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Motor-Totalschaden durch BlowBy-Effekt

Kia Sorento 1 (JC)
Themenstarteram 11. November 2013 um 11:04

Hallo,

ich fahre einen Sorento EX 2,5 CRDI mit Schaltgetriebe, Leder, NAVI-Festeinbau, Erstzulassung Dezember 2008, den ich selber als Neuwagen gekauft habe, top gepflegt, technisch und optisch 1a. Der Wagen wurde überall auch nach 4,5 Jahren immer für ein Neufahrzeug gehalten und war bzw. ist für mich mit dem Alter und der Laufleistung quasi neuwertig und gerade erst aus der Garantie. Am Sonntag den 07.07.2013 ist mein Sorento bei Kilometerstand 89787 km auf der Autobahn liegengeblieben. Plötzlich ging die Motorleistung weg, ich war mir nicht sicher, ob ich ein Geräusch aus dem Motorraum vernehme, bin vorsichtshalber vom Gas gegangen und habe die Kupplung getreten. Daraufhin ist der Motor mit einem ganz leichten Ruck ausgegangen. Auf dem Pannenstreifen stehend ließ sich der Motor bei Startversuchen nicht mehr starten, der Anlasser rückte zwar ein, wurde dabei knallheiß, drehte sich aber keinen Millimeter. Da ich mit dem KIA/Mitsubishi Vertragshändler hier in Aachen äußerst unzufrieden war (u.a. wiederholt den defekten Bremslichtschalter gegen ein bereits durch Rückrufaktion ausrangiertes Teil ausgetauscht, immer wieder Fehlerspeicher zurückgesetzt bzw. gelöscht inkl. Rahmendaten ohne Fehlerdiagnose, ...), habe ich den Wagen am Sonntag erst mal vom ADAC zu mir nach Hause schleppen lassen.

Erste Untersuchungen ergaben, dass der Motor total blockiert ist, die Kurbelwelle sich weder vor noch zurück drehen lässt, weder durch den Anlasser noch durch Schieben mit eingelegtem Gang noch mit Werkzeug direkt am Motor. Beim Auslesen des Fehlerspeichers war wie so oft in der Vergangenheit die Fehlermeldung P0234 "Turbolader/Kompressor – Ladedruck zu hoch" als anstehender Fehler hinterlegt. Da das Fahrzeug in diesem Zustand nicht mehr fahrbereit war, habe ich daraufhin mit unserem Zweitwagen, also ohne den Sorento, eine KIA-Vertragswerkstatt aufgesucht und den Fall geschildert. Aus dem Ärmel sagte man mir, dass die Reparatur 12000€ kosten würde. Als ich nachgefragt habe, was denn demnach defekt sei, erhielt ich abweisende Antworten bishin zu dem Satz: Wenn Sie so anfangen, gehen Sie lieber wo anders hin. Konkrete Fragen, wie:

Wie können wir weiter verfahren?

Wie sieht es in solchen Fällen mit Kulanz-Anträgen aus?

Gibt es ähnliche Symptome an anderen Fahrzeugen gleichen Typs bzw. gleichen Motors?

Gibt es bei diesem/n Fahrzeug/en bekannte Probleme oder Fehler, die plötzlich zum Blockieren der Kurbelwelle führen z.B. an Zweimassenschwungrad, Kupplung, Kurbelwellenlager, Pleuellager, Kolben, …

wurden alle verneint und wer nicht bereit war 12.000 € zu zahlen ohne zu wissen wofür, dem wurde auch nicht geholfen. Im Nachhinein sehr verdächtig!

Ich dachte mir, auf zu einer anderen KIA-Vertragswerkstatt hier in der Nähe: Reparatur kostet 12.000 €, .... Das gleiche Spiel wieder. Ein Dritter wiederum hatte vermeintlich keine Ahnung, was die Ursache sein könnte, hätte aber nach eigenen Angaben wegen Betriebsferien nicht in einem angemessenen Zeitraum reparieren können.

Da ich 12.000 € nicht mal eben so aus der Prortokasse nehmen konnte, selbige bezogen auf den Zeit- bzw. Wiederverkaufswert auch nicht unbedingt lohnenswert erschienen und ich von den KIA-Vertragswerkstätten mehr oder weniger abgewiesen wurde, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, die genaue Ursache für den Defekt erst mal selber zu ermitteln.

Da die Ursache von außen nicht erkennbar war, ich durch weitere Untersuchungen eine Blockierung von Getriebe/Kupplung her ausschließen konnte, habe ich eine Kollision von z.B. Kolben mit Ventilen durch eine gerissene Steuerkette vermutet. Nach der Demontage der Steuerkettenkästen und des Ventildeckels war aber keine Ursache erkennbar. Die Ölwanne ließ sich im eingebauten Zustand zwar abschrauben, aber auf Grund von Platzmangel nicht entfernen. Um also von unten auf den Kurbeltrieb schauen zu können, musste der Motor raus.

Daraufhin habe ich einen 2-Tonnen-Flaschenzug in meiner Garage installiert und den Motor ausgebaut. Nun offenbarte sich das gesamte Disaster:

Die Ölwanne gleicht einem Schrottplatz voller Metallteile (im zuvor abgelassenen Öl waren noch keine Späne erkennbar > Ölablassschraube sitzt nicht am tiefsten Punkt), Pleuellager vom 1. Zylinder blau angelaufen und auf der Kurbelwelle festgefressen, Pleuel am 1. Zylinder um 45° geknickt, Lager der Ausgleichswelle komplett zerstört, Ausgleichswelle und deren Lagersitz blau angelaufen, .... Zur Beweissicherung habe ich alle abgebauten Teile fein säuberlich in Tüten verpackt, sämtliche Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlwasser sauber abgefüllt und aufgehoben, auch die Späne und Metallteile der aufgelösten Lagerbüchsen und natürlich Fotos erstellt (s. angehängte Bilder).

Auch wenn ich einen derartigen Motorschaden bei dieser Laufleistung, gerade wegen der peinlichst genauen Wartung, ohne äußeren Einfluss (fehlendes Motoröl, Kühlwasser, Fehlbedienung, Überlastung, ...) nicht für normal halte, dachte ich zunächst, Pech gehabt, Garantie gerade abgelaufen, musst du selber zahlen. Wegen der anstehenden Instandsetzung des Motors kam beim ersten Kontakt mit einem renommierten Motoreninstandsetzer hier in Aachen heraus, dass er dieses Schadensbild genauestens kennt (zu diesem Zeitpunkt genauer als ich), da er nach eigenen Angaben über die gesamte Bauzeit des Sorente JC im Schnitt pro Tag mindestens 1 Sorento-Motor mit diesem Schadensbild als KIA-Garantie-Instandsetzer, beauftragt direkt von KIA, wieder aufgebaut hat. Also im Jahr mehrere Hundert Stück!!!.

Total irritiert, habe ich mich an einen weiteren renommierten Motoreninstandsetzer diesmal in Köln gewendet, der prompt zugab, genau wie der in Aachen, als KIA-Garantie-Instandsetzer tätig zu sein, sogar immer noch, und ebenfalls im Jahr mehrere Hundert KIA 2,5 CRDI Motoren überholt hat. Auch hier glänzte mein Ansprechpartner mit excellentem Wissen sowohl über Aufbau als auch Schadensbild am Sorento Motor.

Jetzt wurde ich langsam skeptisch. Bei einer erneuten Betrachtung meines geöffneten Motors und der abgebauten Teile erkannte ich das verstopfte Ölsieb, nachdem das Öl nun vollständig abgetropft war. Ich konnte mich erinnern, dass ich dieses Bild schon einmal gesehen hatte und glücklicherweise konnte ich mich auch erinnern wann und wo. Und zwar bei Recherchen rund um die Problematik mit dem Bremslichtschalter, von der wir ja dank unsere "fähigen" KIA/Mitsubischi-Vertragswerkstatt hier in Aachen mehrfach betroffen waren. Dabei habe ich ein Jahr zuvor, vermutlich aus dem sogenannten KIA Global Information System ( https://www.kiatechinfo.com ) ein original KIA Dokument gefunden „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte", welches sich auf mein Fahrzeug bezog allerdings mit dem Bremslichtschalter nichts zu tun hatte. Deswegen habe ich es, im Nachhinein betrachtet zum Glück gespeichert, denn KIA hat dieses Dokument wohl inzwischen aus dem Internet entfernt (s. Dateianhang "KTI 76-2009 Servicetipp Ersatz und Ausbau der Injektoren- Turboladerdefekte.pdf").

Dieses Dokument beschreibt ausführlich und für jedermann verständlich, in Text und Bild, wie es durch den sogenannten Blow-By-Effekt zu genau diesem unseren Motorschaden kommt. d.h. einer oder mehrere Injektoren werden zum Brennraum her undicht, Abgase entweichen in den Zylinderkopf, das Öl verklumpt auf Grund der eingeleiteten heißen Abgase und das Ölsieb setzt sich mit diesen Klumpen zu. Letztendlich ist der Motor ohne Öl gelaufen, obwohl in der Ölwanne 8,5l feinstes vollsynthetisches Öl vorhanden waren, aber durch das verstopfte Ölsieb keines mehr angesaugt werden konnte. Dadurch bekommt man den besten Motor kaputt, und zwar alles, was am Ölkreislauf hängt, also auch den Turbolader. Die Öldrucklampe hat bei mir nie gebrannt, da entweder wie in diesem Thread schon mal erwähnt der Öldruckschalter bei einem viel zu nierdrigen Druck schaltet oder aber, der Öldruckschalter durch den am Injektor entwichenen Kompressions- und Verbrennungsdruck betätigt wird.

KIA wusste die ganze Zeit von der Problematik, das original KIA-Dokument ist schließlich vom 11.02.2009 und erklärt nicht nur die Problematik bis hin zum endgültigen Schadensbild , sondern war für alle Vertragswerkstätten gedacht, dass sie darauf Acht geben sollen, spätestens bei Arbeiten an den Injektoren.

Da es in diesem Zusammenhang auch eine Rückrufaktion gegeben hat (siehe Dateianhang "Rückrufaktion Injektorbefestigung www.autobild.de.pdf"), habe ich mir am vergangenen Dienstag die Mühe gemacht und bin zu einem anderen KIA-Vertragshändler gefahren, dem ich noch halbwegs vertraue, um verschiedene Informationen wie z.B. das genaue Produktionsdatum meines Fahrzeugs, in Erfahrung zu bringen.

Das hat sich gelohnt, denn dort habe ich die bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug schriftlich bekommen. Es ist viel schlimmer als vermutet, denn es handelt sich bei meinem Fahrzeug definitiv um eines von der bereits erwähnten Rückrufaktion betroffenen. Aus den bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug ergibt sich, das an meinem Fahrzeug bereits am 23.07.2008, also ca. 4,5 Monate bevor ich das Fahrzeug als Neufahrzeug gekauft habe, der Rückrufaktion mit der Nummer 080010 entsprechend, die Befestigungsschrauben der Injektorklammern ausgetauscht wurden. Das heißt, ich kann jetzt beweisen, dass an den Injektoren herumgeschraubt wurde, weil ja eben bei dieser Arbeit alle 4 Injektoren gelöst und mit neuen/anderen Schrauben wieder ordnungsgemäß befestigt oder sogar ausgebaut und wieder ordnungsgemäß eingebaut werden mussten. Nunmehr ist also mit absoluter Sicherheit davon auszugehen und aus meiner Sicht von immenser Bedeutung, dass genau wie in den bereits vorliegenden Unterlagen „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte" hierbei der Grundstein für den späteren Motor-Totalschaden gelegt wurde. Die Unterlagen beschreiben ausführlich, dass genau durch diese Arbeiten im späteren Verlauf der vorliegende Motorschaden entstehen kann.

Tatsache ist auch, dass schon lange während der Garantie die gleichen Symptome und Fehlermeldungen aufgetreten sind, der Sache aber in der Werkstatt nie ordentlich nachgegangen wurde und Fehlermeldungen einfach ignoriert wurden, indem selbige lediglich zurückgesetzt bzw. samt der sog. Rahmendaten (gespeicherte Rahmenbedingungen um den Fehler zu analysieren) gelöscht wurden.

Trotz alle dem lässt KIA Deutschland mich ohne Begründung aber dafür mit viel Geschwafel abblitzen. Eine Kostenübernahme wird abgelehnt. Dabei bin ich felsenfest davon überzeugt, dass sowohl KIA Deutschland als auch die von mir besuchten KIA-Vertragswerkstätten von Anfang an genauestens Bescheid wussten (kostet 12.000 € aber man sagt nicht wofür) und ich gehe auch davon aus, dass die mich betreuende KIA/Mitsubishi-Vertragswerkstatt hier in Aachen vorsätzlich darauf spekuliert hat, das der "worst case" wahrscheinlich erst nach der Garantiezeit eintritt. Mein Fahrzeug war insgesamt bestimmt 20 mal in dieser Werkstatt. Der ganze Sachverhalt hat für mich auch nichts mehr mit Garantie oder Kulanz zu tun. Hier gibt es erstens noch die Produkthaftung, und zweitens hat KIA mich und wahrscheinlich auch viele andere Sorento-Fahrer mit besonderer Arglist ins Verderben laufen lassen.

Mein Rechtsanwalt hat mir geraten, jetzt nachdem KIA im Guten nicht wollte, mit dieser Angelegenheit in voller Bandbreite an die Öffentlichkeit zu gehen, was ich von nun an Schritt für Schritt machen werde, und bereitet parallel eine Klage vor.

Fortsetzung folgt garantiert!

Da ich hier leider nicht alle Dateianhänge hochladen kann, siehe auch hier http://www.sorentoforum.net/index.php?...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. November 2013 um 11:04

Hallo,

ich fahre einen Sorento EX 2,5 CRDI mit Schaltgetriebe, Leder, NAVI-Festeinbau, Erstzulassung Dezember 2008, den ich selber als Neuwagen gekauft habe, top gepflegt, technisch und optisch 1a. Der Wagen wurde überall auch nach 4,5 Jahren immer für ein Neufahrzeug gehalten und war bzw. ist für mich mit dem Alter und der Laufleistung quasi neuwertig und gerade erst aus der Garantie. Am Sonntag den 07.07.2013 ist mein Sorento bei Kilometerstand 89787 km auf der Autobahn liegengeblieben. Plötzlich ging die Motorleistung weg, ich war mir nicht sicher, ob ich ein Geräusch aus dem Motorraum vernehme, bin vorsichtshalber vom Gas gegangen und habe die Kupplung getreten. Daraufhin ist der Motor mit einem ganz leichten Ruck ausgegangen. Auf dem Pannenstreifen stehend ließ sich der Motor bei Startversuchen nicht mehr starten, der Anlasser rückte zwar ein, wurde dabei knallheiß, drehte sich aber keinen Millimeter. Da ich mit dem KIA/Mitsubishi Vertragshändler hier in Aachen äußerst unzufrieden war (u.a. wiederholt den defekten Bremslichtschalter gegen ein bereits durch Rückrufaktion ausrangiertes Teil ausgetauscht, immer wieder Fehlerspeicher zurückgesetzt bzw. gelöscht inkl. Rahmendaten ohne Fehlerdiagnose, ...), habe ich den Wagen am Sonntag erst mal vom ADAC zu mir nach Hause schleppen lassen.

Erste Untersuchungen ergaben, dass der Motor total blockiert ist, die Kurbelwelle sich weder vor noch zurück drehen lässt, weder durch den Anlasser noch durch Schieben mit eingelegtem Gang noch mit Werkzeug direkt am Motor. Beim Auslesen des Fehlerspeichers war wie so oft in der Vergangenheit die Fehlermeldung P0234 "Turbolader/Kompressor – Ladedruck zu hoch" als anstehender Fehler hinterlegt. Da das Fahrzeug in diesem Zustand nicht mehr fahrbereit war, habe ich daraufhin mit unserem Zweitwagen, also ohne den Sorento, eine KIA-Vertragswerkstatt aufgesucht und den Fall geschildert. Aus dem Ärmel sagte man mir, dass die Reparatur 12000€ kosten würde. Als ich nachgefragt habe, was denn demnach defekt sei, erhielt ich abweisende Antworten bishin zu dem Satz: Wenn Sie so anfangen, gehen Sie lieber wo anders hin. Konkrete Fragen, wie:

Wie können wir weiter verfahren?

Wie sieht es in solchen Fällen mit Kulanz-Anträgen aus?

Gibt es ähnliche Symptome an anderen Fahrzeugen gleichen Typs bzw. gleichen Motors?

Gibt es bei diesem/n Fahrzeug/en bekannte Probleme oder Fehler, die plötzlich zum Blockieren der Kurbelwelle führen z.B. an Zweimassenschwungrad, Kupplung, Kurbelwellenlager, Pleuellager, Kolben, …

wurden alle verneint und wer nicht bereit war 12.000 € zu zahlen ohne zu wissen wofür, dem wurde auch nicht geholfen. Im Nachhinein sehr verdächtig!

Ich dachte mir, auf zu einer anderen KIA-Vertragswerkstatt hier in der Nähe: Reparatur kostet 12.000 €, .... Das gleiche Spiel wieder. Ein Dritter wiederum hatte vermeintlich keine Ahnung, was die Ursache sein könnte, hätte aber nach eigenen Angaben wegen Betriebsferien nicht in einem angemessenen Zeitraum reparieren können.

Da ich 12.000 € nicht mal eben so aus der Prortokasse nehmen konnte, selbige bezogen auf den Zeit- bzw. Wiederverkaufswert auch nicht unbedingt lohnenswert erschienen und ich von den KIA-Vertragswerkstätten mehr oder weniger abgewiesen wurde, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, die genaue Ursache für den Defekt erst mal selber zu ermitteln.

Da die Ursache von außen nicht erkennbar war, ich durch weitere Untersuchungen eine Blockierung von Getriebe/Kupplung her ausschließen konnte, habe ich eine Kollision von z.B. Kolben mit Ventilen durch eine gerissene Steuerkette vermutet. Nach der Demontage der Steuerkettenkästen und des Ventildeckels war aber keine Ursache erkennbar. Die Ölwanne ließ sich im eingebauten Zustand zwar abschrauben, aber auf Grund von Platzmangel nicht entfernen. Um also von unten auf den Kurbeltrieb schauen zu können, musste der Motor raus.

Daraufhin habe ich einen 2-Tonnen-Flaschenzug in meiner Garage installiert und den Motor ausgebaut. Nun offenbarte sich das gesamte Disaster:

Die Ölwanne gleicht einem Schrottplatz voller Metallteile (im zuvor abgelassenen Öl waren noch keine Späne erkennbar > Ölablassschraube sitzt nicht am tiefsten Punkt), Pleuellager vom 1. Zylinder blau angelaufen und auf der Kurbelwelle festgefressen, Pleuel am 1. Zylinder um 45° geknickt, Lager der Ausgleichswelle komplett zerstört, Ausgleichswelle und deren Lagersitz blau angelaufen, .... Zur Beweissicherung habe ich alle abgebauten Teile fein säuberlich in Tüten verpackt, sämtliche Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlwasser sauber abgefüllt und aufgehoben, auch die Späne und Metallteile der aufgelösten Lagerbüchsen und natürlich Fotos erstellt (s. angehängte Bilder).

Auch wenn ich einen derartigen Motorschaden bei dieser Laufleistung, gerade wegen der peinlichst genauen Wartung, ohne äußeren Einfluss (fehlendes Motoröl, Kühlwasser, Fehlbedienung, Überlastung, ...) nicht für normal halte, dachte ich zunächst, Pech gehabt, Garantie gerade abgelaufen, musst du selber zahlen. Wegen der anstehenden Instandsetzung des Motors kam beim ersten Kontakt mit einem renommierten Motoreninstandsetzer hier in Aachen heraus, dass er dieses Schadensbild genauestens kennt (zu diesem Zeitpunkt genauer als ich), da er nach eigenen Angaben über die gesamte Bauzeit des Sorente JC im Schnitt pro Tag mindestens 1 Sorento-Motor mit diesem Schadensbild als KIA-Garantie-Instandsetzer, beauftragt direkt von KIA, wieder aufgebaut hat. Also im Jahr mehrere Hundert Stück!!!.

Total irritiert, habe ich mich an einen weiteren renommierten Motoreninstandsetzer diesmal in Köln gewendet, der prompt zugab, genau wie der in Aachen, als KIA-Garantie-Instandsetzer tätig zu sein, sogar immer noch, und ebenfalls im Jahr mehrere Hundert KIA 2,5 CRDI Motoren überholt hat. Auch hier glänzte mein Ansprechpartner mit excellentem Wissen sowohl über Aufbau als auch Schadensbild am Sorento Motor.

Jetzt wurde ich langsam skeptisch. Bei einer erneuten Betrachtung meines geöffneten Motors und der abgebauten Teile erkannte ich das verstopfte Ölsieb, nachdem das Öl nun vollständig abgetropft war. Ich konnte mich erinnern, dass ich dieses Bild schon einmal gesehen hatte und glücklicherweise konnte ich mich auch erinnern wann und wo. Und zwar bei Recherchen rund um die Problematik mit dem Bremslichtschalter, von der wir ja dank unsere "fähigen" KIA/Mitsubischi-Vertragswerkstatt hier in Aachen mehrfach betroffen waren. Dabei habe ich ein Jahr zuvor, vermutlich aus dem sogenannten KIA Global Information System ( https://www.kiatechinfo.com ) ein original KIA Dokument gefunden „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte", welches sich auf mein Fahrzeug bezog allerdings mit dem Bremslichtschalter nichts zu tun hatte. Deswegen habe ich es, im Nachhinein betrachtet zum Glück gespeichert, denn KIA hat dieses Dokument wohl inzwischen aus dem Internet entfernt (s. Dateianhang "KTI 76-2009 Servicetipp Ersatz und Ausbau der Injektoren- Turboladerdefekte.pdf").

Dieses Dokument beschreibt ausführlich und für jedermann verständlich, in Text und Bild, wie es durch den sogenannten Blow-By-Effekt zu genau diesem unseren Motorschaden kommt. d.h. einer oder mehrere Injektoren werden zum Brennraum her undicht, Abgase entweichen in den Zylinderkopf, das Öl verklumpt auf Grund der eingeleiteten heißen Abgase und das Ölsieb setzt sich mit diesen Klumpen zu. Letztendlich ist der Motor ohne Öl gelaufen, obwohl in der Ölwanne 8,5l feinstes vollsynthetisches Öl vorhanden waren, aber durch das verstopfte Ölsieb keines mehr angesaugt werden konnte. Dadurch bekommt man den besten Motor kaputt, und zwar alles, was am Ölkreislauf hängt, also auch den Turbolader. Die Öldrucklampe hat bei mir nie gebrannt, da entweder wie in diesem Thread schon mal erwähnt der Öldruckschalter bei einem viel zu nierdrigen Druck schaltet oder aber, der Öldruckschalter durch den am Injektor entwichenen Kompressions- und Verbrennungsdruck betätigt wird.

KIA wusste die ganze Zeit von der Problematik, das original KIA-Dokument ist schließlich vom 11.02.2009 und erklärt nicht nur die Problematik bis hin zum endgültigen Schadensbild , sondern war für alle Vertragswerkstätten gedacht, dass sie darauf Acht geben sollen, spätestens bei Arbeiten an den Injektoren.

Da es in diesem Zusammenhang auch eine Rückrufaktion gegeben hat (siehe Dateianhang "Rückrufaktion Injektorbefestigung www.autobild.de.pdf"), habe ich mir am vergangenen Dienstag die Mühe gemacht und bin zu einem anderen KIA-Vertragshändler gefahren, dem ich noch halbwegs vertraue, um verschiedene Informationen wie z.B. das genaue Produktionsdatum meines Fahrzeugs, in Erfahrung zu bringen.

Das hat sich gelohnt, denn dort habe ich die bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug schriftlich bekommen. Es ist viel schlimmer als vermutet, denn es handelt sich bei meinem Fahrzeug definitiv um eines von der bereits erwähnten Rückrufaktion betroffenen. Aus den bei KIA im System hinterlegten Daten zu meinem Fahrzeug ergibt sich, das an meinem Fahrzeug bereits am 23.07.2008, also ca. 4,5 Monate bevor ich das Fahrzeug als Neufahrzeug gekauft habe, der Rückrufaktion mit der Nummer 080010 entsprechend, die Befestigungsschrauben der Injektorklammern ausgetauscht wurden. Das heißt, ich kann jetzt beweisen, dass an den Injektoren herumgeschraubt wurde, weil ja eben bei dieser Arbeit alle 4 Injektoren gelöst und mit neuen/anderen Schrauben wieder ordnungsgemäß befestigt oder sogar ausgebaut und wieder ordnungsgemäß eingebaut werden mussten. Nunmehr ist also mit absoluter Sicherheit davon auszugehen und aus meiner Sicht von immenser Bedeutung, dass genau wie in den bereits vorliegenden Unterlagen „Servicetipp : Ersatz und Ausbau der Injektoren / Turboladedefekte" hierbei der Grundstein für den späteren Motor-Totalschaden gelegt wurde. Die Unterlagen beschreiben ausführlich, dass genau durch diese Arbeiten im späteren Verlauf der vorliegende Motorschaden entstehen kann.

Tatsache ist auch, dass schon lange während der Garantie die gleichen Symptome und Fehlermeldungen aufgetreten sind, der Sache aber in der Werkstatt nie ordentlich nachgegangen wurde und Fehlermeldungen einfach ignoriert wurden, indem selbige lediglich zurückgesetzt bzw. samt der sog. Rahmendaten (gespeicherte Rahmenbedingungen um den Fehler zu analysieren) gelöscht wurden.

Trotz alle dem lässt KIA Deutschland mich ohne Begründung aber dafür mit viel Geschwafel abblitzen. Eine Kostenübernahme wird abgelehnt. Dabei bin ich felsenfest davon überzeugt, dass sowohl KIA Deutschland als auch die von mir besuchten KIA-Vertragswerkstätten von Anfang an genauestens Bescheid wussten (kostet 12.000 € aber man sagt nicht wofür) und ich gehe auch davon aus, dass die mich betreuende KIA/Mitsubishi-Vertragswerkstatt hier in Aachen vorsätzlich darauf spekuliert hat, das der "worst case" wahrscheinlich erst nach der Garantiezeit eintritt. Mein Fahrzeug war insgesamt bestimmt 20 mal in dieser Werkstatt. Der ganze Sachverhalt hat für mich auch nichts mehr mit Garantie oder Kulanz zu tun. Hier gibt es erstens noch die Produkthaftung, und zweitens hat KIA mich und wahrscheinlich auch viele andere Sorento-Fahrer mit besonderer Arglist ins Verderben laufen lassen.

Mein Rechtsanwalt hat mir geraten, jetzt nachdem KIA im Guten nicht wollte, mit dieser Angelegenheit in voller Bandbreite an die Öffentlichkeit zu gehen, was ich von nun an Schritt für Schritt machen werde, und bereitet parallel eine Klage vor.

Fortsetzung folgt garantiert!

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Häng ein Schild ins Heckfenster:

"Motor-Totalschaden bei 98.000 Km. Reparatur 12.000,- Euro"

Dann parkst du den Wagen direkt neben der Hofeinfahrt irgend eines KIA-Händlers. Nach ein paar Tagen kriegst du ein Anwaltsschreiben, das rechtlich wertlos und bestenfalls eine Drohgebärde ist. Dieses Schreiben ist die Verhandlungsbasis dafür , wer wieviel von den Kosten übernimmt. Audi nahm aufgrund dieser Vorgehensweise, nachdem meine Reklamationen nichts nützten und die Garantie längst abgelaufen war, bei Km-Stand 180.000 meine Gurke zurück.

Wenn man das liest, bekommt man ja regelrecht angst.

@Spargel1 das ist ja mal ein cooler Tipp. Und einen Versuch Wert.

Zitat:

@03.09.00 schrieb am 9. Juli 2019 um 07:23:08 Uhr:

Wenn man das liest, bekommt man ja regelrecht angst.

@Spargel1 das ist ja mal ein cooler Tipp. Und einen Versuch Wert.

Ja, aber warte mal ab, wie viele jetzt daherkommen und vor irgendwelchen rechtlichen Risiken warnen, die es nicht gibt. Kannst auch einen Anwalt fragen, aber auch der wird dir (wie mir seinerzeit) davon abraten, schließlich verdient er bei dieser Aktion nichts.

Bei den Anwälten erlebt man derzeit in jeder Richtung die absolute "Optimierung" auf Cash. Da werden, ohne dass es nachweisbar ist für den Klienten, 250 Euro/Stunde verlangt zzgl. Märchensteuer - also satte knapp 300 Euro.

Das System gerät kpl. aus den Fugen.

Wir haben übrigens noch beide Kia, den Sportage 2009 und Sorento 2010. Der Sportage mit bisher 213.000km, Motor, Getriebe, Hinterachse laufen wie am ersten Tag. Dito der Sorento mit 111.000km.

Nachdem wir, wie schon früher geschildert, in Kia-Werkstätten äußerst niedrig behandelt wurden, haben diese Autos nie mehr eine solche von Innen gesehen. Wartung und Reparaturen (Ölwechsel, Bremsenrepaturen etc.) konnten dank Fachwissen selbst erledigt werden.

Da ich mich nach Kauf von Kia-Autos für damals ca. 70.000 Euros nicht so dreckig behandeln lasse, bekam nach Überschreiten der 200.000km-Marke des Sportage Kia Deutschland ein Foto mit der Bemerkung: Es geht auch ohne Kia-Werkstätten. Die Antwort war natürlich erwartungsgemäß lapidar und nichtssagend.

Anfällig bei diesen Autos sind die Vorderachsen, besonders beim Sorento. Das sind damals noch (heute anders) Konstruktionen, die schon bei den früheren Ford nichts taugten. Beim Sorento kommen dazu zu mickrige Domlager und Traggelenke für das Fahrzeuggewicht. Kia und Hyundai erinnern mich in vielen Punkten an Fordfahrzeuge. Auch schon im ovalen Markenemblem.

Mit Schuld an den wackligen Vorderachsen sind natürlich auch die verrotteten Straßen in Deutschland.

Die Autos werden gefahren, bis sie die Beine endgültig strecken. Teile kaufen wir in der Bucht und bei Daparto. Ich wüsste nicht, was wir derzeit an Fahrzeugen kaufen sollten. Der ganze Irrsinn mit Elektro, Antidiesel und jeden Tag was Neues, insgesamt aber alles nur noch schlecht zeigt Wirkung - ein Hoch auf die Deutsche Umwelthilfe, die autofahrenden und flugreisenden Grünen und Friday for Future.

Wie oben schon geschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit gross dass kein Motorschaden vorliegt.

am 9. Juli 2019 um 17:28

Hast Du vielleicht eine Idee, wo wir anfangen können zu suchen?

Ich denke, ich eröffne mal ein neues Thema und schreibe den genauen Verlauf rein. Vielleicht schaust Du rein, bin über jede Idee, wo wir zuerst nach Fehler suchen können dankbar.

Wo würde ich wohl anfangen, wenn der Motor blockiert ist?

Zuerst mal die Ölwanne abschrauben.

Beim Aufbocken gleich versuchen, ob sich die Räder von Hand drehen lassen (im 5. Gang und im Leerlaufposition) - falls nein, am Getriebe suchen.

Zeigt sich bei demontierter Ölwanne kein Schaden, würde ich den Kopf abnehmen.

@hadela: Rechtsanwälte und Steuerberater sind an die Gebührenordnung gebunden, die sich nach dem Wert richtet. Etwas Spielraum haben sie natürlich.

Hallo zusammen:

Die Anwälte sind zwar an Gebührenordnung gebunden, können aber im Zivilrecht mit den Mandanten durchaus Verträge schließen. Habe das vielfach Live erlebt. Die Regel sind heute 250 Euro/h zzgl. Mwst. Und man kann die Stunden nicht prüfen. Habe das mehrfach im Umland Lahr und Mannheim erlebt.

Das systematische Vorgehen ist gut geschildert, die Hinterachse könnte es auch noch sein, da bewegt sich dann aber auch die Kardanwelle nicht mehr. Motor nicht defekt, müsste er sich drehen bei gedrückter Kupplung.

Doppelmassenkupplung auseinander geflogen könnte auch blockieren, merkt man aber beim Kuppeln. Vermute aber, es ist der Motor. Und das, wo doch Diesel so stabil sind (sein müssen wegen der Drücke). Wenn er natürlich gefressen hat wegen Ölmangel oder Pleuel abgerissen ist (bei Diesel eher weniger), muss ein Motoreninstandsetzer die Rentabilität einer Reparatur prüfen, abgerissene Pleuel kommen ganz gerne mal seitlich zum Motor heraus, das war‘s dann.

Am besten einen Bekannten mit etwas Fachwissen anschauen lassen.

Mahlzeit zusammen,

mit erschrecken musste ich diese Geschichte hier verfolgen da auch bei mir die Abgase aus dem öldeckel und Schlauch von der KGE kommt.

Das mit den kupferringen am injektor macht alles Sinn nur frag ich mich wo gehen die Abgase denn dann in Motor? Durch die ventildeckeldichtung? Müsste dann nicht durch die heißen Abgase der Deckel und Dichtung verschmort sein?

Oberhalb der injektoren sieht man nix und er läuft sehr gut..

Ein Hallo an den Themenstarter. Ich weiß, dass es schon sehr lange her ist, aber mich würde interessieren, ob man feststellen kann, ob sich dieses Problem anbahnt? Habe einen Austauschmotor, Komplettmotor gekauft für meinen Sorento. Der Motor hat erst 39000km gelaufen, aus einem Feuerwehr Einsatzfahrzeug... mittlerweile 42000km. Da keine Injektoren verbaut waren, habe ich die aus dem Alten umgebaut. Könnte mich das Desaster jetzt auch treffen?

Kann man das prüfen, ob sich die Kanäle zusetzen?

hallo.

 

auch bei meinem ceed 1.6 CRDi (165.000km) kommt mir der druck im kurbelgehäuse sehr hoch vor. beim abnehmen vom schlauch der kurbelwellengehäuseentlüftung auch bei mir geruch nach abgase und es bläst hier ordentlich raus.

allerdings kann ich nicht sagen, wie viel normal ist.

 

hat von euch auch jemand so ein ruckeln im unteren drehzahlbereich bei unter 1500u/min?

 

danke.

 

 

@derfonz68 treffen kann es jeden...prüfe halt ob zu viel Blow-By gase aus der Entlüftung kommen. Beschriebe in der KTI in ersten Beitrag!

@DMCB4 beim 1,6 CRDI ist es bauartbedingt nicht möglich das bei defekten Dichtringen an den Injektoren die Gase ins Öl gehen...die entweiche nach aussen!

@TMD007 danke für die schnelle antwort.

 

was könnte sonnst bei dem motor noch für die relativ hohe menge an gasen verantwortlich sein?

mir kommts halt viel vor, es drückt schon ordentlich raus. vor allem beim kaltstart.

 

2.)

kannst du mir sagen, was sonnst noch für mein ruckeln unter 1500u/min verantwortlich sein könnte? bei 1300u/min ist es vor allem im 3. gang sehr extrem. beim beschleunigen und wenn man vom gas geht nichts. beim leichten treten (dahingleiten) beginnt das fahrzeug allerdings extrem zum ruckeln. ab 1500u/min dann ruhe und nur mehr leicht wahrzunehmen.

 

steuerkette?

 

oder kann sowas noch andere ursachen haben.

 

 

danke.

Das nach Kaltstart mehr Blow-By gase entsahne ist normal.

Das Ruckeln kann viele Ursache haben defekter LMM, Defektes AGR, Defekte Injektoren, Steuerzeiten etc.

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