Leistungssteigerung 200d

Mercedes E-Klasse W124

Hallo talker,
Mein wagen ist unerträglich langsam und träge. Gibt es irgendeine Möglichkeit ihn etwas zu pushen? Ich weiss, dass nicht viel drin ist, aber man kanns doch mal versuchen.
Danke im vorraus

28 Antworten

Hallo Dieselschraube,

da hast Du einen kleinen Denkfehler gemacht: Ein "alter" Diesel hat keine geringere Verdichtung, er hat eine geringere Kompression!

(Ich hab' auch etwas schlampig formuliert und beide Begriffe verwendet, sorry.)

Kompression und Verdichtung stehen natürlich in einem direkten Zusammenhang, zugegeben.

Wen aber, durch Verschleiss, Undichtigkeit der Ventile, eingelaufene Zylinder oder sonstiges, ein Motor nicht mehr seine volle Kompression (bei unveränderter Verdichtung, Verhältnis Hubraum / Gesamtvolumen Zylinder) aufbringt, heisst das doch, das iregndwo das Gas (die Luft) sich einen Weg sucht.

Wenn das bei der Kompression geschieht, passiert das gleiche natürlich auch beider Expansion, also dann, wenn das jetzt gezündete Gasgemisch den Kolben nach unten drücken soll. Dann verpufft auch hier ein Teil, der nicht mehr an der Kurbelwelle zur Verfügung steht.

Und wenn ein Motor auf diese Art und Weise "undicht" ist, hilft auch keine dickere Zylinderkopfdichtung.

Dann stehen grundsätzlich schon einmal ein Paar PS weniger zur Verfügung, er Beschleunigt langsamer als ein Neuer, hat aber immer noch die Möglichkeit, die gleiche Endgeschwindigkeit zu erreichen wie der neue Diesel. Aber halt später, weil er weniger Leistung entwickeln kann (Undicht!).

Mit meinen mangelhaftren Kenntnissen der Thermodynamik habe ich mal ausgerechnet, das mein 200D ca. 27 kW allein für die Verdichtung aufbringen muss (ideales Gas und einen idealen Kolbenverdichter als Grundlage). Diese 27 kW sind aber in der nicht nutzbaren 70% des Wirkungsgrades enthalten.

Ist der Motor jedoch neu oder zumindest in einem Zustand, das alles dicht ist und die Kompression in Ordnung ist, kann man durch Verringerung der Verdichtung um 1 - 1,5 Punkte sehr wohl die Leistung erhöhen. Das sind mehr als 5% die nicht mehr für Verdichtungsarbeit aufgewendet werden müssen, aber bei der Verbrennung entstehen. Und 5% von 75 PS sind ja immerhin 3 - 4 PS Mehrleisung.

Von daher merkt man es nicht im "richtigen Leben", weil der Leistungsverlust durch die Undichtigkeit im Expansionshub durch die Verringerung an Verdichtungsarbeit auf natürlcihe Weise fast ausgeglichen wird ;-)

Wenn man also den Kompressionsverlust "repariert" und das System wieder dicht man UND GLEICHZEITIG die Verdichtung verringert (dickere Zylinderkopfdichtung +0.5 mm oder so), dann hat man die Mehrleistung sofort auf der Kurbelwelle.

Einen "verschlissenen" Motor zu "tunen" ist eh' Blödsinn.

*grins*

Toll, ne ?! Wie leicht man unterschiedliche Begriffe durcheinanderbringt.

Die Startwilligkeit von niedrigverdichtenden Diesel ist imho trotzdem schlechter als die von höherverdichtenden. Aber für die Praxis glaub ich weniger Relevant.

Diese 27kW können durchaus stimmen. Hab das mal überschlagen und komm auf 25,8 kW, da werden wir wohl unterschiedlich gerundet haben zwischendurch.

*g* Das mit den Drehzahlen stimmt schon. Diesel brauchen die auch, wahrscheinlich über die Zeit gesehen mehr als Benziner.

Aber Auto ist Auto, ein gut gepflegtes Auto lebt eh immer Länger als ein verlaustes Wägelchen ...

Tja ... Ich finde es generell dämlich den schwächsten Motor eines Modells zu tunen. Da gibbet in meinen Augen nicht EINEN vernünftigen Grund zu.

Ich könnte es nachvollziehen, wenn jemand den größten 4-Zylinder einer Baureihe tunt, weil das Ansprechverhalten besser ist. Ich kann es nachvollziehen, das jemand den größten 6-Zylinder tunt, weil er halt 6-Zylinder mag usw. usw.

Es mag sogar Gründe geben eventuell den 1.8er anstelle des 2.0 Liter Motors zu tunen (Haltbarkeit, Drehfreude etc.), aber Ich würde auch keinen 190E 1.8 tunen, sondern wenn dann den 2.5 16V, oder den 2.6er, je nachdem ;-)

Davon abgesehen, das der kleine getunte Motor hinterher bei gleicher Leistung mehr säuft, als der originale mit gleichen Fahrleistungen *kicher*

Aber meine Gedanken sind meine Gedanken, die muss keener Teilen.

Gruß Kester

Alles richtig, was hier so zu lesen steht. Die Ausgangsfrage war doch: "Ich (macmaris) hab' nen lahmen 200D, was kann ich tun, um ihn ein bischen zu pushen?"

Motor- oder gar Autowechsel ist doch am Thema vorbei.

Bleiben noch die Sachen mit Turbo oder Kompressor. Kann er doch machen, wenn er das will. Vielleicht ist er ja so schlau und verändert gleich alle Hauptlager, lässt alles feinwuchten, nimmt Titanpleuel eine leichte Schwungscheibe und eine elektronische Leerlaufsteuerung, 255er Reifen, ein Fahrwerk aus dem Rennsport, Domstreben, Sportauspuff und nicht zuletzt einen Heckspoiler. Wenn er will, darf er das doch mit seinem Auto machen, wie jeder andere auch.

Das hört sich ein bischen nach "veräppeln" an, ist aber so nicht gemeint.

Wenn man aber einen 200D hat (und offensichtlich den auch behalten will), und trotzdem mit der Leistung nicht zufrieden ist, ist es doch erlaubt 'mal zu fragen, was man denn machen könnte, oder nicht? Meine Antwort dazu war eben, die Verdichtung zu verringern. Das man das nur macht, wenn der Motor in Ordnung ist (Kompression min. 22 bar und nicht bei 15 bar), versteht sich meines Erachtens von selbst.

Das muss ja niemand machen, aber solche Fragen sind doch bestens dazu geeignet, sich ein wenig mit dem Motor auseinander zu setzen. Und 27 oder 25,8 kW allein für die Verdichtungsarbeit (aufgrund der hohen Kompression, falls noch vorhanden) ist doch allerhand! Und wenn der Motor dicht ist und mit modernem Treibstoff auch bei 1:19 oder 1:18 noch bereitwillig zündet, geht jedes kW das man dort spart sofort (ohne Mehrverbrauch!) auf den Antriebsstrang (auf der Kurbelwelle wars ja vorher auch schon, belastet den Motor also nicht). Den Drehzahlbegrenzer verändert man natürlich nicht, das wäre dumm. Wir sind doch nicht dümmer als die Leute von AMG, oder?

hier wird bei der verdichtung immer von optimalen verhältnissen aus gegangen- ich sags nochmal die motoren sind alle weit älter als 10jahre und da hat der keine kompression mehr wie ein neuer.
ok jetzt rechne man die durch alterung geschwunden kompression noch bei der verdichtungsverringerung mit ein und was kommt dann noch dabei raus? vielleicht 2PS mehr-
dazu kommt noch das er 10jahre alte einspritzdüsen drin hat die wahr scheinlich 10% oder nochmehr von der leistung kosten. dann sind wir schon im negativen.
und dichtung hin oder her- habt ihr euch schon mal überlegt was das kostet den motor zu zerpflücken nur um 2PS mehr raus zu bekommen?
klar bringt ein turbo weit aus mehr, das hält aber der motor nicht lange aus. will man es so machen das er es aushält wirds wieder wesentlich teurer weil man fast den kompletten motor umbauen muß.

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Nein,

es geht mir bestimmt nicht darum, jemandem zu verbieten irgendetwas mit seinem Auto zu machen. Das kann jeder tun und lassen wie er das für richtig hält.

Nur, und das ist so, ist ein solcher Umbau entweder so teuer, das er sich tatsächlich gleich einen 300 Turbo hätte kaufen können ... oder das Auto geht alle Nase kaputt, so das nach allen Reparaturen dann tatsächlich der 300er Turbo auch wieder bezahlt gewesen wäre.

Das ist der Punkt, wo der Unsinn meiner Meinung nach, beim tunen dieses Motors beginnt.

Sinniger wäre es mit Sicherheit dann einen größeren zu kaufen. Man muss dabei auch dran denken, das jeder Umbau der über 5 oder 6 PS mehr Leistung hinausgeht, auch noch abgenommen werden muss, das wenn alles hart auf hart geht auch noch verdammt teuer werden wird, da Abgasmustergutachten etc. pp. geleistet werden müßten. Das alles um dann auf 80 PS zu kommen ? Wäre da nicht der Umbau auf den 2.5D billiger gewesen (dafür gibt es eine ABE!) ?

Ich denke es ist wichtig die Probleme so darzulegen, wie sie sind. Klar isses, entsprechenden Geldaufwand vorrausgesetzt, auch möglich den 400 CDI irgendwie in den 124er zu würgen. Nur wer will das bezahlen ?

Also, nicht nur das negative sehen, auch wenn es eventuell so geklungen haben mag. Wir meinen das eigentlich gut.

Gruß Kester

Danke für die vielen Antworten.
Ich denke, dass wahrscheinlich eine Veräänderung des Motors bei den Kosten, Umbauten... usw. nicht in Betracht kommt. Eher schon ein neuer gebrauchter 250er oder 300er.

Einen vorschlag hätt ich noch...
Besorg dir doch nen 2,3l 4-Zyl Diesel. Die sind optisch bis auf den Ölfilter und ein paar kleinigkeiten nich zu unterscheiden... Ich denke das merkt nicht mal der TÜV. Alten Motor raus, das nötige Umbauen und den Klein-Laster Diesel rein. ;-)
Das sollte in einem Tag locker zu schaffen sein. Wieviel PS der hat weiss ich net. Würde aber auf 80 - 82 tippen... das is ja schonma was... Was die dinger aber noch kosten weiss ich auch net... Soll ja auch nur ein Vorschlag sein... ;-)

Hallo!
Diesel mit Kompressoraufladung?Gibt es doch wohl gar nicht.
Diesel werden per Turbolader oder Comprexlader(gab es nur ganz selten mal im Opel Senator 2,3 Comprex D) aufgeladen.
MfG

Hallo!
Falscher Motor nicht eingetragen=fahren ohne Betriebserlaubnis, mit entsprchenden Konsequenzen.
MfG

Zitat:

Original geschrieben von MrBuggy


Einen vorschlag hätt ich noch...
Besorg dir doch nen 2,3l 4-Zyl Diesel. Die sind optisch bis auf den Ölfilter und ein paar kleinigkeiten nich zu unterscheiden... Ich denke das merkt nicht mal der TÜV. Alten Motor raus, das nötige Umbauen und den Klein-Laster Diesel rein. ;-)
Das sollte in einem Tag locker zu schaffen sein. Wieviel PS der hat weiss ich net. Würde aber auf 80 - 82 tippen... das is ja schonma was... Was die dinger aber noch kosten weiss ich auch net... Soll ja auch nur ein Vorschlag sein... ;-)

Da ich sicher nicht in die rechtliche Grauzone abschweifen wollte, nehme ichs gan schnell zurück... ;-)

Mfg. MrBuggy

Mal ganz pragmatisch:

Miste doch einfach mal den Wagen aus. Man ist erstaunt, wieviel Gewicht man alleine dadurch spart. Also Kofferraum auf und alle alten Karten, Werkzeug, Lappen, Decken, Ölkanister, Reservekanister, Autopflege - raus-raus-raus. Reserverad raus und durch diese Dicht-Sprayflasche ersetzt. Nur halb-oder dreiviertelvoll Tanken, Scheibenwaschanlage nur zur Hälfte voll. Vielleicht bringen ja 50 KG weniger auch den gewünschten Erfolg.

rubbiat

Ähhh ...

Geringeres Gewicht, bringt nur Beschleunigung und Kurvengeschwindigkeit ... keine oder kaum gesteigerte Endgeschwindigkeit.

Die Mathematik und die Physik sagen aus, das 100 kg weniger Gewicht bei 100 kW die Vmax um deutlich weniger als 1 km/h steigern ;-)
Ein um 0,01 verringerte cW-Wert dagegen bringen etwas über 3 km/h

Man merkt das Gewicht daher, eher im Verbrauch.

Gruß Kester

teilweise wird hier ein ganz schöner Blödsinn geredet - um nicht zu sagen - Grob fahrlässig! Also: gerade mit dem 200 D habe ich mich recht ausgiebig auseinander gesetzt ( ich hatte selber einen). Einzig vertretbare ist m. E. die Nachrüstung eines Turbo- bzw. Kompressors; allerdings mit nicht mehr als 0.55 bar zusätzlicher Aufladung, da sonst die Kolben überhitzt und evtl. die Auslass-Ventile inkl. Ventilsitzringe durchbrennen. Ich habe mich daher bei meinem Motor zu einer preiswerteren Hubraumvergrösserung entschieden und von einem defektem Vito-Motor Kurbelwelle, Ölpumpe (verstärkt), Ölspritzdüsen nach dem Aufbohren in meinen alten Block übernommen (musste sowieso überholt werden)und habe somit ein Drehmoment von ca. 155 Nm, welches mit dem serienmäsigen 250 D identisch ist.
Das Differnezial habe ich ebenfalls geändert. Achtung: vorher unbedingt den Antriebwellen-Flansch-Lochkreisdurchmesser unbedingt überprüfen!!!
Die Einspritzpumpe muss ebenfalls entsprechend von der Füllmenge her etwas angereichert werden, als auch die Drehzahl auf 4200 U/min. begrenzt werden, da sonst (bedingt durch den größeren Hub) Dir der Motor um die Ohren fliegt.
Viel Spaß

Also mein 1985er w124 200D mit 4-Gang rennt mitlerweile knapp 175-180, aber nur wenn ich lange Anlauf nehme, aber 170 auch mit 3 Personen im Auto problemlos. Muss was dran sein an der Verdichtung.

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