Lenkrad zittert nach und vor Sommerreifenwechsel

Guten Abend zusammen,

mein Citigo, 2014, 124Tkm, bzw. die aktuell montierten Sommerreifen bringen mich und meine Werkstatt zum verzweifeln. Folgendes Problem:

Den ganzen Winter bin ich, wie so üblich, mit Winterreifen auf Stahlfelgen durch die Gegend gefahren, alles reibungslos und okay. An Ostern habe ich dann meine Sommerreifen, ebenfalls auf Stahlfelgen, aufs Auto gepackt und bereits bei der ersten Fahrt ist mir ein deutliches (auch klar sichtbares) Gewackel des Lenkrades aufgefallen. Fängt bei ca. 100 km/h an, verschlimmert sich bis 120km/h und nimmt bei schnellerer Fahrt (z.B 150km/h) sogar wieder etwas ab. Das alles leicht abhängig vom Fahrbahnbelag, zudem wackelt das Lenkrad kurz (bis ca. 100km/h) mehr, wenn ich bei 120 vom Gas gehe. Außerdem zittert das Lenkrad, auch bei gerader, gleichbleibender Straße mit Tempomat 120 mal mehr und mal weniger, ohne erkennbaren Grund. Mit dem Gedanken an eine Unwucht lag ich dann zunächst auch nicht so falsch, die Räder waren keine Katastrophe aber auch nicht perfekt ausgewuchtet, also lies ich das machen. Nun habe ich also ausgewuchtete, von der Werkstatt monierte Räder, leider stellte ich dann aber bei der Probefahrt keinen Unterschied fest. Zur Kontrolle packte ich daheim noch mal die Winterräder drauf und es lief wieder alles rund. Danach begann ein kleiner Werkstattmarathon mit Kontrolle der Bremsen, Stoßdämpfer, Reifen und Felgen, ohne jede Erkenntnis. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem ich mich entschied, auf die Sommerfelgen nagelneue Reifen aufziehen zu lassen, genau das habe ich eben heute gemacht. Anhand dieses Beitrag könnte man es schon ahnen: Das Problem ist immer noch da. Felge und Reifen habe ich mir dann noch auf der Wuchtmaschine angeschaut, lief aber alles ruhig.

So, das ist jetzt also die aktuelle Situation. Gegen ein Wechsel der Felgen spricht nun, dass diese, jede einzelne, sauber auf der Wuchtmaschine laufen. Zudem bewirkt ein Wechsel von Hinter- auf Vorderachse und umgedreht keine Verbesserung. Da die Winterreifen hingegen, egal ob im Winter oder diese Woche bei 25 Grad, nie auch nur geringste Probleme gemacht haben, ist für mich auch ein Schaden am Auto unrealistisch. Nun die Frage: Was meint ihr? Hat vielleicht schon jemand ähnliche Erfahrungen? Kann es sein, dass der Winterreifen Unwuchten vom Fahrzeug (bspw. Antriebswelle) "schluckt" und der Sommerreifen nicht?

Beste Grüße
Moritz

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Zitat:

@Rufus24 schrieb am 8. Juni 2019 um 11:39:04 Uhr:



Zitat:

@cdfcool schrieb am 8. Juni 2019 um 10:48:07 Uhr:


Wenn der Te sagt, die Räder laufen rund, gibt es erstmal nix zu tauschen....

Nix gelesen? Mit den Winterrädern war die Unwucht doch weg.
Man muss tatsächlich jedes einzelne Rad probeweise tauschen, dann merkt man sehr schnell, welches der Räder für die Unwucht verantwortlich ist. Alles andere ist doch nur stochern im Nebel!

Der Laie stochert im Nebel, der Profi kann messen und beurteilen, was zu tun ist. So ist das nun mal im Leben, manche Dinge kann/weiß man nur, wenn man vom Fach ist, alles andere ist dann in der Tat das "Stochern im Nebel"

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Zitat:

@HessischerBub67 schrieb am 9. Juni 2019 um 11:18:00 Uhr:


Wieso das?
(Einsatz vom Schlagschrauber bei Verbundbremsscheiben)

Ganz einfach, der Blechtopf (so nenne ich den Innenteil der Verbundbremsscheibe), der den Reibring hält, ist ziemlich schnell verzogen/verbogen, da genügt es, das Rad leicht verkantet anzusetzen und dann mit dem Schlagschrauber anzuziehen, so dass das Rad in seine Position gezogen wird. Wenn dann die Felge sich während des Anzugs an der Aussenkante des Blechtopfs abstützt, wirkt hier genug Kraft, um das Ding zu verbiegen, es genügen da 1-2 Zehntel mm, um die Geschichte unbrauchbar zu machen.

Aus diesem Grund muss man die Schrauben von Hand anlegen, so dass der Blechtopf erst dann belastet wird, wenn sichergestellt ist, dass nichts mehr verkantet werden kann, die Kräfte also definitiv nur auf die Anlagefläche und nicht auf eine weiter außen liegende Kante wirken können.

Zitat:

@a4kabrio schrieb am 9. Juni 2019 um 11:52:13 Uhr:


Wäre es dann nicht Aufgabe des Gewerbes, z.B. reisende Spezialisten hervorzubringen, die in solchen Fällen gerufen werden können? Ich kenne das so aus anderen Branchen, denn Spezialisten für laufende Alltagsarbeiten zu halten, bringt weder den Betrieben noch den Spezialisten was.

Das macht man, wenn z.B. an einem Haus etwas schliefläuft, weil das Haus schlecht zum Spezialisten gebracht werden kann. Bei einem Auto ist es jedem freigestellt, damit dorthin zu gehen, wo man eine gute Gegenleistung für sein Geld erhält. Aber leider haben die Leute manche Dinge immer noch nicht verstanden....

Nicht überall, wo auf dicke Hose gemacht wird, sind echte Eier drin....
Damit meine ich z.B. eine Bude, bei der man vor lauter tollem Equipment gar nicht weiß, woran man sich als erstes erfreuen soll, komischerweise hört die Investitionsbereitschaft der Inhaber da auf, die Mitarbeiter selbst werden leider nicht vernünftig geschult. Es hilft nichts, eine Maschine mit tollen Matchingfunktionen zu haben, wenn der Bediener nicht weiß, was er dabei zu tun hat oder der Chef tobt, wenn jemand wagen sollte, diese Funktion, die dann eben eine Viertelstunde mehr Aufwand (ja, eine Stunde bei einem Radsatz, wenn man das Pech hat, dass alle 4 Reifen den Prozess durchlaufen müssen) bedeutet. Dem Knaben ist nicht klar, dass er damit teuere Nacharbeit spart und nebenbei zufriedene Kunden bekommt, die ihn vielleicht auch weiterempfehlen. Meinetwegen kann das aber gerne so bleiben, immerhin spült es einen Teil der unzufriedenen Kunden zu mir....

Und wie soll der geneigte Autofahrer solche Betriebe finden? Reingehen und fragen, ob man dort gründliche Arbeit leistet? So wie das für mich aussieht, lässt man Problemfälle im allgemeinen einfach Kundenpech sein. In den gewöhnlichen Werkstätten noch viel mehr als im Reifenhandel.

Moin zusammen,

danke für die zahlreichen Antworten. Hier eine kleine Aktualisierung:

Neben der Werkstatt, bei der ich die Reifen gekauft und aufziehen lassen habe, war ich nun auch noch mal bei einer anderen Werkstatt sowie einem Reifenservice, neben einem weiteren Auswuchten (ohne große festgestellte Unwuchten) wurden die Reifen auch noch mal VA/HA getauscht, ohne große Veränderungen. Beim Reifenservice habe ich mich dann nochmal mit direktem fragen vergewissert, dass die Felgen okay sind. Die Reifen zu tauschen war halb so wild, da die alten noch maximal zwei Jahre gehalten hätten, bei den Felgen wäre es natürlich ärgerlich. Gerade wenn der, in meinen Augen, Fachmann bestätigt, dass die nichts haben. An das Tauschen einzelner Räder gegen Winterreifen habe ich tatsächlich noch nicht gedacht, Reifenwechsel ist daheim ja möglich, man kann es ja mal probieren ;-). Auf der Hebebühne ist dann noch aufgefallen, das der Motor sich relativ stark bewegen lässt, da sind die oder ein Lager wohl schon verschlissen. Ich werde daher demnächst auch mal beobachten, ob Auskuppeln etwas bringt. Wobei für mich fraglich ist, ob der Motor so ein Gezitter verursachen kann, das halte ich auch bei einem 3-Zylinder für eher unwahrscheinlich. Mal gucken. Wie gesagt machen die Winterreifen ja auch kein Problem, sind aber auch dünner und weicher, aber da ich da wirklich NULL zittern habe, bin ich mir da auch unsicher.

Es gibt also noch einiges zum Testen, ich werde euch da auf dem Laufenden halten.

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Antriebswellen schon mal überprüft?

>was hier stand war nicht mehr up to date<

Okay, dann beschreibe ich dir mal, wie eine vernüftige Arbeit in solchen Fällen aussehen könnte...

Reifen von den Felgen runter und diese alleine auf die Maschine nehmen (eine exakte Aufspannung setze ich jetzt einfach mal voraus). Dann jedes Rad auf seine Unwucht hin kontrollieren und das Rad selbst mit einer Messuhr vermessen, um Höhen- und Seitenschlag feststellen zu können. Wenn diese Prüfung durch ist und die Räder hierbei unauffällig sind, kommen die Reifen auf die Felgen und dann wird die Unwucht gemessen. Bewegt sich diese in einem akzeptablen Rahmen und der Reifen selbst zeigt auch keinerlei offensichtlichen Formschwankungen, sollte alles gut sein.

Wenn sich bei der Probefahrt dann zeigt, dass dem nicht so ist, kann man sich nochmals mit den Reifen selbst auseinandersetzen, hier kann es gut sein, dass hier in der Karkasse unterschiedliche Stabilitäten bestehen (Radialkraftschwankungen), diese können z.B. durch zu große Überlappungen der einzelnen Lagen der Karkasse, die vielleicht sogar bei allen Lagen an derselben Stelle liegen. In so einem Fall wird man den Reifen am Besten reklamieren, weil den kriegt selbst der beste Monteur mit der besten Maschine nicht hin, der wird immer Probleme machen.

Insofern wäre es an dieser Stelle sicher hilfreich, zu wissen, was für Reifen diese Probleme so verursachen. (Marke und Typ des alten und des neuen Reifensatzes wären an der Stelle sicherlich keine schlechte Information.

Da es mit den Winterreifen keine Probleme gibt, schließe ich zu 99% aus, dass das Auto selbst die Ursache ist und dass man den Fehler NICHT in der Bereifung findet.

Servus,

bei den Antriebswellen wurde eine Sichtprüfung auf der Hebebühne gemacht, die sind okay.

Nur die Felgen mit Messuhr zu kontrollieren klingt sinnvoll, werde ich dann mal machen lassen. Die alten Reifen waren von Continental, genauer kann ich es nicht sagen. Neu drauf gekommen sind die Dunlop Street Response 2 (175/65 R14). Ich habe zuvor etwas recherchiert und die wurde allgemein recht positiv getestet, zumal Dunlop ja auch eine gute Marke ist. Heißt natürlich nicht, dass auch da mal was schiefgehen kann...

Bei der Reifengröße sollte es keine großen Probleme geben, was Radialkraftschwankungen anbelangt, der 65er Querschnitt hat genügend Höhe.

Also lass die Felgen mal alleine prüfen. Wenn man jetzt ein wenig Muße hätte, könnte man ja mal die Reifen/Felgen durchtauschen, also mal die Sommerreifen auf die Felgen der Winterreifen nehmen und schauen, was passiert. Ich schätze mal, am Ende des Tages liegen ein bis vier Stahlfelgen rum, die man dem Schrotthändler mitgibt.

Stahlfelgen werden im Gegensatz zu Alurädern ja nach dem Zusammenschweißen nicht mehr mechanisch bearbeitet, das heißt, hier werden Ungenauigkeiten "hingebogen", was aber nur in begrenztem Umfang funktioniert. Man kann das Problem zwar bezüglich der Anzeige der Wuchtmaschine kaschieren, so dass diese ein schön gewuchtetes Rad anzeigt, aber wie es nun mal ist, dreht sich das Rad dabei frei in der Luft, spätestens am Auto ist dies nicht mehr der Fall, da hält der Reifen das Rad in der Spur und die maßlichen Ungenauigkeiten werden in die Aufhängung geschickt. Ich hoffe, das jetzt richtig und verständlich beschrieben zu haben....

Zitat:

@moritz22222 schrieb am 9. Juni 2019 um 12:48:51 Uhr:


bei den Antriebswellen wurde eine Sichtprüfung auf der Hebebühne gemacht, die sind okay.

Gucken reicht nicht, man muss auch mal ordentlich dran rütteln. Hatten die Sommerräder letztes Jahr auch schon so ein Verhalten gezeigt? Falls nicht, kann eigentlich nur ein Problem am Auto zugrunde liegen, dass derzeit nur mit den leicht ungenauen Rädern deutlich wird. Das müsste im Laufe der Zeit dann aber immer stärker und dann auch klar diagnostizierbar werden.

@cdfcool

Zitat:

Man kann das Problem zwar bezüglich der Anzeige der Wuchtmaschine kaschieren, so dass diese ein schön gewuchtetes Rad anzeigt, aber wie es nun mal ist, dreht sich das Rad dabei frei in der Luft, spätestens am Auto ist dies nicht mehr der Fall, da hält der Reifen das Rad in der Spur und die maßlichen Ungenauigkeiten werden in die Aufhängung geschickt.

Genauso war es bei mir. Auf den Wuchtmaschinen alles in bester Ordnung. Sobald die Räder montiert waren, immer im gleichen Geschwindigkeitsbereich (100-120 km/h) dieses nervige Lenkradzittern.
Erst 2 neue Stahlfelgen vorne haben das Problem gelöst. Der Aufwand 50 € pro Felge war es mir auf jeden Fall wert. Der Wagen läuft jetzt ohne jede Vibration.

Zitat:

@moritz22222 schrieb am 9. Juni 2019 um 12:48:51 Uhr:


Servus,

bei den Antriebswellen wurde eine Sichtprüfung auf der Hebebühne gemacht, die sind okay.
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Das haben viele VW-Werkstätten bei einzelnen Kunden mit solchen Problemautos, ich glaube es waren TOURAN's, jahrelang gemacht bis der Kunde dann mal mutig und dieser untreu wurde. Zwar erst als es unfahrbar wurde, aber die VW-Werken waren sich bis zum Ende sicher mit ihrer Diagnose. 🙄

Das Problem ist laut TE nur mit Sommerreifen/Felgen da.
Im Winter sind doch dieselben Antriebswellen verbaut?

Zitat:

@katzabragg schrieb am 10. Juni 2019 um 15:30:51 Uhr:


Das Problem ist laut TE nur mit Sommerreifen/Felgen da.
Im Winter sind doch dieselben Antriebswellen verbaut?

Jetzt fang du nicht auch noch an, den "Spezialisten" ihre Vermutungen kleinzureden... Nachdem man ja irgendwie nicht gewillt ist, zuerst die naheliegendsten Ursachen ausschließen zu können, geht man eben lieber an alles andere an, um vielleicht danach dann auf eine zielführendere Fehlereingrenzung zurückzukommen 😉

Vermutlich. Aber durch anderes Gewicht und Profil der Sommerräder könnte es sein, dass sich ein fortschreitender Defekt an den Wellen zunächst damit zeigt. Dem sollte man natürlich nur nachgehen, wenn die Reifen wirklich richtig ausgewuchtet sind, dass ist doch klar. Jedoch wurde ja nun schon 3x neu gewuchtet, einmal sogar mit komplett neuen Reifen...

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