Motoröl - 4 Sorten - Im Kältetest bei -22 Grad Celsius
Da es ja gefühlt circa 100 verschiedene Meinungen zur Ölfrage gibt, alle 1-2 Wochen hier im Forum ein Thread startet mit der Frage "Welches Motorenöl?", der Winter naht und Bilder bekanntlich mehr sagen wie tausend Worte, habe ich das Thema Motoröl und Winter in Bilder gelegt.
Dafür habe ich mir besorgt:
=> 8 Plastikbecher
=> von der Werkstatt meines Vertrauens drei verschiedene Öle, sowie Mobil 1 0W-40 SuperSyn aus eigenem Besitz
=> HD-Videokamera, Tiefkühlschrank
Eckdaten zu den Ölen:
Öl Nr. 1 => 15W-40 (mineralisches Mehrbereichs-Motorenöl)
Öl Nr. 2 => 10W-40 (teilsynthetisches Motorenöl, Fassöl aus der Werkstatt)
Öl Nr. 3 => 5W-30 (teilsynthetisches Motorenöl, Fassöl aus der Werkstatt)
Öl Nr. 4 => 0W-40 (vollsyntethisches Motorenöl, Mobil1 SuperSyn, MB 229.5)
Vorgehensweise:
Die Öle habe ich in Becher gefüllt, einzeln abgedeckt und in den Tiefkühlschrank gestellt.
Kühlung: 12 Stunden bei -22 Grad Celsius.
Für jede Filmsequenz wurde jeder Becher einzeln aus dem Tiefkühlschrank entnommen und sofort gefilmt. Die Zeit zwischen der Herausnahme und dem Filmsequenzanfang beträgt jeweils ca. 15-20 Sekunden. Ich habe einen Baumwollhandschuh getragen, damit ich nicht unnötig den Becher wärme.
Video in normaler Auflösung:
www.youtube.com/watch?v=cL6uMHqSSJ4
oder auch das
Video in HD-Auflösung:
www.youtube.com/watch?v=cL6uMHqSSJ4&hd=1
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Weiterer Test:
Dann habe ich mittels einer Spritze von jedem Öl genau 20 ml abgemessen. Diese Menge Öl habe ich dann eine Strecke in einer Metallrinne laufen lassen. Bei allen vier Ölen gab es die gleichen Vorausetzungen, sprich gleiche Menge und eine saubere kalte Metallrinne in immer gleichen Winkel.
Hier sind die Zeiten, die das Öl für die Strecke bei einer Temperatur von -22 Grad benötigte:
Öl Nr. 1 => 15W-40 => 19,5 Sekunden
Öl Nr. 2 => 10W-40 => 17,0 Sekunden
Öl Nr. 3 => 5W-30 => 7,5 Sekunden
Öl Nr. 4 => 0W-40 => 4,0 Sekunden
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Beste Antwort im Thema
Da es ja gefühlt circa 100 verschiedene Meinungen zur Ölfrage gibt, alle 1-2 Wochen hier im Forum ein Thread startet mit der Frage "Welches Motorenöl?", der Winter naht und Bilder bekanntlich mehr sagen wie tausend Worte, habe ich das Thema Motoröl und Winter in Bilder gelegt.
Dafür habe ich mir besorgt:
=> 8 Plastikbecher
=> von der Werkstatt meines Vertrauens drei verschiedene Öle, sowie Mobil 1 0W-40 SuperSyn aus eigenem Besitz
=> HD-Videokamera, Tiefkühlschrank
Eckdaten zu den Ölen:
Öl Nr. 1 => 15W-40 (mineralisches Mehrbereichs-Motorenöl)
Öl Nr. 2 => 10W-40 (teilsynthetisches Motorenöl, Fassöl aus der Werkstatt)
Öl Nr. 3 => 5W-30 (teilsynthetisches Motorenöl, Fassöl aus der Werkstatt)
Öl Nr. 4 => 0W-40 (vollsyntethisches Motorenöl, Mobil1 SuperSyn, MB 229.5)
Vorgehensweise:
Die Öle habe ich in Becher gefüllt, einzeln abgedeckt und in den Tiefkühlschrank gestellt.
Kühlung: 12 Stunden bei -22 Grad Celsius.
Für jede Filmsequenz wurde jeder Becher einzeln aus dem Tiefkühlschrank entnommen und sofort gefilmt. Die Zeit zwischen der Herausnahme und dem Filmsequenzanfang beträgt jeweils ca. 15-20 Sekunden. Ich habe einen Baumwollhandschuh getragen, damit ich nicht unnötig den Becher wärme.
Video in normaler Auflösung:
www.youtube.com/watch?v=cL6uMHqSSJ4
oder auch das
Video in HD-Auflösung:
www.youtube.com/watch?v=cL6uMHqSSJ4&hd=1
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Weiterer Test:
Dann habe ich mittels einer Spritze von jedem Öl genau 20 ml abgemessen. Diese Menge Öl habe ich dann eine Strecke in einer Metallrinne laufen lassen. Bei allen vier Ölen gab es die gleichen Vorausetzungen, sprich gleiche Menge und eine saubere kalte Metallrinne in immer gleichen Winkel.
Hier sind die Zeiten, die das Öl für die Strecke bei einer Temperatur von -22 Grad benötigte:
Öl Nr. 1 => 15W-40 => 19,5 Sekunden
Öl Nr. 2 => 10W-40 => 17,0 Sekunden
Öl Nr. 3 => 5W-30 => 7,5 Sekunden
Öl Nr. 4 => 0W-40 => 4,0 Sekunden
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140 Antworten
Was für ein Motor soll das gewesen sein?
Gerade ältere Motoren haben meines Wissens noch keine Laufbuchsen, die praktisch verschleißfrei sind (hartverchromt) sondern welche aus Grau- oder Temperguss.
Um die den Ölfilm an der Laufbuchsenwand eine bessere Haftung zu verleihen sind diese so gehont, das eine gewünschte Oberflächenrauigkeit gegeben ist. Lange gelaufene Motoren bekommen mit der Zeit durch die Politur der Kolbenringe und des Wanddruckes der Kolben eine glattere Oberfläche, verlieren damit Sicherheitsreserven bei der Schmierung. Was gut aussieht (glatte Oberfläche) ist nicht immer nur gut!
Bei moderneren Motoren sind die Laufbuchsen hartverchromt, da hält diese Rauigkeit viele 100.000 km. Ab wann das gängige Technik war, weiß ich nciht, aber 25 Jahre sicher schon.
Von Schmierung und Kaltstarts unabhängigen Verschleiß sieht man auch an den Ventilsitzen und den Nocken.
Kurbel-, Nockenwellen- und Pleuellager sind hydrodynamische Gleitlager, der Schmierfilm verhindert im Normalbetrieb einen direkten Kontakt der Metalloberflächen. Bei richtiger Dimensionierung sind die Metalloberflächen groß und fest genug um ein Fließen der Lagerschalen durch zu hohe Druckbelastung zu vermeiden. Nur beim Start ist das nicht der Fall und Verschleiß findet statt -- hier greift das Thema "Geschwindigkeit der Schmierölversorgung".
Die Brillen machen echt intellektuell!
Ich arbeite schon zu lange in der Werbebranche, um hier nicht die Stylisten und Marketingstrategen im Hintergrund zu spüren ...
Lieb gemacht. Wird schon alles irgendwie stimmen, aber ein paar ältere, dickliche Herren mit dicken Brillen und Haarausfall im Endstadium würden die Aussage plausibler darstellen ... 🙂
Ja, klar ist das Werbung. Aber es spricht doch einfach rein gar nichts gegen ein gutes Öl, nichtmal der Preis. ;-) Deshalb nehme ich das.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Dirk E.
Aber es spricht doch einfach rein gar nichts gegen ein gutes Öl, nichtmal der Preis. ;-)
Absolut richtig . Sehe ich genau so . Für Politur , Felgen , Reifen , Tunig wir so viel Geld ausgegeben aber 10 € für das wichtigste am Motor sparen ist einfach unverständlich . Man kanns manchen Leuten auch nicht übel nehmen den sie wissen einfach nix oder zu wenig über Öle und der Motor funktioniert ja wie ist egal .
Ich fahre das M1 0W40 auch , und auch wenn es nur ein Feld Wald und Wiesen Motor ist den die 30 € im Jahr + 5 € Filter für einen ÖW die habe ich dann doch und sind mir nicht zu schade . Dafür aber habe ich lange von meinem Motor
Gruß Hunter
Da bin ich ganz bei euch.
War übrigens ein recht moderner Motor aus BR 211, da kann man schon von optisch erkennbarer Verschleißfreiheit der Laufbuchsen ausgehen. Wenn dann die Million auch am Prüfstand vollgemacht wurde ... sollte das kein Problem sein. Aber mit keinem anspruchsvollen Motor!
Zum Thema: Billigöl als erstklassiges Erstraffinat mit DB-Zulassung in den Himmel loben
Ich war am Samstag mit der Familie im Real-Kauf einkaufen. In der Autozubehörabteilung bog ich kurz ab um mir mal wieder ein solches erstklassiges Frittenöl genauer anzuschauen. Ich fand ein 10W40 im 5 Liter Kanister (siehe Foto!), welches die DB-Zulassung 229.1 hat. Von "erstklassig" kann bei 229.1 wohl keine Rede sein. Wie sich ein 10W40 bei -22 Grad verhält, kann man in meinem Video auch gut beobachten.
Die Preisgestaltung vom (eher drittklassigen) Öl: Es kostete 17,99 Euro, sprich etwas über die Hälfte als z.B. Mobil1 0W40 (ca. 34 Euro). Wir sprechen also über einen finanziellen Mehraufwand (Frittenöl zu Mobil1) von 20-30 Euro je nach Motorgröße.
Ich muss meinen alten Thread mit dem Motorölvideo noch mal hochholen, da ich gerade die Statistik für das Video eingesehen habe.
Das Video ist inzwischen rund 1 Jahr alt und es gab 44.016 Besucher.
Die Besucherschar war weitestgehend männlich und das Alter von 45-54, dann 35-44 und 25-34. Also typisch für den Bereich Auto und das höhere Alter typisch für Mercedes. 😉
Was noch interessant war: Die mit Abstand meisten Besucher kommen aus Mütterchen Russland. Dort wurde das Video in mehreren Foren eingebunden oder verlinkt. Zuletzt sogar von einem BMW-Club-Forum. Es sei ihnen verziehen. *lach* 😉
Anbei ein Screenshot von der Statistik.
SO einfach und hilfreich können Tests sein, und das ohne Riesen-Budget 😁
Auch wenn das Ergebnis abzusehen war.
Klasse!
frucht999 hat geschrieben:
Zitat:
Was noch interessant war: Die mit Abstand meisten Besucher kommen aus Mütterchen Russland. Dort wurde das Video in mehreren Foren eingebunden oder verlinkt.
Was werden die Russen jetzt wohl machen?
Natürlich Feuer unter der Ölwanne!
Wenn es endlich mal kälter wird stell ich nen Gasheizer drunter.
Und natürlich dann im nächsten Winter auch Umstellung nach 220tkm 10w-40 auf 5w-40 229.3.
Der mobile Gasheizer kann dann immer noch bei Rekordfrost verwendet werden.
Auf Seite 2 (vermutlich) hat schon jemand über die Zahnradpumpe geschrieben.
Zahnradpumpen fördern hohe Drücke und haben kein Problem ein zähes Fett zu pumpen.
Aber ist das Fett um der Pumpe weggefressen so wird Luft gefördert.
Dann kann ein Motor mit Sicherheit Schmierprobleme bekommen.
Vorher wird sich natürlich schon das Überdruckventil geöffnet haben und zuerst Fett und dann Luft rauslassen.
Ein zähes Öl kann Motorlauf ohne Nachschmierung bedeuten.
Das behaupte ich jetzt mal.
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Nur beim Start ist das nicht der Fall und Verschleiß findet statt -- hier greift das Thema "Geschwindigkeit der Schmierölversorgung".
Und, für diesen Betriebszustand viel wichtiger, die Qualität der Verschleißschutzadditivierung des Öles. Die Lager sind Heutzutage auch auf die Start-Stop Technik ausgelgt. Das kann eine klassische Gleitlackbeschichtung der Lagerschalen sein oder eine Beschichtung mit modernen gleitoptimierten Kunststoffen. Auf die Flüssigkeitsreibung des Öles alleine setzt Heute keiner mehr
cool
Ja, noch immer! 😛
Man kann Frucht nur nochmal Gratulieren, dass echt ein Toller Test den er da gemacht hat. Jedesmal wenn ich bei minus Graden mein Motor starte und er Anspringt sag ich einmal einundzwanzig und weiß jetzt ist das Öl oben....
Nochmal Daumen hoch dafür!!!!
das hast du fein gemacht...
ich habe vor gut 14 jahren das letzte mal 10w 40 in einen motor gekippt...folgendes ist passiert... ich wollte einen ölwechsel machen... und füllte nun 10 w 40 ein... es war minus 15 grad...(damals noch garagenschrauber).. als ich voller elan das neue öl reinkippen wollte musste ich feststellen... wie sich der honig auf der nockenwelle stapelte... der einfüllstutzen voll war da es nicht abfloss im motor... und der rest honig auf dem ventildeckel landete... da stand für mich fest...nie wieder dickes öl.. also dicker als 5...