- Startseite
- Forum
- Motorrad
- ...weitere
- Mechanisches Mysterium Explorer Race GT 50 Roller
Mechanisches Mysterium Explorer Race GT 50 Roller
Hallo Hallo,
Hätte nicht gedacht dass es so weit kommt, aber hier bin ich.
Ich und ein Kumpel (beides KFZ Mechatroniker) verzweifeln seid geraumer Zeit an dem beschriebenen Roller.
Haben den, nicht laufend, geschenkt bekommen und dachten uns "so schwer kann das nicht sein. Das bisschen 2 Takter kriegen wir wieder zum laufen." ... Oh was waren wir naiv
Soll bis vor kurzem gut gelaufen sein und auf einmal beim Anfahren war er aus und ging seid dem nicht mehr an.
Also von der Batterie, über den Vergaser bis zum Unterdruckventil alles gecheckt und ggf. Repariert ... Wollte nicht.
Dann haben wir gemerkt dass das Hauptproblem die trockene Zündkerze ist. (Vergaser kriegt Kraftstoff)
Gut, Motor aufgemacht -> Motorschaden (ein Kolbenring hat sich verabschiedet und schön in die Zylinderwand gearbeitet)
Alles halb so wild, Kost ja nix.
Also Kolben/Zylinder, Ansaugstuzzen (war schon sehr rissig) und diverse Dichtungen getauscht ... Wollte immer noch nicht.
Jetzt wurden wir schon stutzig... Naja weiter-gesucht -> im Krümmer (kurz hinter dem Zylinder) war ein Recht gutes Loch -> provisorisch mit Panzertape abgedichtet ... Immer noch nix
OK scheiß egal, nochmal alles abgerissen. Dabei haben wir gemerkt dass es der Kraftstoff von der Kurbelwelle nicht bis in den Brennraum schafft (mit Bremsenreiniger direkt in Brennraum läuft er auch ganz kurz)
Und jetzt ... Naja ... Sind wir planlos
Haben auch nochmal den Zylinder/Kolben demontiert und auf richtige Lage (auch der Dichtungen) geachtet, hat alles gepasst ....
Membran hatten wir natürlich auch draußen, die sieht aber auch gut aus (kein Licht Durchsatz beim gegens Licht halten)
War auch schon bei ATU und hab da gefragt, da meinte der Meister, so etwas habe er in 25 Jahren noch nicht gehabt und uns viel Glück gewünscht :(
Ich hab selbst ROLLER-ROLF angeschrieben und auch der hatte absolut keine Ideen!!!
Jetzt seid ihr netten Leute hier eine der letzten Möglichkeiten.
Wir würden uns über geistige Ergüsse eurerseits seehr freuen
(aber bitte den Beitrag ganz lesen, wir haben halt wirklich schon so gut wie alles geprüft aber vlt doch was übersehen)
Ähnliche Themen
17 Antworten
Ich würde prüfen, ob sich im Kurbelgehäuse Druck aufbaut, wenn der Kolben runterfährt. Ist das nicht so, liegt eine Undichtigkeit des Kurbelgehäuses vor. Auch die Wellendichtringe der Kurbelwelle beachten.
Zitat:
@player495 schrieb am 27. Juli 2021 um 09:45:57 Uhr:
Ich würde prüfen, ob sich im Kurbelgehäuse Druck aufbaut, wenn der Kolben runterfährt. Ist das nicht so, liegt eine Undichtigkeit des Kurbelgehäuses vor. Auch die Wellendichtringe der Kurbelwelle beachten.
Erstmal danke für die schnelle Antwort.
Wie kann man das aussagekräftig prüfen? Zündkerze raus und Hand auf die Ansaugung?
Kerze raus, Motor mit der Hand in Laufrichtung drehen. Kurz bevor die Überströmer öffnen sollte die Kompression spürbar sein, ist wirklich Gefühlssache. Ansonsten kann man auch den Kolben so stellen, dass das Kurbelgehäuse dicht ist und durch den Ansaugkanal Druck einblasen, Kurbelwelle dabei festhalten.
Kompression prüfen.
Euer Problem deutet tatsächlich auf die Kurbelwellendichtringe hin.
Danke für die guten antworten, werde mich dann die nächste Zeit mal ranmachen den Motor zu zerlegen.
Hoffentlich kann ich mich dann in ein paar Wochen mit nem laufenden Roller zurückmelden :D
Zitat:
@Kumpelschelmi schrieb am 27. Juli 2021 um 09:50:47 Uhr:
Wie kann man das aussagekräftig prüfen? Zündkerze raus und Hand auf die Ansaugung?
Nein, mit einem Kompressionsprüfgerät. Dann hat man auch einen konkreten Meßwert.
Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 27. Juli 2021 um 18:48:51 Uhr:
Zitat:
@Kumpelschelmi schrieb am 27. Juli 2021 um 09:50:47 Uhr:
Wie kann man das aussagekräftig prüfen? Zündkerze raus und Hand auf die Ansaugung?
Nein, mit einem Kompressionsprüfgerät. Dann hat man auch einen konkreten Meßwert.
Das wäre natürlich ideal, allerdings kenne ich kein Gerät, mit dem man die Kompression im Kurbelgehäuse messen kann. Das heißt nicht, dass es sowas nicht gibt.
Wenn das vorkomprimierte Gemisch bereits im Kurbelgehäuse entweicht, bleibt im Brennraum auch nicht mehr viel übrig. Dann ist auch hier die Kompression nicht mehr so prall.
Eine richtige Messung der Kompression mit einem vernünftigen Messgerät sollte für dich als Fachmann also gar kein Problem darstellen und hast schon mal Daten, aufgrund dessen du weiter vorgehen kannst
Chef fragen, Gerät ausleihen, messen.
Oder wird in den Werkstätten schon wie im Forum gearbeitet?
Tauschen, wo man den Fehler vermutet, statt zu prüfen und analysieren?
Moin Moin !
Zitat:
Wenn das vorkomprimierte Gemisch bereits im Kurbelgehäuse entweicht, bleibt im Brennraum auch nicht mehr viel übrig. Dann ist auch hier die Kompression nicht mehr so pral
Unsinn ! Hier reden wir über eine Vorverdichtung im einstelligen %- Bereich.
Natürlich sinkt dann auch die im Brennraum messbare Kompression. Nur gibt es dafür gar keine Soll-werte !
Selbst wen die Verdichtung bekannt ist , so ist dies nur ein rechnerischer Wert über das Verhältnis von Brennraum zu Hubraum. Aufgrund der Erwärmung bei Kompression liegen die Werte theoretisch schon einmal über dem Verdichtungsverhältnis. Aufgrund der Vorverdichtung noch einmal höher. Dem gegenüber stehen die Spaltverluste z.B. an den Kolbenringen. Diese sind ausser dem Verschleiss auch von der Konstruktion und vor allem der Messdrehzahl abhängig.
Mit anderen Worten , eine Kompressionsmessung ist völlig für die Katz.
Zitat:
Ansonsten kann man auch den Kolben so stellen, dass das Kurbelgehäuse dicht ist und durch den Ansaugkanal Druck einblasen, Kurbelwelle dabei festhalten.
Das wäre eine Möglichkeit , Kolben auf OT , dann gehts.
Tatsächlich mache ich das einfacher: Grundsätzlich wird bei mir jeder 2-Takter , der ein Jahr oder länger nicht gelaufen ist , zerlegt und bekommt eine neue Kurbelwelle bzw, eine mit neuem Pleuellager , dazu alle Lager und Dichtungen neu , und dann passt es. wer schon einmal durch alte Pleuellager Kolben und Zylinder geschrottet hat , der weiss , dass diese gar nicht oder nur nach 10 Jahren mit Glück und den Gegenwert eines gebrauchten Kleinwagens aufzutreiben sind. Bei so einem neumodischen Roller , bei dem man Kolben und Zylinder jederzeit hinterhergeschmissen bekommt , kann man natürlich das hohe Risiko eines Lagerschadens mit zwangsläufig folgendem Kolbenfresser eingehen.
MfG Volker
Ist natürlich einfacher alles zu tauschen, als nach dem Fehler zu suchen
Zitat:
@Up-gefahren schrieb am 28. Juli 2021 um 11:59:14 Uhr:
Ist natürlich einfacher alles zu tauschen, als nach dem Fehler zu suchen
Ich vertrete auch die Meinung, dass der Instandsetzung eine gründliche Fehlerdiagnose vorausgehen sollte.
Das ist zielführender, als sich im Internet darüber zu belesen, wer schon mal welche Teile gewechselt hat.
Allerdings glaube ich nicht, dass man durch Kompressionsmessung im Verbrennungsraum beim Zweitakter einen aussagekräftigen Rückschluss auf die Vorverdichtung im Kurbelgehäuse herleiten kann.
Moin Moin !
Zitat:
Ist natürlich einfacher alles zu tauschen, als nach dem Fehler zu suchen
Du hast meinen Beitrag nicht verstanden!
mfG Volker
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 29. Juli 2021 um 13:38:53 Uhr:
Moin Moin !
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 29. Juli 2021 um 13:38:53 Uhr:
Zitat:
Ist natürlich einfacher alles zu tauschen, als nach dem Fehler zu suchen
Du hast meinen Beitrag nicht verstanden!
mfG Volker
Doch
Moin Moin !
Zitat:
Doch
Aha! Du baust also in einen Motor , den du von Grund auf restaurierst , also Kurbelwelle erneuerst , die alten Dichtringe wieder ein , weil du sie vorher getestet und für gut befunden Hast?
Dann füllst du sicher auch das alte Getriebeöl wieder ein.
MfG Volker