Max 180km/h ab nächstem Jahr
Volvo wird die Höchstgeschwindigkeit aller seiner Fahrzeuge ab dem nächsten Jahr ab Werk auf 180 km/h begrenzen. Dies hat das Unternehmen heute per Pressemeldung verkündet. Ziel sei es, dass weniger Menschen mit Volvo Fahrzeugen getötet oder schwer verletzt werden. Das ist aber nur eine Maßnahme von Volvo.
Neben der Begrenzung von Höchstgeschwindigkeiten untersucht das Unternehmen nämlich auch, wie eine Kombination aus intelligenter Geschwindigkeitsregelung und Geofencing-Technologie in Zukunft die Geschwindigkeiten vor Schulen und Krankenhäusern automatisch begrenzen „könnte“.
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Egal ob Brennstoffzelle oder Batterie, ein Tempolimit wäre in Deutschland ein Baustein um den Elektroantrieb massentauglich zu machen. Angesichts von sehr guten Reichweiten eines Tesla Model 3 ist die massive Reichweitenreduzierung bei hohen Autobahngeschwindigkeiten die größte verbleibende Einschränkung. Ein Tempolimit würde dieses (subjektive) Defizit beseitigen.
Übrigens, ich fahre zwischen 35.000 und 55.000km pro Jahr, davon viel auf der Autobahn. Bis vor ein paar Jahren wenn möglich auch oft jenseits der 200km/h. Unfallfrei. Hatte aber dann einen Beinahe-Crash auf der A8 zwischen München und Stuttgart, ein 3er Cabrio fädelt auf die Autobahn ein und zieht in maßloser Selbstüberschätzung vom Beschleunigungsstreifen direkt auf die Linke von drei Spuren, auf der ich (damals im A6 3.0TDI) mit sehr hohem Tempo unterwegs war. Vollbremsung, schlingern, Aufprallwarnung, Gurte werden automatisch Stramm gezogen, Warnblinker schaltet sich ein, und gefühlt waren am Ende nur noch wenige cm Luft. Glücklicherweise war es ein später Sommerabend und kein anderes Fahrzeug hinter mir.
Seitdem hab ich von der Heizerei genug, komme nicht wirklich später an (oft macht ein eingesparter Tankstop mehr Zeitgewinn aus) und habe mit Tempo 130-160 auch noch nie einen Termin verpasst...
Die A8 zwischen München und Augsburg ist eine der bestausgebauten Strecken, extrem breite Spuren, sanfte Kurven. Trotzdem gibt es dort Unfallhäufungen, auch im Vergleich zur Situation vor dem Ausbau, wo das eine alte, enge, schlecht ausgebaute, zweispurige Strecke war, auf der es teilweise nichtmal einen Standstreifen gab. Und Tempolimit 120. Zufall?
Mir ist es also egal, ob Volvo das Tempo auf 180 begrenzt, würde mich nicht im Geringsten stören. Und ich hoffe, die Regierung setzt der unnötigen Resourcenverschwendung (weniger als 2% Beitrag zur CO2 Reduzierung sind absolut betrachtet immer noch viele Tonnen) und der unnötigen Gefährdung gewisse Grenzen...
So, und jetzt darf ich hier wohl besser nicht mehr vorbei schauen 🙂
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Zitat:
@stelen schrieb am 9. März 2019 um 23:24:55 Uhr:
Zitat:
@zettzett schrieb am 9. März 2019 um 18:04:17 Uhr:
Für einen Überholvorgang 175 zu 160 bräuchte ich ganze 2,15 km und 45 sek Zeit. Ein gefühlte Ewigkeit in der mir viele schnellere Fahrzuge genervt "im Nacken sitzen".Ja und? Du führst einen Überholvorgang aus. Dafür ist die linke Spur da, stell Dir vor ich mache das sogar mit 135, denn ich wüsste nicht warum ich hinter einem 120 fahrenden rechts bleiben sollte.
Es gibt kein Recht anderen ein schnelleres Tempo aufzwingen zu wollen, nur das Recht die linke Spur für Überholvorgänge nutzen zu dürfen.
Stau ist eben nur hinten blöd, vorne geht’s ! 😁
Was alle aktuell einsparen, ist der Vertriebsweg. Durch den online Vertrieb werden kleinere Autohäuser immer weniger. Musk hat alleine bei Tesla 20-30% (!!!) kolportiert, das ist weit effizienter als die Homogenisierung des Antriebs. Dennoch wird die Umstellung auf eine 100%ige E-Produktion bei nahezu allen Herstellern dafür sorgen, dass es eine Limitierung geben wird, weil die Akkus das einfach nicht mitmachen und die Reichweite neben der Akkulaufzeit und der Lebensdauer selbiger immer im Vordergrund stehen wird. Ich schließe mich der Meinung einiger Vorredner voll an, die aktuelle Medienoffensive bei Volvo ist reine Marketingstrategie. "Ehrliche" Gründe werden wir jedoch weder von den Schweden noch von anderen Autoherstellern bekommen. Sicherheit ist hier, zumindest größtenteils, nur ein Vorwand, da dies nunmal ein emotional affektiver Bereich bei uns Menschen ist und etwas "Gutes" suggeriert (darum kaufen auch so viele ein SUV), es ist also (Markt)Psychologie.
Die 180 sind hier mit Sicherheit noch sehr großzügig gewählt, um den Aufschrei in Grenzen zu halten, ich bin mir sicher, dass hier bei den Managern auch 150 oder 130 im Gespräch waren (das wäre dann aber eine gewisse Selbstkastration gewesen). Mit 180 scheinen ja die meisten (in Deutschland lebenden) hier gut zurechtgekommen. Die Akzeptanz ist auch statisch schnell schöngerechnet, denn Frauen wird das per se gefallen und die wenigen Temposüchtigen unter uns stellen einfach die Minderheit, da helfen auch die politischen Gleichgesinnten nicht, für die das ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstellt. Der Großteil ist somit automatisch für das Limit und die Gegner werden mit der Raserpolemik auch schlichtweg totargumentiert.
" Stau ist eben nur hinten blöd, vorne geht’s ! 😁 "
Die Frage ist nur wie weit reicht der Blick nach vorne, hmm?
Nach dem Stau ist vor dem Stau, frag die Stauforscher an der TUD.
Übrigens:
Die Abkehr von 8-/6-Zylindern bei Volvo war und ist aus reiner wirtschaftlicher Not heraus geboren, dabei bleibe ich, das hat Samuelsson mehrfach in Fachgremien geäussert.
Guter und ehrlicher Artikel der Autozeitung.
In Schweden geht das in diese Richtung:
https://www.aftonbladet.se/.../...stigheten-ar-ett-sjalvmord-for-volvo
Wer Schwedisch nicht versteht bitte google translate benutzen. Aber die Überschrift "Das Begrenzen der Geschwindigkeit ist Selbstmord für Volvo" sagt viel aus.
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Zitat:
@zettzett schrieb am 10. März 2019 um 11:25:36 Uhr:
Guter und ehrlicher Artikel der Autozeitung.In Schweden geht das in diese Richtung:
https://www.aftonbladet.se/.../...stigheten-ar-ett-sjalvmord-for-volvoWer Schwedisch nicht versteht bitte google translate benutzen. Aber die Überschrift "Das Begrenzen der Geschwindigkeit ist Selbstmord für Volvo" sagt viel aus.
Einmal mehr eine effekthascherische und subjektive Glosse von Robert Collin. Passt hervorragend zum Boulevardjournalismus von Aftonbladet 😉
Dass Mercedes in einem Pilotprojekt ab Frühjahr alle seine Händler in Schweden ausbremst und Autos zu fixen Online-Preisen verkaufen wird, wäre doch eigentlich das grössere Thema...
Auch wenn in Deutschland einige Tausend Einheiten weniger verkauft werden sollten, für Volvo wird das nicht weiter relevant sein. Eine Limitierung bringt objektiv betrachtet für einen Hersteller nur Vorteile.
Entwicklungsbudgets sind endlich. Ein neues Modell ist also immer ein Kompromiss, das bestmögliche Fahrzeug mit diesem Budget zu entwickeln. Wenn nun mehr Mittel für andere Bereiche des Fahrzeugs zur Verfügung stehen, kann das nur zum Vorteil aller Kunden sein.
Bald opfern wir der Gewinnmaximierung und dem Renditenwahn auch noch das letzte bisschen Spaß an den Autos... Die Destruktion hat Volvo schon mal eingeleitet.
Zitat:
@MainVolvo schrieb am 10. März 2019 um 12:17:51 Uhr:
Bald opfern wir der Gewinnmaximierung und dem Renditenwahn auch noch das letzte bisschen Spaß an den Autos... Die Destruktion hat Volvo schon mal eingeleitet.
Die schwedische Kultur ist da ein klitzekleines bisschen anders unterwegs.....aus meiner Sicht reifer....
Bei den meisten Ü180 befürwortern kratzt es gewaltig am Ego wenn sie von einem Auto mit kleinem Status/Rang überholt werden .
Is ja Logisch , mit einem Preis von den hier oft genannten 60-80000 € kauft man sich einen Platzt in der Pole-Position und der will verteidigt werden .
Für manche ist das Auto ein Statussymbol und eben nicht eine möglichkeit von A nach B zu kommen .
Eine 5€ Uhr zeigt auch nur die Uhrzeit , ebenso eine für 30000€ .
Viele Leute brauchen das. Im Auto lässt sich eine vermeintliche Überlegenheit darstellen, an der es außerhalb des Wagens - im wirklichen Leben - mangelt.
Zum Glück verliert das Auto als Statussymbol bei der jungen Generation zusehends an Bedeutung.
Zitat:
Zum Glück verliert das Auto als Statussymbol bei der jungen Generation zusehends an Bedeutung.
Wo hast du das her? Das Alter der Erstkäufer von Autos mit 200PS+ ist auf unter 25 gesunken. Bei AMG, Alpina und Abt werden die Wartelisten immer länger... junge Menschen haben einen Zugang zu schnellen Autos, den es zu meiner Zeit nicht gab.
Ich rede von der Allgemeinheit, nicht von den paar AMG-Proleten. Guck Dir mal an, was in den Ballungsgebieten beim Thema Carsharing abgeht. Mobilität definiert sich da schon lange nicht mehr über den Besitz eines KFZ.
Das liegt ja wohl eher an der Mietpreisentwicklung in den Ballungsräumen. Das Carsharing füllt einfach nur eine Lücke. Wer kann, der wird weiterhin ein gescheites Auto haben wollen, denn der "Besitz" spielt für den Status keine Rolle, der kann auch über Volvocare, Flexperience und Co. definiert werden.
Zitat:
@MainVolvo schrieb am 10. März 2019 um 13:24:05 Uhr:
Das liegt ja wohl eher an der Mietpreisentwicklung in den Ballungsräumen. Das Carsharing füllt einfach nur eine Lücke. Wer kann, der wird weiterhin ein gescheites Auto haben wollen, denn der "Besitz" spielt für den Status keine Rolle, der kann auch über Volvocare, Flexperience und Co. definiert werden.
Angetrieben durch den abzuliefernden Shareholder Value der von den Herstellern verlangt wird. Der ewige Kreislauf.... deswegen: Markttest durch Samuelsson, vermutlich gar durch den Geely selbst initiiert, um zu schauen wie die übrigen Marktteilnehmer reagieren. Interessant dazu auch Geely's Statement zu Marktbereinigungen , vorderhand auf den chinesischen Markt bezogen. Eins und eins.....