Motorrad mit Anzahlung / Finanzierung
Servus Leute,
ich mach aktuell meinen A2 und bin schon fleißig auf Motorradsuche. Da ich Student bin und mir alles selbst finanziere hab ich da leider nicht unbegrenzte finanzielle Mittel. Je nach Arbeitslage komme ich ca auf ein Budget von 3000 bis 4000 (zumindest ist das mein Ziel)
Da findet sich doch einiges an gebrauchten allerdings oft mit viel Kilometern usw.
Nun kam mir allerdings die Idee, dass es auch die Möglichkeit der Finanzierung oder 3-Wege-Finanzierung gibt. Was ist eure Meinung zu solchen Sachen? Vorallem als Student. Bis März hab ich ein geregeltes Einkommen wegen meines Praxissemesters aber danach muss ich wieder einen Nebenjob anfangen (alleine um mein Auto monatlich finanzieren zu können)
Somit kommt Geld in jedem Fall rein. Allerdings hören sich Finanzierungen oft nur schön an und am Ende bereut man es.
Irgendwelche Erfahrungen oder Tipps für mich?
LG,
Manu
Beste Antwort im Thema
Grundsätzlich:
Sich als Student schon mit einem Kredit für ein Luxusgut zu belasten ist eine ganz schlechte Idee. Das kann zu ganz unangenehmen Entscheidungen bezüglich der Jobwahl führen, wenn man Schulden zu begleichen hat. Da greift man dann schnell zu irgendwas, Hauptsache es kommt wieder Geld rein.
Und die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist zur Zeit nicht so positiv. Da sollte man lieber etwas Geld als Reserve haben, was als Student schon kaum möglich ist.
Eine zusätzliche Schuldenlast jetzt aufzunehmen ist fast dämlich zu nennen.
Übrigens sind die Einstiegsgehälter gar nicht so üppig und das Leben wird schlagartig deutlich teurer, sobald man nicht mehr Student ist. Es kann ein ziemlicher Irrglaube sein, dass man nach dem Studium den Kredit locker von ersten Gehalt abbezahlen kann.
Dann sind eher weitere Kredite notwendig, wenn man kein Bargeld für die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung hat.
Also bitte mal an die nächsten Jahre denken.
75 Antworten
Moin!
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Das Geld wäre auch weg wenn ich eine gebrauchte für 4000 kaputt fahre. Zudem dann auch nicht gesagt ist dass Geld in dem Moment das größte Problem wäre.
Die Aussage hat schon zwei ganz grundlegende Fehler:
1. Warum gehst du davon aus, wenn du einen Unfall hast, dass dieser AUCH dazu führt, dass du dadurch noch ein größeres Problem hast? Du könntest durchaus einen sogar relativ kleinen Unfall haben, der zu einem Totalschaden der Maschine führt, ohne gesundheitlich überhaupt eine Folge zu haben, vielleicht bis auf ein paar blaue Flecken.
2. Du lässt außer Acht, dass in beiden Fällen zwar schlimmstenfalls die Maschine kaputt wäre, in einem Fall aber - bis zum bitteren Ende - die Raten weiter bezahlt werden müssen. Übrigens, wenn es dich dabei zerlegt, auch dann, wenn es dir gesundheitlich evtl. zeitweise gar nicht möglich ist, dein notwendiges Geld zu verdienen.
Und auch die weiteren Aussagen:
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Ich habe auch nichts gegen gebrauchte Motorräder.
Du willst halt nur keines. Ist halt cooler mit einer fabrikneuen irgendwo vorzufahren.
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Ich sehe es nur eben so, das man beim Motorrad lieber etwas neues zulegen sollte um einfach Sicherheit zu haben das nichts kaputt ist von dem man nichts weiss oder das schnell etwas kaputt geht danach (klar, auch wieder Risiko, entweder Glück oder Pech)
Hast du nicht. Ich kenne mehrere S1000RR-Fahrer, die seit Monaten Probleme mit der Elektronik haben. Bei mir wurde nach rd. 1.500 km das Getriebe gewechselt. Die Foren sind voll mit Problemen auch bei neuen Maschinen. Kauf bei einem Händler, dann hast du auch bei einer Gebrauchten Gewährleistung und ggf. Garantie.
Davon ganz ab ist immer noch vollkommen unklar, ob du überhaupt eine Finanzierung erhalten würdest. Die Bedingungen dafür sind, nach 2008, deutlich schwieriger geworden.
Aber eigentlich geht es ja auch nicht um die Frage, wie wir dazu stehen. Du willst Bestätigung für deine Überlegung. Jeder Aussage hier bringst du ein "aber..." entgegen bzw. warum du das anders siehst. Du willst ein Bauchgrummeln eleminiert haben. Das Problem ist: Du wirst die, die dir davon abraten nicht überzeugen können. Und es ist auch egal. Selbst wenn alle hier die Überlegung bejubeln würden, heißt das nicht, dass es für dich eine gute Entscheidung wäre. Insofern: Nimm dir die Aussagen zu Herzen. Mit den Konsequenten musst DU alleine dann leben.
Meine Empfehlung: Ganz klar, keine Finanzierung. Lieber ein paar Jahre mit einer Gebrauchten rumfahren, diese auch mal legen können. Und vielleicht in zwei Jahren sehen, dass es eh was anderes werden soll. Und das ohne, dass man - im Fall der Fälle - noch eine Verpflichtung mit sich rumschleppt.
Moin!
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 12:02:50 Uhr:
Und natürlich weiss ich nicht wie es in zwei/drei Jahren aussieht aber ich habe schon eine Vorstellung was ich fahren möchte und bin mir ziemlich sicher das ich damit auch in drei bis vier Jahren noch leben kann.
Die Erfahrung lehrt, dass ein Großteil der Leute nach ein paar Jahren feststellt, dass Vorstellung und Praxis deutlich voneinander abweichen. Aber wie gesagt: Rede es dir schön. Wird bei dir schon sicher nicht so kommen. DU bist anders. Alle anderen sind Stümper!
Zitat:
@SoulBS schrieb am 13. August 2020 um 12:05:14 Uhr:
Die Aussage hat schon zwei ganz grundlegende Fehler:
1. Warum gehst du davon aus, wenn du einen Unfall hast, dass dieser AUCH dazu führt, dass du dadurch noch ein größeres Problem hast? Du könntest durchaus einen sogar relativ kleinen Unfall haben, der zu einem Totalschaden der Maschine führt, ohne gesundheitlich überhaupt eine Folge zu haben, vielleicht bis auf ein paar blaue Flecken.
Ich stand mal mit dem Motorrad an einer roten Ampel hinter einem Bus.
Der Bus ist dann rückwärts gefahren (laut Aussage Busfahrerin um jemand aus einer Ausfahrt zu lassen)
und hat mich nicht dahinter stehen sehen.
Bus ist dann weiter rückwärts auf meine Duke drauf.
Das Ende vom Lied... Gabel und Rahmen gebrochen, Kabelbaum komplett zerrissen, Felge vorne zerdrückt und noch mehrere Kleinigkeiten wie Spiegel usw.
Das Ding war ein wirtschaftlicher Totalschaden und das obwohl ich vorsichtig und vorausschauend fahre.
Zum Glück war meine nur nicht finanziert ...
Kauf ein neues Motorrad erst wenn du das Geld dazu hast, solange muss man sich an einer gebrauchten begnügen.
PS: Meine war auch Fabrikneu und jetzt fahr ich eine gebrauchte weils für eine neue aktuell nicht reicht.
Finanzieren würde ich ggf ne panigale oder ne GS in Vollausstattung also im Bereich oberhalb von 25t €.
Alleine der Fakt dass er entdrosseln will ( was du und hattest deutlich früher sagen können) heißt schonmal dass die preisliche Oberklasse komplett wegfällt. Übrig bleiben 600er Supersportler und ne Hand voll nakeds der Mittelklasse. Alternativ noch ne sauteuer Harley, aber der TE sagt ja auch nicht wie sein Jagdrevier aussieht.
Bleibt in meiner Vorstellung die üblichen Verdächtigen, also cbr650r, z900 oder ähnliches. Die Kosten neu schon nicht die Welt, und für sagen wir einmal 6000€ sollte man da schon Zugriff auf top gepflegte Maschinen haben. Das wären 2000€ Differenz zu seinem Budget, heißt auch wenn er das Ding gegen nen baum setzt steht er nicht vor dem finanziellen Ruin.
Trotzdem halte ich die ganze Idee für Quatsch. Würde an deiner Stelle eine gute gebrauchte A2 Maschine kaufen und erstmal fahren. Wenn der offene Führerschein da ist, tendieren die meisten nicht mehr dazu unter 100ps einzusteigen. Die meisten ausgewachsenen Bikes haben heute leicht 120ps, teilweise auch deutlich mehr.
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Ich finde der Knackpunkt bei ner Finanzierung in diesem speziellen Fall ist die relative jobunsicherheit als Student.
Ich hab mir auch n Leasing Auto gegönnt. Ich arbeite aber auch seit Jahren in der selben Firma in Festanstellung mit sicherlich größerer Jobsicherheit als ein Student mit Nebenjobs.
Früher als Leiharbeiter wäre ich nie auf die Idee gekommen etwas zu finanzieren oder zu leasen.
Zitat:
@Ben_F schrieb am 13. August 2020 um 12:53:14 Uhr:
Ich finde der Knackpunkt bei ner Finanzierung in diesem speziellen Fall ist die relative jobunsicherheit als Student.Ich hab mir auch n Leasing Auto gegönnt. Ich arbeite aber auch seit Jahren in der selben Firma in Festanstellung mit sicherlich größerer Jobsicherheit als ein Student mit Nebenjobs.
Früher als Leiharbeiter wäre ich nie auf die Idee gekommen etwas zu finanzieren oder zu leasen.
Die Frage ist die Summe der TE weiß ja ich nicht einmal wie teuer das ganze werden soll. Da lässt er uns im Regen stehen.
Bei 2-3000€ glaube ich nicht dass viel schief gehen könnte. Er will ja Mal Besserverdiener werden.
Da sind die betriebskosten eines Motorrads fast gefährlicher.
Moin!
Zitat:
@Haasinger schrieb am 13. August 2020 um 12:58:37 Uhr:
Die Frage ist die Summe der TE weiß ja ich nicht einmal wie teuer das ganze werden soll. Da lässt er uns im Regen stehen.
Bei 2-3000€ glaube ich nicht dass viel schief gehen könnte. Er will ja Mal Besserverdiener werden.
Da sind die betriebskosten eines Motorrads fast gefährlicher.
Wenn man aber schon 2-3 kEUR finanzieren muss, scheint es mit dem Finanzhaushalt ja nicht sooo grandios bestellt zu sein, denn sonst hätte man die mal auf der Kante liegen.
Zudem: Besserverdiener werden wollen und es werden sind zwei unterschiedliche Dinge. Nicht nur, dass nicht jedes Studium zu einem deutlich besseren Einkommen führt. Es könnte auch vorher zu einem Ende kommen. Klausur letztmalig nicht bestanden - oder eben ein Unfall mit der finanzierten Maschine. Kumpel von mir musste sein Studium nach einem Fahrradunfall abbrechen, weil es gesundheitlich nicht mehr ging. Der hatte aber zum Glück auch nichts finanziert.
Grundsätzlich:
Sich als Student schon mit einem Kredit für ein Luxusgut zu belasten ist eine ganz schlechte Idee. Das kann zu ganz unangenehmen Entscheidungen bezüglich der Jobwahl führen, wenn man Schulden zu begleichen hat. Da greift man dann schnell zu irgendwas, Hauptsache es kommt wieder Geld rein.
Und die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist zur Zeit nicht so positiv. Da sollte man lieber etwas Geld als Reserve haben, was als Student schon kaum möglich ist.
Eine zusätzliche Schuldenlast jetzt aufzunehmen ist fast dämlich zu nennen.
Übrigens sind die Einstiegsgehälter gar nicht so üppig und das Leben wird schlagartig deutlich teurer, sobald man nicht mehr Student ist. Es kann ein ziemlicher Irrglaube sein, dass man nach dem Studium den Kredit locker von ersten Gehalt abbezahlen kann.
Dann sind eher weitere Kredite notwendig, wenn man kein Bargeld für die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung hat.
Also bitte mal an die nächsten Jahre denken.
Zitat:
@SoulBS schrieb am 13. August 2020 um 12:05:14 Uhr:
Moin!
Zitat:
@SoulBS schrieb am 13. August 2020 um 12:05:14 Uhr:
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Das Geld wäre auch weg wenn ich eine gebrauchte für 4000 kaputt fahre. Zudem dann auch nicht gesagt ist dass Geld in dem Moment das größte Problem wäre.Die Aussage hat schon zwei ganz grundlegende Fehler:
1. Warum gehst du davon aus, wenn du einen Unfall hast, dass dieser AUCH dazu führt, dass du dadurch noch ein größeres Problem hast? Du könntest durchaus einen sogar relativ kleinen Unfall haben, der zu einem Totalschaden der Maschine führt, ohne gesundheitlich überhaupt eine Folge zu haben, vielleicht bis auf ein paar blaue Flecken.2. Du lässt außer Acht, dass in beiden Fällen zwar schlimmstenfalls die Maschine kaputt wäre, in einem Fall aber - bis zum bitteren Ende - die Raten weiter bezahlt werden müssen. Übrigens, wenn es dich dabei zerlegt, auch dann, wenn es dir gesundheitlich evtl. zeitweise gar nicht möglich ist, dein notwendiges Geld zu verdienen.
Und auch die weiteren Aussagen:
Zitat:
@SoulBS schrieb am 13. August 2020 um 12:05:14 Uhr:
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Ich habe auch nichts gegen gebrauchte Motorräder.
Du willst halt nur keines. Ist halt cooler mit einer fabrikneuen irgendwo vorzufahren.
Zitat:
@SoulBS schrieb am 13. August 2020 um 12:05:14 Uhr:
Zitat:
@Manu_1603 schrieb am 13. August 2020 um 11:19:52 Uhr:
Ich sehe es nur eben so, das man beim Motorrad lieber etwas neues zulegen sollte um einfach Sicherheit zu haben das nichts kaputt ist von dem man nichts weiss oder das schnell etwas kaputt geht danach (klar, auch wieder Risiko, entweder Glück oder Pech)Hast du nicht. Ich kenne mehrere S1000RR-Fahrer, die seit Monaten Probleme mit der Elektronik haben. Bei mir wurde nach rd. 1.500 km das Getriebe gewechselt. Die Foren sind voll mit Problemen auch bei neuen Maschinen. Kauf bei einem Händler, dann hast du auch bei einer Gebrauchten Gewährleistung und ggf. Garantie.
Davon ganz ab ist immer noch vollkommen unklar, ob du überhaupt eine Finanzierung erhalten würdest. Die Bedingungen dafür sind, nach 2008, deutlich schwieriger geworden.
Aber eigentlich geht es ja auch nicht um die Frage, wie wir dazu stehen. Du willst Bestätigung für deine Überlegung. Jeder Aussage hier bringst du ein "aber..." entgegen bzw. warum du das anders siehst. Du willst ein Bauchgrummeln eleminiert haben. Das Problem ist: Du wirst die, die dir davon abraten nicht überzeugen können. Und es ist auch egal. Selbst wenn alle hier die Überlegung bejubeln würden, heißt das nicht, dass es für dich eine gute Entscheidung wäre. Insofern: Nimm dir die Aussagen zu Herzen. Mit den Konsequenten musst DU alleine dann leben.
Meine Empfehlung: Ganz klar, keine Finanzierung. Lieber ein paar Jahre mit einer Gebrauchten rumfahren, diese auch mal legen können. Und vielleicht in zwei Jahren sehen, dass es eh was anderes werden soll. Und das ohne, dass man - im Fall der Fälle - noch eine Verpflichtung mit sich rumschleppt.
Servus,
also erstmal danke für die lange Antwort und ja vielleicht hast echt Recht damit.
Mir geht es allerdings bei einem neuen Motorrad nicht nur darum dass es "cooler" ist sondern einfach weil ich mir dann im Prinzip mein Traummotorrad ermöglichen könnte, zumindest im A2 Bereich.
Und ja vielleicht hast auch Recht das ich das "Bauchgrummeln" wegzubekommen. Allerdings geht es mir einfach auch darum beide Seiten abzuwägen. Es hat immer gute und schlechte Seiten und ich versuche irgendwie abzuwägen was mehr Risiko hat.
Weil einerseits sehe ich das wie du. Aufjedenfall. Allerdings auf der anderen Seite denke ich mir eben mit den notwendigen Rücklagen wäre eine Anzahlung + Finanzierung schon möglich. Ich kann nur nicht abschätzen ob ich das eben in zwei Jahren auch noch so sehe.
Aber ja hast vielleicht recht.
Vielleicht doch dann lieber erst wenn man nach dem Studium richtig arbeitet und defintiv n festes Einkommen hat!
Mein Gott, diese Bedenkenträger ...
Machen, nicht quatschen. Willst Du jetzt ein Motorrad nach Wunsch haben, oder irgendwann mal?
Ja, es gibt Lebensrisiken. Im Extremfall musst Du nach einem Totalschaden keine Raten mehr bezahlen, weil Du selbst auch ein Totalschaden bist. Und ich denke nicht, dass man ein Motorrad, das man neu aus dem Laden geschoben hat, bald wieder los werden will. Es sei denn, man hat da was exotisches gekauft, wovon ich jetzt nicht ausgehe.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 13. August 2020 um 14:29:10 Uhr:
Mein Gott, diese Bedenkenträger ...
Machen, nicht quatschen. Willst Du jetzt ein Motorrad nach Wunsch haben, oder irgendwann mal?
Ja, es gibt Lebensrisiken. Im Extremfall musst Du nach einem Totalschaden keine Raten mehr bezahlen, weil Du selbst auch ein Totalschaden bist. Und ich denke nicht, dass man ein Motorrad, das man neu aus dem Laden geschoben hat, bald wieder los werden will. Es sei denn, man hat da was exotisches gekauft, wovon ich jetzt nicht ausgehe.
Der TE ist Student, und da ist das so eine Sache mit den teuren Lebensträumen, besonders wenn sie teuer sind und ein A2 wieder limitierend wirkt.
Es ist vorprogrammiert, dass der Lebenstraum nach zwei Jahren langweilig wird, man allerdings dann etwas an der Backe hat, was in dem Zeitraum den maximalen Wertverlust hatte und noch nicht mal abbezahlt ist.
Es ist klar, dass Motorräder in den seltensten Fällen Kapitalanlagen sind, aber das ist Vernichtung von Geld, was man noch nicht einmal besitzt.
Dazu kommt noch, dass man mit einem neuen Motorrad garantiert jährlich in die Werkstatt muss, da die Wartung fällig wird. Die schlägt auch mit mehreren Hundert Euro zur Buche.
Jetzt könnte man sich noch ellenlang darüber auslassen, was ein Motorrad wirklich kostet. Wenn schon für die Anschaffung ein Kredit notwendig ist, dann wird die Freude gross sein, wenn man merkt, dass zusätzlich zur jährlichen Wartung noch ein Satz Reifen fällig ist. Wie wird das finanziert, wenn vorher schon alles auf spitz kalkuliert ist?
Schnell wird da aus einem Fahrzeug ein Standzeug, weil das Geld ausgeht. Einen Traum stelle ich mir anders vor.
Aber das soll mir egal sein, ist weder mein Geld noch mein Lebensanfang.
Wieso macht man sich schon Gedanken um eine Finanzierung , wenn man nicht mal den Lappen und die Schutzausrüstung hat ? Das würde ich erstmal machen und sehen wie viel Kohle dann noch übrig ist.
Ich fahre auch ein altes ( BJ2003 ) Bike was technisch allerdings 1A* ist . Es ist auch billiger ein altes Bike wegzuschmeißen als ein neues . Erst recht wenn es ein Volumenmodell ist . Hab meine letztes Jahr in einer Kurve weggeschmissen . Mit bissl Geduld und viel Eigenleistung hatte ich die für 5-600€ wieder komplett fertig mit Neulack.
Mach erstmal deinen Lappen, kaufe die anständige Klamotten. Gerade letzteres ist ein oft vergessener teurer Posten. Danach mal die Wunschmaschine Probefahren. Dann kannst dir immer noch Gedanken um Kredite machen .
Gruss
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 13. August 2020 um 11:46:50 Uhr:
Der Gedankenfehler dabei ist, dass Du als absoluter Anfänger beurteilen können willst, was Dir in zwei, drei Jahren als Motorrad taugt.Was, wenn Du plötzlich Bedarf am regelmäßigen und längeren Transport eines Sozius hast? Wenn Du entdeckst, dass Langstreckentouren Dein Ding sind oder Renntrainings?
Das erste Motorrad dient dazu, sich mit den Techniken des Motorradfahrens vertraut zu machen und selbst zu entdecken, wohin die Reise motorradtechnisch so geht. Langfristige Bindung an ein Modell kann da kontraproduktiv sein.
Muss aber nicht. 😉
...man muß erstmal gucken, ob "Motorrad" insgesamt was ist bzw. ob es überhaupt so ist, wie man sich das vorher schön vorstellt.
Ich hab 2009 den A (direkt) gemacht, nachdem ich ein paar Jahre vorher noch jedem vom Motorradfahren abgeraten hab und auch selbst nie auf die Idee gekommen wäre.
Mich hat quasi ein Kollege überredet... mein Gedankengang dazu war Motorrad, was kleines sparsames um zu einem weiteren Hobby ca. 50km einfach ins Segelrevier zu kommen.
Außerdem was spritziges schnelles als Gegenpol zu meinem dicken schweren Geländewagen... der mir außerdem mit 15 Liter Super / 100km fast die Haare vom Kopf gefressen hat.
Also im Herbst 2009 nach bestandenem A angefangen zu suchen... die Fahrschulmaschine war ne BMW R1150R, so eine hab ich anfangs gesucht, aber das Modell war damals noch relativ jung und daher lagen die Gebrauchten alle so ab 6.000,-€... was mir zu viel war für ne Anfängermaschine zum Lernen / evtl. -bleibt ja evtl. nicht aus- kaputtfahren.
Also hab ich nach anderen Modellen gesucht... Suzuki Bandit wäre die nächste Option gewesen - bis ich die BMW R1100S entdeckt hab... Fahrlehrer hatte schon immer so einen Spruch... "wenn BMW dann muß da ein Boxer drin sein"... also prima hat nen Boxer, außerdem stachen mir die BMWs in den Angeboten insgesamt mit sehr hohen Kilometerleistungen ins Auge... scheinen also einigermaßen robust zu sein, die einschlägigen Modelle drehen auch nicht so hoch, wie die typischen "Sportler" von Kawa, Suzuki, Honda, usw.
Meine hab ich also im Herbst 2009 ein paar 100km von hier gefunden & gekauft... EZ 1999, 47.000km, kein ABS (Integral-ABS gabs zwar schon, war und ist aber in den Baujahren problematisch & fehleranfällig, wie ich z.B. auf https://www.s-boxer.de/ nachlesen konnte) und ein Satz neuer Reifen war drauf... von Privat für 4.000,- gekauft.
Übern Winter hab ich dann noch ein paar (optische) Sachen gemacht z.B. weiße Blinker, LED Rückleuchte, usw. dazu ne neue Starterbatterie... außerdem hab ich sie zum örtlichen BMW-Vertragshändler geschafft und einmal Service machen lassen... Öle, Bremsen neu, Bremsflüssigkleit wechseln, usw.
Im Frühjahr 2010 hab ich sie dann zugelassen und bin losgedüst... die anfängliche Euphorie hat da ihren Beitrag geleistet.. sogar nen Koffersatz hab ich für die bereits vorhandenen originalen Halter gekauft -auch wenn se damit beschissen aussieht-... aber die Fahrleistung hat von Saison zu Saison abgenommen - da waren Jahre bei, wo ich sie grad mal zur fälligen HU gefahren hab.
Heute 2020... also 10 Jahre später - die Motorradfahrer werden mich auslachen - hat sie grad mal die 60.000km voll gemacht - d.h. 13.000km in 10 Jahren... im Schnitt 1.300km / Saison.
Dafür hab ich in den Jahren einiges an Zeit mit Ölwechseln, Ventilspiel prüfen, usw. verbracht... wobei der Boxermotor echt nicht schlecht ist... kein Kühlwasser, nur Öl, Kardanantrieb.
Keine Frage, Motorradfahren macht Spaß... wenn man erstmal drauf ist aufm Bock, aber -so hab ich das für mich festgestellt- bis man sich in die Schutzkleidung quetscht... spontan mal schnell wohin is was anderes bzw. da ist mir der "Zündschlüssel meiner Blechdose" näher. Dabei fahr ich -man möge es mir verzeihen, ich bin einfach mal ehrlich- meist nicht mal mit voller Montur, sondern grad mal mit Helm, Nierengurt, Jacke, Handschuhe.
@TE... ein Motorrad ist kein Auto / Alltagsauto... bestimmt gibt es auch runtergeranzten Schrott, aber Motorräder werden in der Regel gepflegt, geputzt, oft nur bei Schönwetter gefahren, im Winter bei Salz sowieso nicht... von daher ist ein Gebrauchtkauf mit etwas Geschick und offenen Augen normalerweise kein Problem.
Zitat:
@jmlif schrieb am 13. August 2020 um 10:35:47 Uhr:
...
...meinen Respekt hast du, ein Motorrad bei Wind und Wetter als Alltagsfahrzeug, da gehört schon echt was dazu.
Die Erfahrung hab ich vor einigen Wochen mal gemacht, da die Blechdose mit einem Problem 2 Wochen in der Werkstatt stand... Werstattersatzfahrzeug hatte ich zwar rumstehen, aber auch aus Ehrgeiz versucht die täglichen Wege z.B. Arbeitsweg (täglich 2x 30km) mit der BMW zu fahren... zum Glück war kein einziger richtiger Regentag bei... nur 2 oder 3x hatte es ein wenig Nieselregen.