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Macht Finanzierung Sinn?
Hallo,
habe einen Kumpel, der hat sich vor einiger Zeit einen neuen Wagen finanziert, obwohl er sich einige von den Fahrzeugen mal eben cash erlauben könnte.
Auf meine Frage nach dem warum, sagte er dazu, dass die Rendite seiner Investmentfonds (im Durchschnitt bei etwa 12% p.a.in den letzen Jahren) höher sei als die Zinsbelastung der Finanzierung.
Die rückblickend sichere Rendite zu den Fonds kann ich soweit nur bestätigen.
Jau dachte ich, macht Sinn und mir fiel auf, dass er das als junger dynamischer Finanzspezialist bei vielen Anschaffungen in dieser Art und Weise so praktiziert.
Zu meinem Argument, dass das Auto dann aber noch dem Autohaus gehöre und er dort Schulden hätte, sagte er: Wenn ein Auto 30 tausend Euro kostet, man aber auf der anderen Seite mindestens 30.000 hat, wo ist man dann verschuldet?!"
(So viel Buchhaltung zum Thema Kontenausgleich war mir auch klar.)
Bei mir wird demnächst auch wieder ein Fahrzeug eingeplant.
Da ich aber als alter traditioneller Barzahler bisher nichts bis wenig mit Finanzierung zu tun hatte und irgendwie nicht haben wollte frage ich euch mal.
Wie macht ihr das, sollte man als Spekulant von Aussagen wie nicht planbarer Zukunft ohnehin Abstand nehmen?
Ich wüsste gerne mal die Vor-und Nachteile solch einer Finanzierung oder auch ganz allgemeine Infos zu diesem Thema wären hilfreich.
Wenn ich meinen Kumpel frage, bekomme ich leider nur seine subjektive Sichtweise.
Vielen Dank.
Dosenpfand
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13 Antworten
wenn man für seine Geldanlagen 12% per anno bekommen kann, dann sollte man auch jeden einzelnen Euro dort anlegen!
und das Auto zu z.B. 6% finanzieren
keine Frage !
Wenn die Anlage deines Kumpels wirklich so sicher ist, und das auch auf lange Zeit, also der Laufzeit der Finanzierung gesehen, dann ist das natürlich die klugste Methode.
Allerdings kann man immer nur schwer vorab sagen, was die nächsten 36, 48 oder mehr Monate passiert.
Guten Morgen
Ich hab das bei meinem Auto auch so gemacht.
Bei Fiat gabe es gerade 0,0%-Finanzierung, da brauchte ich nicht lange nachzurechnen.
Und das man als Barzahler einen besseren Preis aushandeln kann, halte ich mittlerweile für überholt.
Meistens unterhält man sich ja erst über den Preis, und dann darüber, wo die Kohle eigentlich herkommen soll.
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Frank_440
Bei Fiat gabe es gerade 0,0%-Finanzierung, da brauchte ich nicht lange nachzurechnen.
Und das man als Barzahler einen besseren Preis aushandeln kann, halte ich mittlerweile für überholt.
Meistens unterhält man sich ja erst über den Preis, und dann darüber, wo die Kohle eigentlich herkommen soll.
Keiner hat was zu verschenken. Die Zinsen für das Darlehen werden in deinem Fall vom Hersteller, Importeur oder Händler übernommen. Wenn du bar bezahlst, fallen diese Zinsen nicht an und der Gewinn aus dem Verkauf des Wagens an dich steigt. Es kommt meistens einzig und allein auf dein Verhandlungsgeschick an, ob man dich an den ersparten Zinsen beteiligt und dir einen entsprechend Rabatt gibt, oder eben nicht. Normalerweise sollte das aber nicht allzu schwierig sein, weil man sich die Rabatthöhe ja selbst ausrechnen kann.
Re: Macht Finanzierung Sinn?
Zitat:
Original geschrieben von Dosenpfand
Auf meine Frage nach dem warum, sagte er dazu, dass die Rendite seiner Investmentfonds (im Durchschnitt bei etwa 12% p.a.in den letzen Jahren) höher sei als die Zinsbelastung der Finanzierung.
Renditen von 12% sind zur Zeit nur mit risikobehafteten Anlagen - z.B. Aktien(-fonds) - zu erreichen. Sichere Anlagen bringen dir hingegen kaum mehr als 3-4%. Ich halte es für schlichtweg für gefährlichen Irrsinn, ein Aktiendepot zu beleihen (nichts anderes ist es ja, was dein Freund da treibt), um ein Auto zu kaufen. Rein renditemäßig kann sich das sehr rechnen, ich könnte dabei aber nicht ruhig schlafen.
Wenn man einen Totalverlust der Anlage ohne Gefährdung des Lebensstandards verkraften kann, kann man sich auf solche Spielchen natürlich einlassen.
Kommt immer auf den Aktienfond an.
2005 war z.B.ein super Investment-Jahr mit Renditen bis zu 16%, sollte es jetzt mega schlecht laufen, sagen wir mal 5%, wovon aber nicht ausgegangen werden kann, ist der Mittelwert immer noch spitze.
Natürlich sind Aktien immer risikoreich, aber die Chance großer Gewinne ist um ein vielfaches höher als das Risiko eines Totalverlustes und rechtzeitig aussteigen ist ja jeder Zeit möglich.
Ich möchte hier jetzt aber keine Werbung für Aktien(fonds) machen, nur mal meine Meinung kundtun.
Dosenpfand
Re: Macht Finanzierung Sinn?
Zitat:
Original geschrieben von Dosenpfand
Hallo,
habe einen Kumpel, der hat sich vor einiger Zeit einen neuen Wagen finanziert, obwohl er sich einige von den Fahrzeugen mal eben cash erlauben könnte.
Auf meine Frage nach dem warum, sagte er dazu, dass die Rendite seiner Investmentfonds (im Durchschnitt bei etwa 12% p.a.in den letzen Jahren) höher sei als die Zinsbelastung der Finanzierung.
Die rückblickend sichere Rendite zu den Fonds kann ich soweit nur bestätigen.
Lass die Finger von solchen Geschäften.
Dass Du keine Ahnung hast, hast Du mit Deiner Aussage bewiesen.
Aktienfonds haben keine sichere Rendite.
Entscheidend ist der Anlagezeitpunkt.
2001 stand der DAX bei knapp 8.000,
Anfang 2003 bei 2.300 und Heute bei 5.600.
Die guten Fonds liegen Heute wieder leicht über den Kursen von 2001 ... 
Wenn Du Anfang 2003 eingestiegen wärst, könntest Du von den Gewinnen (gute Fonds haben verdoppelt) heute Dein Auto bezahlen...
Interessanter Weise kommen die Laien immer erst aus den Löchern, wenn sie lange genug gesehen haben dass es gut ging und holen sich dann blutige Nasen.
Traurig, aber wahr.
Vergleich
Kauf oder Finanzierung kann man rechnerisch vergleichen, dabei sollte man aber auch die Nebenkosten für das Darlehen mit einbeziehen (Bearbeitungsgebühr, Agio/Disagio, Restschuldreditversicherung usw.). Rechnerisch muss man dazu den Effiktivzins nach PangV ermitteln. (Das muss die Bank auf Anfrage mit einem Zins und Tilgunsplan miterstellen).
Eine Rendite von 12 % würde ich auch hinterfragen, wie hoch das Risiko ist. Es gibt einige Investmentbroker, bei denen sicher ist, dass sie sicher pleite gegangen sind, weil diese Jungs gerne etwas zu mutig mit dem Thema "Risiko" angehen, um nicht zu sagen "Zocker". Dann kannst Du Dein Geld auch gleich auf die Spielbank bringen. Es gibt aber auch noch andere Kriterien, die ebenfalls eine Rolle spielen können, z.B. Liquidität "Brauchst Du das Geld auf dem Konto evtl. noch für andere Dinge, die wichtiger sind, als das Auto?", kann das Darlehen eine Möglichkeit sein. Bei einem Darlehen hat man aber meist die monatliche Belastung, wenn die dann von dem Konto gedeckt wird, aus der Kapitalanlage macht die Sache Sinn, aber die 12 Prozent halte ich für sehr fraglich.
Ein Darlehen ist auch immer mit einer Langfristigen Bindung verbunden, deswegen bleibt noch zu überlegen, ob man das will. Viele Leute haben gar keine andere Möglichkeit, an ein neues Auto zu kommen, aber Unabhängigkeit von einer Bank kann auch ein Kriterium sein.
Ich hoffe die Tipps haben geholfen.
Gruss
Thorsten
Re: Re: Macht Finanzierung Sinn?
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Lass die Finger von solchen Geschäften.
Dass Du keine Ahnung hast, hast Du mit Deiner Aussage bewiesen.
Aktienfonds haben keine sichere Rendite.
Entscheidend ist der Anlagezeitpunkt.
2001 stand der DAX bei knapp 8.000,
Anfang 2003 bei 2.300 und Heute bei 5.600.
Die guten Fonds liegen Heute wieder leicht über den Kursen von 2001 ...
Wenn Du Anfang 2003 eingestiegen wärst, könntest Du von den Gewinnen (gute Fonds haben verdoppelt) heute Dein Auto bezahlen...
Interessanter Weise kommen die Laien immer erst aus den Löchern, wenn sie lange genug gesehen haben dass es gut ging und holen sich dann blutige Nasen.
Traurig, aber wahr.
völlig richtig, der Mann hat´s begriffen...wobei ich in einem widersprechen muss: die guten Aktienfonds liegen heute deutlich über den 2001er Kursen, Beispiel des Flaggschiffes der in Europa investierenden Fonds: WKN 973270 
Re: Re: Macht Finanzierung Sinn?
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Lass die Finger von solchen Geschäften.
Dass Du keine Ahnung hast, hast Du mit Deiner Aussage bewiesen.
Aktienfonds haben keine sichere Rendite.
Entscheidend ist der Anlagezeitpunkt.
2001 stand der DAX bei knapp 8.000,
Anfang 2003 bei 2.300 und Heute bei 5.600.
Die guten Fonds liegen Heute wieder leicht über den Kursen von 2001 ...
Wenn Du Anfang 2003 eingestiegen wärst, könntest Du von den Gewinnen (gute Fonds haben verdoppelt) heute Dein Auto bezahlen...
Interessanter Weise kommen die Laien immer erst aus den Löchern, wenn sie lange genug gesehen haben dass es gut ging und holen sich dann blutige Nasen.
Traurig, aber wahr.
2005 waren es international nach Abzug aller Kosten definitiv 16% Zinsen, da gibt es im Nachhinein nichts mehr schlecht oder weg zu reden.
Natürlich darf man nicht jeden Tag Verlustängste haben, ein gewisses Maß an Schmerzfreiheit sollte vorhanden sein.
Wenn ich aber auf Deinen Rat hören würde, hätte ich mich mit 4 "sicheren" Prozent Zinsen zufrieden geben müssen, was je nach Investmentvolumen einen gewaltigen Unterschied im Endeffekt darstellt.
Den Menschen von Aktiengeschäften abzuraten kann auch pure Geldverschwendung sein und im letzten Jahr wäre es dies nachweislich garantiert gewesen.
Für 2006 rechne ich mit ähnlichen Erträgen und dementsprechend wird das nächste Auto ausfallen.
Auf allgemeine Neider-Fragen wie: "So ein teures Auto, wie kann man sich das leisten?" reagiere ich dann gar nicht mehr, sondern verweise hier auf diese Diskussion im Forum.
Dosenpfand
also, bei der Konstellation: 6% Soll- und 12% Habenzinsen könnte man ja auch Aktien auf Pump kaufen und "verdient" satte 6%, die dann wiederum zur Autofinanzierung verwendet werden können ...
machen doch alle so
ich kenn' auch so'n paar
war sogar 1 Arzt drunter (Telekom)
Zitat:
Original geschrieben von J.Ripper
also, bei der Konstellation: 6% Soll- und 12% Habenzinsen könnte man ja auch Aktien auf Pump kaufen und "verdient" satte 6%, die dann wiederum zur Autofinanzierung verwendet werden können ...
machen doch alle so
ich kenn' auch so'n paar
war sogar 1 Arzt drunter (Telekom)
Margin lending nennt sich das auf neudeutsch, oder auch Lombardkredit 
dumm nur, daß er den Versprechungen seiner Bank glaubte und Telekom-Aktien bei der 3. Emission kaufte
Aktienkurs im Keller
Schulden unverändert hoch