mercedes handelt - neue qualitætskontrollen fuer zulieferer angekuendigt
wird zeit, dass mercedes seine kræfte sammelt: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,353162,00.html
was meint ihr, "ist der ruf erst ruiniert..." oder schafft mercedes es, die kurve zu bekommen und seine schwæche als handelsstærke umzudeuten und zu vermarkten?
lieb gruss
oli
87 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Was meinst du mit zu teurer Produktion A- und B-Klasse? Hast du da Zahlen zu?
Bei den Verkaufszahlen kann ich mir schwer vorstellen, dass die wirklich ein minus-Geschäft darstellen.
ihr verwechselt was
zulassungszahlen und verkaufszahlen und produktionszahlen sind 3 verschiedene baustellen
die a klasse hat sehr wohl deckungsbeitrag und nur das zaehlt, sicherlich hat die e klasse mehr deckungsbeitrag aber weniger verkaufszahlen
nein der maybach hat keinen deckungsbeitrag , er ist auch kein 0 geschäft sondern ein minus geschäft das sich das unternehmen aber leistet
Zitat:
Original geschrieben von Camlot
@Sir Donald
Ich habe nur meine persönlichen Ansichten vertreten und, ergänzend zu meinen vorherigen Beiträgen, festgehalten was meiner Meinung nach zu einem neuen erfolgversprechenden Premium-Kurs der Marke Mercedes beitragen könnte.
Hier in einem Thread jetzt einen Crash-Kurs in Marketing vermitteln zu können, würde ein mindestens 16semestriges Studium obsolet erscheinen lassen.
Ford-Deutschland oder besonders Opel als Beispiel für produktionstechnischen Erfolg hinzustellen zeugt von so krasser Unkenntnis auf dem Gebiet erfolgreichen unternehmerischen Handelns und Denkens , daß auch die an und für sich problemlose Erklärung des marketingtechnischen Unterschiedes zwischen den Baureihen 914 / 924 und 944 / 968 in diesem Fall nicht zielführend erscheint.
Servus,
CAMLOT
Ich würde eher sagen das das Problem bei Mercedes ist das zwar die Preise Premium sind aber nicht mehr die Qualität.Das zur Zeit ein Minus in der Bilanz steht dürfte eher auf die Kosten der nachträglichen Fehlerbehebung an den Autos liegen.Das bedeutet aber nicht das die Autos kein Geld erwirtschaften.Nur eben nicht soviel wie an anderer Stelle Kaputtgemacht wird.Möglicherweise sind ber auch schlicht die Preise langsam überzogen.Wie man an den seltsamen Zufall das nach dem Stopp der verdeckten Vertriebskanäle die Produktionszahlen nach unten korrigiert wurden kann man sich vorstellen wieviel von der Produktion mit aller Gewalt in den nicht vorhandenen Markt gedrückt wurde.Diese Autos,wie auch die der offiziellen Flottengeschäfte,dürften preislich so weit unter dem Listenpreis liegen das es wirklich ein Problem mit dem Geldverdienen gibt.Aber Hauptsache die Zulassungszahlen stimmen.
Ford und Opel habe ich angeführt da diese Kleinwagen in Deutschland bauen und mit Sicherheit dabei nicht drauflegen.Das eine A oder B Klasse in der Produktion so viel teurer ist als diese kann ich mir nicht vorstellen.Was die studierten Marketingfuzzis leider übersehen ist die Tatsache das sich junge Familien in den seltesten Fällen einen Mercedes leisten können.Davon abgesehen das sie für diese Preise woanders Mittelklasseautos bekommen die auch nicht mehr Fehler haben.Seltsam ist auch das,bei allen Herstellern,über die extrem hohen Marketing-und Vertriebskosten gejammert wird.Und was für eine Konsequenz wurde daraus gezogen?Noch grössere Modellvielfalt und damit noch höhere Marketing-und Vertriebskosten.Meine Frage,Muß jede Lücke die irgendein Marketingfuzzi zu sehen glaubt mit einem Modell gefüllt werden?
Was Porsche angeht,die können den 924 nicht als Flop angesehen haben sonst hätte sie ihn nicht zum 944 weiterentwickelt und später zum 968.Ich kenne einige die nach dem Baustop des 968 die Marke gewechselt haben weil ihnen der 911er schlicht nicht gefallen hat.Die hatten aber mit dem 924 angefangen und sind dieser Baureihe bis zum Schluß treu geblieben.Nicht alle fahren eine Marke nur der Marke willen.Der 914 war sicher nicht die beste Entscheidung aber die wurde ja relativ schnell behoben.
Es wäre schön, wenn alle Diskutanten immer alles intus hätten, was schon vorher mal geschrieben wurde.
Mir geht es, daß ist der Punkt im "Gespäch mit Oli", um ein Gesamtkonzept für die Marke Mercedes-Benz, wie ich es mir als Außenstehender vorstellen könnte.
Natürlich habe ich viel zu wenig Insiderwissen.
Manches aber ist offensichtlich.
Beispielsweise daß Autos in der A-Klasse, oder nennen wir sie markenübergreifend "Golf-Klasse", schon bald nicht mehr gewinnbringend in Deutschland herzustellen sind - eigentlich geht es ja schon heute nur mehr mit Hängen und Würgen.
Ist doch kein Geheimnis.
Ähnliches gilt ja auch in übertragenem Sinn für andere Branchen.
Ich arbeite selbst in einem Betrieb mit Standorten in A, D (Ost) und PL.
Man kann in D nur mehr entwickeln und vermarkten, aber sicher keine Autos der unteren Preisklassen bauen.
Schon die C-Klasse ist ein Grenzfall, den ich erst nach Abwägung aller politischen Faktoren klären könnte.
Deckungsbeiträge, die der deutschen Lohn-Preis-Situation gercht werden, können IMHO erst ab der E-Klasse erwirtschaftet werden.
Darüber dann satt.
Dazu müßte aber, wie schon mehrmals gesagt, die Kompetenz- und Qualitätsvermutung in den Augen der Kunden drastisch angehoben werden.
Der Weg dorthin führt m.E. nur über Ausgliederungen und Straffung der Produktpallette mit Kosteneinsparungen am oberen und unteren Ende.
Umso mehr müßte in Qualitätssicherung, Ingeneurwesen und Kundenbetreuung investiert werden.
CAMLOT
Zitat:
Es wäre schön, wenn alle Diskutanten immer alles intus hätten, was schon vorher mal geschrieben wurde.
da hast du vollkommen recht, nur ist das schwer zu realisieren - muss mir dabei ja auch an den eigenen hut fassen... 😮 gerade bei solch spannenden und komplexen diskussionen wird schnell etwas
uebersehen und vergessen.
was die produktionskosten angeht: deine argumentation ist wirklich konsistent, camlot. keine kleinere modelle = keine produktion im ausland und dazu dann die gesammelte kompetenz und ein auge auf qualitætsverbesserungen. nur sagst du selbst, dass es viel zu langfristig gedacht ist im zeitalter der mba-regentschaft und so sicher nicht kommen wird. stellt sich doch die frage, was die forenleute fuer einen realistischen kurs halten...!?
lieb gruss
oli
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Ich würde eher sagen das das Problem bei Mercedes ist das zwar die Preise Premium sind aber nicht mehr die Qualität.
Wie schon sehr oft erläutert, sind MB-Fahrzeuge seit 25 Jahren im Vergleich zum Anstieg des Durchschnitteinkommens (in D) ständig
billigergeworden.
Wäre die Qualität entsprechend der früheren Vorrangstellung von Mercedes, dann könnten die Preise auch höher liegen und Absatz wie auch Gewinn wären gesichert.
Zitat:
Das zur Zeit ein Minus in der Bilanz steht dürfte eher auf die Kosten der nachträglichen Fehlerbehebung an den Autos liegen.Das bedeutet aber nicht das die Autos kein Geld erwirtschaften.Nur eben nicht soviel wie an anderer Stelle Kaputtgemacht wird.
Es steht ja noch gar kein Minus in der Bilanz.
Lediglich ist bei praktisch gleich bleibendem Umsatz binnen kürzester Zeit der vormalige Gewinn verschwunden. Und das ist Alarmzeichen genug!
Zitat:
Ford und Opel habe ich angeführt da diese Kleinwagen in Deutschland bauen und mit Sicherheit dabei nicht drauflegen.
Liest du keine Zeitungen?
Rüsselsheim konnte nur durch politische Intervention vor der Schließung bewahrt werden, wie lange das gut geht, steht in den Sternen.
Und bei Ford-D kracht es schon lange im Gebälk.
Zitat:
Was die studierten Marketingfuzzis leider übersehen ist die Tatsache das sich junge Familien in den seltesten Fällen einen Mercedes leisten können.
Die studierten Marketing-Fuzzis haben, da gebe ich dir recht, ziemlichen Scheiß gebaut. Aber auf Wunsch der Aktionärsvertreter, die schnell viel Kohle machen wollen.
Als Selber-Fuzzi 🙂 sage ich dir aber, daß du eine andere Tatsache übersiehst.
Nämlich, daß Mercedes resp. vorm. Daimler-Benz seit 100 Jahren und über zwei Weltkriege und diverse Weltwirtschaftskrisen hinweg erfolgreich (!!) Autos gebaut hat.
Aber NIEMALS solche, die sich "junge Familien" (ohne entsprechendes Einkommen 🙂 ) leisten konnten!
Das war - in Deutschland - die Domäne von VW und einigen anderen Anbietern, die aber eben auch nie Premium-Anspruch erhoben haben.
Zitat:
Davon abgesehen das sie für diese Preise woanders Mittelklasseautos bekommen die auch nicht mehr Fehler haben.
Jetzt hast du selbst die richtige Antwort gefunden!
Auch bei Mercedes sitzen keine Zauberer.
Natürlich können sie ums gleiche Geld auch keine besseren Autos bauen als andere Hersteller!
Mercedes war immer um Welten besser als die Mitbewerber, aber auch um Welten teurer!
Zitat:
Noch grössere Modellvielfalt und damit noch höhere Marketing-und Vertriebskosten.Meine Frage,Muß jede Lücke die irgendein Marketingfuzzi zu sehen glaubt mit einem Modell gefüllt werden?
Völlig richtig.
Ganz meine Rede.
Gleichzeitig aber verteidigst du mit Zähnen und Klauen die vom Deckungsbeitrag zu vernachlässigenden A und B Modelle, vom Klotz "smart" ganz zu schweigen.
Zitat:
Was Porsche angeht,die können den 924 nicht als Flop angesehen haben sonst hätte sie ihn nicht zum 944 weiterentwickelt und später zum 968.
Natürlich war der 924 mit Audi-Motor ein Flop.
Porsche stand vor dem Ende.
Durch den Image-Verlust, den der 924 dem Namen bescherte, wurde der 911 so gut wie gar nicht mehr verkauft.
Der 944 basierte zwar auf dem 924, war aber ein richtiger Porsche.
Er sah wesentlich "taillierter" und aggressiver aus, hatte richtige große Porsche-Bremsen und vor allem einen richtigen Porsche-MOTOR !
Und er war um eine ganze Klasse TEURER als der 924.
Zitat:
Ich kenne einige die nach dem Baustop des 968 die Marke gewechselt haben weil ihnen der 911er schlicht nicht gefallen hat.Die hatten aber mit dem 924 angefangen und sind dieser Baureihe bis zum Schluß treu geblieben.
Sie hätten auf den Boxster wechseln können.
DER ist ja der Nachfolger.
Nicht jeder, der mit 924 anfing, ist die Karriereleiter so konsequent hochgestiegen, daß es jemals für einen 911 gereicht hätte.
Und nur wenige, die eine A-Klasse kaufen, schaffen jemals den Sprung in die S-Klasse.
Der A wäre nur dann nicht imageschädigend, wenn er in wesentlich teurerer und luxuriöserer Ausführung als Zweitwagen für E, S, CL & Co. - Eigner gebaut würde. Dann aber wären die Stückzahlen endgültig zu nieder.
Symptomatisch ist doch, daß sich die wenigsten S-Besitzer als Stadtwagen eine A-Klasse kaufen.
Da wird eher der (in D) wesentlich exklusivere "Y" von Lancia gewählt oder ein "lustiges" Beetle-Cabrio. Oder gleich der "klassenlose" neutrale Golf in Serienoptik und unauffälliger Metallicgrau-Lackierung.
Zitat:
Nicht alle fahren eine Marke nur der Marke willen.
Genau das zu erreichen aber wäre die eigentliche Aufgabe der "Marketing-Fuzzis".
Früher wurde gar nicht nachgedacht oder verglichen. Wer es "geschafft" hatte, kaufte sich "endlich" einen Benz. In der Gewissheit, ein zwar teures - darauf war man ja sogar stolz! - aber auch qualitativ einzigartiges Fahrzeug erworben zu haben. Und aus.
CAMLOT
Zitat:
Original geschrieben von Camlot
Andere Möglichkeit: Die in der Produktion zu teuren A und B Modelle ausgliedern oder aufgeben, den C günstiger produzieren lassen, den Maybach aufgeben, die Kernsegmente E, S, SL & Ableger qualitativ und damit imagemäßig stärken und dann den Maybach in modifizierter Form als "Großen Mercedes" wieder auferstehen lassen.
100% d'accord.... 🙂
Das Superluxussegment ist Mercedes unter dem Hintern weggebrochen und der Maybach ist dazu marketingtechnisch völlig unsinnig dicht an der S-Klasse positioniert. Ich würde ihn auch einstellen, das Ding kostet DC nur noch Geld.
A und B können mittelfristig in Deutschland nicht konkurrenzfähig produziert werden, solange Gehälter und Abgaben bleiben wie sie sind. Ergo weg damit, schlechtem Geld schmeißt man kein gutes hinterher.
Porsche ist das beste Beispiel dafür:
Die Transaxle-Modelle mussten u.a. auch eingestellt werden, weil es produktionstechnisch keinerlei Synergieeffekte mit den Heckmotorwagen gab.
Als mit dem Boxster das Gleichteileprinzip zum 11er auflebte, funktionierte auch das Geldverdienen wieder.
Auch BMW hat mit dem neuen 1er Synergien zum 3er.
Mercedes hat auch eine Heckantriebsplattform - aber Frontantriebs-A und -B synergieren mit gar nix.
Der C muss deutlich stärker in Richtung Premium positioniert werden, wenn man ihn hier halten will.
Andernfalls ab mit der Produktion in den Osten - Porsche machts mit dem Cayenne vor.
Ab E/CLK fängt die Lizenz zum Gelddrucken an.
Back to the roots - in dieser Kernkompetenz ist Mercedes kaum zu schlagen.
Wer Opel und Ford ins Feld führt, muss sich warm anziehen.
US-Manager lassen sich von ein paar streikenden Deutschen nicht auf der Nase rumtanzen. Opel Deutschland dürfte in der US-Zentrale bereits Geschichte sein - die warten nur noch auf den Anlass.
Ford hat eine kostengünstige Produktion, kann aber nicht im entferntesten die Verkaufspreise realisieren, die sie benötigen - siehe Bilanz.
Auch hier regieren US-Manager, die nur darauf warten die Produktion von Fiesta, Fusion und Co. in den Osten zu schieben.
Noch schlimmer stehts bei VW. Viel zu hohe Produktionskosten und krasse Marketingfehler. Das Werk wird mittlerweile mehr durch die Politik am Leben gehalten als durch gewinnbringende Produkte.
Wäre VW zu 100% in privaten Händen, würde es dort längst zugehen wie bei Opel.
Und in diesen Markt will Mercedes mit der A- und B-Klasse?? 😰
Schrempp, Du bist ein größenwahnsinniger Depp...
... und meine DC-Aktien stehen bei der Hälfte des Kaufpreises. Ich bin halt auch ein Depp.... 🙄
Würde ich jetzt in Automobilaktien investieren, wäre das mein persönliches Ranking:
BUY 1: Toyota
BUY 2: BMW
BUY 3: Porsche
HOLD: DC, Peugeot, Renault, Honda
SELL: VW, Ford, GM, Fiat
Zitat:
Original geschrieben von JerryCLK
A und B können mittelfristig in Deutschland nicht konkurrenzfähig produziert werden, solange Gehälter und Abgaben bleiben wie sie sind.
Das stimmt schlicht und ergreifend nicht.
Aber mal was ganz anderes:
Ein "Old-School-Benz", also mit weniger Modellen wie es Camlot fordert war ja genau das, was überwunden wurde.
Denn ebenso wie der 924er Porsche das Überleben gesichert hat, hat Benz durch die neuen Modelle weiter im Markt Fuß fassen können. Andere Hersteller versuchen dies nun 10 Jahre später, besipielsweise BMW mit der 1er Serie.
Ein weiterer Hersteller, nämlich Audi, hat dies etwa zeitgleich mit Benz versucht, scheiterte aber mit dem A2 kläglich.
Fazit: Mir ist keine Automarke bekannt, die so erfolgreich wie Benz neue Märkte erschlossen hat. Und Marktpräsenz ist seit Mitte der 90er ein Überlebenskriterium geworden, ich würde sogar so weit gehen und sagen DAS Überlebenskriterium. Anderes zu behaupten würde bedeuten, die Entscheidungskompetenz ALLER namhaften Autohersteller in Frage zu stellen.
Zitat:
Original geschrieben von schroederweg
Das stimmt schlicht und ergreifend nicht.
Wenn man die Produktionskosten an einem Standort wie Bratislava ignoriert, vielleicht nicht... 🙄
Das Thema Osterweiterung wird aber trotzdem auf Deutschland zurollen.
Zitat:
Ein "Old-School-Benz", also mit weniger Modellen wie es Camlot fordert war ja genau das, was überwunden wurde.
Und parallel dazu wurde das ehemals unangreifbare Mercedes-Image gleich mit "überwunden".
Zitat:
Fazit: Mir ist keine Automarke bekannt, die so erfolgreich wie Benz neue Märkte erschlossen hat.
Die Hälfte des Unternehmenswertes zu vernichten, ist für Dich erfolgreich?
Zitat:
Und Marktpräsenz ist seit Mitte der 90er ein Überlebenskriterium geworden, ich würde sogar so weit gehen und sagen DAS Überlebenskriterium.
Eine Behauptung ohne jede Begründung und zudem falsch.
BMW und Porsche verzichten bewusst darauf überall präsent zu sein, pflegen ihre Marke und steigerten Unternehmenswert und Gewinn in ihren Segmenten auf Rekordhöhen.
Zitat:
Anderes zu behaupten würde bedeuten, die Entscheidungskompetenz ALLER namhaften Autohersteller in Frage zu stellen.
Siehe oben.
Sogar Peugeot und Renault verzichten auf Ausflüge in den ihnen fremden Premiumbereich, bleiben ihrem Segment treu und entwickeln ihre Unternehmens-Kennzahlen aufwärts anstatt wie DC abwärts... 🙄
Zitat:
A und B können mittelfristig in Deutschland nicht konkurrenzfähig produziert werden, solange Gehälter und Abgaben bleiben wie sie sind.
Und wenn die Gehälter der typischen A- und B-Klasse-Käufer (wie die der typischen Golf, Polo, Astra, 3er, C-Klasse Käufer ...) immer weiter sinken, werden hier diese Autogattungen bald immer weniger zu verkaufen sein und auf unseren Straßen Koreaner und Chinesen das Bild prägen - wenn wir uns die dann überhaupt noch leisten können.
Hier wurde und wird hoch (BWL-)wissenschaftlich diskutiert, leider bleiben volkswirtschaftliche Argumentationen bei den meisten Betrachtungen sowie bei der ganzen wirtschaftlichen Ausrichtung unserers Landes und bei den durch die Politik gesetzten Rahmenbedingungen leider außer Acht.
Die in Deutschland produzierte A-Klasse wirft nach meinem Wissensstand durchaus noch Gewinn ab. Um wieviel größer wäre dieser, wenn DC den beim Verkauf der Wagen gemachten Gewinn behalten würde und nicht tausende für Garantie- und Kulanzabwicklungen wieder ausgeben müsste. Wenn das für zusätzliche Imageaufpolierungsaktionen aufzuwendende Geld dann noch in Qualitätsverbesserung gesteckt würde und den Zulieferern wieder deutlich mehr Luft zum Atmen und Konzentration auf Qualität gelassen würde, dürfte die Endabrechnung deutlich günstiger aussehen. Obendrein ließen sich noch ein paar teure Marketingspezialisten für der Wertschöpfung deutlich näher stehende Ingenieure austauschen.
Ich habe den deutschen Anbietern den Rücken gekehrt, nicht weil sie zu teuer waren, sondern wegen ihrer mangelhaften Einstellung zu Qualität und der Arroganz ihrer Manager. Meine jetzigen japanischen Autos waren sicher etwas billiger, aber ich erfreue mich an hochwertigen, zuverlässigen Produkten und die Firmen können das, was sie an den Neuwagen verdient haben, trotz längerer Garantie, fast zu 100 Prozent für die Weiterentwicklung ihrer Produkte einplanen.
off topic
Ich hoffe nur, dass die Polen sich an die Zeiten von Solidarnosh erinnern und der ganze Osten gelernt hat, dass man für die Erhaltung und Erlangung seiner Rechte streitbar sein muss. Dann dürften die dort gezahlten Hungerlöhne auch bald der Vergangenheit angehören und Arbeitnehmerrechte ein höheres Gewicht erhalten. Blieben dann noch China und ein paar andere totalitäre Staaten als gelobtes Land für unersättliche Manager, denen der kurzfristige Profit über langfristige Strategien mit dem Ziel einer besseren Lebensqualität für alle auf dieser uns von Gott anvertrauten Erde geht.
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Und wenn die Gehälter der typischen A- und B-Klasse-Käufer (wie die der typischen Golf, Polo, Astra, 3er, C-Klasse Käufer ...) immer weiter sinken,....
Wahr ist aber, daß diese Gehälter in den letzten 20 Jahren ständig
gestiegensind,
gesunkensind in Relation zu dieser Steigerung nur die Autopreise! 🙂
Es ist erstaunlich: JohnS erklärt sich in seinem Beispiel die Stuation wahr und richtig, zieht zwar für sein eigenes Handeln (Kauf eines japanischen Autos) die richtigen Schlüsse , verkündet aber vollmundig eine andere Wahrheit nach außen.
Ein Politiker, könnte man meinen...😛
MfG.,
CAMLOT
Zitat:
Original geschrieben von JohnS
Und wenn die Gehälter der typischen A- und B-Klasse-Käufer (wie die der typischen Golf, Polo, Astra, 3er, C-Klasse Käufer ...) immer weiter sinken, werden hier diese Autogattungen bald immer weniger zu verkaufen sein ...
In der Automobilindustrie können angelernte Bandarbeiter mit Schichtzulage dank IG Metall Gehälter kassieren, nach denen sich hochqualifizierte Ingenieure in anderen Branchen ohne IGM strecken müssen.
Wenn also der Preis niederqualifizierter Arbeit - die im Osten langfristig günstiger ist - sinkt, muß das keinesfalls heißen, dass der Lohn für hochqualifizierte Arbeit ebenso sinken muss! Also gibt es auch keine starre Kopplung von Produktions- und Käufer-Gehältern.
Leider ist das alles Theorie, da gegen den Gewerkschaftsfilz in Deutschland offensichtlich kein Kraut gewachsen ist. Ergo werden wir uns von diesen Arbeitsplätzen mittelfristig verabschieden können... 🙁
@camlot
Zitat:
Wahr ist aber, daß diese Gehälter in den letzten 20 Jahren ständig gestiegen sind, gesunken sind in Relation zu dieser Steigerung nur die Autopreise!
Warum eigentlich diese Aussage als Antwort auf meinen Thread?
Ich habe mich in keiner Weise über zu hohe Preise deutscher Autos geschwert, nur über deren Qualitätsdefizite, unabhängig vom Preis.
Allerdings: Mein erster Golf LS hat vor 28 Jahren 9700 DM gekostet, heute sind es etwa 45000 DM. Das Gehalt in meiner Berufsgruppe hat sich in der Zeit kaum vervierfacht. Natürlich darf man den Ausstattungsumfang der Autos nicht vergleichen, den Produktivitätsfortschritt aber auch nicht unterschlagen.
Meine Erstfahrzeuge in den vergangenen 10 Jahren (bis zu dem ersten Japaner) waren mehrere neue 5er BMWs und ich hätte die ca. 45000 Euro auch gern bezahlt, wenn ich dafür einen qualitativen Gegenwert bekommen hätte. Die Autos haben wegen ihrer Qualitätsmängel einfach nur noch genervt. Auch die als Zweitwagen gefahrene A-Klasse war qualitativ deutlich unter einem Golf II einzuordnen (von VW bin ich weg, nachdem der auf den hervorragenden Golf II folgende Golf III VR6 qualitativ indiskutabel war).
Zitat:
verkündet aber vollmundig eine andere Wahrheit nach außen.
Das halte ich für eine Unterstellung oder führe es auf oberflächliches Lesen zurück.
Ein typischer BWLer, könnte man meinen ... 😛
Wo bitte liegt die Widersprüchlichkeit, wenn ich auf massive Fehler in den Vorstandsetagen deutscher Firmen hinweise, für neoliberale Entgleisungen, die letztlich nur zu Verarmung führen, auch die Politik verantwortlich mache und als letzte Konsequenz ein Auto aus einem Land kaufe, wo viele der genannten Kritikpunkte besser gelöst sind.
Wenn DC und BMW ihre Hausaufgaben machen und qualitativ überzeugende, zuverlässige und praktische Autos anböten, würde ich gerne als Kunde zurückkehren. Dabei geht es wie gesagt nicht primär um den Preis! Ordentlicher Umgang mit den Zulieferern, keine Drohgebärden gegen die Belegschaften und die Gewerkschaften, nicht Marketingmätzchen statt solider Technik, nicht Shareholder Value statt auf Langfristigkeit angelegte solide Firmenstrategien, nicht Ausspielen von verschiedenen Standorten, sondern Verantwortungsgefühl und Loyalität gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Traditionen. Vieles davon hat Deutschland groß gemacht und spielt in Japan nach wie vor eine große Rolle.
Ich hätte auch keine Probleme damit, wenn im Ausland bei dort wachsenden Märkten eigene Produktionsstandorte aufgemacht würden. Ich halte es halt einfach für engstirnig und kontraproduktiv in immer größeren Maße im Ausland für einen Markt fertigen zu wollen, dem man selber ohne zwingende Not das Wasser abgräbt. Ich erinnere an Henry Ford, der den Zusammenhang zwischen Absatzmöglichkeiten und Kaufkraft des Marktes erkannte und als Sozialverräter verunglimpft die Löhne seiner Mitarbeiter erhöhte, damit sie sich die von ihnen produzierten Autos kaufen konnten.
Mercedes-Mitarbeiter haben auch früher schon gut verdient, ein erheblicher Anteil wurde über das Werksangehörigengeschäft auf den Markt gebracht und die Autos waren teuer - und Mercedes brauchte sich um den Absatz trotzdem keine Gedanken zu machen - jahrelange Wartezeiten sprachen eine deutliche Sprache. Grundlage war hervorragende Qualität, von erfahrenen Ingenieuren konstruiert und von guten, motivierten Arbeitern zusammengebaut.
Die relative Zahl der BWLer und Juristen im Konzern dürfte damals deutlich niedriger gewesen sein. 😛
@JerryCLK
Zitat:
"In der Automobilindustrie können angelernte Bandarbeiter mit Schichtzulage dank IG Metall Gehälter kassieren, nach denen sich hochqualifizierte Ingenieure in anderen Branchen ohne IGM strecken müssen."
Schön für die Bandarbeiter, schön für ihre Bäcker, ihre Friseure, die Fachhandelsgeschäfte, die Touristikbranche usw., schade für die hochqualifizierten Ingenieure, die vielleicht mal ihren Organisationsgrad überdenken sollten, auf dem Inlandsmarkt schwächelnde Unternehmen wie Mercedes und Volkswagen, schade für die Politiker und Wirtschaftsweisen, die die schwache Binnennachfrage bejammern.
Ich erinnere mal daran, dass der Ursprung der Gewerkschaften nicht bei der Hilfsarbeiterschaft sondern bei den hochqualifizierten Mitarbeitern in der Industrie lag, die ihre Position gegen die übermächtigen Wirtschaftsbosse stärken wollten - und dies zu ihrem und unser aller Wohl auch geschafft haben.
Hätte es keine Gewerkschaften gegeben, wäre die Massenverelendung vielleicht nie überwunden worden. Mit Sicherheit würde die Lorenz-Kurve für die Einkommensverteilung deutlich stärker von der Gleichverteilungsgeraden abweichen als sie dies für die Bundesrepublik tut. Manchen der "Steinreichen" und Nimmersatte mag die derzeitige Verteilung stören, von den Elilten habe ich diese Kritik noch nicht vernommen und dem Land hat sie über Jahrzehnte nicht geschadet.
Zitat:
"... muß das keinesfalls heißen, dass der Lohn für hochqualifizierte Arbeit ebenso sinken muss!"
Für die Topmanager wahrscheinlich nicht. Es ist nur die Frage, wo hochqualifizierte Arbeit anfängt. Beim Facharbeiter, beim Ingenieur? In China werden im Moment Millionen Ingenieure ausgebildet. Die Gehaltsentwicklung im IT-Bereich hat sich schon mächtig nach unten entwickelt, unter anderem wegen dem Heer von EDV-Spezialisten in Indien.
Ich will mich ja keinesfalls jedem Wettbewerb verschließen, er muss aber fair und nicht gnadenlos sein, und der Wettbewerb mit der Diktatur China ist nicht fair. Die Entwicklung in Tschechien verläuft ja ganz hoffnungsvoll, mit dem Resultat, dass es von manchen Globalisierungsprofiteuren bereits als Hochlohnland eingestuft wird. Es macht sozialethisch einfach keinen Sinn, wenn Nivellierung für uns nach unten stattfindet. Ziel vernünftiger Regierung-, Gewerkschafts- und auch Firmenpolitik muss es sein, die östlichen Länder langfristig auf unser Niveau anzuheben; ohne hier erst einmal alles aufzugeben, wofür die ältere Generation erfolgreich gekämpft und hart gearbeit hat. Hier setzt meine massive Kritik an den Gewerkschaften an. In einer globalisierten Welt orientieren sie sich noch überwiegend national und werden ihrer Rolle im internationalen Balanceakt nicht gerecht.
@John S
Ich lese von Dir fast nur Argumente aus der Vergangenheit.
Solidarnosh ist Geschichte, Henry Ford ist tot, Massenverelendung ist auch schon n Weilchen her, an den Ursprung der Gewerkschaften kann sich keiner mehr erinnern und die Zeiten als Mercedes Autos verteilen konnte, sind leider vorbei.
Wir leben im Jahr 2005, die globalisierte Welt hat sich geändet und tut dies immer schneller weiter und Erkenntnisse aus dem letzten Jahrhundert helfen uns nicht weiter.
Den Lebensstandart im Osten zu verbessern, um unseren halten zu können ist prinzipiell logisch. Allerdings hatten wir das schonmal mit den östlichen Bundesländern versucht, mit nicht wirklich überzeugendem Erfolg innerhalb von 16 Jahren...
Da wir bei 5 Mio Arbeitslosen keine 50 Jahre Zeit haben, müssen wir kurzfristig Kompromisse eingehen. Und das bedeutet genau diese Nivellierung nach unten, wenn wir nicht den Zusammenbruch unserer Sozialsysteme erleben wollen.
Deine sozialethischen Vorstellungen lesen sich wunderschön und alle hätten sie gern. Nur weiß leider keiner, wie sie zu realisieren sind...
@JohnS
off topic
Hallo JohnS,
ich bin durch Zufall auf diesen interessanten thread gestoßen. Ich habe mich vor einigen Wochen aus den gleichen Gründen für einen Japaner entschieden. Besseres Preis-Leistungsverhältnis. Aber hinzukommt: Mir imponieren langfristige Strategien. Abstoßend sind für mich kurzfristige Gewinngier (auf Kosten von Qualität, Arbeitnehmern, Umwelt, ...) und Denken im Quartalszahlen-Rythmus.
Wer schon einmal in Japan wird, ist beeindruckt von der dortigen "Service"-Mentalität. Dies bitte nicht verwechseln mit Höflichkeit, sondern vor allem mit der Lösung von Problemen.
Ich hoffe, dass auch hierzulande wieder längerfristig und vor allem makroökonomisch gedacht wird. Nur so am Rande bemerkt: Wen es interessiert, kann die Gehälter des Toyota-Vorstandes mit dem von DC vergleichen. Auch interessant: Verhältnis eines normalen Arbeiter-Gehaltes zu den Vorstands-Bezügen. Zur Info: Toyota ist hochprofitabel und ein "Triple-A"-Unternehmen.