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Lichtmaschine hat Startprobleme

Audi
Themenstarteram 12. Dezember 2019 um 8:42

Hallo allerseits,

eventuell wurde das Problem schon anderweitig mal behandelt, habe aber nix gefunden, was wirklich passt...

Mein Auto ist ein S2 BJ91 mit der klassischen Drehstrom-Lichtmaschine von Bosch mit dem V-Keilriehmen.

Folgendes Problem:

Nach dem Motorstart bringt die Lichtmaschine manchmal keine Spannung, die Ladelampe leuchtet und das Voltmeter zeigt nur die Batteriespannung von ca. 12V an.

Erhöht man dann leicht die Drehzahl des Motors (1500Upm reichen schon), da springt die Lima an und das Voltmeter springt auf 14V und die Ladekontrolle geht aus.

Danach ist alles gut, auch im Leerlauf. Man kann dann fahren, etc. alles ist in Ordnung. Das Problem tritt nur manchmal beim Motorstart auf.

An was liegt sowas typischerweise?

Meine Theorie zu dem Fall: Die Fremderregung der Lima funktioniert nicht, so dass sie keine Spannung bei der niedrigen Drehzahl aufgebaut werden kann. Bei höherer Drehzahl reicht der Restmagnetismus im Läufer aus, um genugend Spannung zur Erregung zu erzeugen, so dass sie dann anspringt. Danach ist alles gut, da die Lima nun auch im Leerlauf genügend Erregung selbst erzeugt.

Macht das Sinn und was würde die Reparatur bedeuten? Nur Regler tauschen?

Besten Dank schon im Voraus für Eure Ideen!

Viele Grüße,

Andy

Beste Antwort im Thema

Hallo,

das ich mich auch schon intensiver mit dem Thema LIMA beschäftigt habe und ein feind von einfach alles austauschen(am besten noch durch billig-Ebay zeugs) bin versuche ich dir mal zu helfen:

 

Vorweg mal noch einige Erläuterungen wie das ganze konstrukt funktioniert

Die Vorerregung(du nennst es Fremderregung) funktioniert ÜBER die Ladekontrolleuchte, deine Ladekontrolleuchte begrenzt den Strom der Vorerregung auch auf einen kleinen Wert (paar 100 mA). Erregt wird im Betrieb bei LIMA-Vollast mit mehren Ampere.

Hierzu gibts an den äusseren Spulen der Lima 2 Gleichrichtersysteme. Einmal die große Diodenplatte, die den Strom ins Bordnetz schickt. Dann gibts noch eine 2. kleine Diodenplatte, die NUR den Regler wiederrum mit Gleichstrom versorgt, damit dieser erregen kann.

Im Regler ist im wesentlichen eine Zehnerdiode, die den Strom durch den Rotator (Steuerstrom) schnell ein, und ausschaltet, damit der Arbeitsstrom, besser gesagt die Arbeitsspannung ins Boardnetz immer bei ca 14,4 Volt liegt.

Wenn die Zündung eingeschaltet wird (der Motor steht noch), dann fießen die paar 100 mA ÜBER die Ladekontrolleuchte zur Lichtmaschine, in den Regler, über den Rotator und erregen dort vor.

Wird der Motor jetzt gestartet beginnt sich die Lima zu drehen, der vorerregte Rotator induziert eine (relativ kleine) Spannung in die um den Rotator angebrachte stehende Arbeitswicklung. Diese wird durch beide Diodenplatten gleichgerichtet, interressant ist in diesem Moment erstmal der Hilfsgleichrichter. Dieser schickt Strom von hinten in den Laderegler, der Laderegler kann jetzt mehr Strom durch den Rotator schicken, es kommt mehr Strom aus der Arbeitswicklung, das geht dann so weiter. Der Regler nimmt seine Arbeit auf.

Da der Laderegler jetzt von hinten mit 12 Volt versorgt wird und von der Zündung auch 12 Volt kommen entsteht über die Ladekontrolleuchte ein Spannungsgleichgewicht, die Ladekontrolleuchte erlischt nach dem starten des Motors.

Deine Ladekontrolleuchte leuchtet, also wird auch Fremderregt!

Deine Ladekontrolleuche erlischt nach dem Drehzahlerhöhen, dann hat der Reglker 12Volt und arbeitet.

Folgedessen brauchst du mehr Drehzahl, damit der Regler von hinten ausreichend Strom bekommt um die Arbeit aufnehmen zu können. Wenn dieser Kreislauf mal in Gang gekommen ist funktioniert das bis zum nächsten abstellen des Motors.

Nun einige Theorien was dein Verhalten auslösen könnte:

1. Der Strom für die vorerregung könnte durch Übergangswiderstände weiter begrenzt werden (dann wäre die Ladekontrolleuchte auch dunkler).

2. Warscheinlicher: Die Spannung des Hilfsgleichrichters wird beim eingebauten Laderegler von hinten über einen Federkontakt auf den Laderegler gegeben. Der Federkontakt erlahmt und korrodiert, hier entstehen Übergangswidederstände. Möglicherweise kommt die Spannung vom Hilfsgleichrichter nicht voll beim Regler an.--->Regler ausbauen, Federkontakt nachbiegen und saubermachen.

Dabei kannst du gleich die Kohlen und den Kollektor (die Kupferschienen auf den die Kohlen laufen) anschauen, wenn die Kohlen abgenutzt sind oder der Kollektor stark eingelaufen, dann kann auch kein anständiger Steuerstrom fließen. Dann hättest du aber das Problem, das die Spannung immer schwanken würde. Glaub ich also nicht.

3. Eine weitere möglichkeit ist eine ganz einfache: Die V-Keilriemen neigen dazu wenn sie alt werden an den flanken Hart und glatt zu werden. Speziell wenns kalt und nass ist und der Riemen nicht allzu stark gespannt ist kann der beim Starten im ersten moment mächtig rutschen(ohne Quitschen), dann kommt die Lima zunächst nicht richtig auf Drehzahl und kann sich nicht selbst erregen. In dem moment wenn der erregerkreislauf in Gang kommt lässt sich die Lima auch kurz schwer drehen, wenn jetzt der Riehmen rutscht schafft sie das nicht..

Ich setze mal vorraus das die Lager io sind und mechanisch alles passt. :)

Viel Spaß beim tüfteln

Mfg

13 weitere Antworten
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13 Antworten

Moin Andy

Nimm den Regler raus und schau ihn dir an.

Ist es noch der 1. (originale) könnte die Sache klar sein.

Ein neuer kostet im Netz zwischen 10 und 20€.

Wahrscheinlich mußt du dazu die Lima ausbauen. Der Regler ist dann mit 2 Schrauben befestigt.

 

Gruß Stefan

Themenstarteram 12. Dezember 2019 um 9:12

Morgen Stefan,

den Regler ausbauen ist jetzt nicht das Problem, nur was soll ich dann sehen?

Abgenutzte Kohlen können es ja eigentlich nicht sein, der Regler funktioniert ja zuverlässig, sobald die Lima angesprungen ist. Abgenutzte Kohlen würden prinzipiell immer Probleme machen z.B. durch schwankende Bordspannungen, etc.

Ich will das Problem verstanden haben und nicht auf Verdacht anfangen Dinge zu tauchen (manchmal geht es natürlich nicht anders).

Ich glaube die Funktion der Lima und der Erregung verstanden zu haben, aber das Fehlerbild ist nicht ganz erklärbar, da die Fremderregung über D+ kommt und somit auch indirekt die Ladelampe ansteuert. Somit sollte also die Fremderregung da sein, aber trotzdem bringt die Lima keine Spannung.

Der Regler selbst unterscheidet von seinen Anschlüssen her nicht, woher die Spannung für die Erregung kommt, daher kann es eigentlich auch nicht der Regler sein, da er ja funktioniert, sobald die Lima angesprungen ist...

Vielleicht hat da einer ja Erfahrung mit sowas oder ich versuche mal mein Glück beim Boschdienst in der Hoffnung, dass da einer noch das Innenleben einer Lima kennt und nicht nur auf Verdacht wechselt... ;-)

Viele Grüße,

Andy

Den Kollektor der Lima anschauen wie tief der eingelaufen ist.

Die Ursache ist das die Kohlen der Lima nach dem starten keinen guten kontakt haben.

Wenn der Kollektor noch gut ist den Regler tauschen.

Sonst den Kollektor abdrehen lassen oder gleich die Lima komplett tauschen.

Da würde ich gleich eine neue einbauen, weil jetzt wechselt man nur den Regler der ganz sicher nicht kaputt ist und wirft Geld zum Fenster Raus. Darum verbaut gleich eine neue und man Ruhe.

Hallo,

das ich mich auch schon intensiver mit dem Thema LIMA beschäftigt habe und ein feind von einfach alles austauschen(am besten noch durch billig-Ebay zeugs) bin versuche ich dir mal zu helfen:

 

Vorweg mal noch einige Erläuterungen wie das ganze konstrukt funktioniert

Die Vorerregung(du nennst es Fremderregung) funktioniert ÜBER die Ladekontrolleuchte, deine Ladekontrolleuchte begrenzt den Strom der Vorerregung auch auf einen kleinen Wert (paar 100 mA). Erregt wird im Betrieb bei LIMA-Vollast mit mehren Ampere.

Hierzu gibts an den äusseren Spulen der Lima 2 Gleichrichtersysteme. Einmal die große Diodenplatte, die den Strom ins Bordnetz schickt. Dann gibts noch eine 2. kleine Diodenplatte, die NUR den Regler wiederrum mit Gleichstrom versorgt, damit dieser erregen kann.

Im Regler ist im wesentlichen eine Zehnerdiode, die den Strom durch den Rotator (Steuerstrom) schnell ein, und ausschaltet, damit der Arbeitsstrom, besser gesagt die Arbeitsspannung ins Boardnetz immer bei ca 14,4 Volt liegt.

Wenn die Zündung eingeschaltet wird (der Motor steht noch), dann fießen die paar 100 mA ÜBER die Ladekontrolleuchte zur Lichtmaschine, in den Regler, über den Rotator und erregen dort vor.

Wird der Motor jetzt gestartet beginnt sich die Lima zu drehen, der vorerregte Rotator induziert eine (relativ kleine) Spannung in die um den Rotator angebrachte stehende Arbeitswicklung. Diese wird durch beide Diodenplatten gleichgerichtet, interressant ist in diesem Moment erstmal der Hilfsgleichrichter. Dieser schickt Strom von hinten in den Laderegler, der Laderegler kann jetzt mehr Strom durch den Rotator schicken, es kommt mehr Strom aus der Arbeitswicklung, das geht dann so weiter. Der Regler nimmt seine Arbeit auf.

Da der Laderegler jetzt von hinten mit 12 Volt versorgt wird und von der Zündung auch 12 Volt kommen entsteht über die Ladekontrolleuchte ein Spannungsgleichgewicht, die Ladekontrolleuchte erlischt nach dem starten des Motors.

Deine Ladekontrolleuchte leuchtet, also wird auch Fremderregt!

Deine Ladekontrolleuche erlischt nach dem Drehzahlerhöhen, dann hat der Reglker 12Volt und arbeitet.

Folgedessen brauchst du mehr Drehzahl, damit der Regler von hinten ausreichend Strom bekommt um die Arbeit aufnehmen zu können. Wenn dieser Kreislauf mal in Gang gekommen ist funktioniert das bis zum nächsten abstellen des Motors.

Nun einige Theorien was dein Verhalten auslösen könnte:

1. Der Strom für die vorerregung könnte durch Übergangswiderstände weiter begrenzt werden (dann wäre die Ladekontrolleuchte auch dunkler).

2. Warscheinlicher: Die Spannung des Hilfsgleichrichters wird beim eingebauten Laderegler von hinten über einen Federkontakt auf den Laderegler gegeben. Der Federkontakt erlahmt und korrodiert, hier entstehen Übergangswidederstände. Möglicherweise kommt die Spannung vom Hilfsgleichrichter nicht voll beim Regler an.--->Regler ausbauen, Federkontakt nachbiegen und saubermachen.

Dabei kannst du gleich die Kohlen und den Kollektor (die Kupferschienen auf den die Kohlen laufen) anschauen, wenn die Kohlen abgenutzt sind oder der Kollektor stark eingelaufen, dann kann auch kein anständiger Steuerstrom fließen. Dann hättest du aber das Problem, das die Spannung immer schwanken würde. Glaub ich also nicht.

3. Eine weitere möglichkeit ist eine ganz einfache: Die V-Keilriemen neigen dazu wenn sie alt werden an den flanken Hart und glatt zu werden. Speziell wenns kalt und nass ist und der Riemen nicht allzu stark gespannt ist kann der beim Starten im ersten moment mächtig rutschen(ohne Quitschen), dann kommt die Lima zunächst nicht richtig auf Drehzahl und kann sich nicht selbst erregen. In dem moment wenn der erregerkreislauf in Gang kommt lässt sich die Lima auch kurz schwer drehen, wenn jetzt der Riehmen rutscht schafft sie das nicht..

Ich setze mal vorraus das die Lager io sind und mechanisch alles passt. :)

Viel Spaß beim tüfteln

Mfg

Themenstarteram 12. Dezember 2019 um 11:53

Hallo,

Besten Dank für die Antworten, speziell an stef1992!

Punkt 2 klingt am plausibelsten, dann werde ich die Lima wohl mal ausbauen und zerlegen und überholen. Eine dunklere Ladekontrollleuchte ist mir bisher nicht aufgefallen, werde ich aber heute Abend nochmal explizit anschauen.

Die Lima ist über 28 Jahre alt, hat aber zusammen mit dem Auto nur 58000km drauf. Daher sollte der Kollektor nicht eingelaufen sein, aber es können sich über die Jahre schlechte Übergangswiderstände angesammelt haben, die ich dann gleich mit beseitigen kann.

Eine neue Lima möchte ich erstmal nicht einbauen, die sind auch nicht gerade billig, wenn man wieder eine Bosch haben möchte.

Ich werde berichten, was ich gefunden habe!

Danke und Grüße,

Andy

Themenstarteram 20. Dezember 2019 um 21:58

Hallo an alle!

kurzes Update: Ich habe die Lima ausgebaut und mal zerlegt und nichts auffälliges gefunden. Da der Kollektor aber schon knapp einen Millimeter eingelaufen war entschied ich mich zur einer Generalüberholung:

- Kollektor überdrehen

- neue Lager

- neuer Regler,

- neuer Entstörkondensator

Alle Kleinteile sind in´s Ulltraschallbad gekommen und die Gehäusehälften habe ich außen mit Glasgranulat gestrahlt. Der Federkontakt wurde von der Oxidschicht befreit.

Nach dem Zusammenbau sieht die Lima wieder aus wie neu und sollte auch so funktionieren. Nach dem einbau aber leider das gleiche Spiel: Lima springt manchmal nicht an, sonder benötigt erst eine etwas erhöhte Drehzahl.

Ich habe dann mal auf die Schnelle bei stehenden Motor und eingeschalteter Zündung mit einem Multimeter an D+ nur eine Spannung von ca. 1,5V gemessen, was mir etwas wenig vorkommt. Werde somit wohl in diese Richtung weitersuchen.

Weiß jemand, wie hoch die Spannung an D+ typischerweise ist bei stehenden Motor? Dann hätte ich mal einen Anhaltspunkt zum Weitersuchen...

Besten Dank!

Viele Grüße,

Andy

Hallo,

 

Eins vorweg: du hast die Lima eh Zerlegt. Hast alle Dioden durchgemessen?

 

Wenn eine der Dioden kein Durchgang hat erklärt das möglicherweise auch das Problem

 

Mfg

Themenstarteram 20. Dezember 2019 um 22:07

Hallo,

laut Multimeter sollten diese funktionieren. Ausgebaut habe ich diese aber aus der Diodenplatte nicht...

Viele Grüße,

Andy

Hatte das gleiche bei meinen 2.3 Cabrio,

ich hab auch erst alles mit reinigen usw versucht, gelöst hat sie das ganze Problem erst mit einer neuen (überholten) Lima. Daher keine Ahnung wo das Problem herkommt aber nach 5-6 Wochen mit diversen versuchen war bei mir die Lösung "einmal Lima neu"

Gruß Thomas

Früher war das bei VW und Audi völlig normal dass die Lima erst einmal eine höhere Drehzahl brauchte um anzuspringen.

Übrigens haben Drehstromgeneratoren keinen Kollektor sondern zwei Schleifringe.

Themenstarteram 23. Dezember 2019 um 12:31

Hallo,

ich habe nochmal gemessen und bei stehenden Motor eine Spannung an D+ von 1,6V gemessen. Es fließt ein Strom von 80mA in die Lichtmaschine hinein.

Ist die Lima bei laufenden Motor angesprungen, dann steigt die Spannung an D+ auf 14,2V und es fließt ein Strom von 110mA aus der Lichtmaschine hinaus.

Laut Stromlaufpläne konnte ich das Problem nicht weiter nachvollziehen, da die blaue Leitung von der Lima in die Elektronik des Kombiinstruments verschwindet.

Ich hake das Thema erstmal ab, dann braucht die Lima halt erstmal kurz etwas Drehzahl zum anspringen, danach funktioniert ja alles wie gewünscht. Eine neue Lima gibt es jetzt nicht...

Besten Dank für Euren Input!

Schöne Weihnacht,

Andy

Ich habe das nicht mehr genau im Kopf, aber da müsste noch ein dicker Widerstand parallel zur Ladekontrolllampe liegen. 80mA ist gar nichts.

Die 14,2 Volt, die Du nach dem Anspringen der Lichtmaschine misst, kommen aus dem Hilfsgleichrichter für das Erregerfeld.

Aber wie gesagt: Früher war das bei VW/Audi Standard. Da brauchte die Lima erst einmal eine bestimmte Startdrehzahl um anzuspringen. Würde mich auch nicht stören.

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