Mercedes W203 C220 CDI OM611 Springt nicht an
Hallo,
Ich hoffe das ich irgendwie hier Hilfe bekomme weil ich komplett am Ende bin mit meinem Kopf.
Ich habe nen W203 220 CDI OM611 mit 277tkm auf der Uhr. Das Fahrzeug lief einwandfrei bis auf das manchmal bisschen länger georgelt aber auch nur vielleicht ein Mal
Die Woche oder so.
Bin nach ner langen Fahrt ca 180km wieder nachhause gefahren unterwegs ging kurz mal die Rote Leucht zu wenig Öl im Motor. Kurz an und aus nachgeschaut alles in Ordung gewesen.
Zuhause angekommen nach dem abstellen springt der Wagen einfach nicht mehr an Raildruck zur niedrig es wurden die Injektoren überprüft sind in Ordung von der Leckölmenge. Hochdruckpumpe ist eine neue drin.
Motorsteuergerät wurde wegschickt aber auch in Ordung.
Sam Steuergerät wurde überprüft auch in Ordnung.
Dieselfilter wurde überbrückt um zu schauen ob es daran liegt ist aber auch in Ordnung. Fahrzeug orgelt aber springt nicht an. Sicherungen wurden alle Überprüft.
Zündschloss wurde auch abgegeben zur Überprüfung aber auch in Ordnung.
Ich bitte um eure Hilfe vielen dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
2 Antworten
Moin,
wenn beim Start der Raildruck nicht ansteigt kann beim OM611 im einfachsten Fall der Kraftstoff- Vorförderdruck wegen Undichtigkeiten zu niedrig sein, es gelangt Luft in das Kraftstoffsystem.
Der OM 611 arbeitet ohne elektrische Kraftstoffpumpe
Im Tank sitzt dann nur der Geber für die Tankanzeige, keine Pumpe.
Die mechanisch angetriebene Vorförderpumpe vorn am Zylinderkopf zieht den Kraftstoff mit Unterdruck. In den Leitungen zum Kraftstoffilter, Kraftstoff-Wärmetauscher und ein Stück flexiblem Schlauch einschließlich der Vorlaufleitung vom Tank herrscht überall Unterdruck.
Bei Undichtigkeit kommt Luft hinein, es fließt aber meist kein Kraftstoff aus. In Stehzeiten zieht die Kraftstoffsäule Luft, Kraftstoff läuft zum Tank zurück.
Bei laufendem Motor sind in den durchsichtigen Leitungen veränderliche Luftblasen zu beobachten.
Die gesteckten Leitungen haben O-Ringe zur Abdichtung.
Die Ringe verhärten nach Jahren, gibt es einzeln, Teilenummer A601 997 06 45 (6019970645), FeBi 38770.
Wenn es noch die ersten Dichtungen sind hast Du vermutlich schon länger Startprobleme z. B. bei über längere Zeit hochstehender Schnauze und / oder kalten Temperaturen.
Auch der Verschlussdeckel des Kraftstofffilters oder der Behälter selbst kann undicht sein, ein feiner Riss genügt.
Der Übergang vom flexiblen Schlauch an der Kraftstoffleitung zum Stutzen am Kraftstoff-Wärmetauscher auf der Ladeluftverteilung ist auch eine Fehlermöglichkeit. Der Schlauch kann durch Alterung vom Ende her einreißen und wenn der Riss bis unter die Schelle reicht wird es hier undicht.
VOR den Arbeiten an den Leitungen den Arbeitsbereich gründlich säubern,
gern mit warmem Spüliwasser und Pinsel säubern, mit Druckluft abblasen und mit sauberen Lappen abdecken.
Eine saubere Aufbewahrungsmöglichkeit für die abgebauten Teile bereitstellen.
Ganz sauberes Werkzeug auf einer ebenfalls mit Lappen abgedeckten Fläche bereitlegen
Dreck im Kraftstoffsystem ist der Tod für ein Common-Rail System.
Jedes Sandkorn, dass durch die engen Passungen der Teile gedrückt wird hinterlässt Kratzer.
Vor dem Kraftstofffilter kannst Du gefahrlos einen Behälter mit sauberem Diesel anschließen und über dem Motor an die senkrecht gestellte Haube hängen.
Die Schwerkraft hilft, mit dem "Fallkraftstoff" fällt das Entlüften leichter, wenn es an Undichtigkeiten liegt läuft der Motor mit dieser Anordnung.
Bei tiefen Temperaturen sollte man einen warmen oder mindestens geschützten Ort mit Stromanschluss wählen und die Kunstoffleitungen und Stopfen mit einem Haarfön vorsichtig erwärmen, handwarm genügt.
Bilder des Steckanschlusses in der Anlage.
Der weiße, u-förmige Riegel hat keilförmige Enden und ist im montierten Zustand ganz zurückgezogen, sitzt locker. Wenn er eingeschoben wird spreizt er die Verriegelungsbügel. Wenn man dann mit dem Fingen noch etwas Druck auf den schwarzen Bogen bringt geht die Verriegelung noch etwas weiter auf und mit etwas Drehung, hin und her lässt sich dier Stopfen abziehen. Auf dem Bild erkennt man einen Bruch des schwarzen Bügels, das passiert schnell, ist aber nicht wichtig. Nach dem Öffnen soll der weiße Riegel nicht eingeschoben bleiben, die Kunststoffnasen sollen sich entspannen.
Beim Herausholen der alten Ringe den Kunststoff nicht verkratzen.
Neue O-Ringe vor der Montage mit etwas Vaseline einstreichen
Wenn der Kraftstofffilter in Verdacht steht, die Förderung zu beeinträchtigen sollte man diesen erneuern.
Es kann Gründe geben, warum der Filter vorzeitig zugesetzt wurde. Wenn der Filter überbrückt wird kann im Kraftstoff geförderter Schmutz das Hochdrucksystem schon mit Startversuchen dauerhaft schädigen.
Ich warne davor, einen CDI mit Startpilot zu starten!
Die Ventilnadel im Injektor wird zunächst nur von einer Feder geschlossen gehalten.
Erklärungen dazu hier:
https://www.c-klasse-forum.de/.../index.php?...
Gruß
Pendlerrad
Wenn der OM 611 auch mit der beschriebenen Entlüftungshilfe "Fallkraftstoff" nicht anspringt und trotz Kraftstoffförderung kein Raildruck aufgebaut wird könnte ein Fehler am Kurbelwellensensor (KWS) vorliegen.
Das Motorssteuergerät (MSG) erkennt die Motordrehung aus dem Signal KWS und erst bei plausiblem Signal wird das Druckregelventil angesteuert, nur mit Ansteuerung gibt es den Hochdruckaufbau.
Ohne Ansteuerung fließt der von der Hochdruckpumpe gepumpte Kraftstoff am Druckregelventil in den Rücklauf ab.
Ohne Ansteuerung sorgt eine schwache Feder im Druckregelventil für einige 10 bar Druck, damit die Rail nicht leer läuft.
Wenn ein plausibles Signal KWS vorliegt, das Druckregelventil angesteuert wird, ein Signal vom Nockenwellensensor hinzu kommt und der Mindestdruck von mehr als 200bar erreicht ist gibt das MSG die Einspritzung frei.