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Linksgas

Themenstarteram 7. Mai 2009 um 8:33

So, nun will ich mal Fachwissen abfragen :p

 

Da die aktuell für mich in Frage kommenden PKW ( Golf, Astra) ja inzwischen elektronische Gaspedalerie haben, kann man diese einfache Schwenklösung von Veigel nicht mehr verbauen.

Wer hat nun Erfahrung mit den aktuellen Lösungen von Veigel. Der Prospekt wirft bei mir fast noch mehr Fragen auf.

Was passiert mit dem rechten Gaspedal? Bleibt das stehen? Wird das hochgeklappt? Ist da dann genug Platz um die Prothese unterzubringen? Gibt es eine Sperre, dass der Prothesenfuss nicht ggf. in Richtung Bremspedal rutscht?

Was passiert mit dem linken Pedal bei Betrieb mit dem rechten Pedal? Nur deaktiviert? Weggeklappt?

 

Gibt es andere gute Lösungen ohne Löcher im Boden oder grosse Schrauberei, wenn man das aktive Gaspedal schnell wechseln will?

Beste Antwort im Thema

Mit Kostenträgern ist das immer so eine Sache... Solange Du nicht unbedingt auf das Auto zur beruflichen Teilhabe angewiesen bist, hast Du immer schlechte Karten, wenn Du in der Großstadt genauso gut in die Straßenbahn einsteigen könntest... Ich habe fast alle meine Einbauten selbst bezahlen dürfen, was durch die 15% Neuwagennachlass zumindest etwas abgefedert wurde. 2009 hatte Audi eine Aktion, da wurde mein A3 mit der elektronischen Linksgasvariante seitens Audi kostenfrei umgerüstet. Das ist aber lange Geschichte. Für meinen Seat Ateca habe ich alles in allem für das elektronische Linksgas 1400 EUR hingelegt (1250 EUR an Veigel incl. TÜV-Abnahme, 150 EUR für das zusätzliche Gaspedal von Seat als Ersatzteil.)

Denkt auch bitte dran, dass alle Umbauten jeweils vom TÜV abgenommen und in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden müssen (sonst Verlust der allg. Betriebserlaubnis), was im Falle einer Standard-Lösung eines Umrüsters vermutlich einfacher vonstatten geht.

Noch ein Wort zum Führerschein. Bei mir besteht die Beeinträchtigung seit Geburt, insofern habe ich meinen Führerschein mitsamt allen Auflagen bereits in der Jugend so erworben. Bei nachträglicher Veränderung des Gesundheitszustands ist m.E. auf jeden Fall ein Eintrag/Auflagen im Führerschein und mindestens eine Fahrprobe bei TÜV/Dekra erforderlich. Veigel hat auf deren Webseite ein paar gute Hinweise zur Vorgehensweise stehen. https://www.veigel-automotive.de/rehamotive-ratgeber/fahrerlaubnis/

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@peterling

Glückwunsch zum neuen Audi. Der Umbau sieht gut aus.

Das Gefriemel mit Abdeckungen kenen wir, meine Frau fährt Handgas und wenn sie mit Prothesen unterwegs ist fummel ich ihr ein Abdeckblech ins Auto. Da muss man auch krabbeln und einen 25mm Pin in ein gefühlt 24 mm Loch friemeln.

zu Zawatzky: Der Eine sagt so, der Andere sagt so. Unserer Meinung nach gehen die garnicht. Zumindest in Köln die Filliale war inkompetent und hat uns mit Falschinformationen (bezüglich einer neuen Fahrprüfung meiner Frau .. und zufällig haben sie eine Fahrschule) fast schon bedroht. Für uns sind die "durch".

Unser aktueller Betrieb: Kirchhoff in Hilden. Machen nen guten Job und faire Angebote.

@TomDK

Den Audi A3 (von 2009...) habe ich vor einem Vierteljahr gegen einen Seat Ateca ersetzt. Das System von Veigel Automotive im aktuellen Fahrzeug ist aber das gleiche. Elektronisches Linksgas mit Umschalter und gestecktem Schutzbügel am rechten Pedal.

Wenn man einmal mit diesem elektronischen Linksgas unterwegs war, will man nichts anderes mehr. Mechanische Systeme zum (Hoch-)Klappen oder (Heraus-)Schrauben habe ich drei Jahrzehnte genutzt - das empfinde ich inzwischen nicht mehr zeitgemäß...

Und mit der Firma Veigel Automotive, die ich erstmals persönlich kennen lernen durfte, weil ich die Umrüstung beim Seat im Gegensatz zum Audi selbst organisieren musste, war ich im Hinblick auf Betreuung und Abwicklung mehr als zufrieden.

So soll das sein !

Allzeit gute Fahrt !

Hallo,

bei mir steht jetzt auch so eine Umrüstung auf "linksgas" an - hat jemand eine Info was so ein Einbau ca. kostet ?

Hast du keinen Kostenträger ?

Zitat:

@TomDK schrieb am 23. Mai 2020 um 14:14:54 Uhr:

Hast du keinen Kostenträger ?

Nicht das ich weis - bin Rentner und nach einer OP ist der rechte Fuß und Unterschenkel gelähmt.

Das ist ja doof.

Ich schätze (!!) etwas um 500 Euro. Du solltest mal fragen ob die vielleicht etwas in der "Restekiste" haben von einem Ausbau, etc mit dem Hinweis auf Selbstzahler.

Meine Frau hat vor 3 Jahren ihren Beetle Cabrio auf ein Handgassystem mit elektronischem Lenkradkranz und manueller Bremse umrüsten lassen. Der Umbauer hatte noch ein kombiniertes manuelles Gas/Bremse-Gestänge im Lager und hat das kulanterweise verbaut. 2 Jahre später haben wir den sauteuren elektronischen Gasring wieder rauswerfen lassen weil sie mit dem Mechanischen super klarkommt und das unanfälliger gegen Macken ist.

Also ... verschiedene Firmen fragen, nichts unnötiges aufschwatzen lassen (vor allem keine neu Führerscheinprüfung .. das Reha-Haus mit dem fetten "Z" im namen macht sowas schonmal gerne und verunsichert die Menschen) .... das ist ja letztlich nichts hochkompliziertes.

Mit Kostenträgern ist das immer so eine Sache... Solange Du nicht unbedingt auf das Auto zur beruflichen Teilhabe angewiesen bist, hast Du immer schlechte Karten, wenn Du in der Großstadt genauso gut in die Straßenbahn einsteigen könntest... Ich habe fast alle meine Einbauten selbst bezahlen dürfen, was durch die 15% Neuwagennachlass zumindest etwas abgefedert wurde. 2009 hatte Audi eine Aktion, da wurde mein A3 mit der elektronischen Linksgasvariante seitens Audi kostenfrei umgerüstet. Das ist aber lange Geschichte. Für meinen Seat Ateca habe ich alles in allem für das elektronische Linksgas 1400 EUR hingelegt (1250 EUR an Veigel incl. TÜV-Abnahme, 150 EUR für das zusätzliche Gaspedal von Seat als Ersatzteil.)

Denkt auch bitte dran, dass alle Umbauten jeweils vom TÜV abgenommen und in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden müssen (sonst Verlust der allg. Betriebserlaubnis), was im Falle einer Standard-Lösung eines Umrüsters vermutlich einfacher vonstatten geht.

Noch ein Wort zum Führerschein. Bei mir besteht die Beeinträchtigung seit Geburt, insofern habe ich meinen Führerschein mitsamt allen Auflagen bereits in der Jugend so erworben. Bei nachträglicher Veränderung des Gesundheitszustands ist m.E. auf jeden Fall ein Eintrag/Auflagen im Führerschein und mindestens eine Fahrprobe bei TÜV/Dekra erforderlich. Veigel hat auf deren Webseite ein paar gute Hinweise zur Vorgehensweise stehen. https://www.veigel-automotive.de/rehamotive-ratgeber/fahrerlaubnis/

@perterling hat sicher mit allem Recht, aber Vorsicht:

Man sollte auch keine schlafenden Hunde wecken !

Firmen verdienen Geld, viel Geld, zuviel Geld mit ihren freundlichen Hinweisen. Wenn ich auf der verlinkten Seite lese man solle sich selber bei Ämtern melden macht mich das sehr stutzig. Schlafende Hunde kann man auch mit einem spitzen Stock anpieksen ... kann man , muss man aber nicht.

Freiwillig eine MPU machen , wir erinnern uns, das ist das Ding was die Jungs und Mädels machen müssen die im Vollrausch mit dem Auto Scheisse bauen .. das soll man sich freiwilling und dazu auf eigene Kosten geben ??!!

Du wirst mit deinem Linksgas nach ein paar Übungsrunden auf dem Supermarktparkplatz zurechtkommen. Ich fahre den Wagen meiner Frau auch ab und an mit Handgas und -bremse. Das klappt wunderbar.

Nach dem Unfall meiner Frau vor über 20 Jahren haben wir ihr Auto umbauen lassen und dann einen TÜV-Prüfer gebeten zu bescheinigen, dass der Umbau zu ihrer Behinderung passt. Eine Runde um den Block und gut war.

Du solltest gut abwägen ob du "mehr machst". Du hast einen gültigen Führerschein.

Mancher Umrüster hat (sicher rein) Zufällig eine eigene Fahrschule für Menschen mit Behinderung, (sicher rein) Zufällig ab und an auch eine kleine Wohnung die man anmieten kann um in einem Wochenkurs den "Führerschein zu machen".

Auflagen hat meine Frau auch: Kein gewerblicher Personen- oder Gütertransfer, kein Anhängerbetrieb (nicht das sie das wollte, aber das mit dem Anhänger muss man auch nicht verstehen).

Mist .. kann ich sie nach ihrer Pensionierung doch nicht Taxi oder Pakete fahren lassen ;-))))

Viel Erfolg .. berichte mal !

Und ja, man kann aus meinen Zeilen durchaus meine Skepsis gegenüber manchen Umbauern, Sanitätshäusern, etc rauslesen. Jahrelange Erfahrung lässt einen da mit dem Kopf schütteln, Nackenhaare stellen sich auf, etc, pp. Mit behinderten Menschen wird massig Geld verdient ! Nicht immer ehrenhaft.

@TomDK

Deine Einschätzung kann ich nicht teilen. Man weckt keine schlafenden Hunde, sondern ist gesetzlich dazu verpflichtet, den zuständigen Stellen neu auftretende Einschränkungen zu melden. Das ist in der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) festgehalten. Außerdem können im Falle eines Unfalls, egal ob unschuldig oder schuldig, große versicherungsrechtliche Schwierigkeiten entstehen. Das will wohl keiner riskieren.

Vielen Dank für die Infos - ich habe jetzt ein paar Anfragen gemacht.

Zum Führerschein muß ich sagen, habe ich u.a. die folgende Info gefunden

Ob Sie weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen sollten, entscheiden Sie in der Regel selbst. Sie haben allerdings eine Vorsorgepflicht und dürfen die Verkehrssicherheit nicht gefährden. Gemäß Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) ist es zudem untersagt, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn Sie es nicht sicher beherrschen können.

Falls man einen Unfall verursacht könnte ggf. kritisch werden.

Gibt es eigentlich "linksgas"-Lösungen die eine ABE haben und keine TÜV-Abnahme benötigen ?

Gruß

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