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Motorroller gibt plötzlich nur noch Vollgas

Themenstarteram 8. Februar 2023 um 8:22

Hallo!

 

Ich habe ein Problem und den Mut zusammengefasst mich hier anzumelden.

 

Ich bin Markus, 32 Jahre alt und der sogenannte Lidl Mann Viktoria (Vikky).

Wir beide haben den baugleichen Motorroller. Bis heute morgen lief mein Roller bombastisch, dann hat mich dann abrupt mein Glück verlassen.

 

Ich bin, wie immer, ins Geschäft los gefahren, konnte normals Gas geben, er hat beschleunigt und wenn ich den Gashebel losgelassen hab, hat er entsprechend abgebremst.

 

Nach rund 750m bermerke ich, dass er nicht mehr abbremst, wenn ich vom Gas gehe und insgesamt das „normale“ Spiel am Hebel hat sich verändert.

Ich kann nur noch eine daumenlänge weit mein Gashebel hoch- und herunterdrehen und er beschleunigt bis auf seine maximale Geschwindigkeit. Folglich habe ich versucht zu bremsen um die Beschleunigung zu verringern und rechts ranzufahren.

 

Als ich auf den Seitenstreifen stand habe ich den motor sofort ausgemacht und erstmal den Sitz hoch genommen, die Kappe entfernt wo der seilzug in Richtung Motor läuft gelöst und nochmal gedreht. Nichts ist passiert, keine Bewegung, kein Zug drauf.

Dann habe ich direkt unter dem Gashebel die Schutzkappen nach hinten gestülpt, wenn ich dann am Gashebel drehe sehe ich eine minimale Bewegung, aber ich fühle im Gashebel keinen Gegendruck mehr, es ist alles locker.

 

Dann habe ich den Roller nochmal gestartet, aber er jaulte direkt los und er fuhr los, also wieder aus und zur Tankstelle gerollt (Ich muss ins Geschäft und komme so schon zu spät, mehr Verspätung darf ich mir nicht erlauben). Dort an der Tankstelle habe ich ihn nun stehen lassen, der Tankwart meinte es könnte auch eingefroren sein (wir haben -5,4 Grad) … aber das glaube ich nicht, weil ich anfangs ein ganz normales Beschleunigungs- und Bremsverhalten hatte.

 

Ich hoffe ihr habt ein paar Ideen, denn ebenso wie Vikky brauche ich den Roller und habe so schnell kaum eine Alternative Lösung.

 

Ich danke euch im Voraus für all eure Hilfe, auch die, die ihr bereits Vikky zukommen lassen habt!

 

Feierabend hab ich gegen 18:30 Uhr, dann stehe ich wieder an der Tankstelle, dann kann ich alles mögliche versuchen.

 

Ich wünsche euch einen besseren Start in den Tag , als ich ihn hatte! :)

 

Liebe Grüße,

Markus.

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36 Antworten

Moin Markus, das mit dem einfrieren ist gar nicht so abwegig, das passiert auch gerne während der Fahrt durch zusätzliche Kälte durch den Fahrtwind wenn sich schon Feuchtigkeit im Boudenzug befindet. Alles schon erlebt und auch erst gerätselt was da los ist. Ist zwar ungewöhnlich aber möglich. Melde dich was heute Abend mit dem Roller los ist.

Es sind natürlich auch noch andere Unwegsamkeiten in Bezug auf den Boudenzug und dessen Mechanik möglich

Ich würde auch auf eingefrorenen Gaszug tippen. Das ist mir mit einem Piaggio Quartz auch schon während der Fahrt passiert.

Zitat:

@winfred91 schrieb am 8. Februar 2023 um 09:22:33 Uhr:

...

Dann habe ich direkt unter dem Gashebel die Schutzkappen nach hinten gestülpt, wenn ich dann am Gashebel drehe sehe ich eine minimale Bewegung, aber ich fühle im Gashebel keinen Gegendruck mehr, es ist alles locker.

...

Hallo Markus,

du hast das Problem ja fast schon analysiert. Der “Gegendruck“ - besser formuliert die Rückzugskraft des Gasdrehgriffs - wird durch die Drosselklappenfeder aufgebracht, welche auf die Drosselklappenwelle wirkt und die Drosselklappe in die geschlossene Leerlaufposition bringt. Da der Gaszug in der Seilzugscheibe (unter der Plastikabdeckung) am Drosselklappengehäuse eingehängt ist, zieht also die Rückdrehfeder gleichzeitig über den Bowdenzug den Gasdrehgiff beim Loslassen in die Ruheposition.

Ob es ausschließlich am klemmenden Gasbowdenzug liegt, das kannst du leicht selbst überprüfen. Zur Prüfung der Freigängigkeit des Gaszugs mußt du die Plastikabdeckung der Seilzugscheibe an der Drosselklappe entfernen, damit du an die Stahldrahtseele bzw. den in der Seilzugscheibe eingehängten Nippel drankommst.

Gruß Wolfi

Drosselklappeneinheit

Hallo,

ist Dein Gasbowdenzug freigängig oder hängt er???

Es ist möglich, das am Gasseil sich kleine "spreizeln" durch Verschleiß bilden und dann geht der Gaszug nicht mehr in Grundstellung....

Was anderes kann ich mir mom. nicht Vorstellen, dieses Problem hatte ich auch schon gehabt...

Gr.Rupert

erstmal den Bock auf die Heizung stellen,vielleicht erübrigt sich der Rest und bei Gelegenheit den Seilzug mit Feinmechanikeröl bearbeiten.

Themenstarteram 8. Februar 2023 um 19:13

Sodele, einen wunderschönen guten Abend an alle!

Erstmal vielen Dank an euch, für die schnelle und konstruktive Unterstützung, ich hab mir ohne Ende eine Platte gemacht und war stets voller Hoffnung, dass bei Feierabend alles wieder ordnungsgemäß funktioniert.

Als ich den Roller bei der Tankstelle abgestellt hatte, habe ich, durch einen glücklichen Zufall, einen Ort gewählt, wo den ganzen Tag die Sonne draufgeballert hat, also hatte ich die Hoffnung, dass dadurch eingefrorene Teile wieder auftauen.

Als ich vorhin zum Roller kam war dem auch so, der Gashebel ließ sich, gegen einen kleinen Kraftaufwand wieder runterdrücken, also war die Feder nicht gebrochen oder der Seilzug nicht gerissen.

Alles läuft wieder einwandfrei, ein Kollege auf der Arbeit empfahl mir den Seilzug einzufetten, mit Kettenfett. WD40 wäre keine gute Lösung, da das bei Zeiten „verklebt“, was denkt ihr darüber?

So einen Stress und so einen Tag voller Ungewissheit brauche ich wirklich kein zweites Mal.

Ich werde den Roller nach dem Starten nun gezielt etwas länger warm laufen lassen, sodass die Temperaturen die unmittelbare Umgebung erwärmen und dadurch fragile Teile vor dem vereisen geschützt sind.

Habt ihr noch Vorschläge, wie ich, trotz Minusgrade, diesem Problem präventiv entgegenwirken kann?

Nochmal vielen Dank an euch! Ihr seid großartig und besonders für Laien, wie mich und Vikky, eine unbezahlbare Hilfe!

Nun wünsche ich euch noch einen entspannten und ruhigen Feierabend und hoffe, dass ich so schnell nicht wieder zum aktiven Teilnehmer werde, sondern als stummer Zuhörer dazulernen kann :)

Das beste ist ein neuer Gaszug. Denn wenn er einmal einfrieren konnte, ist Wasser drin. Das mag zwar jetzt aufgetaut sein, aber bei nächster Gelegenheit...

Erst WD40, das unterwandert/verdrängt mögliches Wasser, danach ein gutes Kriechöll. Sollte erst einmal helfen. Wie schon gesagt, langfristig wäre ein neuer Gaszug eine gute Idee

Also ich habe vor zig Jahren immer mit Motoroel den Bowdenzug eingeoelt, und zwar soviel, dass man es am anderen Ende auch gespuert hat. Wenn das durch die Vertikale nicht runterlaeuft , dann von beiden Seiten.

Damals gabs noch Winter mit minus 20-30 ° C.

Das half am Besten. Aber bite noch machen , wenns warm . Bei dir zuerst den Roller ins Warm stellen.

Zitat:

@Manfredo46 schrieb am 8. Februar 2023 um 21:49:40 Uhr:

Also ich habe vor zig Jahren immer mit Motoroel den Bowdenzug eingeoelt, und zwar soviel, dass man es am anderen Ende auch gespuert hat. Wenn das durch die Vertikale nicht runterlaeuft , dann von beiden Seiten.

Und da Wasser schwerer als Öl ist, bleibt es an der tiefsten Stelle und wartet auf die nächste Gelegenheit...

Bedenkt man Rost und die Sprengwirkung des Eises, wird das nie wieder wie neu.

Man, man, man... Ich komme noch aus einer Zeit, da war man im kalten Land Russland (Leitungstrassenbau), da habe ich ein Feuer unter den LKW gelegt damit er zu schalten war und angesprungen ist. In starken Wintertagen blieb er immer an Tag und Nacht...

Hier friert in den letzten Jahren nicht mal der Vergaser mehr ein am 50ccm Esel.

 

Aber nun zurück zum Thema.

Also das Ding war ein wenig angefroren...

Ich würde nie nicht auf die Idee kommen Bowdenzug deshalb zu wechseln.

Nichts ist kaputt, somit wird nichts gewechselt, ihr Verschwendet nur Ressourcen.

 

Ich würde einfach den Zug aushängen in die Wohnung mitnehmen, auf den Heizkörper legen, austrocknen, dann aber am nächsten Tag mit Graphitschmiermittel gut pudern.

Um vollständig zur Verwirrung beizutragen:

Ich habe immer wieder Heinkelroller mit Schaltgetriebe zu warten und bei

vielen geht besonders der Kupplungszug sehr schwer ( Handhebel )

Seit über 20 Jahren nehme ich zum Ölen der Bowdenzüge "Ballistol" und habe

damit beste Erfahrungen gemacht :)

Die Züge werden oben ausgehängt und kurz vor dem oberen Ende der

Bowdenzughülle wird mit Klebeband ein kleiner Trichter angeformt.

Dann wird hier nach und nach Ballistol eingefüllt, bis es am unteren Ende

heraus tropft. Ab und zu dabei den Innenzug etwas bewegen.

Sollte der Zug am anderen Ende wieder ansteigen, hänge ich ihn auch hier

aus, sodass auch dieses Ende nach unten hängt und das Öl nach unten

durchsickern kann ;)

Inzwischen habe ich mir natürlich einen kleinen Gummitrichter zugelegt,

der sich straff über die Aussenhülle schieben lässt :)

Bei neueren Zweirädern sind aber auch oft Bowdenzug-Öler an den

Aussenhüllen angebracht ;)

Bowdenzug ölen
Bowdenzug Gummitrichter

Moin

Tauschen würde ich da auch nichts.

Öl wirkt Wunder. Die " Trichtermethode" klingt gut. Wobei jedes Öl verwendet werden kann. Oder man(n) besorgt sich in der Apotheke eine kleine Spritze mit der man öl in die Hülle bekommt. Macht sich auch gut für Schlösser und allerlei andere kleine Dinger die gern mal einfrieren.

Öl ist nicht gleich Öl !

Manches verharzt, manches wird bei Kälte zähflüssig....

Ich will jetzt für Ballistol keine Werbung machen, da es aber auch als

Waffenöl verwendet wird, ist es auch optimal für Bowdenzüge ;)

Nur meine Meinung und langjährige Erfahrung :)

Ach ja:

Als Schlosser A.D. kann ich nur abraten, zum Schmieren von Schliesszylindern

irgend ein Öl zu verwenden !

Entweder Graphitstaub oder ein speziell geeignetes Schmiermittel verwenden.

Und jetzt denke ich erst daran:

Wenn Gefahr besteht, dass ein Bowdenzug immer wieder einfriert, könnte man

auch Türschloss-Enteiser verwenden (Kfz-Bedarf)

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