Mit 71 einen Neustart wagen?

Ich war in jungen Jahren nur Motorradfahrer (ohne Autoführerschein), nach ca 14 Jahren war meine Motorradfahrerkarriere aus familiären Gründen beendet. Ich machte Führerschein fürs Auto war nur noch Motorrad-und Fahrradfahrer.
Jetzt mit 71 (bin körperlich noch fit), trage ich mich mit dem Gedanken mir ein kleineres Motorrad zuzulegen.

Meine Frage an die Community: Ist die Erfüllung dieses Wunsches noch sinnvoll?
Wer diesen Neustart für sinnvoll hält, bitte ein paar praktikable Tips
Fahrschule aufsuchen? Wiedereinsteigerkurs? Was für ein Motorrad empfehlt ihr einem "alten Knacker"?

Ich freue mich auf jede Antwort

Beste Antwort im Thema

Auf der einen Seite wird der Schrei in der Gesellschaft immer lauter, für betagtere Autofahrer einen regelmäßigen Tauglichkeitscheck einzuführen, da Reaktions- und Sehfähigkeit deutlich nachlassen.... Und hier wird jemand pauschal ermutigt aufs Motorrad zu steigen. Interessant.

Bzgl. "wenn er sich fit fühlt".... Äh. Frag mal einen Alkoholiker, ob er sich nach vier Bier noch fit fühlt, sich hinters Steuer zu setzen. Ein Alkoholiker wird die vier Bier nicht merken. Die Blutwerte belegen aber das Gegenteil. Eindrücke sind subjektiv.

Ich will hier niemand seinen Spaß verderben. Aber bevor ich mich mit 71 und nach all den Jahren mit null Fahrpraxis auf ein Motorrad setze, würde ich mir von professioneller Seite (Ärzten und Fahrlehrer) meine Tauglichkeit bestätigen lassen.

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Zitat:

@cng-lpg schrieb am 25. Juni 2018 um 22:06:08 Uhr:


@Sentenced7: Das sehe ich anders. Wer die StVO nicht bloß als Beschreibung betrachtet wie man nicht fahren soll sondern sich im Wesentlichen nach ihr richtet, der kann mit 71 genauso gut ein Motorrad wie ein Auto fahren. Von einem 71-jährigen Autofahrer verlangt auch (fast) keiner einen Tauglichkeitstest von Ärzten und Fahrlehrern.

Dass ein Zweirad zu fahren von vielen Fahrern als anspruchsvoller als das Führen eines Autos betrachtet wird hat nur einen Grund: Sehr viele (oder die meisten...) Zweiradfahrer fahren mit dem Moped einfach viel riskanter, beachten Geschwindigkeitsbegrenzungen weit weniger u. ä. m. - logisch, dass das Fahren damit gefährlicher und schwieriger wird. Aber man kann ja auch etwas braver fahren. Oder könnte...

Gruß Michael

Das sehe ich widerrum anders.
Ein Motorrad ist allein schon Aufgrund der auftretenden Kräfte (Beschleunigung, Bremsen, Motorrad in Schräglage bringen) schwieriger zu fahren als ein Auto, bei dem man lediglich am Lenker drehen muss.
Dazu kommt, daß es für einen Ungeübten sehr wohl eine Herausforderung sein kann, die nötige Schräglage der aktuellen Geschwindigkeit (bzw. umgekehrt) anzupassen (sprich: Linie fahren) um gekonnt um eine Kurve zu kommen.
Ich seh das oft genug, wenn andere Motorradfahrer vor mir fahren. Kennt man nach 2 Sekunden, ob ein Routinier auf der Karre sitzt oder ein Newbie der die Hosen voll hat.
Im Übrigen fahren auch "kleine" Motorräder dynamischer als viele Mittelklasse-Autos, womit wir wieder beim Thema Reaktionsfähigkeit sind.

Und du würdest dich wundern, wie viele nach einem Tauglichkeitstest für ältere Herrschaft verlangen. Nur tut sich in dieser Hinsicht aus zum Teil verständlichen Gründen (irgendwann sind wir schließlich alle (bzw. fast alle) so alt und keiner hat Bock auf diese (leider notwendige) Gängelei) nichts.

Schon wieder ne Grundsatzdiskussion?

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 25. Juni 2018 um 21:23:15 Uhr:


@incal: Warum ist es vor 5 Jahren nichts geworden? https://www.motor-talk.de/forum/wiedereinstieg-mit-66-t4407067.html
Träum nicht jahrelang herum, mach es.

Gruß Michael

Du hast recht. Ich weiss es ist meine letzte Chance. Entweder dieses Jahr oder nie mehr.
ich bin inzwischen schon bei allen Motorradhändlern in der Umgebung bekannt.
Ich glaube fast , dass ich zuviel überlege...ja, nein, ja..
...eine ganz kleine, also eine 125er, eine 500er Honda, oder eine 700er, oder die kleine 310er von BMW...
die Gedanken kreiseln ständig um das Thema...

Was mir leider vollständig fehlt, ist die Fahrpraxis. Ich bin inzwischen am überlegen ein Motorrad für ein paar Tage zu mieten um auf Übungsplätze Rumzukurven, testen was bei mir noch möglich ist
In den nächsten Tagen will ich jedenfalls eine finale Entscheidung treffen, entweder ja oder für immer bleiben lassen

Den Vorschlag auf der ersten Seite meinte ich ernst! Das ist doch genau passend: https://www.livetoride.de/harley-wiedereinsteigerkurse Für wenig Geld mal probieren ob es noch geht. Entweder kannst Du das Thema danach endgültig beenden weil es doch nur ein Traum war oder erkennen, dass der nun seit über 5 Jahren gehegte Wunsch endlich umgesetzt werden muss! Und zwar gestern.

Gruß Michael

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Zitat:

@cng-lpg schrieb am 25. Juni 2018 um 22:06:08 Uhr:


@Sentenced7: Das sehe ich anders. Wer die StVO nicht bloß als Beschreibung betrachtet wie man nicht fahren soll sondern sich im Wesentlichen nach ihr richtet, der kann mit 71 genauso gut ein Motorrad wie ein Auto fahren. Von einem 71-jährigen Autofahrer verlangt auch (fast) keiner einen Tauglichkeitstest von Ärzten und Fahrlehrern.

Dass ein Zweirad zu fahren von vielen Fahrern als anspruchsvoller als das Führen eines Autos betrachtet wird hat nur einen Grund: Sehr viele (oder die meisten...) Zweiradfahrer fahren mit dem Moped einfach viel riskanter, beachten Geschwindigkeitsbegrenzungen weit weniger u. ä. m. - logisch, dass das Fahren damit gefährlicher und schwieriger wird. Aber man kann ja auch etwas braver fahren. Oder könnte...

Gruß Michael

Dein Post trifft den Nagel auf den Kopf.

Ich habe vor nicht anders Motorrad zu fahren so wie ich es mir als Autofahrer angewöhnt habe. Tempolimits einhalten, wenig Überholvorgänge vornehmen damit die Spurwechsel zu reduzieren, Abstand halten.

Auf die gemütliche Tour fährt man bekanntlich weitgehend stressfrei.

So in der Richtung soll auch mein eventuelles Motorradfahren sein.

Völlig wurst. Und wenn der Spaß nur vier Wochen dauert ... Er ist es wert.

So kann ich langsam nachvollziehen, warum das Volk "angeblich" für autonomes Autofahren plädiert
einerseits müssen wir bald bis 70 arbeiten, andererseits halten einige Menschen die Generation 70+
für grenzdebil und unfähig ein Fahrzeug zu führen.

Ich sehe es so: ich werde auch mal alt!
Die Erfahrung ersetzt die Reaktion.

Wenn du gestattest: Ich bin da ein wenig kritischer als meine Vorschreiber - habe ich doch einen merkwürdigen Satz in deinem Eingangsposting entdeckt.

Mein Rat an dich: such dir mal im Internet ein paar Prüfungsfragebögen für den Motorradführerschein und ackere sie durch.
Da überlege deine Idee und richte deinen Blick ggf auf nen Großroller mit max 250 ccm. Ich denke, so einer genügt um dich zu beeindrucken.

Mach es , gewöhn dich langsam dran und gut .
Besser ein 70+ mit gefestigtem Charakter auf 'nem Motorrad als ein junger Möchtegernrennfahrer auf Joghurtbecher der es sich und anderen ständig beweisen muss .

Zitat:

@moppetta schrieb am 26. Juni 2018 um 08:06:25 Uhr:


Wenn du gestattest: Ich bin da ein wenig kritischer als meine Vorschreiber - habe ich doch einen merkwürdigen Satz in deinem Eingangsposting entdeckt.

Mein Rat an dich: such dir mal im Internet ein paar Prüfungsfragebögen für den Motorradführerschein und ackere sie durch.
Da überlege deine Idee und richte deinen Blick ggf auf nen Großroller mit max 250 ccm. Ich denke, so einer genügt um dich zu beeindrucken.

Sorry,
für mich ist dein Rat völlig fehl am Platz, es geht nicht darum ob der Themenstarter Herr seiner Sinne ist und die Verkehrsregeln kennt, immerhin fährt er ja schon ewig mit dem Auto, also sollte der Rat wohl überflüssig sein.
Er soll, wie er schon selbst geschrieben hat, sich ein Moped das seinen Vorstellungen entspricht ausleihen und damit Fahren, die Rutine die er damals mit 14Jahren Moped fahren hatte wird ihm sicherlich viel dabei helfen.

Also, nicht Schnacken, machen ;-)

Gruß Sigi

@incal Ich hab vor 2 Jahren einem 89-jährigen (!!!) eine S 1000 RR verkauft.
Ich hab den auch auf der Rennstrecke mit einer S 1000 XR fahren sehen. Sauber, sicher und bis die Fussrasten am Boden waren 😁
Der Herr ist seither mein Vorbild: Ich habe noch nie jemanden im hohen Alter so fahren sehen. Und er sah locker 20 Jahre jünger aus. Ich bin überzeugt Motorradfahren hält jung... Jedenfalls mehr den ganzen Tag Rasen mähen, Blumen giessen oder Gartenzwerge polieren...

@incal: Ich hätte noch einen Vorschlag für Dich, kauf Dir so etwas: https://www.ebay.de/itm/112945773067

Ich hatte viele Jahre stets mehrere gleichzeitig angemeldete Mopeds vor der Tür. Dabei waren über die Jahre etliche dieser kleinen Viragos mit 250 oder 125 ccm (die 125er ist abgesehen vom hubraumreduzierten Motor im Prinzip baugleich). Diese kleine und leichte Virago fährt sich fast wörtlich zu nehmen leicht wie ein Fahrrad, hat mit 13 oder 16 kW mehr als genug Leistung um damit Spaß haben zu können (die verlinkte ist das europäische Modell und sollte 13 kW haben und mit 120 km/h eingetragen sein).

Das ist ein Cruiser mit dem es unheimlich Spaß macht Licht, Luft und Landschaft zu genießen. Dieses Gefühl der Freiheit, also dass einem wenn man fährt jeder Stress der Welt von den Schultern abfällt hat man mit so einem leichten Cruiser fast noch mehr als mit einem großen Moped, weil sich das große (meist) nicht so leicht wie ein Fahrrad fahren lässt.

Ich war viele Jahre ein Extremwechsler, d. h. ich hatte ständig andere Mopeds. Als ich vor einigen Jahren eine sportlich umgerüstete FJ 1200 mit 17"-Hinterrad- und Wilbers Fahrwerksumbau neben einer XV 250 wie der in der Auktion fuhr, da sagte und schrieb ich oft: "In die Eifel fahre ich lieber mit der 250er mit 13 kW statt mit der 1200er mit 130 PS."

Um den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen braucht man nicht viel Leistung. Eher im Gegenteil. Das Moped muss zum Zweck passen. Für den Adrenalinkick braucht man ebenso wie für schnelles Reisen auf größere Distanzen Leistung, um zu entschleunigen und den Alltag hinter sich zu lassen reicht nicht nur ein schwächerer Motor, das geht damit sogar besser.

Ich glaube nicht, dass Du den Rastenschleifer geben willst und in 2 Stunden 300 km Autobahn zu fahren wird auch nicht Dein Wunsch sein.

Also rechnen wir mal: 1.249 € für das Moped, ggf. ca. 150 € um es per Spedition vor die Tür gebracht zu bekommen und ca. 50 € für Kennzeichen und Zulassung. Eine brauchbare Grundausstattung bekommst Du schon für 300 €, siehe https://www.motor-talk.de/.../...vorher-ausprobieren-t6368815.html?... Du wärst also für 1.750 € mit allem was Du brauchst ausgestattet.

Damit wärst Du bis zum Herbst versorgt. Du könntest nicht nur ein paar Stunden oder Tage fahren, sondern einige Monate. Du wirst im Herbst wissen, ob das nur Dein erster Sommer in Deiner zweiten Motorradfahrerkarriere oder doch nur ein Traum war, der sich als Seifenblase erwiesen hat. Dann verkaufst Du die Yamaha im nächsten März wieder und hast nicht mehr das Gefühl etwas verpasst zu haben.

Oder man kann Dich doch die nächsten Jahre auf der Straße auf dem Moped treffen... Evtl. im nächsten Jahr auf einem neuen, größeren und teureren Moped von Honda oder BMW? Wer kann das heute schon sagen?

Sollte das Motorradfahren doch nicht Dein Ding sein hast Du mit so einem gebrauchten Moped ein paar hundert Euro verbrannt, mit einem neuen Moped wären es eher einige Tausender. Klar dass man da länger nachdenkt. Also leg die Preislatte tiefer, dann fällt Dir die Entscheidung zum Einstieg leichter und viel Spaß mit dem Motorrad!

Gruß Michael

Leichtes Mopped fürs lockere Cruisen.

Da gibts was von MASH: http://www.mash-motors.de/400cc-classic/five-hundred-400-2/

Ich denke die Optik wird incal ganz sicher zusagen und ich wette auch der Charakter dieses Mopeds dürfte ihm liegen. Nur ist es wenn man zweifelt schwerer 4.700 € statt 1.250 € auszugeben. Besonders wenn man weiß, dass man wenn es doch nicht das richtige neue Hobby ist von den 4.700 € vielleicht nur 3.500 bis 4.000 € und von den 1.250 € vermutlich 1.000 bis 1.250 € zurück bekäme. Alleine durch die Zulassung liegt der Wertverlust der Mash schon fast bei dem, was so eine ältere Yamaha kostet.

Was anderes ist es, wenn er ohnehin 5.000 bis 10.000 € für den Spaß eingeplant und auf dem Konto oder im Sparstumpf hat. Dann könnten eine neue Mash ebenso wie die von ihm genannte und ganz sicher sehr interessante BMW G 310 R durchaus in Frage kommen.

Gruß Michael

Jedenfalls würde ich keine 125er nehmen, man braucht sicher keine Riesenleistung, um Spaß damit zu haben, aber selbst zum Cruisen wären mir max 15 PS dann doch zu wenig.

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