Leasing-Ärger bei Rückgabe

BMW M5 E12

Liebe Community,

ich bin hier neu im BMW-Forum. Da ich bereits zwei Mal massiven Ärger bei der Rückgabe von Leasing-BMW (525 tds Touring und 530d Touring) hatte - beide Male nach dem identischen Strickmuster - frage ich mich, ob da Methode dahinter steckt.

Das Vorgehen in beiden Fällen (unterschiedliche Händler!) war wie folgt:

Rückgabe des Fahrzeugs war vollkommen problemlos, ca. zwei Wochen nach Rückgabe Übersendung eines Mängelprotokolls mit hohen Schäden (das erste Mal 1.700 DM, das zweite Mal ca. 1.800 €). Die Mängel bestanden in Kratzern in der Stoßstange (!), "abgefahrenen" Reifen (ca. 3,5 mm Profiltiefe), Steinschlag in der Windschutzscheibe, "demnächst" fälliger Ölwechsel, Rost an der Bremsscheibe u.ä.

Nach der Erfahrung beim ersten Mal habe ich bei der zweiten Rückgabe ein Rückgabeprotokoll anfertigen lassen (irgend ein Lehrling hat das Auto besichtigt). Dieses Protokoll wurde dann durch ein zweites Protokoll ergänzt - 10 Tage später angefertigt). Das erste Protokoll wäre angeblich nicht gültig, da es nicht "auf dem orginal BMW-Formular" ausgefüllt worden wäre (das ist kein Witz!).

Auf meine Weigerung hin, für diese angeblichen Mängel zu bezahlen, wurde ein Dekra-Gutachten (kostenfällig) in Auftrag gegeben, in dem weitere "Mängel" identifiziert wurden.

Weder der Händler war der Ansprechpartner für die "Schadenforderung" ("... das macht BMW-Leasing"😉 noch die BMW-Leasing ("... wir machen nur das, was der Händler uns sagt"😉waren zuständig.

Mir ist es gelungen, über ganz massive Intervention beide Forderungen zurückzuweisen, das erste Mal mit Rechtsanwalt, das zweite Mal in Eigenregie.

Kennt Ihr ähnliche Händlerstrategien? Oder bin ich ein Einzelfall?

Beste Antwort im Thema

@m_otmar:

Ich unterstelle, dass Dein Fahrzeug in einem Zustand ist, wie es die AGB vorsehen und keine Schäden aufweist. In diesem Falle kannst Du das Risiko, von Deinem Händler "ausgezogen" zu werden, verringern, wenn Du ein paar Tips beherzigst:

1. AGB lesen, insb. Ziff XVI: Da ist der Zustand und das Procedere bei der Rückgabe festgelegt.

2. Nimm einen Zeugen mit - hierfür ist ein Freund besser geeignet als die Ehefrau (Würdigung des Zeugenbeweises vor Gericht!)

3. Auf ein Abnahmeprotokoll unmittelbar bei Rückgabe bestehen (Termin vereinbaren für Rückgabe) und das Protokoll mit km-Stand, Datum und Uhrzeit der Rückgabe versehen.

4. Wenn Du mit den Inhalten - angebliche Schäden - nicht einverstanden bist, das Abnahmeprotokoll auf keinen Fall unterschreiben!!. Deine Unterschrift stellt ein Anerkenntnis der festgestellten Schäden dar und wird zur Berechnung des angeblichen Minderwerts gegen Dich verwendet. Das gilt auch, wenn die "Schäden" normale und damit vertragsgemäße Abnutzungsspuren sind. Lass Dich in diesem Falle auch nicht mit einem Gutachten, das die AGB für den Fall der Nicht-Einigung vorsehen, unter Druck setzen. Auf den Kosten für die Gutachten bleibt im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzung oder eines Vergleichs in aller Regel der Händler sitzen, egal was in den AGB steht.

5. Angebliche "bald fällige" Ölwechsel, Rost an Bremsscheiben, abgefahrene Reifen (Ausnahme: weniger als 1,6 mm Profil) u.ä. sind keine Mängel, sondern vertragsgemäßer Verschleiss und begründen keinen Schadenersatz!

6. Lass Dir eine Kopie des Rückgabeprotokolls geben - wenn Du nicht unterschreibst, bitte um eine Kopie, um "eine Nacht darüber zu schlafen". Die Kopie ist wichtig, weil alle "Schäden", die nach diesem Protokoll noch festgestellt werden, zu Lasten des Händlers gehen.

7. Einige Tage nach der Protokollerstellung wird Dir der Händler dann eine Abrechnung schicken, in der der angebliche Minderwert berechnet wird. Hierzu dürfen keine Reparaturkosten (Thema: Neuzustand ist bei Rückgabe nicht geschuldet) herangezogen werden, sondern lediglich der merkantile Minderwert (d.h. die Minderung des aktuellen Fahrzeugwerts). Der Unterschied kann einige hundert Euro ausmachen!

Gib´uns einen Bericht, wie es gelaufen ist!
Ich drück´Dir die Daumen!

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Hallo,
hier mal was auch dem Norden 😉.
Ich habe seinerzeit die gleiche Erfahrung gemacht bei zwei 525TDS Tourings mit Kilometerleasing bei über 3 Jahre mit 60TKM pro Jahr bei der BMW Bank.
Die Fahrzeuge waren ganz objektiv sowohl technisch als auch optisch in einem wirklich guten Zustand (trotz der vielen Autobahnkilometer und über 200TKM auf dem Tacho).
Es verlief alles sehr ähnlich, wie in dem geschilderten Beispiel.

Ein neuer Termin beim Händler brachte keine Einigung. Daraufhin wollte ich beide Fahrzeuge zum angesetzen Wert kaufen, das war ihm aber dann auch nicht so recht und er hatte Einwände.
Letztendlich hab ich die Autos dann abgelöst zum vorausberechneten Restwert und innerhalb von 3 Tagen waren beide Tourings mit gesamt 7.000 DM Gewinn über einen mir bekannten freien Autohändler nach Belgien verkauft worden.

Achja, es wurden damals keine neuen BMWs bestellt 😉.

Ich glaube nicht unbedingt, dass es Methode ist...wahrscheinlich nur eine grosse Verlockung mit der man vielleicht zu oft, vorallem bei nichtinhabergeführten Firmen, auch recht leicht durchkommt.

Gruss Mad

also... davon kann ich auch ein lied singen. restwert vertrag ohne km beschränkung. nach 3 jahren habe ich das fz mit 190.000 km abgegeben. plötzlich war das top auto nur schrott. tatsächlich gab es ein paar lackstellen auf der haube, sonst war es tip-top gepflegt. statt der vereinbarten 40.000 war es nur noch 20.000 DM wert! verkauft wurde es dann an einen händler mit einem vk von 28.000!
die 20.000 mußte ich nachblechen, die 8000 differenz wurde mir nicht erlassen
vk stelle: nürnberg.
es gab ebenso gutachten, die korrekt alles aufführten und später noch eine erhebliche mängelliste aufwiesen. kurz vor der abgabe des fz hatte ich zb neu bremsbeläge vorn eingebaut, die hinten waren noch aus der erstausrüstung (!) aber ok. im mängelbericht stand: vordere beläge zu tauschen! usw. mit dem käufer habe ich gesprochen, er fand den wagen top!
also völliger mist. leider habe ich mich damals nicht rechtlich beraten lassen, hatte auch kein neues fz gekauft. das war mit sicherheit auch ein punkt...
gruß
der
zp

Interessante Beiträge! Offenbar kommt diese krumme Tour bei BMW doch häufiger vor.

Ich habe vor der Rückgabe meines ersten Leasing-BMW den nächsten schon geordert gehabt und habe mich daher über diese Masche sehr geärgert. Bei der Rückgabe des zweiten BMW habe ich dem Händler klar gesagt, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen das nächste Auto erst nach Rückgabe des alten Fahrzeugs bestellen werde und habe mir ein Leasingangebot für einen 730d BMW (ca. 84 T€) machen lassen. Parallel dazu habe ich mit dem Händler über den Kauf eines gebrauchten X5 gegen Inzahlungnahme meines Mercedes gesprochen.

Trotzdem gab es den beschriebenen Ärger mit dem Händler und der BMW-Bank.

Ich habe daraufhin die Marke gewechselt - ein BMW kommt mir nie mehr ins Haus ... Seid Ihr trotz des Ärgers bei BMW geblieben?

p.s.: Das Leasingangebot für den 84 T€ teuren "Edel-BMW" kam per Fax auf einem schief kopierten Blatt. Im Adressfeld war mein Name nur handschriftlich eingetragen ("Herr XXX"😉. Auf die Übersendung des Originals warte ich heute noch. Wegen der Probefahrt mit dem 730er mußte dreimal nachfragen, dann konnte ich das Auto für ein paar Stunden haben ... Soviel zum Thema "Premium-Anbieter"

Zitat:

Ich habe daraufhin die Marke gewechselt - ein BMW kommt mir nie mehr ins Haus ... Seid Ihr trotz des Ärgers bei BMW geblieben?

Ich habe mein aktuelles Fahrzeug gekauft, denn ich habe keine Lust mehr auf solchen Ärger bei der Leasing Rückgabe. Ich denke auch nicht das es bei anderen Herstellern viel anders abläuft.

Ich sach nur: Phaeton!

Sieht besser aus als 5er, 6er und 7er zusammen, ist hochwertiger im Interieur, hat die überlegene Fahrwerkstechnik (4-Rad, Luftfederung), hat einen Rußfilter und das alles serienmäßig ohne Aufpreis. Und wer das nicht glaubt: Probefahrt machen!

@e61-breyton:

Der Kauf eines Kfz ist für Selbständige leider nur die zweitbeste Lösung, und für einen BMW werde ich mich kapitalseitig sicherlich nicht verbiegen!

Zitat:

Original geschrieben von roboprof


Ich sach nur: Phaeton!

Sieht besser aus als 5er, 6er und 7er zusammen, ist hochwertiger im Interieur, hat die überlegene Fahrwerkstechnik (4-Rad, Luftfederung), hat einen Rußfilter und das alles serienmäßig ohne Aufpreis. Und wer das nicht glaubt: Probefahrt machen!

also... technisch gesehen ist der phaeton wohl mit eines der besten fahrzeuge am markt. aber die optik... wie ein aufgeblasener passat und die gefällt mir nicht. und wenn er so top ist, warum verkauft er sich so schlecht??

deshalb wieder bmw...

gruß

der

zp

Ja, genau: Der 7er BMW hat sich nämlich so gut verkauft, dass dieser optische GAU im Oktober letzten Jahres für 199 € im Monat (36 Mon., 20 Tkm p.a.) verschleudert wurde. So billig ist nicht einmal mein Phaeton!

Und wenn sich der 7er so toll verkauft, warum hat man jetzt nach so kurzer Zeit eine neue Karosserieform gewählt, die man den Leuten als "Facelift" andreht?

O-Ton eines älteren Herrn, der neben mir stand bei der Besichtigung des 7er im Showroom eines Händlers: "... und wann kann man den ungetarnt sehen?". 😁

Zitat:

Original geschrieben von roboprof


Ja, genau: Der 7er BMW hat sich nämlich so gut verkauft, dass dieser optische GAU im Oktober letzten Jahres für 199 € im Monat (36 Mon., 20 Tkm p.a.) verschleudert wurde. So billig ist nicht einmal mein Phaeton!

Und wenn sich der 7er so toll verkauft, warum hat man jetzt nach so kurzer Zeit eine neue Karosserieform gewählt, die man den Leuten als "Facelift" andreht?

O-Ton eines älteren Herrn, der neben mir stand bei der Besichtigung des 7er im Showroom eines Händlers: "... und wann kann man den ungetarnt sehen?". 😁

O-Ton eines älteren Herrn, der neben seinem grünen E36 stand und mich fragte, "ist das der neue Passat".......Ich hatte einen Phaeton V6 TDI mit WERBUNG probe gefahren.............

Aber zugegeben, der Phaeton hätte mich 100€ weniger im Monat gekostet als der 5er........

Ich habe übrigens auf Grund von dem was ich so von der Leasing-Rückgabe bei BMW gehört habe, die Uni-Lackierung gegen eine Metallic "getauscht"

Zitat:

Ich habe übrigens auf Grund von dem was ich so von der Leasing-Rückgabe bei BMW gehört habe, die Uni-Lackierung gegen eine Metallic "getauscht"

Und welchen Sinn hätte das? Versteh´ ich nicht! Kannst Du das ´mal erklären?!

Ich wollte eigentlich Uni-Schwarz nehmen, weil es doch um einiges dunkler ist als Saphirschwarz.....Leider ist es aber auch um einiges anfälliger.

Thema Waschanlage usw.......im Sommer würde ich ihn ja noch selber waschen, aber im Winter.....

Der Verkäufer von BMW sagte zwar, dass nach drei Jahren die Benutzungen gerade von einer Uni-Lackierung berücksichtigte werde..........Und da ich danach wohl wieder einen BMW nehmen werde und mir trotzdem Ärger gemacht werden könnte, nun diese Entscheidung.....

Tja, normalerweise würde man von einem Unternehmen erwarten, dass der Verschleiß des Fahrzeugs in der Leasingrate berücksichtigt wird.

Wenn Dir der BMW-Händler erklärt, dass der Uni-Lack empfindlicher ist, ist das unerheblich, da dieses Thema in der Leasingrate eingerechnet sein muss.

Wenn Dir jetzt Dein Händler eine "unempfindlichere" Metallic-Lackierung empfiehlt, hat er Dich gleich zweimal reingelegt: Er hat Dir eine aufpreispflichtigte Sonderausstattung angedreht (die im Übrigen eine höhere Provision bringt als die Standard-Uni-Lackierung). Daneben werden bei der Rückgabe trotzdem "Schäden" am Lack festgestellt, deren Behebung teuerer ist als bei einem Uni-Lack.

Ganz schön schlau, Dein Händler!

Der einzige Vorteil von Schwarz-Metallic ist, dass man den Staub auf dem Lack nicht so sieht wie auf einem Uni-Lack. Wenigstens etwas ...

Zitat:

Original geschrieben von roboprof


Tja, normalerweise würde man von einem Unternehmen erwarten, dass der Verschleiß des Fahrzeugs in der Leasingrate berücksichtigt wird.

Wenn Dir der BMW-Händler erklärt, dass der Uni-Lack empfindlicher ist, ist das unerheblich, da dieses Thema in der Leasingrate eingerechnet sein muss.

Wenn Dir jetzt Dein Händler eine "unempfindlichere" Metallic-Lackierung empfiehlt, hat er Dich gleich zweimal reingelegt: Er hat Dir eine aufpreispflichtigte Sonderausstattung angedreht (die im Übrigen eine höhere Provision bringt als die Standard-Uni-Lackierung). Daneben werden bei der Rückgabe trotzdem "Schäden" am Lack festgestellt, deren Behebung teuerer ist als bei einem Uni-Lack.

Ganz schön schlau, Dein Händler!

Der einzige Vorteil von Schwarz-Metallic ist, dass man den Staub auf dem Lack nicht so sieht wie auf einem Uni-Lack. Wenigstens etwas ...

Das hast du wohl falsch verstanden.......Mein Verkäufer hat sich weder verstärkt zu Uni noch zu Metallic geäußert, im Gegenteil, ers sagte das Uni ein tieferes Schwarz wäre und somit besser aussehe.

Meine Bedenken sind nur, das ich nicht gerade ein Freund von Handwäsche bin und mir das der Uni-Lack nach drei Jahren "übel" nehmen könnte.....

Ja, und was dann? Dass dieser Lack u.U. empfindlicher ist, ist doch egal: Die grds. höhere Empfindlichkeit des uni-schwarzen Lacks muss in der Leasingrate eingerechnet sein!

Abgesehen davon: BMW-Bank und Händler werden Dich ohnehin als Opfer sehen, wenn Du keinen weiteren BMW mehr willst ...

Zitat:

Original geschrieben von roboprof


Tja, normalerweise würde man von einem Unternehmen erwarten, dass der Verschleiß des Fahrzeugs in der Leasingrate berücksichtigt wird.

Das sehe ich genauso.

Gibt es dazu schon ein Grundsatzurteil?

Zitat:

Original geschrieben von roboprof


Der Kauf eines Kfz ist für Selbständige leider nur die zweitbeste Lösung, und für einen BMW werde ich mich kapitalseitig sicherlich nicht verbiegen!

Mit Hausbank und Steuerberater mal sprechen. Ist er mit weniger Aufwand und fast identischer Abschreibung nach 4 Jahren dein Eigentum. Ohne Schlußrate!

Gruß Kalle