Motorkennzeichnung

VW Golf 1 (17, 155)

Hallo,

ich habe mal eine Frage, die nicht gerade auto- aber motorspezifisch ist.

In habe in meinem Segelboot einen marinisierten Golf Diesel laufen. Laut Info des Vorbesitzers, der den Motor auch eingebaut hat, soll es ein Golf II Diesel sein, der aus einem Unfallwagen stammt und 8.000km an Land gelaufen ist, bevor er im Boot verbaut wurde.

Nach der mir (aus Kaufvertrag) bekannten Motornummer bzw. dem MKB "CK613 154 " ist es aber ein Golf I Diesel. Wo ist die Motornummer üblicherweise angebracht? Bisher habe ich nichts finden können.
Wohl aber eine Art Gußmarke o.Ä. (s. Foto) deren Bedeutung (Baujahr?) ich aber nicht kenne.
Kann jemand das entschlüsseln?

Der Motor ist auch von angeblich 54PS (wenn es denn ein Golf II wäre, als Golf I hätte er dann ja aber nur 50PS) auf mutmaßlich 34 PS gedrosselt. Wie würde man üblicherweise so eine Drosselung vornehmen. Vom Vorbesitzer habe ich dazu keine verläßlichen Infos. Er meinte vllt. über die Düsen.

Nicht das ich da was ändern wollte, ich möchte nur möglichst viel über den Motor wissen. Auf See ist eine Panne, meist natürlich auch dann wenn man den Motor wirklich braucht, nicht sooo lustig, da man nicht einfach rechts ran fahren und ggf. die gelben Helfer anrufen kann.

Vorab Danke für hilfreiche Tips.

Michel

39 Antworten

Hier ist die ganze Choose drin verbaut.
Bin mit dem Golf Diesel soweit zufrieden. Ersatzteile sind quasi bei der Tanke ums Eck für kleines Geld zu bekommen, statt wie bei den Marinemotoren die gepfefferetn Pteise bezahlen zu müssen wie z.B. bei Volvo Penta, die offenbar aus Massivgold gefertigt werden.
Und den Voreigner hat das Motörchen auch fast 30 jahre gut 30.000 Seemeilen über die Ostssee geschippert. Wobei ich die Motorstunden nicht genau kenne. Der Zähler zeigt, sicher inkl. dem Originalmotor, irgendwas mit 4.700 Betriebsstunden an.

Hast du da mit der Kühlwassermenge oder eher mit der Strömungsgeschwindigkeit Probleme? An sich gehört der Golf Diesel nicht gerade zu den "heißen Eisen". so lange er nicht getreten wird...

Mein Metier ist ja eher Luft statt Wasser, aber ich weiß, was veränderte Drehzahlen für Probleme mit sich bringen. Hast du eine andere Schraube verwenden müssen? Oder verzichtest du einfach auf Schub?

Zitat:

@hollebautz schrieb am 14. Februar 2015 um 13:09:28 Uhr:


Soweit ich das abschätzen kann ist der Motor relativ waagerecht, mit nur einer leichten Neigung nach hinten, und im Gegensatz zum Auto längs statt quer eingebaut.

Sieht so aus, als wäre der Motor in etwa so geneigt, wie auch im Auto.

P.S.: Im Passat und Audi 80 kennt der Motor auch den Längseinbau.

Da bin ich noch am suchen/testen. Die Menge muß ich noch mal auslitern. Die "Schraube" ist ggü. der damals auch Original 3-blättrigen zu bekommenden etwas verändert, mit größerer Steigung.
Da ich die Getriebeuntersetzung nicht kenne, weiß ich auch nicht wieviel U/min ich an der Welle im Vergleich zur Motordrehzahl habe.
Autos kann man ja theroretisch beliebig beschleunigen, aber ein Schiff kann abhängig von der Rumpfform eine gewisse Geschwindigkeit nicht überschreiten. Da hilft auch viel Leistung nicht weiter. Bei mir sind das so ca. 6,5 Knoten = um und bei 12km/h. Die werden aber schon bei ca. 2.200 U/min erreicht. Bei max. U/min von 2.600 passiert da in Sachen Geschwindigkeit nicht mehr viel, außer Motor wird laut, vergleichsweise rüttellig, säuft ohne Ende und wird heiß.

Bin mal 6 Std. mit 1.800 U/min gefahren, soweit ok und dann weiter 1 Std. mit 2.200 U/min. Da ist mir das Kühlwasser dann komplett aus dem Überdruckgefäß gespritzt.

Zitat:

@burbaner schrieb am 14. Februar 2015 um 13:29:33 Uhr:


... gehört eindeutig zu einem 1,6l Saugdiesel, zwischen 1986 und 1991.

Das würde ja zu der Gußmarke '87 passen und damit wäre der Motor ja auch schon wieder mind. 7 Jahre "jünger" . Wäre mal was neues 🙂 bisher stellte sich eigentlich bei den meisten Dingen eher eine andere Richtung auf der Zeitschiene heraus.

Werde also mal nach der Motornummer suchen. Wobei ich mich frage, woher die evtl. falsche kommen soll? Das man sich in der Erinnerung in der Zeit irrt ok, aber die Nummer hatte der Voreigner sicher irgendwo notiert.
Wäre ja auch u.a. für Ersatzteilbeschaffung nicht ganz unwichtig zu wissen, ob nun ein 1500er oder tatsächlich auch ein 1600er verbaut ist. Oder ergibt sich das schon zwingend aus der ESP?

Da sind Flugzeuge nicht wesentlich anders als Schiffe. Es gibt eine Referenzgeschwindigkeit, bei der einfach Schluss ist. Man muss eben einfach wissen, in welchen Situationen (hoher Wellengang, Strömung, Gegenwind,...) ma welche Reserven braucht.
Durch die größere Steigung bist du ja auf dem richtigen Weg. Ich nehme bei einem Flugzeug meist 15% über der Drehzahl des max. Drehmoments, bei maximaler Steiggeschwindigkeit. Ist bei Schiffen wahrscheinlich abweichend.
Trotzdem wundert mich dass dein Motor ab ca. 2200 U/min. so sch**** läuft. Aber du hast ja auch einen Segler 🙂...

Bei diesem Motortyp ist der Baukasten schon ziemlich perfekt umgesetzt. So passt eben auch der 1600er Kopf auf den 1500er Block. Denke auch mal, dass da noch mehr austauschbar ist. Naja, mal sehen, was der Motorkennbuchstabe sagt...

Zitat:

@burbaner schrieb am 14. Februar 2015 um 14:44:58 Uhr:



Trotzdem wundert mich dass dein Motor ab ca. 2200 U/min. so sch**** läuft.

Das würde ich sooo gar nicht mal sagen. Abgesehen von den noch zu klärenden und zu behebenden thermischen Problemen.

Der Motor wird auch in einer ganz anderen Umgebung betrieben als im Auto. Rundherum GfK, das ganze schwimmt im Wasser, eine ca. 1m lange Welle rotiert da noch, hinten dran ein Propeller der das ihn umgebende Medium u.a. unten geben den Rumpf schaufelt etc.

Da kommen schon ein paar Komponeneten zusammen die bedacht sein wollen.

Die Referenzgeschwindigkeit = Vmax. ergibt sich hier aus der Rumpfform, der Wasserlinienlänge und dem Wellensystem das diese produziert und das das Boot, solange es kein Gleiter ist, der sich auf die eigene (Bug-) Welle setzten kann, der allgemeinen Physik zufolge einfach nicht überwinden kann.

Zitat:

@konversationslexikon schrieb am 14. Februar 2015 um 13:37:32 Uhr:


Bleibt nur dir Frage was der ganze Kahn gekostet hat, ob Opis Preisrelation auch noch so taufrisch auf DM-Basis lief, oder hat er da plötzlich aktuelle Wertrelationen gekannt ?

Im Prinzip war Opsi Preisrelation schon auf DM-Basis... allerdings dann doch schon in der moderneren Einheit Euro ausgedrückt 😠

Zitat:

@hollebautz schrieb am 14. Februar 2015 um 13:22:26 Uhr:


@ DoMi
äh...wo in dem Gewusel ist denn da eine plane Stelle, Dein Pfeil zeigt,soweit erkennbar, irgendwie auf eine Leitung 😕

ESP Nummer ist 068 130 081C (wobei die 1 von 130 nur zu erahnen ist und die 3 auch eine 8 sein könnte)

Deshalb schrieb ich ja "am Block"

Wenn du dir die Leitungen wegdenkst, ist genau an der Pfeilspitze AM BLOCK der MKB eingeschlagen.

DoMi

Ahaaaa, bei mir ist der Motor ja kplt. lackiert und mir ist bisher nicht aufgefallen noch wußte ich, daß der Motor da noch "unterteilt" ist.
Ob ich es schaffe da mal hinzuluschern?? Müßte dann bei meinem Motor ja ungefähr dort sein (Pfeil), richtig? Wird schwierig bei all den Leitungen und sich dann noch überkopf da reinhängen. Vllt. komme ich ja mit einem Endoskop weiter. Schau'n wir mal. Soweit erstmal Danke @alle für input!

Zitat:

@hollebautz schrieb am 14. Februar 2015 um 22:13:32 Uhr:


... noch wußte ich, daß der Motor da noch "unterteilt" ist.....

..dann fehlt dir ja noch so einiges an Wissen....

Für diese Motorenfamilie gibt es prima Werkstattunterlagen.

z.B.
http://www.ebay.de/.../121319934063

oder
http://www.ebay.de/.../151582352040

(Daß deiner keinen Kat hat, ist egal)

http://www.amazon.de/.../3865220126

DoMi

Zitat:

@hollebautz schrieb am 14. Februar 2015 um 11:16:22 Uhr:


...Wie würde man üblicherweise so eine Drosselung vornehmen...?

Indem man die Volllastmengenschraube etwas herausdreht.

(siehe Bild)

http://www.lt-forum.de/.../fetch.php?...

DoMi

Ähm... *rotwerd* yepp, bin eher User als Schrauber, aber so'n Boot hat nunmal auch ein veritables Motörchen an Bord und irgendwo auf der Ostsee sind die Pannenhelfer nicht sooo optimal verfügbar.
dat Broschürchen für 5,90 werde ich mir zum Einstieg mal gönnen...guter Tip!

Da fällt mir ein... richtig, Reparaturleitfaden (9/1981) hab ich ja als mäßig entzifferbare (die Bilder), nicht ganz vollständige Kopie dabei bekommen... immerhin hab ich da jetzt ein Bild gefunden so von wegen Block und Zylinderkopf und auch wo die Motornummer zu finden ist...😉

Die als "Spaßschraube" bezeichnete? Und damit könnte von 54 auf 34 PS drosseln?

Wo ich auf dem Bild gerade sehe "DV Motor", bei den Unterlagen meines Getriebes (ZF BW7) steht bei einem DV 36 Motor hat es eine Untersetzung von 3:1 vorwärts und 2,36:1 rückwärts und bei einem DV 1+/2+ vor 2,5:1 und zurück 2,77:1.
Soweit ich das jetzt im Netz gefunden habe entspricht mein Motor mit 34 PS dem Buhk DV 36, dementsprechend müßte das Getriebe ja 3:1 und 2,36:1 untersetzt sein. Richtig?

Ja genau..die "Spaßschraube".
Spaßschraube nicht etwa, weil man sich damit ein "Späßchen" erlauben kann, sondern weil der Fahrspaß steigt, wenn man sie HINEIN dreht. (bringt nur bei TURBO-Motoren einen Leistungszuwachs! Saugdiesel beginnen nur zu qualmen).

Das Übersetzungsverhältnis kannst du durch Zählen feststellen.

Wenn du den Motor 3x durchdrehst, und sich dabei der Propeller genau 1x dreht, ist es 3:1

Hast du dieses Manual schon entdeckt?

http://earlhill.de/files/ZF_BW7_Workshop_Manual.pdf

DoMi

Deine Antwort