1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W210
  7. Motoröl-Qualität: MB profi oder "Handelsware"

Motoröl-Qualität: MB profi oder "Handelsware"

Mercedes E-Klasse W210

Hallo,
bei Diskussion mit den Freunden z.B. bei einem anstehenden Ölwechsel fällt immer wieder auf, dass dort Motorenöl mit teils Superklassifizierungen (ACEA, 229.51 o.s.ä) als "gewöhnliche Handelsware" (Baumarkt, ALDI) abgetan wird, während man doch selbst nur Profiqualität, allerdings oft dreimal so teuer verwende, die eben doch viel besser sei.
M.M. nach ist eine festgelegte Klassifizierung ziemlich verbindlich und eindeutig und nicht so einfach abzuqualifizieren. Ein synthetische 5 W-30
für sagen wir mal 6,40 €/L ist deshalb m.E. einem normalen 10 W-40 für etwa den gleichen Preis eindeutig vorzuziehen.
Was habt ihr dazu für eine Meinung und muss man sich da verunsichern lassen?

Beste Antwort im Thema

Trockenreibung, Mischreibung, Flüssigkeitsreibung

Die Entwicklung des Motoröls ist seit der Einführung der BR 210 im Jahre 1995
weiter fortgeschritten. So gelten z. B. für MB-Fahrzeuge ohne DPF ab Modell 2002
mit Wartungsrechner Motorenöle nach Blatt 229.5. Diese Motoröle können oder
besser sollten auch bei Vorschrift nach Blatt 229.1 und 229.3 verwendet werden,
weil Motoröle nach Blatt 229.5 das Leistungsniveau nach ACEA A3/B3 nicht nur
erreichen, sondern übersteigen.

Bei der Auswahl eines bestimmten Anbieters werden auf Grund positiver
Erfahrungen immer wieder Motoröle des Herstellers Mobiloil empfohlen.

Dafür gibt es Erklärungen:
Die Anteile der syntetisch hergestellten Gründöle haben zwar auch als
Ausgangsprodukt ein mineralisches Öl, werden jedoch auf molekularer Ebene
völlig neu aufgebaut und sind dadurch temperaturstabiler, verlacken bei hohen
Öltemperaturen nicht, altern langsamer und verschmutzen weniger als
rein mineralsiche, etwas verbesserte mineralische Hydrocrack-Öle (HC-Öle)
oder teilsyntetische Motoröle.
Syntetisch hergestellte Motoröle haben einen besseren Viskositätsindex, d.h.
diese dünnen mit zunehmender Temperatur nicht so stark aus.
Die Eigenschaften und Leistungsfähigkeit von Motorölen werden durch den
Einsatz von Additiven hergestellt, um nur einige wichtige Additive zu nennen:

Viskositätsverbesserer führen zu einem noch höheren Viskositätsindex und
deshalb kann ein 0W-(X) Motoröl im kalten Zustand noch dünnflüssiger sein,
ohne bei höheren Öltemperaturen zu dünn zu sein.

Erst Reinhalte-Additive verleihen dem Motoröl eine Reinigungswirkung,
und halten heisse Oberflächen weitestgehend frei von Ablagerungen, feste
Schmutzpartikel werden mikroskopisch klein umhüllt, im Öl in Schwebe gehalten und
können sich so kaum ablagern. Weiche Ablagerungen werden abgewaschen.
Durch ihre Alkalinität können sie auch saure Produkte, die aus der Verbrennung
des Treibstoffs entstehen, neutralisieren.
Ölunlösliche, flüssige Verunreinigungen, die sich vorwiegend während der
Warmlaufphase im Motor bilden, bleiben im Öl in Schwebe.
Die Additive verhindern das Zusammenballen der Schmutzpartikel und
damit die Schlammbildung.
Größere Schmutzpartikel, die nicht mehr umhüllt werden können,
werden vom Ölfilter aufgefangen, deshalb sind Befürchtungen,
gelöste Ablagerungen könnten Ölbohrungen verstopfen, völlig unbegründet.

Syntetisch hergestellte Verschleißschutz- und Hochdruck-Additive,
die in Mobil 1-Motorölen enthalten sind, trennen dann die Reibpartner
voneinander, die den alten Additven auf metallisch-organischer Basis,
wie sie z. B. immer noch bei einigen Mitbewerbern zum Einsatz kommen,
haushoch überlegen sind.
Wenn ein Motor abgestellt wird, verbleibt immer ein dünner Schmierfilm
auf den Bauteilen, ein hydrodynamischer Schmierkeil in den Lagern,
der die Reibpartner berührungsfrei hält, baut sich dann auf, wenn der Motor läuft.
Wird der Motor gestartet, kommt es also zu keiner Trockenreibung, sondern zu
einer Mischreibung, die unter einem Mikroskop sichtbaren Spitzen
der Reibpartner berühren sich.
Unter diesen Umständen ist es also wichtig, daß das Motoröl im kalten Zustand
sehr fließfähig ist und sich sofort ein hydrodynamischer Schmierkeil in den Lagern
aufbaut.
Der kritsche Zustand einer Mischreibung wird auch dann wieder erreicht, wenn
ein Motor im heissen Zustand unter Volllast zu untertourig laufen muss.
Eine besondere Leistungsfähigkeit wird hier der Stabilität der Verschleißschutz-
und Hochdruck-Additiven von Mobil 1-Motorölen zugeschrieben:
Diese wirken auf den mikroskopischen Spitzen und füllen keine Unebenheiten auf -
sind grenzflächenaktiv und können auch noch punktuell wirken und verhindern so,
daß sich die mikroskopischen Spitzen berühren.

LG, Walter

16 weitere Antworten
16 Antworten

Nachdem ich Patina so gar nicht mag, sollte ich vielleicht auch mal nachsehen, wieviel Falten meine Frau inzwischen schon hat ... 😁 😎 😰

Ja, der 168er, da war jede Reparatur ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ein depperter Lichtmaschinenfreilauf (3 Jahre, keine 30.000 km) einen Tausender wegen dem beschissenen Aus- und Einbau! Bekam ich aber dann zum Glück auf Kulanz, nachdem ich der Werkstatt einen Brandfleck in den Teppich gemacht hab, so hab ich dort zu rotieren begonnen. Und der Rost, man glaubt es kaum, war noch viel schlimmer als bei meinem 210er!

Der Wertverfall der E-Klassen im ersten Jahr ist wirklich enorm. Derzeit bekommt man zB vom 212er Angebote, dass einem schwindlig werden könnte: Neuwagen zum Gebrauchtwagenpreis, nur weil die bewährte 5G- von der 7G-Automatik abgewechselt wurde, was natürlich auch auf die Gebrauchtwagenpreise drückt.

Und wie irgendjemand hier vor längerem schrieb (frei wiedergegeben):

"Wann es idealerweise Zeit ist, die Investitionen in das jeweilige Altauto zurückzufahren, darüber grüble ich nach 40 Jahren Mercedes noch immer ohne echtes Ergebnis."

Zitat:

Original geschrieben von WalterE200-97



Zitat:

Original geschrieben von barmbrun


... Ein synthetisches 5 W-30 für sagen wir mal 6,40 €/L ist deshalb m.E.
einem normalen 10 W-40 für etwa den gleichen Preis eindeutig vorzuziehen.
Was habt ihr dazu für eine Meinung und muss man sich da verunsichern lassen?
Hallo barmbrun,

synthetische 5W-30 Motoröle mit Freigaben nach MB-Blatt 229.31/229.51
und/oder VW 504 00 / 507 00 sind auf gar keinen Fall für deinen Motor
empfehlenswert (ACEA A1/B1, A5/B5, C1, C2, C3) sondern Motoröle mit Freigaben
nach MB-Blatt 229.3/229.5 und/oder VW 502 00 / 505 00 (ACEA A3/B3, A4/B4)

Begründung und Empfehlung siehe bitte hier:
http://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w210-q89.html#Q3290374

LG, Walter
Habe gerade schon einen Riesenschreck bekommen, weil mein synth. Motoröl 0W-30 schon bestellt ist. Aber es ist nach MB 229.5 , API SL/CF spezifiziert und damit wohl aus dem Schneider. Dass von 229.5 zu 229.51 so ein massiver Qualitätssprung exeistiert, hätte ich aber nicht gedacht. Prima Aufstellung hast Du dazu mitgegeben, Respekt!

Deine Antwort
Ähnliche Themen