Maximale Leistungsoptimierung CLA180/200?
Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren was ihr durch Tuning, egal ob per Box oder Remapping, mit und auch ohne zusätzliche Hardwaremodifikationen (bspw. neuer Turbo,Luftfilter und Ladeluftkühler, Downpipe, AGA etc.) aus den 1.6er Benzinern raus geholt habt.
Cool wäre natürlich ein Leistungsdiagramm von Eingangs- und Ausgangsmessung.
Weiterhin interessiert mich bei wieviel KM Laufleistung die Optimierung stattgefunden hat und wieviel KM ihr bislang damit gefahren seid und in dem Zusammenhang ob es primär Stadt oder Autobahnstrecke ist, die ihr zurück legt.
Wenn Probleme auftraten welche waren das?
Bitte *keine* Diskussion zu Sinn oder Unsinn solcher Aktionen. Und bitte auch keine Kommentare ala „Kauft doch gleich einen Auto mit ordentlichem Motor etc...
Ich bin mal gespannt was man hier so zu sehen bekommt 😉
14 Antworten
Eine Box kam für mich (CLA 180. Handschaltung) nicht in Frage, weil fahrzeugspezifische Sicherheitsfunktionen, wie z.B. Zündverstellung bei klopfender Verbrennung teilweise unbeachtet bleiben oder übersteuert werden. Also musste es ein Remapping werden, angepasst auf das Fahrzeug. Hierbei gibt es nicht besonders viele Fachleute, meist wird ein vorgetestetes Mapping eines anderen Fachmanns übernommen oder nur marginal angepasst. Mich störte seinerzeit der Limiter, trotz noch vorhandener Leistungsreserven wurde der CLA bei Tacho 219, ehrlichen 214 nach GPS elektronisch abgeregelt, das wollte ich nicht. Bei der Anpassung sind dann gute 185PS und 312NM am ende beim 1.6er Turbo dabei herausgekommen mit der Serienausstattung Turbo und Auspuff.
Dabei muss man ehrlich und vorsichtig sein, sich der Veränderungen bewußt sein und sie verantwortlich einsetzen. Eigentlich ist der 1.6er als CLA 200 oder vergleichbar, ausgereizt, die 156PS sind einigermaßen sicher Vollgasfest. Schwachstelle ist der Zylinderkopf mit integriertem Krümmer sowie die Camtronic mit den filigranen Ventilen. Mutet man der dauerhaft die 185PS oder mehr zu, so verzieht sich der Zylinderkopf, die Ventile überhitzen und reißen dann, ein ganz ordentlicher Schaden. Gleiches könnte passieren, wenn man etwas magerer verbrennenden E10 Sprit tankt, der etwas heißer verbrennt, wobei er klaglos vertragen und verbrannt wird. Man sollte dann auf längere Vollgasetappen verzichten, ansonsten 100 Oktan oder mehr tanken. Aber auch hier ist bei Dauervollast Vorsicht geboten bezüglich Zylinderkopf und Ventilen. Immer mal eine cooldown-Phase einzulegen, erhöht die Standfestigkeit ungemein. Genauso ist das Handschaltgetriebe dem zusätzlichen Drehmoment besser gewachsen als das DCT, welches theoretisch an die neue Leistung angepasst werden müsste, macht aber wohl keiner.
Ich habe diese Veränderungen nach Ablauf der Garantie bei 45.000km nach gut 2 Jahren Haltedauer machen lassen. Derzeit habe ich knapp 110.000km runter, das Fahrzeug ist kapp 6 Jahre alt, die Leistungssteigerung läuft zu meiner vollsten Zufriedenheit knapp 4 Jahre und gut 60.000km. Alles ist wunderbar in Schuß, der Ölverbrauch beläuft sich auf 0,5l alle 30.000km (mein Wechselinterval). Weder an Motor noch an Getriebe oder Antriebsstrang gab es irgendetwas durch die Veränderung zu bemängeln. Ich bin zufieden. In der Ebene erreiche ich Tacho 245km/h, was 240km/h nach GPS entspricht, im Gefälle war ich schon auf Tacho 260km/h, nicht übel für einen 180er, die gute Aerodynamik macht sich da bemerkbar. Ich werde bei Problemen berichten, derzeit erwarte ich zunächst die nächsten 6 Jahre und 110.000km! Verkaufen für einen technisch schlechteren Nachfolger mit beschichtetem 1,33l Motor werde ich ihn wohl eher nicht.......
Gruß
Gravitar
Der Gravitar ist Erster 😉
Warst du mal auf nem Prüfstand und hast ggf.
mal ne Leistungsmessung gemacht oder die Kurve zu deiner Map?
Wenn man sich so umschaut scheint es ja 2 gängige und sehr verbreitete Maps für den M270 Motor zu geben. Die eine mit 185 Ps und eine mit 175/177 Ps. Beide mit knapp über 300Nm.
Allein der Drehmomentzugewinn von >=100Nm lässt den CLA180 gefühlt wie mit einer einer ganz anderen Motorenklasse bestückt wirken. Da machen Landstraße und Serpentinen richtig Spaß ohne fahrerisch anstrengend zu sein.
Der Anbieter hatte einen Leistungsprüfstand, wollte aber 250€ extra für die Ermittlung der Daten, was ich für gerechtfertigt halte, aber nicht bezahlen wollte, haben. So hat er mir einen Mittelwert der bisher umgebauten Fahrzeuge, die gemessen wurden, genannt. Das reicht mir aus, ist aber natürlich nicht fahrzeugspezifisch. Der Leistungszuwachs ist aller Ehren Wert, der gehasste Limiter Geschichte, nur meine Zufriedenheit zählt. Und natürlich die Standfestigkeit, immerhin möchte ich das Fahrzeug über 10Jahre und über 200.000km fahren. Ob es sich ohne Materialerschöpfung über die Distanz gut fährt, könnt ihr also mitverfolgen. Die besonderen Vorsichtsmaßnahmen, die ich beim Fahren beachte, habe ich oben erläutert.
Der Serienturbo ist mit dieser Leistung am Ende, Ansaugquerschnitte und Abgasgegendruck lassen ihn bereits bei höheren Drehzahlen >5.000U/min wieder etwas abschlaffen. So beschleunigt man bei Tempo 220km/h im 5.Gang bei 5.000U/min etwas langsamer weiter als bei gut 4.000U/min im 6.Gang. Der schnelle Gaswechsel bei hohen Drehzahlen lässt den Turbolader an seine Grenzen kommen. Das macht mir aber gar nichts! Die zusätzliche Leistung ist Klasse und erstaunlich präsent. Mehr will ich gar nicht.....
Gruß
Gravitar
Hallo zusammen,
250€ für eine Leistungsmessung ist schon sehr viel. Ich bezahle pro Messung auf einem MAHA Allrad- Prüfstand 90€. Bei vorher/nachher Messung 130€ . Im Schnitt liegen Prüfstandsläufe bei Max.150€. Da sind die 250€ schon wirklich fast unverschämt.
Wie wurde das Mapping ohne Prüfstandslauf auf dein Fahrzeug angepasst?
Wurde die Eintragung dann anhand des Mittelwertes gemacht?
Viele Grüße und einen schönen Abend
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Jo, habe eine Rechnung und ein technisches Merkblatt mit den Veränderungen erhalten. Die Veränderungen werden dann beim Straßenverkehrsamt eingetragen, die Versicherung informiert, das wars! In meinem Falle keine Veränderung des Tarifs.
Gruß
Gravitar
Du hattest ja geschrieben, dass das Mapping aufgespielt und dann auf dein Fahrzeug angepasst wurde.
Wie wurde das genau auf dein Fahrzeug angepasst?
Viele Grüße
Über das Netz informiert, verabredet, gemeinsam mögliche Optionen (der Limiter war mir am wichtigsten) besprochen und Preise mitgeteilt bekommen. Dann hat er mir den Aufwand beschrieben, sich mein Steuergerät, es gibt wohl mehrere Hersteller und Typen/Versionen, angesehen. In diesem Falle musste das Steuergerät geöffnet werden, einige Hardwarepins wurden wohl zum Auslesen und Speichern der Seriensoftware abgeleitet und genutzt, anschließend modifiziert und aufgespielt. Ich war dann nicht dabei, hatte etwa 2-3h in der Stadt zu tun, holte den Wagen zum verabredeten Zeitpunkt ab. Ein kurzes Gespräch, das alles wie besprochen umgesetzt werden konnte, eine kurze gemeinsame Fahrt mit Hinweisen zum Gebrauch und der Empfehlung, bei Abruf der Leistung 98 oder mehr Oktan zu tanken. Dann noch die Hinweise auf eine mögliche Zusatzgarantie, den Verlust von Werksgarantie sowie die Gefahr, dass ein Update bei Mercedes die Leistung wieder auf Null setzen wird, dann aber wieder aktualisiert werden kann für einen kleinen Unkostenbeitrag. Papiere, Geld, Heimfahrt......
Gruß
Gravitar
Da der Wagen der Schilderung nach nicht auf der Rolle stand war das wohl eher keine individuelle Anpassung ans Fahrzeug selbst - an deine Wünsche dann schon 😉
Wahrscheinlich wie so oft eine verbreitete „Standard“-Map in Kombination mit V-Max Entfernung und Anpassung der Kennlinie des Gaspedals (was nicht bedeuten soll dass das schlechte Ergebnisse liefert).
Ich tippe mal auf 450-700€ die du etwa bezahlt hast, richtig?
Die Kosten beliefen sich auf 650€, die Kennlinie des Gaspedals ist in der Tat verändert. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, später hat man sich daran gewöhnt. Es wird wohl eine Standardmap gewesen sein, der Tuner sagte mir, er könne auf einzelne Parameter noch Einfluss nehmen, ob selbst oder durch unterschiedlich konfigurierte Standard-Maps entzieht sich meiner Erkenntnis. Allerdings müssen Ladedruck und Einspritzmenge auch deutlich zugenommen haben, ich habe mir die Einspritzmenge bei Vollast bei unterschiedlichen Drehzahlen im höchsten Gang vorher notiert anhand der Momentanverbrauchsanzeige (keine Ahnung, wie aussagakräftig das ist). Nicht nur Leistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sind erheblich besser, auch die Einspritzmenge unter Vollast bei unterschiedlichen Drehzahlen ist deutlich angestiegen. Nicht zuletzt konnte ich bei 100-200km/h subjektiv deutlich zulegen, liege nun bei 21,4s, es liegt mir aber keine Vorher-Messung vor, die müsste von einen Serien 180er noch erfahren werden. Subjektiv sind das Welten zu vorher. Ich bin aber auch kein Leistungsfetischist, nutze die Zusatzleistung, wenn mir mal Verkehrssituation und Stimmung danach sind. Gestern hat mich auf der unlimitierten A43 wieder so ein Audi-SUV Klotz mit 3.0TDI wegblinken wollen und jenseits der 220km/h zunehmend den Anschluß verloren, dann grinse ich angesichts der immer noch deutlich geringeren Leistung und freue mich der Steigerung.....
Gruß
Gravitar
Das die Einspritzung erhöht wird - gerade unter Vollast (Volllastanreicherung) ist ganz normal - wäre das Gemisch zu mager würde es zu heiss verbrennen und da der Motor ja eh schon thermisch recht limitiert ist muss das ja auch so sein. Bedingt durch den Turbo ist das um so wichtiger dass mehr Sprit eingespritzt wird und so sie Temperaturen der Verbrennung gesenkt werden.
Die Anzeige des KI ist eher ein Indikator - die geht ja eh nur bis 20l - da liegt man in vielen Bereichen ja deutlich drüber 😉
Im höchsten Gang (6) war die Einspritzmenge bei allen Drehzahlen >1500 auf 15l/100km festgenagelt. Hier ist wohl eine Begrenzung seitens Mercedes programmiert worden. Du hast aber recht, danach ist sie auch im höchsten Gang ab 1300U/min immer jenseits der 20l
Gruß
Gravitar
Gibt es hier jemanden der nicht nur eine Softwareoptimierung vorgenommen hat sondern auch entsprechend angestimmte Hardware-Umbauten?
Interessant wäre es schon, allerdings wegen der Konstruktion des in den Zylinderkopf teilintegrierten Krümmers thermisch evtl. nicht sinnvoll. Es kostet viel Geld, eine Leistung kann dann trotzdem nur sporadisch abgefordert werden, die deutlich notwendige Anfettung des Gemisches macht die Sache ökologisch und ökonomisch eigentlich sinnlos. Es müsste ein anderer Zylinderkopf her, was nicht einfach ist und im Umkehrschluß wieder reichlich Normverbrauchserhöhung im Teillastbereich nach sich zieht, unabhängig davon, das es finanziell wenig Sinn macht. Stärkere und thermisch unbedenklichere Motoren sind ja verfügbar.
Gruß
Gravitar
Ein stabiler und haltbarer Umbau ist durchaus möglich. Allerdings muss man da ein paar Euro mehr in die Hand nehmen. Rein wirtschaftlich rechnet sich so etwas meist nicht, wenn man die Möglichkeit hat in der Baureihe einen größeren Motor zu bekommen.
Aber bei solchen Umbauten geht es ja meist eh nicht um die Wirtschaftlichkeit, sondern um das ausprobieren und sehen was machbar ist.
Viele Grüße