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Motor laufen lassen oder abstellen?

Hallo Leute,

ist es besser einen Motor für einige Minuten laufen zu lassen oder den Motor für die kurze Zeit abzustellen?
Und gibt es denn einen Unterschied, wenn der Motor schon warm ist oder noch kalt ist?
Ich habe einiges dazu gefunden, jedoch noch nichts spezifisches zu einem noch kalten Motor.

LG und schon einmal Dankeschön

89 Antworten

Zumindest meiner nutzt in der Warmlaufphase einen extrem späten Zündzeitpunkt, was viel Wärme aber wenig Leistung erzeugt. Dadurch ist der Wirkungsgrad am Anfang niedrig, die Aufwaärmzeit jedoch sehr kurz und die Abgase schnell sauber. Ob andere das auch so machen, weiß ich nicht, aber generell sind die Widerstände bei einem kalten Motor auch höher.

Zitat:

@Holly1973 schrieb am 5. März 2021 um 14:03:08 Uhr:


und warum braucht dann eigentlich der Motor während der ersten paar Kilometer so immens viel mehr
Kraftstoff? Zur Schmierung? Zur Kühlung kanns ja am Anfang nicht sein....

Am Anfang wegen der Abgaswerte(da reden wir von 1min oder so), danach eigentlich nur, weil ab Start das Fahrprofil so schlecht ist. Je, länger die Strecke, desto mehr Anteil konstanter Strecke/ausrollen lassen.
Leider wird das oft vernachlässigt, und gemeint, es liegt am kalten Motor.
Idealerweise ist der Motor am sparsamsten, je kälter er am Ziel ist. Weil man so so wenig wie möglich Abwärme hatte.

Bei mir, am kalten Motor Leerdrehzahlen gehen bis zu 1.200rpm hoch, in Vergleich zu 750rpm bei warmer Motor.
Es wird mehr Benzin eingespritzt für schnellere Motor und Abgassystem erwärmer.
Dadurch gibst Mehrverbrauch.
So bald Motor warm ist Leerdrehzahlen gehen runter - Verbrauch sinkt.

Fahre immer los, mache Motor warm unter nicht zu viel Last.

Gruß. I.

Naja, die innere Reibung spielt schon eine Rolle. Alle Toleranzen von Lagern, Kolben/Kolbenringen, überhaupt aller beweglichen Teile, inklusive der angebauten Aggregate, sind ja ausgelegt auf die Betriebstemperatur.

Wer das nicht glaubt, darf mal bei mir vorbeikommen und mein Dieselroß ankurbeln, einmal im kalten Zustand, einmal im warmen Zustand.

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Und da spielt es auch eine Rolle, welche Auslegung da ist und welche Relevanz es hat.
Wir reden ja nicht von einer DB VT 11.5oder V200 Lok von vor vielen Jahrzehnen, sondern für PKW ausgelegte Motoren mit aktuellem Wissens und Fertigungsstand.

Moin

MSI-87

Wir brauchen halt keine Alarmstarts, daher kenne ich nur sein Gebahren bei einem absoluten Kaltstart. (Nach Motorwartung im Winter mit Ölwechsel, da war alles auf um null Grad) Und das unterscheidet sich halt kaum von einem Warmstart. Daher volle Bestätigung für deinen Text, auf dem Krieger damals waren Alarmstarts mit kalter Maschine ungerne gesehen, aber wir haben sie auch gemacht (müßen)

Holly

Zitat:

und warum braucht dann eigentlich der Motor während der ersten paar Kilometer so immens viel mehr

Kraftstoff? Zur Schmierung? Zur Kühlung kanns ja am Anfang nicht sein....

Benzin schmiert nicht. Das ist genau das Problem wenn ein Choke gezogen wurde und der Kraftstoff nicht verrbrannt wird. Ölverdünnung ist da ein Stichwort.

Das Stichwort ist Wärme. Zündung auf Spät, also schlechter Wirkungsgrad, dann beschleunigt man meistens in diesem Zustand mit einem schlechten Wirkungsgrad. Der schlechte Wirkungsgrad wird aufrecht gehalten um Kat, Teile des Auspuffs, Kühlwasser hier vor allem auch wegen der gewünschten Heizung, und so weiter warm zu bekommen und auch warm zu halten.

Der Motor könnte nach wenigen Minuten normal laufen, die Abgasnormen aber verlangen das die auch sauber geschieht, dafür müßen verschiedene Komponenten warm gehalten werden, und das auch unter Wärmeentzug durch die Heizung.

Darum ja zum Teil auch der AUfwand mit der Wärmerückgewinnung hinter den Kats bei z.B. dem Prius.

Moin
Björn

Zitat:

Aus demselben Grund soll man auch in den ersten Kilometern eher mit erhöhter Drehzahl fahren (damit ist nicht starkes Hochdrehen gemeint), damit sich der Motor schneller erwärmt.

Das ist nicht nötig!

Im Leerlauf macht das die Elektronik eh schon von alleine (früher gab es den Choke!), während der Fahrt kannst du normal fahren.
Da im dritten statt normal im fünften Gang zu fahren macht keinen Sinn. Der Motor wird auch so warm. Und auch das regelt die Elektronik automatisch, denn der Kat soll ja möglichst schnell seine Betriebstemperatur erreichen. Und das tut er innerhalb von 3-5 Minuten.

Nach deiner Methode würdest du mehr verbrauchen, als wenn du normal fahren würdest. In beiden Fällen wird der Motor warm.
Eine noch schlechtere Schlussfolgerung wäre, wenn man nur Kurzstrecken fährt, nur hochtourig zu fahren, damit der Motor schneller warm wird oder warm bleibt. Das ist natürlich Unsinn.

Zitat:

@augenauf schrieb am 6. März 2021 um 11:06:11 Uhr:



Zitat:

Aus demselben Grund soll man auch in den ersten Kilometern eher mit erhöhter Drehzahl fahren (damit ist nicht starkes Hochdrehen gemeint), damit sich der Motor schneller erwärmt.

Das ist nicht nötig!

Im Leerlauf macht das die Elektronik eh schon von alleine (früher gab es den Choke!)

Der Choke hat damit quasi nichts zu tun. Das ist eine reine Gemischanfettung, damit der Motor überhaupt startet. In manchen Fällen wird beim Choke auch automatisch die Drosselklappe weiter geöffnet und damit entsprechend auch die Leerlaufdrehzahl erhöht nur bedingt das eine nicht zwingend das andere.
Mit dem direkten Fahrbetrieb hat beides ziemlich wenig zun tun, weil es Starthilfen sind. Mitunter gibt es zwar auch Warmlauffunktionen (sowas habe ich z.B. an einem Motorrad), nur wird dabei der Choke dann wieder reduziert, die erhöhte Drehzahl jedoch trotzdem beibehalten, womit man wieder bei erhöhter Drehzahl und wenig Last landet.

Das Fahren mit erhöhter Drehzahl hat den Hintergrund, dass der Motor weniger stark belastet wird, was während der Kaltlaufphase durchaus sinnvoll ist. Zudem finden mehr Zündvorgänge im gleichen Zeitintervall statt, welche durch die Zündverstellung für eine schnellere Aufheizung des Antriebs und der Abgasreinigung sorgen. Die Elektronik regelt das dann übrigens dergestalt, dass z.B. eine Automatik deshalb später hochschaltet. Demnach gehe ich davon aus, dass es im Sinne der Hersteller und der Abgasnorm durchaus "nötig" ist, es zerstört einem halt nur nicht direkt den Motor, wenn man es nicht macht.

Als Faustformel für einen Handschalter kann man sich das so merken, dass man einen Gang niedriger fährt, bis das Kühlmittel die ~40° C erreicht hat. Das entspricht dann auch i.d.R. mehr oder weniger dem Schaltverhalten des NEFZ.

Deshalb schaltet meine R Tronic auch im ersten Gang beim kalten losfahren im A Modus auch relativ spät in 2 Gang....ich denke jedesmal, also für mein empfinden bei kaltem Motor, würde ich jetzt schon in 2 Gang hoch schalten....bei meinen örtlichen Begebenheiten fällt das so speziell auf, weil ich ein paar 100 m durch eine 30 kmh Zone fahren muss, bis ich die die Hauptraße erreiche! Ich hab dann immer manuell den 2 Gang rein geklopft, weil ich dachte für den 1 Gang ists mir fast bisschen zu viel Drehzahl bis er schält....auch wegen Lautstärke usw. ....langsam lichtet sich der Nebel ! Danke für die vielen Antworten und sportliche Grüße!

Ähmm.... es geht einzig und darum, dass alle Abgasnachbehandlungen so schnell wie möglich arbeiten. Nur darum. Es geht nicht darum, dass die Motoren geschont werden. Das spielt doch überhaupt keine Rolle, ob die Automatik bei 1500 oder erst 2500 hoch schaltet. Für die Haltbarkeit eines Motors ist das völlig egal. Oder denkt hier jemand wirklich, dass das Schalten bei 1500 oder 2500 der Motor weniger lang halten wird? Oder das Fahren in den ersten Minuten bei 1500 oder 2500?

Zitat:

@FWebe schrieb am 06. März 2021 um 11:35:43 Uhr:


In manchen Fällen wird beim Choke auch automatisch die Drosselklappe weiter geöffnet und damit entsprechend auch die Leerlaufdrehzahl erhöht nur bedingt das eine nicht zwingend das andere.

Doch. Bin alten Vergasermotoren hatte man das Problem, dass der erzeugte Spritnebel im Ansaugbereich kondensiert. Deswegen musste durch den Choke angefettet werden, damit der Motor überhaupt lief. Der Choke ist eine Klappe oben im Vergaser und wenn die geschlossen wird, erzeugt man im darunter liegenden Venturirohr einen höheren Unterdruck, sodass in dem darin Röhrchen mehr Sprit mitgenommen wird. Jetzt sitzt unten aber die Drosselklappe und wenn man die nicht gleichzeitig etwas öffnet, kriegt der Motor überhaupt keine Luft mehr. Durch die geöffnete Drosselklappe steigt natürlich auch der Leerlauf an.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 6. März 2021 um 14:16:49 Uhr:



Zitat:

@FWebe schrieb am 06. März 2021 um 11:35:43 Uhr:


In manchen Fällen wird beim Choke auch automatisch die Drosselklappe weiter geöffnet und damit entsprechend auch die Leerlaufdrehzahl erhöht nur bedingt das eine nicht zwingend das andere.

Doch.

Ich habe beide Varianten zu Hause, weshalb ich mal einfach frech "nein" sage.
Natürlich ist das Startverhalten ohne die Anpassung der Drosselklappenstellung schlechter, es ist aber kein muss. Wie gesagt, bei dem Fahrzeug, wo der Anschlag entsprechend verstellt wird, gibt es auch eine Startstellung, wo der Choke geschlossen ist und der Drosselklappenanschlag trotzdem verkürzt bleibt. Es gibt entsprechend 3 Varianten:
Choke + Drosselklappe für den Kaltstart
Drosselklappe für den Kaltlauf
Normaleinstellung für den Fahrbetrieb.

Auch bei modernen Fahrzeugen gibt es vergleichbare mehrstufige Kaltlaufprogramme, nur ist das halt nicht mehr so simpel wie mit einem Choke. Grundsätzlich wird auch dort aber zwischen Starten, Aufheizen und Betrieb unterschieden.

Zitat:

@nogel schrieb am 4. März 2021 um 19:21:22 Uhr:


Aus demselben Grund soll man auch in den ersten Kilometern eher mit erhöhter Drehzahl fahren (damit ist nicht starkes Hochdrehen gemeint), damit sich der Motor schneller erwärmt.

Hallo,

nein, keine erhöhte Drehzahl! Bei kaltem Motor viel Gas geben aber auch früh schalten. Einen Motor, dessen Motoröl noch unter 50 °C ist, dreht man nicht über 2000 Upm. Das tut man einfach nicht! Gerade bei den neuen hochgezüchteten, turboaufgeladenen Minimotoren, die 100 PS aus einem Liter Hubraum holen, ist das schädlich.

Grüße,

diezge

Zitat:

@TB. schrieb am 4. März 2021 um 12:36:56 Uhr:


Also ich mache das immer so, nach dem Start des Motors lasse ich das Auto c.a. 1-3 Minuten im Stand laufen, nicht um das Öl aufzuwärmen, sondern damit sich das Öl im Motor verteilt.

Hallo,

das Öl verteilt sich innerhalb weniger Sekunden im ganzen Motor. Nämlich dann, wenn die Öldruckleuchte ausgeht, ist das Öl auch an der entferntesten Stelle im Motor angekommen.

Grüße,

diezge

Die Automatik ist so programmiert, dass sie bei kaltem Motor eher spät schaltet. Daher beschleunige ich mit ganz leichtem Gasfuß bis zum Schaltpunkt bei rund 2000 Upm und vermeide dadurch eine, im kalten Zustand schädliche, hohe Motorlast (d. h. ich gebe max. viertel Gas).

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