Massiver Ölverlust am Ventildeckel
Hallo Gemeinde,
ich könnte gerade im Schwall erbrechen.
Gestern Wartung am Ovali gemacht. Ölwechsel, Zündung nachgeschaut, Ventile eingestellt, weil der Ovali ja nächste Woche nach Bad Camberg soll.
Heute wollte ich ihn dann 200 km nach hause überführen, damit ich dann am Freitag los kann.
Genau 5 km bin ich gekommen, bis ich wegen starker Rauchentwicklung anhalten musste.
Drunter geschaut und fast in Ohnmacht gefallen, weil das Öl an einer Seite wie Wasser aus dem Ventildeckel lief und auf der Heizbirne verrauchte.
Mist, dachte ich, ist wohl die Dichtung verrutscht.
Also wieder zurück in die Werkstatt, Deckel runter und siehe da: Dichtung sitzt absolut korrekt.
Also neue Dichtung rein, entgegen aller Gewohnheit nicht trocken, sondern mit Curil eingesetzt. Sicher ist sicher.
Motor angeschmissen und.... Sch§$%&!!!!! Es läuft wie vorher.
Was kann das sein? Die Feder war vorher bombenfest und ist aus heute noch. Die Dichtung sitzt.
Kann ich mir beim Ventile einstellen irgendeinen Fehler eingebaut haben und produziere jetzt Überdruck?
Der Motor lief absolut rund, keine Auffälligkeit...
Bin ratlos.
Beste Antwort im Thema
So, heute hatte ich endlich die Gelegenheit, mich wieder um den Ovali zu kümmern und hier kommt die Auflösung, für die, die mitgerätselt haben.
1. Der Dumme ist immer der Depp.
Ich habe es nach fast 30 Jahren Käferschrauben offenbar hinbekommen, die Dichtung gleich zweimal so einzusetzen, dass es undicht wurde. Einmal nach dem Einstellen der Ventile und dann gleich nochmal, als ich hektisch und genervt zurück in die Werkstatt bin...
2. Augen auf beim Dichtungskauf.
Ich habe in Camberg meinen Dichtungsvorrat wieder aufgefüllt und auf den Bildern sieht man deutlich den Unterschied. Die alte, undichte Dichtung ist fast 3mm schmaler als die neue, die jetzt drin ist. Die ließ sich super einsetzen und war sofort dicht, ohne Pampe.
Nochmal Danke an alle, die geantwortet haben!
61 Antworten
Ist ja normal wirklich kein Hexenwerk, Curil würde ich nicht nehmen, die Dichtung sollte vorher in Öl eingelegt werden. Am besten sind die originalen Deckel, die Zubehör sind schon im Karton krumm.
Eventuell die Klammenr verzogen ?
Zitat:
@kyra55 schrieb am 17. Juni 2015 um 07:37:29 Uhr:
...........
Eventuell die Klammenr verzogen ?
Darauf hätte ich jetzt auch mal getippt.
Oft werden die Klammern unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers der unter die Klammer gesteckt und dann nach unten oder oben gezogen wird, um die Klammer von Ventildeckel herunter zu bekommen. Dabei ein wenig zu viel nach außen gezogen und schon ist es Essig mit der Spannkraft der Halteklammer.
Noch schlimmer ist es, zum entfernen des VD die Klammer rechts und links aus den Bohrungen am Zylinderkopf raus zu popeln. Das soll es geben, ehrlich. Absolutes NoGo.
Die Erhöhung des Ventildeckelanpressdrucks durch eine Nachjustierung der Halteklammer hat bei mir schon Wunder bewirkt. 😉
Wie Schubi1971 schon sagt. Wenns vorher dicht war warum solls danach nicht wieder sein.
Außer Du hast so einen drin wie ich ihn mal bei einem Motor vorgefunden habe. Von innen durchgerostet. 😕
siehe Bilder
Zitat:
Oft werden die Klammern unter Zuhilfenahme eines Schraubendrehers der unter die Klammer gesteckt und dann nach unten oder oben gezogen wird, um die Klammer von Ventildeckel herunter zu bekommen.
Ei, wie machst Du das denn, wenn nicht so? Ich find's schon mit Schraubendreher schwer.... Spezialwerkzeug?
Grüße,
Michael
Spezialwerkzeug? Nö, genau auch so.
Dieser Satz ist nur die einleitende Situationsbeschreibung um die Aussage im nächsten Satz nachvollziehen zu können.
Schade, dass es nicht alle geschafft haben. 😉
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Rhetorisch einwandfrei.
Na ja, hatte in einem anderen Thread schon Gelegenheit, was dazuzulernen. Man solls ja auch nicht übertreiben. 🙂
Grüße,
Michael
So, heute hatte ich endlich die Gelegenheit, mich wieder um den Ovali zu kümmern und hier kommt die Auflösung, für die, die mitgerätselt haben.
1. Der Dumme ist immer der Depp.
Ich habe es nach fast 30 Jahren Käferschrauben offenbar hinbekommen, die Dichtung gleich zweimal so einzusetzen, dass es undicht wurde. Einmal nach dem Einstellen der Ventile und dann gleich nochmal, als ich hektisch und genervt zurück in die Werkstatt bin...
2. Augen auf beim Dichtungskauf.
Ich habe in Camberg meinen Dichtungsvorrat wieder aufgefüllt und auf den Bildern sieht man deutlich den Unterschied. Die alte, undichte Dichtung ist fast 3mm schmaler als die neue, die jetzt drin ist. Die ließ sich super einsetzen und war sofort dicht, ohne Pampe.
Nochmal Danke an alle, die geantwortet haben!
Hallo überprüfe mal die Stärke der Dichtung! Sie sollte zwischen 3 und 4 mm liegen! Es gibt leider auch dünnere , die dann nicht funktionieren.
Sollte es so sein schreib mir ich kann da helfen.
Gruss
Hallo!
Ich habe derzeit das gleiche Problem am 83er Mex, allerdings läuft nicht so viel Öl raus, es tropft. Habe zwar nicht die Ventile eingestellt, also Ölverlust am Ventildeckel auf der rechten Seite ohne mein Zutun.
Habe eine neue Dichtung (Reinz) verbaut und vorher alles gereinigt, es tropft aber weiterhin.
Kann sich der Deckel verzogen haben? Von heißer, längerer Fahrt auf der AB.
Der linke Deckel ist dicht.
Werde heute mal einen neuen Ventildeckel (original) und wieder eine neue Dichtung (Reinz) verbauen. Mal sehen.
Nächster Schritt wäre dann ein neuer Spannbügel (original) und eine original Dichtung (die mit der zusätzlichen Auswölbung, original über classic parts.de). Hilft die eigentlich gegen Verrutschen oder weshalb ist die da? Die Reinz Dichtung ist ohne.
An der Dicke/Größe der Dichtung scheint es bei mir nicht zu liegen.
BG,
Mac
Zitat:
@icemac1-2-3 schrieb am 9. Juli 2015 um 11:50:01 Uhr:
Kann sich der Deckel verzogen haben?
Der Deckel verzieht sich mit Sicherheit nicht,auch nicht bei erreichter Betriebstemperatur.
Dafuer reicht einfach die Spannung der Buegelfeder nicht aus.
pembry
Vielleicht verzieht er sich nicht durch die Temperatur auf der AB, aber insgesamt etwas nach all den Jahren (durch Witterung, Rost von außen etc.). Rostig ist er bei mir an eingen Stellen. Jedoch der andere Deckel auch und der hält aber dicht.
Jedenfalls habe ich einen neuen Deckel (original) und wieder eine neue Dichtung (Reinz) verbaut. Der Spannbügel ist noch der alte (siehe Foto). Hat noch ganz gute Spannkraft, aber mir fehlt der Vergleich zum neuen Bügel. Hoffe, das hält jetzt dicht. Mal sehen.
Hi. Die Spannbügel leiern halt mit der Zeit aus, vor allem wenn sie schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben - die neuen originalen haben schon eine viel bessere Spannkraft.
Meine alten kann ich mit der Hand hochziehen, bei den neuen geht ohne Schraubenzieher nichts.
Grüsse , Schubi
Zitat:
@icemac1-2-3 schrieb am 9. Juli 2015 um 13:34:05 Uhr:
Vielleicht verzieht er sich nicht durch die Temperatur auf der AB, aber insgesamt etwas nach all den Jahren (durch Witterung, Rost von außen etc.).
Ihr gutes recht den Deckel zu tauschen.
Aber die Zeit, die Witterung oder der Rost koennen den Deckel nicht "verziehen".
Mein inzwischen sehr alter Prof., der mich Werkstofftechnik lehrte,
u.A.auch das Betriebsverhalten von Bauteilen im Einsatz, wuerde,da bin ich mir doch sehr sicher,
heftigst den Kopf schuetteln.
pembry
@pembry: Respekt vor alten Professoren, keine Frage.
Aber: Einen alten, rostigen Deckel kann man schon mal tauschen, alleine um sicher zu gehen, dass er nicht die Fehlerquelle ist oder bald die Fehlerquelle wird, wenn er durchgerostet ist.
Den Rat, diesen mal zu tauschen, liest man hier öfter.
@schubi1971: Bei mir geht der Bügel mit der Hand, allerdings mit ordentlich Kraft dazu, also mal locker rauf und runter ist es nicht. Mal sehen, ob es mit dem neuen Deckel und neuer Dichtung dicht ist. Nächster Schritt wäre Spannbügel erneuern.
Mac
Der Spannbügel ist ok, wenn man sich wieder mal so knackig die Pfoten eingezwickt hat und Rumpelstilzchen nachmacht... 🙂
Zitat:
@Red1600i schrieb am 9. Juli 2015 um 18:19:22 Uhr:
Der Spannbügel ist ok, wenn man sich wieder mal so knackig die Pfoten eingezwickt hat und Rumpelstilzchen nachmacht... 🙂
Aktueller Bericht:
Ich habe - wie berichtet - den Ventildeckel getauscht (neu, original Vw) und eine neue Dichtung verbaut (Reinz, neu und trocken, kein Einschmieren mit Öl, keine Dichtmasse). Hält in dieser Kombi super dicht; Öltropfen sind kein Thema mehr. Es war damit nicht notwendig die Spannbügel zu ersetzen. Hab sie jedoch auf Vorrat, ebenso neue Dichtungen und einen zweiten Ventildeckel - für den Tag, an dem die andere Seite dran sein sollte.
Mac