Leasing versus Kauf Renault Megane E-Tech EV40
Hallo zusammen,
da kürzlich der Leasingvertrag eines Audi A6 ausgelaufen ist, suche ich nun ein neues Fahrzeug. Bis dato bin ich nur zwei Fahrzeuge Probe gefahren (Alfa Romeo Tonale Mild-Hybrid und Renault Megane E-Tech EV60). Eigentlich stand für mich fest, dass ich für die nächsten 3 Jahre erneut ein Fahrzeug leasen möchte. Folglich habe ich mir einige Angebote für den Alfa und Renault eingeholt. Nun kam mir der
Gedanke vielleicht doch die Innovationsprämie in Anspruch zu nehmen und bin daher zur folgenden Kalkulation gekommen:
Fahrzeug Renault Megane E-Tech EV40
Listenpreis brutto in € 45.500,00
Händlerrabatt 11%
Prämie 2022 Staat 6.000,00
Prämie 2022 Hersteller 3.000,00
Barpreis 31.495,00
Leasingangebot
Laufzeit in Monate 36
Rate 435,00
Gesamtkosten nach Ablauf 15.660,00
gleichbleibende Rate
Kredit 21.495,00 (da Anzahlung von 10.000,00)
Jahreszins 1,96% (als Beispiel Postbank)
Jahre 3
Raten pro Jahr 12
Rate -615,30 €
Rückzahlung -22.150,69 €
Restwert geschätzt nach drei Jahren (Wertverlust 42 %) 26.390,00. Nach drei Jahren möchte ich mir ein neues Fahrzeug zulegen.
Fazit: Kauf ist Leasing vorzuziehen
Wie ist eure Meinung dazu?
51 Antworten
In der heutigen Zeit, wo keiner weiß was morgen ist, welche Antriebstechnologie in 3 Jahren gehypt wird, was überhaupt passiert. Elektro Automobilität ist zwar im Moment das was beworben wird, in Zeiten von Energiekrisen etc ist nichts sicher.
Ich wäre nicht bereit eine so große Summe wie für ein Auto auszugeben, geschweige denn zu finanzieren und nicht zu wissen wie es weiter geht wenn ich das Teil nach so kurzer Zeit wie 3 Jahren eventuell wieder verkaufen will.
Also entweder Kauf weil ich davon überzeugt und bereit bin das Teil lange Zeit zu behalten.
oder
Leasing mit der garantierten Sicherheit nach den drei Jahren für eine mir heute bekannte Summe das Auto monatlich zu bezahlen.
Aber Sicherheit ist nicht immer das lukrativste, nur durch zocken kann man viel gewinnen aber auch viel verlieren
Da auch ich die technologische Entwicklung schwer einzuschätzen kann und mir die aktuell schlechten Leasingbedingungen ein Dorn im Auge sind, bin ich vom klassischen Leasing zu einer Vario-Finanzierung gekommen.
Das heißt, dass ich eine keine Anzahlung leiste, leasingübliche Rate bezahle und kurz vor Ende der 48-monatigen Vertragsdauer entweder einen festgelegten Kaufpreis bezahle oder rund 1.000 € bezahle und das Auto zurückgebe.
So ist das Risiko für uns überschaubar und falls uns das Auto gefällt oder ein möglicher Verkaufspreis deutlich höher als der Übernahmepreis, dann können wir das Auto zu einem jetzt schon feststehenden Preis kaufen.
Die Inflation und Zinserhöhungen spielen uns da natürlich sehr in die Karten.
Leasen. Es ist die einzig sichere Kalkulationsbasis. Und die Finanzierung kommt teurer, es ist Zockerei auf Umstände zu hoffen, die vielleicht 2.000 Euro sparen lassen.
@Asperin
Sehe das auch so, die Hersteller machen die Angebote unüberschaubar, der eigene Anteil und die BAFA Förderung verpuffen als Anzahlung.
Hier in dem Beispiel ist die Rate von 435,- Euro eigentlich angemessen, ohne das man nur 1 Cent anzahlt. Renault war bekannt dafür das auf den Listenpreis problemlos 25-30 % drin waren. Heute mindert sich der Betrag um die Förderung. Das sollte man bedenken, ob man das mit sich machen lässt.
Zitat:
@benprettig schrieb am 27. September 2022 um 08:50:01 Uhr:
Hier in dem Beispiel ist die Rate von 435,- Euro eigentlich angemessen, ohne das man nur 1 Cent anzahlt.
Das lässt sich doch aus den Angaben des TE gar nicht ableiten.
Im Leasing Beispiel von Renault werden Herstelleranteil und ein Teil der Kaufprämie als Anzahlung verrechnet.
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Vielelicht habe ich mich umständlich ausgedrückt.
Die Leasingrate von 435,- finde ich angemessen, wenn ich NICHTS anzahle.
Mit Anzahlung ist sie viel zu teuer.
Die 6.000,- Euro müssen addiert werden. Der kostet nicht 15.660,- (36*435,-) sondern satte 21.660,- und somit 602,- Euro mtl. Leasingrate.
Tut mir leid, aber viel zu teuer.
Die Innovationsprämie und der Herstelleranteil sind in meinem Beispiel bereits enthalten. Folglich muss ich mit der Leasingsonderzahlung in Vorleistung gehen.
Heute habe ich von einem Renault Händler bzgl. einer Finanzierung ein Angebot erhalten.
Effektiver Jahreszins = 1,99 %
Das Angebot enthielt einen Restschuldversicherungsaufwand in Höhe von € 1.497,- und Ganzjahresreifen für € 650,-. Darauf kann ich jedoch verzichten :-)
Der Zins ist attraktiv. Ein Tipp dazu: schließ die Restschuldversicherung mit ab (sonst steigt der Zins) und widerrufe nach Abschluss des Vertrages die Versicherung. So bleibt dir der gute Zinssatz erhalten 😉
Zitat:
@Asperin schrieb am 26. September 2022 um 10:41:15 Uhr:
1. Hol dir mal ein konkretes Finanzierungsangebot über die 21.500 EUR. Ich vermute, dass aktuell der eff. Zinssatz bei 3-4% liegen dürfte.
2. Wenn du sowas wie die Opportunitätskosten (entgangene Anlagezinsen) nicht mit berücksichtigen willst und auch den Restwert nach 3 Jahren fleißig selbst bestimmst, wirkt es so, als sei deine Entscheidung eh schon gefallen.
Ich persönlich finde es schwierig etwaige Opportunitätskosten einzukalkulieren. Denn welche Anlage setze ich dabei voraus? Zinsanlage, Aktienkauf, Optionen oder Futures, Fonds, ETF etc. :-)
Zitat:
@Lattementa schrieb am 27. September 2022 um 11:55:38 Uhr:
Der Zins ist attraktiv. Ein Tipp dazu: schließ die Restschuldversicherung mit ab (sonst steigt der Zins) und widerrufe nach Abschluss des Vertrages die Versicherung. So bleibt dir der gute Zinssatz erhalten 😉
Was ist denn das für ein Trick? :-)
Meines Erachtens wird hier zu viel angenommen.
Schon jetzt ergibt sich bei geförderten Autos ein Problem: die Förderung gibt es noch und jeder Käufer weiß das. Wenn du also davon ausgehst, dass du 26 tsd Euro für deinen gebrauchten nach 3 Jahren bekommst, konkurierst du ggf. gegen Neuwagen, die mit 35 tsd Euro gleich teuer sind. Da gehen dann nämlich ggf. die 9 tsd Euro auch ab, sodass der Neuwagenkäufer auch bei 26 tsd Euro landet. Den Restwert würde ich also auch irgendwo zwischen 15-26 tsd Euro ansetzen. Das verändert deine Kalkulation gewaltig. Du trägst das Risiko.
Übrigens: veiel Franzosen haben heute auch eine hohe UVP. Da gehen dann beim Verkauf 20- 30% Prozent ab (aktuell vlt. nicht, k.A.). Ein Auto, dass bekanntermaßen mit viel Rabatt verkauft wird, liegt im Restwert beim Gebrauchtverkauf deutlich niedriger als ein Auto, dass nicht systematisch über den Rabatt verkauft werden musste.
Liegt alles in der Natur der Sache.
Zitat:
@Markus_79 schrieb am 29. September 2022 um 21:22:20 Uhr:
Wenn du also davon ausgehst, dass du 26 tsd Euro für deinen gebrauchten nach 3 Jahren bekommst, konkurierst du ggf. gegen Neuwagen, die mit 35 tsd Euro gleich teuer sind. Da gehen dann nämlich ggf. die 9 tsd Euro auch ab, (...)
Wie kommst du auf diese Zahlen?
In den geplanten Änderungen der Kaufprämie ab 2023 ist festgelegt, dass die Kaufprämie ab 01.01.2024 noch bei 4.785€ liegt - Bundesanteil plus Herstelleranteil.
Zudem soll die Kaufprämie künftig enden, wenn die bereitgestellten Mittel im Klima- und Transformationsfonds (KTF) erschöpft sind. Es kann also durchaus sein, dass es in 09/25 gar keine Kaufprämie mehr gibt.
Zitat:
@Markus_79 schrieb am 29. September 2022 um 21:22:20 Uhr:
Meines Erachtens wird hier zu viel angenommen.
(...)
Übrigens: veiel Franzosen haben heute auch eine hohe UVP. Da gehen dann beim Verkauf 20- 30% Prozent ab (aktuell vlt. nicht, k.A.). Ein Auto, dass bekanntermaßen mit viel Rabatt verkauft wird, liegt im Restwert beim Gebrauchtverkauf deutlich niedriger als ein Auto, dass nicht systematisch über den Rabatt verkauft werden musste.
Das gilt auch für deine Aussage. Diese sehr hohen Nachlässe gehören für mich auch in den Bereich der "urbanen Legenden" als ein Versuch die höhere Gebrauchtwagenpreise für andere Marken rechtfertigen.
Diese Rabatte gab es. Wir hatten in der Firma so eine Liste für jede Menge Marken, wo es Rahmenveträge gab. Fand das faszienierend wieviel Rabatt bei den Franzosen drin war.
Ob die Prämie 9 Mille oder 7 Mille sein wird ist egal. Das Risiko ist einfach unüberschaubar. In sofern hat es @Markus_79 ausführlich und treffend beschrieben.
Zitat:
@benprettig schrieb am 30. September 2022 um 09:12:26 Uhr:
Diese Rabatte gab es. Wir hatten in der Firma so eine Liste für jede Menge Marken, wo es Rahmenveträge gab. Fand das faszienierend wieviel Rabatt bei den Franzosen drin war.
Firmenkonditionen sind natürlich anders als die normalen Rabatte für Privatpersonen.
Zitat:
@benprettig schrieb am 30. September 2022 um 09:12:26 Uhr:
Ob die Prämie 9 Mille oder 7 Mille sein wird ist egal. Das Risiko ist einfach unüberschaubar. In sofern hat es @Markus_79 ausführlich und treffend beschrieben.
Richtig ist, dass Käufer eines gebrauchten Elektrofahrzeugs sich mit dem Thema meist gut beschäftigt haben und über die Kaufprämie informiert sind. Natürlich wirkt sich das auf den Verkaufspreis aus. Es wird sicherlich auch Verkäufer geben, die so tun wollen, als hätte es die Kaufprämie nicht gegeben.
Genauso so richtig ist jedoch auch, dass die aktuellen Lieferengpässe in einigen Jahren zu weniger gebrauchten Elektrofahrzeugen führen werden und bei weiter steigender Nachfrage wird sich dies auch auf die Preise auswirken.