Mit 71 einen Neustart wagen?
Ich war in jungen Jahren nur Motorradfahrer (ohne Autoführerschein), nach ca 14 Jahren war meine Motorradfahrerkarriere aus familiären Gründen beendet. Ich machte Führerschein fürs Auto war nur noch Motorrad-und Fahrradfahrer.
Jetzt mit 71 (bin körperlich noch fit), trage ich mich mit dem Gedanken mir ein kleineres Motorrad zuzulegen.
Meine Frage an die Community: Ist die Erfüllung dieses Wunsches noch sinnvoll?
Wer diesen Neustart für sinnvoll hält, bitte ein paar praktikable Tips
Fahrschule aufsuchen? Wiedereinsteigerkurs? Was für ein Motorrad empfehlt ihr einem "alten Knacker"?
Ich freue mich auf jede Antwort
Beste Antwort im Thema
Auf der einen Seite wird der Schrei in der Gesellschaft immer lauter, für betagtere Autofahrer einen regelmäßigen Tauglichkeitscheck einzuführen, da Reaktions- und Sehfähigkeit deutlich nachlassen.... Und hier wird jemand pauschal ermutigt aufs Motorrad zu steigen. Interessant.
Bzgl. "wenn er sich fit fühlt".... Äh. Frag mal einen Alkoholiker, ob er sich nach vier Bier noch fit fühlt, sich hinters Steuer zu setzen. Ein Alkoholiker wird die vier Bier nicht merken. Die Blutwerte belegen aber das Gegenteil. Eindrücke sind subjektiv.
Ich will hier niemand seinen Spaß verderben. Aber bevor ich mich mit 71 und nach all den Jahren mit null Fahrpraxis auf ein Motorrad setze, würde ich mir von professioneller Seite (Ärzten und Fahrlehrer) meine Tauglichkeit bestätigen lassen.
136 Antworten
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 11. November 2018 um 18:51:42 Uhr:
Du schmeißt alles durcheinander.
Zwischen diesen Zeitpunkten liegen 4 große und unzählige kleine Gesetzesänderungen.
Den Nachkriegs-Vierer habe ich als Scherz genannt. 😉 Von diesen FS-Besitzern dürften nicht mehr so viele unter uns sein, geschweige denn, sich noch im Straßenverkehr bewegen.
So selten sind die gar nicht, denn etwas über 80 werden heute viele Menschen. Mein Vater hatte die Klasse 4, die er vor 1954 erwarb. Da er damit Motorräder und Autos mit bis zu 250 ccm fahren durfte, konnte er auf seinem eigenen (!) Motorrad dann auch die Klasse 1 machen. Die Klasse 3 aber nicht - er hatte noch keinen eigenen Wagen.
Ich würde es deshalb so formulieren: Die bis Ende 1954 erworbene Klasse 4 haben sicher noch viele alten Leute, aber er hat nur selten Bedeutung, da sie sicher fast alle später zumindest die Klasse 3 und zum Teil auch die Klasse 1 gemacht haben dürften.
Ich habe mal einen XV 250 Virago Fahrer kennengelernt, der diese mit der alten Klasse 4 fuhr, da er keine Klasse 1 besaß.
Gruß Michael
Mit 71 würde ich das leben in Spanien etc genießen, aber mich nicht der gefahr im strassenverkehr aussetzen durch eigene oder fremde fehler gesundheitlichen schaden zu nehmen. Viele werden nichtmal so alt, da muss man keine Bewerbung fürs frühzeitige ableben abgeben.
Ähnliche Themen
@incal
Laß dir hier nichts vormachen. Schwimmen, Auto und Motorrad fahren sowie Fliegen haben eins mit Fahrrad fahren gemeinsam: Man verlernt es nicht, man kommt höchstens aus der Übung und kann sich die verborgenen Fähigkeiten durch wohl dosierte Übungen wieder antrainieren. Eine Auffrischung unter Anleitung eines Fahrlehrers ist ratsam. In diesem Forum kannst du sicher gute Empfehlungen und Ratschläge für die Wahl eines Zweirades erhalten, aber nicht bezüglich deiner Entscheidung.
"Körperlich fit" kann alles Mögliche bedeuten. Die grundsätzlichen Fragen sind: Hast du irgendwelche chronischen Grunderkrankungen oder Rest-Einschränkungen nach früheren schweren Erkrankungen, Kreislauf- oder Gleichgewichtsstörungen, ausgeprägte Seh- oder Hörstörungen? Nimmst du regelmäßig Medikamente, wenn ja wogegen oder wofür? Das solltest du ggf. mit einem zuverlässigen Arzt besprechen. Auf jeden Fall ist eine Vorsorge-Untersuchung, "Check up", sehr zu empfehlen.
Als ehemaliger Leiter einer Fliegerärztlichen Untersuchungsstelle habe ich langjährige Erfahrung mit Tauglichkeitsuntersuchungen von Piloten/-innen und sonstigen in der Fliegerei tätigen Personen. Das Alter ist dabei kein harter Parameter, sondern der individuelle körperliche und geistige Gesamtzustand. Leichte Defizite können durch Erfahrung kompensiert werden. Wichtig ist auch die Einstellung zur Risikobereitschaft.
Zur Saisoneröffnung im Frühjahr verunglücken häufiger Männer mit PS-starken Maschinen, die trotz mangelnder Übung gleich zu viel Gas geben und dann in einer Kurve ohne Fremdeinwirkung an einem Baum enden, weil sie die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt haben.
Dein Begehren ist ja ein eher kleines leichtes Motorrad (oder Roller?) um die 125 Kubik, so dass die Masse bei angepasster Geschwindigkeit nicht so leicht außer Kontrolle geraten dürfte. Neue Herausforderungen tragen auch zur Verbesserung der Hirnfunktionen bei und halten den Kopf jünger.
Inzwischen gibt es hier merkwürdige Kommentare, wie z.B.
Zitat:
"Ein Motorrad ist allein schon Aufgrund der auftretenden Kräfte (Beschleunigung, Bremsen, Motorrad in Schräglage bringen) schwieriger zu fahren als ein Auto, bei dem man lediglich am Lenker drehen muss.
Dazu kommt, daß es für einen Ungeübten sehr wohl eine Herausforderung sein kann, die nötige Schräglage der aktuellen Geschwindigkeit (bzw. umgekehrt) anzupassen (sprich: Linie fahren) um gekonnt um eine Kurve zu kommen."
Wenn jemand glaubt, es sei zum Fahren eines Autos ausreichend, lediglich am Lenker zu drehen, dann sollte er seinen Führerschein angeben.
Die Schräglage ergibt sich nach Gefühl und aus der Geschwindigkeit. Man muss ja nicht unbedingt versuchen, bei einer Kurvendurchfahrt mit dem Innenknie den Boden zu berühren. Das ist eine Frage der Risikobereitschaft und persönlichen Einstellung.
Der Kommentar: "Ich seh das oft genug, wenn andere Motorradfahrer vor mir fahren. Kennt man nach 2 Sekunden, ob ein Routinier auf der Karre sitzt oder ein Newbie der die Hosen voll hat" ist inhaltlich ohne Belang.
Die Antwort,
Zitat:
Mit 71 würde ich das leben in Spanien etc genießen, aber mich nicht der gefahr im strassenverkehr aussetzen durch eigene oder fremde fehler gesundheitlichen schaden zu nehmen. Viele werden nichtmal so alt, da muss man keine Bewerbung fürs frühzeitige ableben abgeben.
ist eine sehr persönliche Meinung, die nicht allgemein gültig ist. Man sollte nicht versuchen, seine persönliche Einstellung auf andere zu übertragen. Das wäre eher überheblich.
Es gibt als weitere Option für Senioren auch freiwillige Fahrtauglichkeitsprüfungen beim TÜV. Allerdings würde ich persönlich mich eher an eine Fahrschule wenden. Im Vorfeld sind das Leihen eines gleichartigen Motorrades/ Rollers und Fahrübungen auf abgesperrten Geländen sicher eine gute Entscheidungshilfe.
PS Ein schlechter Begleiter wäre aber Angst, nicht zu verwechseln mit gesundem Respekt vor der Fahrphysik. Solltest du aber häufiger Angst haben, weil was passieren könnte, würde des zu Verkrampfungen führen und auch zu Panikreaktionen. Dann solltest du es besser vergessen.
Ebenso eine persönliche Einschätzung, dass man durch Erfahrung einen Ausgleich erwirken kann. Ein 70 jähriger wird niemals das Niveau eines 30jahrigen unter gleichen Voraussetzung erreichen. Bei den "e-games" (pc oder konsolenspiele) sind 25 jährige schon zu langsam. Und trotz aller Weisheit wissen wir alle, dass man niemals alle Gefahren ausschließen können. Körperlich wird der älteren auch schwer an deutlich jüngere kommen.
Kraft und Koordination nimmt nunmal im alter ab...
Mit dem Hintergrund der fliegerei sollte daher doch klar sein, dass im kampfjet kein Senior sitzt! Eine solche einsicht sollte man erst recht in dem alter haben.
Zitat:
@1a_Rollerdoc schrieb am 12. November 2018 um 15:21:13 Uhr:
@incalDein Begehren ist ja ein eher kleines leichtes Motorrad (oder Roller?) um die 125 Kubik, so dass die Masse bei angepasster Geschwindigkeit nicht so leicht außer Kontrolle geraten dürfte. Neue Herausforderungen tragen auch zur Verbesserung der Hirnfunktionen bei und halten den Kopf jünger.
Angesichts der Tatsache, dass er vor ein paar Tagen eine NC 750 S gekauft hat, erscheint mir die Vermutung, er wolle etwas kleines leichtes etwas überholt... 😉
Zitat:
@Papstpower schrieb am 12. November 2018 um 15:30:11 Uhr:
Ebenso eine persönliche Einschätzung, dass man durch Erfahrung einen Ausgleich erwirken kann. Ein 70 jähriger wird niemals das Niveau eines 30jahrigen unter gleichen Voraussetzung erreichen. Bei den "e-games" (pc oder konsolenspiele) sind 25 jährige schon zu langsam. Und trotz aller Weisheit wissen wir alle, dass man niemals alle Gefahren ausschließen können. Körperlich wird der älteren auch schwer an deutlich jüngere kommen.
Kraft und Koordination nimmt nunmal im alter ab...Mit dem Hintergrund der fliegerei sollte daher doch klar sein, dass im kampfjet kein Senior sitzt! Eine solche einsicht sollte man erst recht in dem alter haben.
Okay, ich antworte direkt genau ein mal und habe keine Lust auf einen sinnfreien Schlagabtausch mit endloser Verlängerung. Vorab eine Frage:
"Wie viele Menschen hast du in deinem Leben körperlich, neurologisch und psychometrisch untersucht und beurteilt? Und wenn ja, auf welcher Grundlage und mit welchen regelmäßigen Weiterbildungen mit fundiertem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch?"
Natürlich ist meine Einschätzung persönlich, aber auf fundierter sachverständiger Grundlage. So mancher 70-jährige hat im Laufe seines Lebens Fähigkeiten entwickelt, die einem 25-jährigen völlig fremd sind. Es besonnene und risikobereite junge Piloten, aber es gibt kaum risikobereite alte Piloten. Die risikobereiten haben meist ihre Lizenz verloren oder sich sonstwie aus ihren Aktivitäten verabschiedet.
Es gibt eben unterschiedliche Niveaus, die für die Fahrtüchtigkeit geeignet sind. Gleiche Voraussetzungen sind nur einäugig betrachtet erforderlich. Wer redet von einem Senior im Kampfjet? Das ist eine maßlose Verzerrung. Es gibt andere Flugzeugarten, mit denen so geflogen wird, dass die Kaffeebecher nicht vom Sitztablett rutschen oder das Essen nicht aus dem Gesicht fällt.
Wenn man schneller als mit Richtgeschwindigkeit fahren möchte, braucht man schließlich auch keine Rennfahrer-Lizenz. Eben sowenig muss ein Zweirad-Fahrer ein Kraftprotz sein oder ein Game-Boy-Freak.
Du hast sicher viel mehr Fachwissen als ich, wenn es um Fragen der Technik von Motorrädern, Rollern und Autos geht, aber in der Beurteilung der Fahrtüchtigkeit bist
du ein unbedarfter Laie. Die Wünsche und Meinungen von anderen Personen besserwisserisch bis arrogant in Frage zu stellen, sollte nicht deine Sache sein.
Auf weiteres gutes Nebeneinander!
"Mit 71 einen Neustart wagen?" Absolut. Was hat man zu verlieren?
Moppedfahren ist besser als fliegen. Und viel billiger....
Kenne auch ein paar ULM-Piloten über 70, das sind nicht die Schlechtesten.
Manche sind gar extrem wagemutig. + 25 Knoten Seitenwind (verboten) + VFR in Wolken fliegen (verboten),
das wäre mir zu hart. Manchen der alten Semester nicht.
Zitat:
@hoinzi schrieb am 12. November 2018 um 16:11:41 Uhr:
Angesichts der Tatsache, dass er vor ein paar Tagen eine NC 750 S gekauft hat, erscheint mir die Vermutung, er wolle etwas kleines leichtes etwas überholt... 😉
Hi Hoinzi,
danke für die Info. Naja, wenn ein Thread inzwischen 7 Seiten und fast hundert Antworten hat, können solche Infos schon mal durch die Maschen rutschen, weil man nicht ständig zurück blättert.
Ich hatte nur noch in Erinnerung, eher klein, evtl. größer oder auch überhaupt nicht. Wenn sich der TE nun bereits eine größere Maschine gekauft hat, so halte ich meine sonstigen Aussagen trotzdem aufrecht.
Er wird hoffentlich nicht doch noch zum Kampfjet-Piloten mutieren. 😁
Zitat:
@1a_Rollerdoc schrieb am 12. November 2018 um 16:53:44 Uhr:
@hoinzi
Zitat:
@1a_Rollerdoc schrieb am 12. November 2018 um 16:53:44 Uhr:
Zitat:
@hoinzi schrieb am 12. November 2018 um 16:11:41 Uhr:
Angesichts der Tatsache, dass er vor ein paar Tagen eine NC 750 S gekauft hat, erscheint mir die Vermutung, er wolle etwas kleines leichtes etwas überholt... 😉Hi Hoinzi,
danke für die Info. Naja, wenn ein Thread inzwischen 7 Seiten und fast hundert Antworten hat, können solche Infos schon mal durch die Maschen rutschen, weil man nicht ständig zurück blättert.
Ich hatte nur noch in Erinnerung, eher klein, evtl. größer oder auch überhaupt nicht. Wenn sich der TE nun bereits eine größere Maschine gekauft hat, so halte ich meine sonstigen Aussagen trotzdem aufrecht.
Er wird hoffentlich nicht doch noch zum Kampfjet-Piloten mutieren. 😁
Wieso, die NC 750 S ist doch was kleines leichtes vernüftiges. Und wenn mit DCT, dann fährt die sich wie ein Roller. 😉😁
Tante Edit, die hat sogar ein Helmfach!
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 12. November 2018 um 16:48:03 Uhr:
Moppedfahren ist besser als fliegen. Und viel billiger....Kenne auch ein paar ULM-Piloten über 70, das sind nicht die Schlechtesten.
Manche sind gar extrem wagemutig. + 25 Knoten Seitenwind (verboten) + VFR in Wolken fliegen (verboten),
Meinst du, die fliegen Delta Mike? Naja, hoffen wir mal, dass sie wenigstens CVFR und nicht über bewohntem Gebiet fliegen. 😉
Vielleicht halten die auch schon Ausschau nach einem Fensterplatz im Himmel. 😁
Zitat:
Moppedfahren ist besser als fliegen. Und viel billiger....
Nicht immer, ich kenne auch Moppedfahrer, die sich von den Kosten für ihr Hobby locker einen Flieger der Echo-Klasse leisten könnten.
@MiFiA4
Puh, jetzt bin ich wieder beruhigt. Danke für die Entlastung. 😁
Zitat:
@1a_Rollerdoc schrieb am 12. November 2018 um 17:16:46 Uhr:
@MiFiA4
Puh, jetzt bin ich wieder beruhigt. Danke für die Entlastung. 😁
Übrigens Wolfgang, der Integra ist die Rollerversion der NC. Nur leider hat der kein grosses Staufach. Da muß man dann ein Topcase draufbasteln. Und ausserdem ist das Ding auch noch wesendlich Teurer.
Zitat:
@MiFiA4 schrieb am 12. November 2018 um 16:58:14 Uhr:
Wieso, die NC 750 S ist doch was kleines leichtes vernüftiges. Und wenn mit DCT, dann fährt die sich wie ein Roller. 😉😁
Ist eine Maschine ohne DCT (wir erinnern uns - Fahrschulmopped). Verglichen mit einer K1600GT sicher klein und leicht, mit einer 125er nun eher nicht.
Aber sicher eine grundsätzlich vernünftige Entscheidung, mit der man nichts falsch macht und für einen Wiedereinsteiger eine gute Wahl.