Tempo 180 per Wählhebel noch in den 3. Gang zwingen kann, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass es nicht geht...

Gruß Michael

Hallo,

weißt Du in welche Richtung sich die Nockenwelle verstellt hat?. In Richtung "spät" währe logisch durch das übertragen der Antriebskräfte u. dann kann es nicht die E-ventile treffen.

Falls der Motor eine Nockenwellen Verstellung hat, könnte ich mir vorstellen das beim einstellen der Steuerzeiten ein Fehler gemacht wurde z.B. den Motor entgegen der Laufrichtung gedreht wurde. Steuerzeit falsch eingestellt. Vom Sinn her sollte man E-ventile bei höheren Drehzahlen früher öffnen, Leerlauf funktioniert u. bei x Drehzahl

werden die Ventile früher geöffnet u. kollidieren mit den Kolben. Das zuletzt geschriebene ist rein spekulativ, ob das wirklich so passieren könnte kann Dir nur ein echter Spezi. beantworten.

MfG Günter

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