Mercedes W126 USA mit Dieselmotor, erbitte einige Infos!

Mercedes CL C215

Hallo!

Ich lese grade viel zum W126, (siehe der Hinterachsthread), und ich finde die W126 aus den USA sehr interessant, und habe einige Fragen dazu.

1.) Der 300 SDL hat den selben Motor wie der W124 E 300 Turbodiesel, stimmt das?
2.) 300 SDL hatte einen Rußfilter, welche Abgasnorm erfüllt er damit in Deutschland?
2.1) Wie funktionierte dieser, und wie haltbar war er?
3. Der 350 SD(L) hat den selben Motor wie sein Nachfolger, der W140. Allerdings hat der W126, so stand es zummindest geschrieben, mehr Drehmoment (320 nm), jedoch weniger Leistung (136 PS). Wie ist das zu erklären?

4.) Kann man solche Fahrzeuge hier in Deutschland ganz regulär versichern? Bei der HUK24 im Onlineformular existierten die W126 Diesel nicht. (Weil sie hier wohl nie angeboten wurden...)

Danke schon im Voraus!

6 Antworten

Ich hätte zum W126 mit Diesel auch mal eine Frage, die mich schon lange interessiert: wieso wurde der nur in den USA angeboten und nicht in D, wo doch in den USA so gut wie niemand Diesel fährt, im Gegensatz zu D? Finde ich paradox. Wer weiss, warum?

Zitat:

Original geschrieben von Mad_Max77


Ich hätte zum W126 mit Diesel auch mal eine Frage, die mich schon lange interessiert: wieso wurde der nur in den USA angeboten und nicht in D, wo doch in den USA so gut wie niemand Diesel fährt, im Gegensatz zu D? Finde ich paradox. Wer weiss, warum?

Der Grund war die gewollte Senkung des Flottenverbrauchs zwecks Verringerung der Strafsteuer in den USA.

In D war Diesel damals noch igitt.

In den Vereinigten Staaten gab es in den 70ern und 80ern einen Diesel Hipe, der dann durch Abgasdiskussionen beendet wurde.

Wie jeder weiß, war vor 30 Jahren die Dieseltechnologie noch nicht auf dem Stand auf dem sie heute ist (was Fahrleistungen insbesondere angeht).
Da in USA aber fast überall ein Tempolimit von 100 Sachen besteht, waren die Fahrleistungen eher sekundär. Man konnte dank passender (kurzer) Übersetzung recht flott auf 100 sprinten, und hatte bei 100 ein gesundes Drehzahniveau, darüber hinaus aber wirde es dann hochtourig und langsam. (ein 350 SDL hat z.B 136 PS und 320 NM. Und das in Verbindung mit 1,65 Tonnen und einer 2,82er Hinterachse sorgt für recht beachtliche 0-100 Werte. Obenraus kam dann aber wohl nicht mehr viel)

In Deutschland hingegen sah es anders aus. Damals mehr als heute gab es kein Tempolimit. Eine Diesel S Klasse oder gar ein Diesel 7er BMW hätten absolut nicht ins Bild gepasst, die Fahrleistungen passten nicht, Diesel war was für Landwirte.

Wieso will man den sowas?

1)Die KFZ Steuer
2)Selten und wenn einer angeboten wird-oft unverschämt teuer?!

Diese Autos sind wohl nur etwas für echte Dieselfans-oder Menschen die keine Dummweltzonen befahren.

Versichern kann man die hier sicher-in OS lief sogar ne Weile ein Gelber SDL.... einfach mal bei der Versicherung anrufen+fragen.

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Es gab OM617 und OM603 im W126.

http://tinyurl.com/yh3nane

http://www.grease4fuel.com/images/new300sdl/BenzEnginelg.jpg

http://et.mercedes-benz-clubs.com/mediawiki/index.php/W126-300SD-Motor

http://et.mercedes-benz-clubs.com/.../W126-300SDL-Motor

http://et.mercedes-benz-clubs.com/mediawiki/index.php/W126-350SD-Motor

http://et.mercedes-benz-clubs.com/.../W126-350SDL-Motor

Die Dieselvarianten sind in den USA eher die Regel, denn die Ausnahme. Mit 78.725 verkauften Fzg. war der W126 mit dm OM617 ein grosser Erfolg.

Gruß Henrik

Hallo Mercedes_GD300,

ergänzend darf ich noch ein bisserl was aus meiner aktuellen KB zitieren:

"Die mittlerweile erstaunliche Karriere des Dieselmotors in der S-Klasse begann im Verborgenen.
Assoziierte die Öffentlichkeit mit einem Dieselaggregat seinerzeit doch eher einen Traktor,
ein „Bauernauto“ oder bestenfalls ein Taxi, aber keine Nobelkarosse. Ausgerechnet für den
US-Markt, wo der Kraftstoffverbrauch lange keine Rolle spielte, wurde der 300 SD konzipiert
und in 1. Serie auch nur dorthin und nach Kanada geliefert. Die Gründe dafür sind wohl im
Ölpreis-Schock des Jahres 1973 sowie in der Forderung der amerikanischen Regierung nach
einem reduzierten Flottenverbrauch zu suchen. Obwohl im Verbrauch nur ca. 2 Liter/100km
unter dem 280S angesiedelt, konnte der durchschnittliche Verbrauch der in die Staaten exportierten
Mercedes-Flotte doch signifikant gesenkt werden. Nachdem Mercedes dem Dieselmotor
seine typischen Vibrationen ausgetrieben hatte, wurde er schließlich auch einer SKlasse
für würdig befunden. 1978 erhielten die Entwicklungsarbeiten dann noch erheblichen
Rückenwind, als der mit einem Dieselaggregat ausgerüstete Mercedes-Versuchsträger C111 (in
anderer Ausführung auch als Wankel-Mercedes bekannt geworden) in Nardo eine spektakuläre
Rekordfahrt vorlegte.
Der OM617 im 300SD kam in den USA sehr gut an. Der 300SD erhielt 1981 sogar den begehrten
Preis „Import Car of the Year“ und wurde wegen der engen Abgasvorschriften in Kalifornien dorthin
schon mit einem Rußfilter geliefert. Sein würdiger Nachfolger, der OM603, ebenfalls mit einem
Garrett-Abgasturbolader ausgerüstet, wurde zusätzlich auch noch nach Japan verkauft, war aber
nur in der Lang-Version 300SDL zu ordern. Die originalen US-Ausführungen 300SD und 300SDL
sind leicht zu erkennen. Die in den USA vorgeschriebenen Sicherheits-Stoßfänger sind unübersehbar,
ebenso die für europäische Augen eigenwilligen Sealed-Beam-Scheinwerfer. Meilen-Tacho
und eine dem amerikanischen Markt angepasste Innenausstattung komplettieren die US-Diesel.
Dabei war die deutlich beliebtere Langversion SDL seitens der Karosserie mit europäischen
Modellen identisch, aber mit 5,28 Metern Länge dank der breiteren Stoßfänger um 14cm länger.
Obwohl Ende der 80er Jahre durch Diskussionen über Rußpartikel der „Dieselhype“ in den USA
schon vorbei war, versuchte Mercedes-Benz von Jahresmitte 1990 bis zum August 1991, ein neues
Dieselmodell zu positionieren. Der Reihen 6-Zylinder Dieselmotor OM603 wurde zum ersten
Mercedes mit Rußpartikelfilter. Das „Oxikat“ genannte System unterscheidet sich dabei jedoch
von den heute gebräuchlichen. Des Weiteren erhielt der Motor eine Turboaufladung mit Ladeluftkühler
und eine Bosch 6-Stempeleinspritzpumpe. Das höhere Drehmoment des 350er-Motors von
310 Nm ist in Verbindung mit der Automatik der größte Vorteil dieser Ausführung, ein Dahingleiten
auch auf eher bergigen Strecken war damit durchaus möglich. Der Neupreis eines SDL lag
ohne Extras bei knapp unter 50.000 US$. Der erhoffte Erfolg stellte sich leider nicht ein, in
14 Monaten wurden nur 2.066 Stück Kurzversionen und 2.925 Langversionen verkauft. Einer
der Gründe lag in der nicht ausreichend hohen Dauer-Belastbarkeit des Motors. Dieser musste,
wie alle frühen Turbomotoren, langsam warm gefahren werden und nach längerer oder höherer
Belastung durch Nachlaufen abkühlen. So sind auch heute noch auf Autobahnetappen in Europa
maximal 145 km/h auf Dauer empfehlenswert. Empfehlenswert ist es ebenfalls, auch die Ölwechselintervalle
zu verkürzen, um die Standzeit des Motors zu erhöhen. Trotzdem existieren gepflegte
Motoren mit Laufleistungen jenseits der 300.000km. Die Bedeutung der 350er Dieselmodelle ist eine
eher historische, da man die Exemplare nur in den USA bzw. Kanada findet. In Europa kann man
die originalen „matching numbers“-Exemplare an einer Hand abzählen, dazu kommt, dass Original-
Stoßfänger schon sehr knapp werden. Andere Diesel- bzw. US-spezifische Ersatzteile sind noch
im gleichen Umfang wie für die europäischen Modelle zu bekommen."

Sternengruß von Ingolf

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