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Lichtmaschine am Spenderfahrzeug nach Starthilfe defekt?

Themenstarteram 18. August 2011 um 9:12

Hallo zusammen!

Vor kurzem braucht ich (mal wieder) Starthilfe an meinem E30, nachdem das Licht die Nacht über an war.

Mein Nachbar hat mir dann Starthilfe gegeben.

Lief soweit ganz gut. Ich konnte losfahren ... alles Bestens!

Als mein Nachbar dann später weg fuhr, lief seine Batterie irgendwann leer: Lichtmaschine defekt!

Kann das irgendwie von der Starthilfe kommen? Ich hab jetzt schon ein schlechtes Gewissen, weil der Spass hat ihn 400€ Reparatur gekostet!

Mein Wissen in Sachen Kfz geht gen null....

Beste Antwort im Thema
am 24. Oktober 2011 um 8:16

Hallo,

ich habe selten so viel Quatsch und aus aufgeschnapptem Halbwissen dürftig konstruierte Katastrophenszenarios gelesen wie in diesem kurzen Thread.

Alles sicherlich irgendwie im weitesten Sinne "denkbar" aber in der Realität deutlich unwahrscheinlicher als im Hamburger Elbtunnel bei einem Erdbeben verschüttet zu werden.

Die Batterie stellt eine Kapazität von einigen Farad dar. Sie ist also ein gigantischer Kondensator. Die Lichtmaschine klemmt nicht ohne Grund direkt an ihr dran. Eventuelle Schaltspitzen, die man beim An und Abklemmen eines Überleitkabels erzeugt, werden von diesem riesigen Kondensator sicher verrundet und dadurch unschädlich gemacht.

Die Lichtmaschine produziert selber heftigste Spannungsspitzen, weil ihre Kohlen nicht permanenten Kontakt zum Rotor haben. Unter Last kann man da kleine blaue Blitze erkennen. Jeder Blitz erzeugt eine heftige Spitze! Diese schaden trotzdem keiner Diode. Schon gar keiner in der Lichtmaschine. Weder in Fluß, noch in Sperrrichtung.

Die Lichtmaschine ist mit der Zündung daher auch der heftigste Störer in der elektrischen Anlage. Überspannungen, selbst von der doppelten Bordspannung, bleiben bei heutiger, ab Werk eingebauter Elektronik, folgenlos.

So, und nun das, was auch den alberndsten "Ja aber Sager" verstummen läßt:

Bei jedem normalen Anlassen eines Fahrzeuges wird durch den Magnetschalter schlagartig ein um vieles stärkerer Strom an und abgeschaltet als er durch jedes Überleiten auf ein fremdes Fahrzeug entstehen kann. Größenordnung 200 Ampere und mehr. Der Anlasser stellt vor der Manetisierung praktisch einen Kurzschluß dar. Dabei fliegen heftigst die Funken, wenn man das fette Kupferstück, das da schaltet, einmal ohne Gehäuse sehen kann.

Warum soll, wenn eine regelmäßig, direkt mit einem kurzen Kabel in der Nähe erzeugte starke Überspannung harmlos ist, eine weit entferntes, über den Wiederstand eines langen Kabels gefiltertes Fünkchen nun aber die Lichtmaschine killen?

Bitte Erklärungen!

Äh? Ne, echt nicht. Da kann man wirklich nichts konstruieren.

Was allerdings sein kann: Die Lichtmaschine ist bereits am Ende ihrer Lebensdauer durch abgenutzte Kohlen, oder einen steigenden Kontaktwiederstand, z.B. im Regler. Sie wäre auf den nächsten 100km sowieso verendet. Durch die hohe Stromabgabe auf die leere Batterie mußte sie nun für einen Moment etwas mehr Strom liefern, als die eigene, praktisch immer volle Batterie, normalerweise aufsaugt. Dadurch ist sie nun eine halbe Minute oder zwei Betriebsstunden früher defekt. Gestorben wäre sie ohnehin, kein Wenn und Aber.

Dann solltet Ihr Euch mit 0,4 Cent an der Reparatur beteiligen, womit Ihr dann auch den übergeleiteten Strom bezahlt hättet. Denn den gibt es auch nicht umsonst, sondern er wird durch Benzin oder Diesel erzeugt.

Alles was von diesem dummen Thread übrig bleibt, ist das am Ende die ohnehin schwache Bereitschaft, einem anderen Starthilfe zu geben, noch geringer geworden ist. Super Leute! Denn die Mehrheit liest eine vernünftige Erklärung eh nicht, weil die kurze Überschrift ihrer Faulheit und ihrem Egoismus viel besser zu Pass kommt.

Gruß!

PS ich habe in meinem Leben schon hunderten von Autos Starthilfe gegeben, nie war hinterher etwas defekt.

 

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Zitat:

@testmal schrieb am 17. Februar 2013 um 22:48:37 Uhr:

Zitat:

Original geschrieben von Johnes

Nein, das ist das nicht!

Es entsteht ein Konzentrationsgefälle in der Säure. Die Säuredichte ist beim Entladen mit hohem Strom nicht überall gleich. Sie gleicht sich wieder an, sorgt aber für einen Spannungseinbruch und damit für einen Stromabfall bzw. eine Strombegrenzende Wirkung. Es entsteht zusätzlich eine Bleisulfatschicht, die aber in den meisten Fällen nicht permanent ist, sofern der hohe Strom nicht zu lange fließt. Sie isoliert zusätzlich die aktive Fläche der Pole zur Säure.

"Triumph BGH 125" hat mal im Bezug auf die Starterbatterie von einer "Sadomaso"-Batterie gesprochen, die förmlich geil auf hohe Ströme ist. Durch die eingeschränkte Diffusion zwischen der inneren und äusseren Säure der Platten, ist dies eben falsch! Blei-Batterien stehen eben nicht auf "grobe" Behandlung! Ein zu starkes Konzentrationsgefälle kann die Batterie zerstören. Dies entsteht eben bei zu langer starker Belastung. Eine übliche KfZ-Batterie kann eben nicht >50-80A über mehrere Minuten abgeben, ohne darunter zu leiden. (Auch dann nicht, wenn sie beim Starten >250A abgeben kann!)

MfG

Moin,

was Du darstellst, ist eine vergurkte Batterie!

Eine frische Batterie kann selbstverständlich auch

einen hohen Dauerstrom liefern!

- Wird natürlich im Pkw nicht gefordert.

1....5 sec. starten, und dann wieder aufgeladen.

Daran gewöhnt sich die Batterie, und sulphatiert.

- Nur noch 10% der Platten bleiben letztendlich aktiv,

der Rest wurde ja nie gefordert!

- was Säure-Gemischkonzentrationen angeht,

würde ich sagen, das Auto schüttelt die Batterie ab und zu mal durch, oder?

Für eine lange Lebensdauer sollte man, die Batterie, durch sein Licht eingeschaltet,

min. einmal im Jahr entladen,

- und dann schonend wieder aufladen.

schönen Gruß

Die Batterien gehen kaput überwiegend weil die platten zerbröseln. Hab schon dutzende Batterien Opduziert...

Sulfatierung findet im entladenen zustand überwiegend statt.

Die starts entziehen kurzzeitig extrem viel strom, dieser wird durch fläche der platten in der batterie erzeugt und somit sulfatierung entgegengewirkt weil batterie ja auch geladen dan wird. Deswegen solte man ja mind 10-15km fahren nach jedem start.

Das batterie mal 10-15min geladen wird...

Es gibt einen schönen film von Varta den ich mal gesehen habe, da werden viele sachen erklärt.

Alleine das säure besser durchmischt durch eingesetzte plastikplatten (mitlerweile aufbau batterie) , beschichtung mit calcium der bleiplatten oder silber... Etc.

Gute batterien halten da schonmal 4-10Jahre.

Abhängig von ständiger belastung.

Golf4 1.9TDi hat bei mir 9,5Jahre gehalten war eine große 100ah Batterie.

Habe kaum große verbraucher gehabt. Überwiegend langstrecken.

Vieleicht hat jemand ja andere erfahrung gemacht...

Ich habe allerdings schon Batterien gesehen die kurz vor einem jahr schon das geistige gesegnet haben.

Eine batterie solte nie tiefstentladen stehen... Nach mir bekannten batterien sind cadmium die einzigsten die sowas einigermassen verkraften können, jedoch sicher auch begrenzt.

Hoffen wir auf das Tesla Batterie Werk das wir bald die Goldene Batterie kriegen die 20jahre hält ??

LG Walde1000

 

Wenn man beim Starthilfe geben alles richtig macht geht auch nichts kaputt

Wenn man alles richtig macht passiert nie was.

Das ist in allen Belangen des Lebens so.

Aber es passiert ständig was auf der Welt.

...und für diese Allgemeinplätze muss man einen 7 Jahre alten Thread ausgraben?

Selbst bisher nur 5 Threads eröffnet, aber lästern, wenn einer einen alten Thread wieder ausgräbt.

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