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Leasing ja oder nein?

Themenstarteram 17. August 2014 um 22:29

Hallo,

meine Schwester spielt mit dem Gedanken, sich ein Auto zu leasen. Vielleicht sind folgende Informationen zur Beurteilung der Situation hilfreich:

Sie arbeitet als Kellnerin in einem Schloss, in dem sie ein ordentliches Festgehalt bekommt. Weiterhin erhält sie Zuschläge bei Erreichen eines bestimten Umsatzes. Das Trinkgeld soll wohl auch nicht gerade wenig sein.

Sie hat mich gefragt, ob ich mich bezüglich des Leasings mal für sie schlau machen kann. Und da hier Experten zu dem Thema zu finden sind, dachte ich mir, dass ich meine Fragen am besten hier stelle.

Ich für meinen Teil habe mir meinen Traumwagen, den E46, bar gekauft. Ich habe in meiner Ausbildung Geld zur Seite gelegt, nebenbei gejobbt und selbst nachdem ich von meinem Betrieb übernommen wurde, muss ich noch einiges an Geld sparen, bis ich ihn mir endlich leisten konnte. Bevor ich mich für den E46 entschieden habe, habe ich in allen möglichen Foren über die Schwächen des E46 recherchiert und über hohe Kosten, die auf mich zukommen könnten. Dabei ist mir aufgefallen, dass wirklich sehr oft folgende Sätze fielen:

"Naja, den E46 fahre ich vielleicht noch 1 Jahr und dann hole ich mir den E90" war irgendwann 2006

und

"Bei einem Premiumfahrzeug in dieser Preisklasse dürfen solche Mängel nicht auftreten. Hoffen wir, dass diese Mängel beim Nachfolger ausgebessert werden." auch ungefähr in dem Jahr, in dem der E90 vorgestellt wurde und erhältlich war.

Ich gehe in meinem Beispiel speziell auf Fahrzeuge des Herstellers BMW ein. Waren das User, die sich den E46 Bar gekauft haben? Oder waren das Leute, die ihn geleast haben? Da ich sehr oft gelesen habe, dass jeder auf den E90 umsteigen möchte und bei dem jetzt eine andere Ausstattung ankreuzen werde, bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um Neufahrzeuge gehandelt haben muss, die man nach eigenen Wünschen ausstatten kann. Aber das ist doch eine kostspielige Angelegenheit? Den E46 kaufen, paar Jahre fahren, mit enormen Verlusten verkaufen und dann Unsummen für einen neuen E90 draufzahlen.

Ich arbeite bei einem Telekommunikationskonzern, der uns auch das Leasen von Fahrzeugen über die Firma ermöglicht. Für sie würde das allerdings nicht in Frage kommen, da ihr Arbeitgeber so etwas nicht anbietet. Was wäre denn da der Unterschied? Wären das andere Konditionen oder beteiligt sich der Arbeitgeber an der Leasingrate?

Sie möchte auf jeden Fall ein teures Fahrzeug. Ich habe gelesen, dass sich solche Fahrzeuge im Leasing nicht lohnen sollen, da die Rate für teure Fahrzeuge sehr hoch ist und wenn man sich schon ein so teures Auto holt, möchte man ja auch eine gewisse Ausstattung haben, die dann aber auch ihre 5.000-10.000 Euro kosten kann. Ich hab ihr geraten, sich einfach einen E90 mit voller Hütte und wenig Laufleistung zu kaufen. Das Auto würde dann ihr gehören und ich finde, dass das Interieur des E90 recht modern ist und sich in keinerlei hinsicht vorm F30 oder vor der Konkurrenz verstecken muss. Mir persönlich sagt es zwar nicht zu, aber ihr muss es ja gefallen. Sie will aber was modernes und ist der Meinung, dass der E90 nicht das richtige Fahrzeug für sie sei.

Auf eine bestimmte Marke hat sie sich nicht festgelegt. Ein Benziner soll es aber werden. Es ist nicht so, dass sie auf Teufel komm raus ein dickes Auto haben möchte. Auch sie hat lange gespart, ist jahrelang Twingo gefahren und will jetzt was ordentliches. Das Budget würde viele schöne Gebrauchtwagen reichen, aber sie unbedingt ein neues Fahrzeug. Was meint ihr dazu? Wäre hier vielleicht die Finanzierung die bessere Idee? Oder am besten doch noch warten, bis man das Geld zusammen hat und das Auto dann bar kaufen?

1. Beim Leasing zahlt sie doch nach Ende der Laufzeit auch eine Menge. Und am Ende gehört ihr das Fahrzeug dann doch nicht.

2. Wird nach Ende der Laufzeit, genauer gesagt bei der Rückgabe des Fahrzeuges, wirklich so penibel nachgeschaut, wie der Wagen aussieht? Wird da wirklich jede kleine Abnutzung bemängelt?

3. Was beinhaltet die Leasingrate? Versicherung und Steuer sicherlich nicht, oder? Wie sieht es mit Werkstattkosten aus? Muss man die aus eigener Tasche zahlen oder wird das durchs Leasing abgedeckt? Oder muss man sich zusätzlich die Garantie (Euro Plus bei BMW)dafür kaufen?

4. Was bringt es, wenn man ein Fahrzeug über die Firma least? Hat man als Privatmensch irgendwelche Nachteile?

 

Ich freue mich auf eure Antworten

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2 Antworten

Wenn es unbedingt ein neues Fahrzeug sein muss, muss man auch akzeptieren, dass das die teuerste Form von Mobilität ist. So oder so. Leasing ist nicht per se falsch, aber auch - abgesehen von seltenen Schnäppchen-Angeboten - in der Regel keine billige Variante. Ein neues Fahrzeug erleidet in seinen ersten 3-4 Jahren einen erklecklichen Wertverlust. Beim Kauf realisiert man den Verlust später, wenn man den Wagen wieder verkauft. Beim Leasing bezahlt man eben diesen Wertverlust quasi in Echtzeit mit der Sonderzahlung und den monatlichen Raten.

Es gibt Angebote, in denen Steuer/Versicherung/Wartung enthalten sind, und es gibt Angebote, in denen all das nicht enthalten ist. Direkt oder indirekt zahlt man es aber immer, das schenkt dir nunmal keiner.

Der Leasinggeber wird von dir immer verlangen, das Fahrzeug Vollkasko zu versichern. Ob du dir noch eine Extra-Garantie kaufst, interessiert den Leasing-Geber nicht. Bei Toyota gibt es eine 3-Jahres-Garantie, die auch so funktioniert, wie sich Lieschen Müller das wünscht. Andere Hersteller speisen dich mit der gesetzlichen Sachmangelhaftung ab oder verlangen extra Geld für eine ordentliche Garantie.

Häufig wird hier empfohlen, sich bei Sixt Leasing umzusehen, weil da manchmal wirklich gute Angebote für Privatleute eingestellt werden. Auf jeden Fall solltet ihr nicht nur das Angebot eines einzigen Händlers berücksichtigen, weder für den Fahrzeugpreis, noch für das Leasing.

Am Ende der Leasing-Zeit ist das Geld weg und das Auto auch weg. das heißt, es gibt in der Regel eine Leasing-Sonderzahlung am Anfang und laufende monatliche Raten. Und wenn das Fahrzeug hinterher deutliche Mängel aufweist, ist es möglich, dass eine Nachzahlung kommt.Das muss einem klar sein.

Wenn das Fahrzeug in euer Eigentum übergehen soll, ist Leasing nicht der optimale Weg. Dann besser bar zahlen oder vernünftig finanzieren, d.h. hohe Anzahlung, guter Zinssatz und ausreichend hohe Monatsraten vereinbaren, damit das Auto immer einen höheren Restwert hat, als eure Restschuld beträgt. Also nicht 96 Monate mit Mini-Raten finanzieren ;-)

Leasing über Firma: wenn der Arbeitgeber nur seinen Namen hergibt, um euch einen Sonderpreis zu ermöglichen, d.h. wenn er die Kosten einfach durchreicht, ist das eine Sache. Man sollte aber klären, was passiert, wenn man sich vom AG trennt. Ist es hingegen ein Zurverfügungstellen eines Fahrzeugs, dann muss der geldwerte Vorteil vom dir versteuert werden. Dafür gibt es verschiedene Modelle und spätestens hier ist der Gang zum Steuerberater notwendig.

Überlegt's euch gut, welche Pflichten ihr eingehen wollt.

Grüße

SpyderRyder

Zitat:

Original geschrieben von kollegahselfmade

1. Beim Leasing zahlt sie doch nach Ende der Laufzeit auch eine Menge. Und am Ende gehört ihr das Fahrzeug dann doch nicht.

Nach Ende der Laufzeit zahlt der Leasingnehmer (beim Kilometerleasing) per se erstmal nichts.

Minder- bzw. mehrkolimeter werden abgerechnet, das Fahrzeug zurückgegeben und fertig.

Natürlich sind vorhandene Schäden auszugleichen aber das versteht sich von selbst.

Und richtig, das Fahrzeug gehört ihr dann natürlich nicht. Es wurde ja nicht gekauft sondern geleast (=gemietet).

 

Zitat:

2. Wird nach Ende der Laufzeit, genauer gesagt bei der Rückgabe des Fahrzeuges, wirklich so penibel nachgeschaut, wie der Wagen aussieht? Wird da wirklich jede kleine Abnutzung bemängelt?

Das kommt drauf an. Abnutzungserscheinungen sind an sich durch die Rate beglichen und dürfen somit nicht zusätzlich ein zweites Mal in Rechnung gestellt werden.

Es soll jedoch Händler geben die diese Grenze sehr eng auslegen, vor allem wenn kein Nachfolgegeschäft abgeschlossen wurde. Persönlich habe ich solches Verhalten noch nicht erlebt, das war alles sehr problemlos. Ich kenne auch keinen solchen Fall aus dem Umkreis.

Hier liest man allerdings ab und an darüber (wenn es auch meist irgendeinem dritten passiert sein soll)

 

Zitat:

3. Was beinhaltet die Leasingrate? Versicherung und Steuer sicherlich nicht, oder? Wie sieht es mit Werkstattkosten aus? Muss man die aus eigener Tasche zahlen oder wird das durchs Leasing abgedeckt? Oder muss man sich zusätzlich die Garantie (Euro Plus bei BMW)dafür kaufen?

Das kommt drauf an, so ohne weiteres kann man das nicht beantworten.

Es gibt Leasingverträge die beinhalten nur die reine Fahrzeugrate und es gibt Leasingverträge die beinhalten alle Kosten über Wartung, Reifen, Scheibenfrostschutz, Treibstoff, Reparaturen bis hin zu TÜV und GEZ.

 

Zitat:

4. Was bringt es, wenn man ein Fahrzeug über die Firma least? Hat man als Privatmensch irgendwelche Nachteile?

Zunächst müsste dazu die Frage geklärt werden WIE das Fahrzeug über den Arbeitgeber geleast werden soll. (Nur Rabattmitnahme, Überlassung per BGU ...)

Als Nachteil fällt mir evtl. ein, dass man ggf. an eine Firmen Policy gebunden ist (nur bestimmte Fahrzeuge, nur bestimmte Farben oder Ausstattungen).

Ob es eine solche gibt kann nur der AG beantworten.

Was auch etwas bürokratisch werden kann ist ein Wechsel des Arbeitgebers.

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