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Mehrere Freien Werkstätten eine sinnvolle Alternative?

VW Golf 3 (1H)
Themenstarteram 8. Februar 2018 um 18:56

Hallo,

ich möchte euch mal von meinen letzten Werkstatterfahrungen berichten. Es handelte sich bei diesen ausschießlich um Freie Werkstätten (kein A.., kein Pit..... oder so und auch keine Vertragswerkstatt) und ich fahre einen 3er Golf mit 1.4L AEX Motor mit ~ 300.000 KM Laufleistung mit Baujahr 97.

1. Werkstatt hat massiven Wartungsstau verursacht, obwohl ich immer regelmäßig zur Inspektion dort war. Die Werkstatt verlangte meistens für diesen Service so zwischen 90 bis 110€. Ich erhielt von dieser Werkstatt dann irgendwann mal frisch TÜV ohne irgendwelche Mängel und bin ca. 3 Wochen danach noch einmal dort hin, weil wenn ich bspw. über einen Gullideckel oder in eine Einfahrt fuhr, es massiv im Bereich der Hinterachse schepperte. Außedem beschlug plötzlich die Frontscheibe von Innen während der Fahrt. In der Werkstatt sagte man mir, dass man ein leichtes Klappern an der Hinterachse höre, man aber keinerlei Schäden oder ähnliches erkennen konnte. "Ich sehe nichts" war dort die Aussage des Meisters.

Wegen der beschlagenen Frontscheibe meinte man zu mir, dass der Wärmetauscher defekt sei. Ich schaute mal nach, ob noch der blaue Deckel aufm Ausgleichsbehälter war, aber es war auf einmal ein schwarzer draufgeschraubt worden. Als ich nachfragte, ob das so nach meinem letzten Werkstattbesuch beabsichtigt war, sagte man ja zu mir. Mir kam das jedenfalls komisch vor, zumal sich der Wagen mittlerweile auch bescheiden bei höherer Geschwindigkeit oder in Kurven lenken ließ. Ich suchte eine andere Werkstatt auf, um mir eine weitere Meinung einzuholen.

 

2. Werkstatt schaute sich das Fahrzeug an und rief mich telefonisch an mit der Bitte, dass ich vorbeikommen soll, um mir selbst ein Bild der Lage zu machen. Ich bin dann hingefahren und konnte selbst unters recht frisch getüvte Auto schauen, da dieser auf einer Hebebühne stand. Folgende Mängel waren zu sehen:

- Hinterachslager beide verschlissen, linkes Lager war schon praktisch nicht mehr vorhanden und rechtes stark eingerissen.

- 3/4 der Bremsleitungen stark angerostet

- Hinterachsbuchsen an den Hinterrädern total versaut und extrem stramm gezogen (insbesondere hinten rechts am Hinterrad auf der Beifahrerseite)

- Pollenfilter und Luftfilter massiv verdreckt, als seien diese seit Jahren nicht mehr gereinigt worden

- Trommelbremsen beide Seiten hinten fertig und nicht mehr richtig gangbar (diese machten während des Bremsens auch zunehmend harte und laute Schleifgeräusche)

- Kraftstofffilter soll angeblich auch schon länger als vergesehen verbaut gewesen sein.

- Wärmetauscher war auch hin und musste raus (blauer Ventildeckel kam dann wieder auf den Ausgleichsbehälter)

Ich war entsetzt darüber, dass der Wagen in diesem Zustand jedenfalls ohne irgendwelche Mängel TÜV erhalten hat, aber das soll jetzt nicht weiter das Thema sein. Habe das jedenfalls alles reparieren lassen und dann lief die Karre auch wieder sehr schön. Als ich ca. 1 jahr und 3 Monate später wieder zu dieser Werkstatt fuhr und einen Inspektion samt Ölwechsel usw. machte sagte man mir, dass die Bremswerte für die beiden Vorderbremsen zwar noch geradeso im Rahmen seien, aber die

Bremsscheiben beide schon eine überstehende Rostkante- und die Bremsklötze nur noch wenig Belag aufweisen. Bei letzten Radwechsel fielen mir jedenfalls auch schon die dünnen Bremsklötze auf und auch der Rostrand an den Scheiben. Für einen Austausch wollte die Werkstatt schlappe 480€ haben (meiner Ansicht nach zuviel, das geht billiger). Außerdem versuchte mich die Werkstatt darauf aufmerksam zu machen, dass der AEX Motor im Winter durchaus die Tendenz zum Einfrieren aufweist und das der dafür nötige Teileaustausch 150€ betragen sollte, wenn ich diesem Problem denn vorbeugen möchte.

Ich kann mich nicht mehr genau daran errinnern, was der Werkstattmeister damals für ein konkretes Bauteil nannte, aber ich wurde da irgendwie stützig und konnte nirgends einen Hinweis dazu finden, dass dieser kleine Motor zu einem solchem Problem neigen sollte. Ich entschloss mich daraufhin, nicht mehr zu dieser Werkstatt hinzugehen und mir wieder eine andere Freie Werkstatt zu suchen, zumal ich eh kurz vor einem privaten Umzug stand.

 

3. Werkstatt machte den Bremsscheiben- und Bremsklotzautausch für ca. 235€ und ich ließ das Auto dort auch TÜVen. Soweit erst einmal alles gut und der Wagen ging Mängelfrei durch den TÜV. 2 Monate nach der TÜV Untersuchung leuchtete / flackerte dann plötzlich die Öllampe am Kombiinstrument an/auf, wenn der Motor warmgefahren war und man bspw. an einer Roten Ampel zum Stehen kam und den Leerlaufdrehzahlbereich erreichte. Durch ein kurzes Gaspedalanstuppsen ging die Lampe aus und wenn die Drehzahl wieder im Bereich Leerlauf kam, ging sie wieder an. Während der Fahrt war sie immer aus, Öl war genug im Motor vorhanden usw.. Ich hatte Kühlwasser und Motoröl immer im Blick.

Ich teilte der Werkstatt das Problem mit und dort sagte man mir, dass es die Ölpumpe sei und dass bereits ein massiver Pleuellagerschaden vorliegen würde. Man hat das angeblich festgestellt, indem man die Ölwanne abgenommen, und das Motoröl abgelassen hat. Das Öl sei angeblich schon stark silberverfärbt gewesen und die Pleuellager seien schon teilweise stark zersetzt oder nicht mehr vorhanden. Laut Werkstatt war es also 5 vor 12 und man kann nicht einschätzen, wie lange der Wagen noch laufen wird.

Der Wagen lief eigentlich super, war von der Geräuschkulisse total unauffällig, was mich erneut bzgl. der Aussage der Werkstatt stützig werden ließ. Die Reparaturkosten würden bei knapp 1300€ oder so liegen. Damals hatte ich dieses Thema auch hier im Forum angeschnitten und dankenswerterweise machtet ihr mich schon auf einen möglichen Betrug aufmerksam (zumal die Werkstatt damals zu mir sagte, dass man das alte silbrige Öl wieder in den Motor zurückgefüllt habe).

Ich habe dann nach einigen Wochen Standzeit nochmal eine andere Werksatt aufgesucht und dort nur darum gebeten, einmal einen Ölwechsel und Ölfilteraustausch zu machen in der Hoffnung, dass das Problem dann vielleicht behoben ist.

 

4. Werkstatt machte dann den Ölwechsel mit einem 10W40 und das Problem war erledigt (und der vermeintliche "Pleuellagerschaden" damit auch). Das Problem war, dass die 2. Werkstatt bei der Inspektion ein 5W30 Öl eingefüllt hatte und dieses wohl für den AEX Motor zu dünn ist. Hätte also u.U. gar nicht eingefüllt werden dürfen. Ich hatte einige Zeit überlegt, die 3. Werkstatt mit diesem unangenehmen Sachverhalt zu konfrontieren und mal nachzufragen, was man sich denn dabei gedacht habe (zumal diese Werkstatt von mir auch noch 50€ für die "tatsächlich durchgeführte" Überprüfung haben wollte und, Achtung O-Ton, "es sei ja schon etwas Arbeit gewesen u.a. musste ja die Ölwanne runter und wieder rauf"), aber das habe ich mir dann auch geschenkt und gedacht, der Typ dort soll mir doch.....es liegt der Verdacht nahe, dass die Werkstatt Nr. 3 keinen Finger gerührt hat und mein Wagen einfach nur "in die Ecke" gestellt wurde. Auch wurde der vermeintliche Aufwand für die Erneuerung der Ölwannendichtung in keinster Weise erwähnt. War auch schon etwas komisch.

Nach gut einem Jahr bin ich mal wieder hin zu der 4. Werkstatt, weil der Motor im Kaltzustand und in der Leerlaufphase plötzlich etwas unruhig lief und man im Innenraum zunehmende Vibrationen verspürte. Man tauschte dann die Zündkabel aus und alles war wieder gut. Gut 3 Monate später startete der Motor plötzlich bescheiden (Anlasser drehte den Motor nicht durch und man tauschte diesen aus). War wieder alles gut.

Wenige Tage später ging plötzlich im Stand Kühltemperaturanzeige auf knapp 100 Grad hoch und ließ sich nur durch Aufdrehen der Heizung und / oder durch Fahrtwind einigermaßen kompensieren. Außerdem musste ich die Tage zuvor schon häufiger mal Kühlwasser nachfüllen, weil der Ausgleichsbehälter innerhalb weniger Tage von Max. auf Min. fiel. Die Werkstatt teilte mir dann mit, dass man eine Prüfung der Zylinderkopfdichtung durchgeführt habe und das diese defekt sei und ausgetauscht werden müsse. Außerdem sei das Thermostat defekt.

Man legte mir ein sofort schriftliches Angebot vor, u.a. sollten Pleuellager, Ventilschaftdichtungen, Thermostat, Zahnriemen, Wasserpumpe usw. neu. Der Zylinderkopf sollte ebenfalls geplant werden. Gesamtkosten ca. Bei 1550eur. Mir kam das wieder komisch vor, zumal der Mitarbeiter am Telefon sagte "überlegen sich sich das, wenn das ihr Golf ist und sie diesen lieben...". Auch wurde gesagt, dass "es mit einem Austausch der ZKD alleine nicht getan sei, denn um stabile Verhältnisse im Motor zu gewährleisten, müssten die Pleuellager und Ventilschaftdichtungen in jedem Fall auch mit gemacht werden".

Auf meine Nachfrage, ob nur der Thermostatwechsel inkl. Austausch der WAPU mit Zahnriemen usw. reicht, sagte man mir, dass dann zumindest das Temperaturproblem gelöst sei, der Schaden an der ZKD aber weiterhin da sei und das man einfach Wasser im Öl hätte und irgendwann bekäme der Motor einen Schlag. O-Ton vor Ort: "Also ich wüsste nicht, was ein solcher Austausch bringen würde".

Nach der tollen Erfahrung mit der 3. Werkstatt suchte ich mal wieder eine andere Werkstatt auf, um mir eine zweite Meinung einzuholen.

 

In Werkstatt Nr. 5 führte man mir einen Abgas- und Drucktest über den Ausgleichsbehälter vor und teilte mir mit, dass die ZKD ok sei und das Thermostat inkl. Gehäuse, sowie die Wasserpumpe hinüber seien. Ich ließ dort für 350€ die Teile inkl. Zahnriemen machen und mir die Altteile wieder mitgeben. Das Auto läuft wieder super und die Temp. + Kühlwasserstand sind wieder unauffällig.

Es fällt einem schwer, solche Aussagen wie von Werkstatt Nr. 4 nachzuvollziehen (mal etwas zurückhaltend formuliert).

 

Worauf ich mit meinem langen Post eigentlich hinaus will, ist folgendes:

Meine Golfkarre steht für sein Alter und Laufleistung noch ziemlich gut dar, zeigt überhaupt keinerlei Rostbefälle, Schwellerkanten und die erste Kotflügel halten immernoch und es wurde nie etwas vom TÜV in diese Richtungen bemängelt. Der Wagen läuft insgesamt gemessen für sein Alter und die Laufleistung noch sehr gut und unauffällig.

Ich möchte ihn eigentlich nicht abgeben, solange er noch zuverlässig läuft, was bisher der Fall war. Zumal neue Autos ja auch wieder ihre Anfälligkeiten haben (bspw. die zunehmende Elektronik, zugebaute Motorenräume, verkokte und defekte AGR Ventile usw. usw.).

Die zuletzt gemachten Werkstatterfahrungen geben mir allerdings zu denken (auch vor allem wie dreist einem ins Gesicht gelogen wird). Mein Gefühl sagt mir, das wenn sich eine Werksatt ihrer Kundschaft zu sicher fühlt, versuchen sie unnötige Teileaustausche und Reparaturen aufzuschwatzen, sprich also sie wollen Geld machen...nicht mehr und nicht weniger. Die Fairness und Objektivität gebenüber dem Kunden scheint irgendwann zweitrangig zu werden.

Da ich leider nicht über eine Hebebühne und nötiges Werkzeug verfüge, kann ich selbst nur sehr begrenzt Autoreparaturen / Teileaustausche am Golf durchführen. Auch habe ich nur viele theoretische Kenntnisse über Fahrzeugtechnik, die ich mir aus Interesse selbst im Laufe der Zeit angeeignet habe. Auch lese ich hier immer wieder sehr gerne Forenposts mit. Innerhalb der letzten 3 bis 4 Jahre habe ich mir viel über Fahrzeugtechnik nebenberuflich aneignen könnne und habe da echt Spaß dran und sehe meinen Golf nicht als ein Problem, zumal ich mit Öffis auch gut zur Arbeit komme. Bisher mussten nur Verschleißteile gemacht werden und hier waren die Kosten noch im machbaren Rahmen. Ich komme eigentlich aus einem ganz anderen beruflichen Bereich und es müsste mir also jemand bei Schrauben über die Schulter schauen, aber ich kenne leider niemanden aus dem KFZ Bereich.

Ich habe mir halt deswegen überlegt, ob es vielleicht Sinn machen würde, sich vielleicht bei 2 bis 3 Werkstätten zu bewegen. Vielleicht eine Werkstatt in der Nähe des Wohnortes und vielleicht 2 Werkstätten in der Nähe vom Arbeitsplatzes. Eben um zu vermeiden, dass eine Werkstatt registriert, dass man wegen seines Autos binnen kurzer Zeitabstände immer wieder mal kommt und das man dort u.U. aufgrund des Fahrzeugalters Potenzial zum Geschäfte machen sieht. Evtl. aber auch, um sich im Zweifelsfall mehrere Meinungen einzuholen zu können!?

 

Was haltet ihr davon bzw. habt ihr auch schon so negative Erfahrungen mit mit Freien KFZ Werkstätten gemacht oder u.U. über andere Personen etwas davon mitbekommen?

Mfg

Marwief

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5 Antworten

Hi,

ich weiss ja nicht aus welcher Region Du kommst, aber hier im Pott gibt es eine ganze Reihe an Mietwerkstätten. Also Hebebühne und Werkzeug zum ausleihen gibt's da, da schaut dir auch meistens einer über die Schulter und hilft. Und Reparaturhandbücher gibt es für Dein Fahrzeug ja auch, sicherlich eine sinnvolle Anschaffung. Einige mögliche Fehler sind dort ja auch beschrieben, und wie man was repariert ja sowieso.

Hab ich immer im Auto liegen, man weiss ja nie.

Das mache ich seit 10 Jahren so, selbst die Buchsen der Hinterachse, Zahnriemenwechsel, Bremsen usw. habe ich dort gemacht, und irgendeiner hilft einem bei Fragen eigentlich immer weiter.

Such doch mal nach Mietwerkstätten in Deiner Umgebung, wie rum man einen Schraubenschlüssel hält wirst Du ja wissen, dann kommt der Rest von selbst...

Naja bezüglich Werkstätten kann man schon so seine Erlebnisse haben...... schliesst auch Marken-Fachwerkstätten ein.

Final bin ich immer gut gefahren wenn ich mir eine freie Werkstatt gesucht habe die klein genug war dass der Chef auch noch selber am Schrauben war.

Kann manchmal ein wenig dauern bis man fündig wird - deine Geschichte spricht ja Bände.

Aber wenn man mal ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis hat fährt man als Stammkunde meist besser.....

Themenstarteram 13. Februar 2018 um 6:27

Also 3 von den genannten Werkstätten waren welche, wo der Chef auch selbst mitgeschraubt hat. Ich kann hier leider nicht behaupten, dass diese Werkstätten dadurch "besser" waren. Gibt es vielleicht noch weitere Beteiligungen am Thema?

Du kannst es ganz kurz fassen:

- Alles was man für andere macht, macht man nicht so gründlich wie für sich selbst

- Golf 3 u.ä. werden als reine Aufbrauchfahrzeuge gesehen

- Unter den Kfz'lern gibt es einen hohen Anteil der in der Berufsschule nur Dr. Dre gehört hat und im Betrieb als KSM und nicht als Mechatroniker genutzt wurde.

Themenstarteram 13. Februar 2018 um 16:05

Zitat:

@rpalmer schrieb am 13. Februar 2018 um 11:36:29 Uhr:

- Golf 3 u.ä. werden als reine Aufbrauchfahrzeuge gesehen

- Unter den Kfz'lern gibt es einen hohen Anteil der in der Berufsschule nur Dr. Dre gehört hat und im Betrieb als KSM und nicht als Mechatroniker genutzt wurde.

Hi,

also wenn der 3er Golf als ein reines Aufbrauchfahrzeug gesehen wird, dann verstehe ich nicht, weshalb mich die Werkstätten teilweise so über den Tisch ziehen wollten (bspw. unnötige ZKD und Pleuellagerrep.).

Was meinst Du mit KSM?

Mfg

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