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Motorradkette schmieren - wozu eigentlich?

Themenstarteram 26. November 2015 um 15:42

Hallo liebe Gemeinde,

Neulich hat mich ein Kumpel auf einen Gedanken gebracht. Er hat seine Kette diesen Sommer 6000 km gefahren ohne sie ein einziges mal zu schmieren. Eher aus Unwissenheit als dass er einen Grund dazu gehabt hätte. Aber was mich schockiert hat ist, dass die Kette TOP aussieht. Die Zähne des Kettenrades - TOP. Die Leichtgängigkeit der Glieder - TOP. Die Längung - gleichmäßig.

Das hat mich ein wenig zum Nachdenken angeregt. Warum schmiere ich eine O-, X- oder Z-Ring Kette?

Grundsätzlich sind die Kettenrollen bewegliche Teile die geschmiert werden müssen, um nicht außer der Norm zu verschließen. Bei den O-, X- und Z-Ring Ketten liegen diese aber nicht frei, sondern werden mittels der Dichtringe nach außen hin isoliert. Sie schließen ein Schmiermittelreservoir um die Übergänge der Kettenrollen ein. Wenn man davon ausgeht, dass kein defekt vorliegt, dürfte weder Schmiermittel austreten noch welches von dem beim Ketteschmieren aufgetragenen eindringen. Man trägt also umsonst Schmiermittel auf. ein Nachschmieren ist nicht nötig. Mehr noch, durch das Schmiermittel außen auf der Kette auf dem jede Menge Dreck kleben bleibt müsste sich der Verschleiß an Ritzel und Kettenrad sogar erhöhen! Gesetzt die Überlegung dass der Dreck wie Schmirgelpapier wirkt.

Zusammenfassend schließe ich diese Überlegung wie folgt ab:

Kettenschmieren bei O-, X- und Z-Ring Ketten schadet Ritzel und Kettenrad. Lediglich ein dünner Ölfilm gegen Korrosion ist von Vorteil. Viel wichtiger ist das Reinigen!

Jetzt dürfte ihr gerne auf mich losgehen. Was sagt ihr dazu?

LG

wePsi

Beste Antwort im Thema

Die Schmiererei im Außenbereich dient lediglich dem Rostschutz und somit eher der Optik. ;)

Wichtig ist aus technischer Sicht die Schmierung zwischen Rolle und Hülse. Siehe hier:

http://www.mdvp.de/Kette/Kette.gif

Dort ist keine Dichtung zur Abtrennung und daher sollte das Schmiermittel der Wahl auf die Rolle damit es sich im Betrieb zwischen Rolle und Hülse arbeiten kann und so an dieser Stelle vor Verschleiß, Rost, etc. schützt. Ohne kann eine Kette auch sehr heiß werden was der Lebensdauer nicht förderlich ist. Wer nie schmiert kann ja mal nach einer Ausfahrt die Kette fest in die Hand nehmen. Pics der Handfläche danach pls... :D

Das ist auch der Grund warum ein Öler immer am Kettenblatt das Öl abliefert. Von dort kommt es genau an die richtige Stelle und darum überleben diese Ketten meist auch ein Kettenblatt und Ritzel.

Ja, moderne Ketten halten sehr lange auch ohne Schmierung. Vor allem als Schönwetterfahrer. Dann wechselt man halt alle 10k Kilometer alles aus. Mit gutem Öler hält sie halt über 50k Kilometer. Ist halt schon ein Unterschied.

Ich werd beim nächsten Motorrad sofort nach Kauf wieder einen Öler montieren und diese Kette eventuell fahren bis ich es wieder verkaufe. Möglich das halt zwischendurch ein Ritzel und ein Kettenblatt fällig sind. Außer alle ~10k Kilometer Öl nachfüllen und bei Regen mal etwas mehr laufen lassen muss ich ansonsten halt nix machen und billiger als alle 10k Kilometer einen Kettensatz ists am Ende auch.

 

Mit "normaler" Schmierung, vor allem auch nach Regen, kam ich mit der ersten Kette auf der 990 SM im übrigen ca. 29.000 km weit. Allzu viel Geld für Schmiermittel hab ich hierbei auch nicht gebraucht. Ist halt mehr Schmodder und etwas mehr Arbeit alle ~500 km.

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Ich schwöre auf Kardan, ich fahr ja nun schon ein paar Tage Mopped und gerade früher sind mir schon einige Ketten gerissen, aber noch NIE der Kardan gebrochen.

Zitat:

@susireiter schrieb am 26. November 2015 um 16:49:19 Uhr:

10.000 km ???

Was machst du mit deiner Kette ??

Mein Kettenmotorrad war eine Enduro und ich hab sie auch dafür benutzt. Einschmieren bei Staub gibt nur Dreck an der Kette.

Zitat:

@susireiter schrieb am 26. November 2015 um 17:11:56 Uhr:

Da schmirgelt nix, zumindest nicht nennenswert.

Stellen wir uns mal grobes und feines Schmirgelpapier vor.

Wenn ich mit dem groben über Dein neues Auto schmirgel haste nen echt miesen Tag, wenn ich dagegen ganz feines nehme z.B. 3000er und dann drüberpolier wirste sogar weitermachen bei dem Endergebnis, das nennt sich auch Schleifpolitur. Aber auch wenn das Ergebnis glänzt wird Material entfernt. Der Straßenschmutz dürfte doch schon etwas grobkörniger sein.

Versuch mal PDL. Ich persönlich kann das Zeug nicht ab, mir ist eine gut geschmierte Kette lieber...

ideal ist Fett und Öl im Wechsel.

Und wenn das Ritzel zu starken Verschleiss aufweist, dann ist es minderwertiges Material.

Nimm Stahl statt Alu...

Kette??? Höchstens für die Ehefrau.

Moderne O-Ring-Ketten haben Gelenke, die mit einer Fettfüllung versehen sind. Dichtringe in den Kettengliedern verhindern, dass das Fett austritt. Wenn man die Kette nicht regelmäßig reinigt und schmiert, werden diese Kettenglieder angegriffen, das Fett kann austreten, und dann (aber auch erst dann) ist die Kette bald hin. Dennoch gehe ich davon aus, dass eine Kette normalerweise 15.000 km lebt, ohne dass man ihr irgendwas Gutes tut. Sie kann aber auch 35.000 km leben, wenn man sie regelmäßig pflegt. Oder gar über 50.000 km, wenn man sie mit einem gut eingestellten Kettenöler betreibt. Das sind aber nicht die einzigen Faktoren. Es spielt sicherlich eine Rolle, ob man bei jedem Wetter, auch bei Eis & Schnee fährt oder nur bei Trockenheit. Es spielt auch eine Rolle, ob man einen fetten Einzylinder hat, der dauernd in die Kette hackt, oder einen Vierzylinder-Nähmaschine mit 60 Nm Drehmoment.

Ich habe mir das durchaus überlegt, ob ich nicht einfach an meiner Kette gar nix mache, aber mir alle zwei Jahre einen neuen kettensatz geben, das geht halt auch ins Geld. Okay, inzwischen fahre ich Kardan. da wird alle 20.000 km das Öl im Hinterradgetriebe gewechselt und gut.

Wozu eigentlich? Hab ich mich auch schon gefragt... und seit 2006 kein Kettenspray mehr benutzt. :D

Zitat:

@wePsi schrieb am 26. November 2015 um 17:13:34 Uhr:

Wie begründest du das? Wie gesagt, mir gehts um technische Überlegungen.

Sampleman´s Beitrag ist gut.

Wenn du die Kette gar nicht schmierst, dann wandert der Strassenschmutz ohne Hindernis zur Dichtung der Kettenglieder. Und dann ist der Schmirgel-Effekt "gefährlich" für das Kettenleben.

Wenn du deine Kette regelmäßig reinigst und schmierst, dann hält der Fettfilm den Strassendreck von den Dichtungen weg.

Zum Fahren ohne Schmierung: Die Reibung erhöht sich und damit kann die Kette heiß werden (kann man einfach mal ausprobieren). Das führt dann dazu, dass sich das angesprochene "eigene" Schmiermittel der Kette verflüssigt und ausdehnt und entsprechend auch austritt. Das mag nicht von Heute auf Morgen ein Problem darstellen, allerdings führt es mit der Zeit zu einem stärkeren Verschleiß. Ob und wie es auftritt, hängt natürlich auch vom Motorrad und der Fahrweise ab.

Zitat:

@Rennvan schrieb am 26. November 2015 um 16:54:20 Uhr:

Meine Kette wird nur zum überwintern mit Öl eingesprüht und im Frühjahr einmal Kettenfett und schafft weit mehr als 10tkm. Diese ganze Ölergeschichten mögen evtl. bei Wind und Wetter Bikes Sinnvoll sein, ansonsten sind´s nur Schmotterverteiler.

Meine XV hatt zum Glück Kardan, bei der ist nur von Zeit zu Zeit nen Ölwechsel nötig.

Sorry aber der Beitrag kann nur von jemanden kommen, der nur den billigen Scottoiler kennt und sonst nichts.

Ein guter Kettenöler macht so gut wie keinen Dreck und wenn er mal eingebaut ist, genauso so wartungsarm wie n Kardan.

Die Schmiererei im Außenbereich dient lediglich dem Rostschutz und somit eher der Optik. ;)

Wichtig ist aus technischer Sicht die Schmierung zwischen Rolle und Hülse. Siehe hier:

http://www.mdvp.de/Kette/Kette.gif

Dort ist keine Dichtung zur Abtrennung und daher sollte das Schmiermittel der Wahl auf die Rolle damit es sich im Betrieb zwischen Rolle und Hülse arbeiten kann und so an dieser Stelle vor Verschleiß, Rost, etc. schützt. Ohne kann eine Kette auch sehr heiß werden was der Lebensdauer nicht förderlich ist. Wer nie schmiert kann ja mal nach einer Ausfahrt die Kette fest in die Hand nehmen. Pics der Handfläche danach pls... :D

Das ist auch der Grund warum ein Öler immer am Kettenblatt das Öl abliefert. Von dort kommt es genau an die richtige Stelle und darum überleben diese Ketten meist auch ein Kettenblatt und Ritzel.

Ja, moderne Ketten halten sehr lange auch ohne Schmierung. Vor allem als Schönwetterfahrer. Dann wechselt man halt alle 10k Kilometer alles aus. Mit gutem Öler hält sie halt über 50k Kilometer. Ist halt schon ein Unterschied.

Ich werd beim nächsten Motorrad sofort nach Kauf wieder einen Öler montieren und diese Kette eventuell fahren bis ich es wieder verkaufe. Möglich das halt zwischendurch ein Ritzel und ein Kettenblatt fällig sind. Außer alle ~10k Kilometer Öl nachfüllen und bei Regen mal etwas mehr laufen lassen muss ich ansonsten halt nix machen und billiger als alle 10k Kilometer einen Kettensatz ists am Ende auch.

 

Mit "normaler" Schmierung, vor allem auch nach Regen, kam ich mit der ersten Kette auf der 990 SM im übrigen ca. 29.000 km weit. Allzu viel Geld für Schmiermittel hab ich hierbei auch nicht gebraucht. Ist halt mehr Schmodder und etwas mehr Arbeit alle ~500 km.

am 26. November 2015 um 20:47

Zitat:

@Marodeur schrieb am 26. November 2015 um 20:03:16 Uhr:

Die Schmiererei im Außenbereich dient lediglich dem Rostschutz und somit eher der Optik. ;)

Wichtig ist aus technischer Sicht die Schmierung zwischen Rolle und Hülse. Siehe hier:

http://www.mdvp.de/Kette/Kette.gif

Dort ist keine Dichtung zur Abtrennung und daher sollte das Schmiermittel der Wahl auf die Rolle damit es sich im Betrieb zwischen Rolle und Hülse arbeiten kann und so an dieser Stelle vor Verschleiß, Rost, etc. schützt. Ohne kann eine Kette auch sehr heiß werden was der Lebensdauer nicht förderlich ist. Wer nie schmiert kann ja mal nach einer Ausfahrt die Kette fest in die Hand nehmen. Pics der Handfläche danach pls... :D

Der Beitrag ist genau des Pudels Kern, das sollte jede weitere Diskussion erübrigen und gehört daher noch mal zitiert. :)

Wobei der Rostschutz im Außenbereich zwischen den Laschen nicht ganz unwichtig ist. :D

am 27. November 2015 um 8:41

Ich hab gerade eine Kiste mit ungeschmierter Kette auf der Hebebühne gehabt. Wenn man da das Hinterrad zu Hand durchdrehte, hörte man die Kette gewaltig rattern. Nach dem Schmieren war das weg. Kann mir keiner sagen, daß das unnötig war.

Und zum Dreck: Natürlich muß die Kette auch mal gewaschen werden. Gibts spezielle Hilfsmittelchen für....

Themenstarteram 27. November 2015 um 11:03

Zitat:

@Marodeur schrieb am 26. November 2015 um 20:03:16 Uhr:

 

Wichtig ist aus technischer Sicht die Schmierung zwischen Rolle und Hülse. Siehe hier:

http://www.mdvp.de/Kette/Kette.gif

Das ist wirklich gut, damit geb ich mich auch zufrieden :) damit wurde schön gezeigt dass man eben doch ein wenig schmieren sollte.

am 27. November 2015 um 21:18

Wenn meine Kette zu rostig ist, dann schmiere ich sie mit altem Frittenfett.

So werde ich das alte Zeug aus der Friteuse los und die Kette sieht wieder gut aus.

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