Langzeiterfahrungen mit Verkokung bei modernen Diesel-Motoren mit AGR – Additive sinnvoll???
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und wollte mich kurz vorstellen: Ich fahre u.a. einen BMW 520d Mildhybrid, Baujahr 2020, den ich von Anfang an besitze. Mittlerweile stehen rund 122tkm km auf dem Tacho. Bisher war das Auto absolut zuverlässig, und ich bin insgesamt sehr zufrieden damit.
In letzter Zeit bin ich aber öfter über Berichte gestolpert – und teilweise kenne ich es auch aus dem Bekanntenkreis –, dass moderne Diesel mit AGR auf Dauer richtig teuer werden können, gerade wenn man sie länger als 150tkm fahren möchte. Ab ca. 100tkm scheint es bei vielen Fahrzeugen erste zu Problemen mit Verkokung im Ansaugtrakt zu kommen – und dann geht’s los mit den teuren Reparaturen.
Bei meinem BMW würde eine vorbeugende Reinigung des Ansaugtrakts bei BMW etwas über 3t € kosten. Wenn sich das Ganze gar nicht mehr reinigen lässt, kann’s schnell in Richtung 5t € gehen. Deshalb überlege ich, rechtzeitig noch etwas dagegen zu tun – zum Beispiel mit Diesel-Additiven.
Ich war da früher eher skeptisch. Für mich waren Additive irgendwie immer so ein bisschen Glaubenssache. Aber wie ist das heute? Gibt’s da inzwischen fundierte Erfahrungen? Bringen diese Mittel wirklich etwas gegen Verkokung – oder ist das eher Marketing? Konkret geht’s mir zum Beispiel um Produkte wie das LIQUI MOLY 5120 Super Diesel Additiv. Das kostet nicht die Welt (ca. 3 € pro 1tkm), aber die meisten Aussagen, die ich dazu finde, kommen entweder von Additiv-Verkäufern oder von Fahrern, die einfach sagen: „Fühlt sich besser an.“ – Das ist mir ein bisschen zu dünn.
Deshalb meine Frage an euch: Hat jemand von euch schon mal Motoren von innen gesehen, also wirklich geöffnet – und kann sagen, ob Additive auf Dauer gegen Verkokung helfen oder nicht? Mich interessieren vor allem Erfahrungen von Leuten, die beruflich oder hobbymäßig öfter mal an modernen Dieselmotoren schrauben.
Würde mich freuen, von euch zu hören! Ciao....
36 Antworten
Zitat:@bandscheib71 schrieb am 26. Juli 2025 um 07:14:38 Uhr:
Um es mal ein klein wenig zu vertiefen.Vollgas und hohe Geschwindigkeit dauerhaft halten führen zwar gleichfalls zu hoher durchströmung des Ansaugtraktes (was nebenbei das ziel dieser Aktion ist), effektiver bzw. schonender für den Rest des Fahrzeugs ist aber eine gleichbleibend hohe Drehzahl und last des Motors, … .
Permanent hohe Last und hohe Drehzahl, und das ohne VMax - wie soll das gehen? Permanent einen Wohnwagen hinten dran und Automatik auf Sportmodus? :D
Es gibt ein interessantes Video zu dem Thema von Motoren Zimmer.
Ich versuche es mal so zu erklären. Sagen wir mal eine ausreichend gute durchströmung findet bei (Achtung! Beispiel!) ca. 3500 bis 4000 u/m statt.
Die könntest z.b. konstant und dauerhaft je nach Getriebe in einem niedrigen gang bei 100 km/h erreichen. Wie groß ist die Chance das bei Vollgas und Höchstgeschwindigkeit über einen vernünftigen Zeitraum zu erreichen?
Gar nicht. Bei Vollgas ist das AGR eh zu.
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Hier eine Aussage von Jean Pierre Zimmer (bis 20:15 anschauen). Du brauchst auch Last, nicht nur Drehzahl. Es muss auch nicht AGR offen sein, es geht einfach darum Strömung im Ansaugtrakt zu erzeugen.
Nicht unbedingt.
Wenn du bereits ein Problem mit Ablagerungen im Ansaugtrakt hast, wird das AGR vermutlich auch schon einiges an Ablagerungen im Ventil haben, das es dann noch voll schließt?
Was mir aber gerade beim Titel aufgefallen ist, es geht ja dem TE um Verkockung und nicht um Verrußung!
Da sind natürlich die "Zaubermittelchen" schon nicht grundsätzlich falsch.
Wir hatten zuletzt bei einem 2.0 tfsi gute Ergebnisse mit dem motorreiniger vom Liqui moly gemacht. Allerdings 4 x hintereinander wiederholt.
Bei dem TT hat es bislang gut funktioniert. Der Ölverbrauch ist vom ca 1.5 l / 1000 km runter auf einen moderaten verbrauch von knappen 0,5 l. Er läuft ruhiger und effizienter.
Zitat:
@bandscheib71 schrieb am 26. Juli 2025 um 19:56:59 Uhr:
Nicht unbedingt.
Was mir aber gerade beim Titel aufgefallen ist, es geht ja dem TE um Verkockung und nicht um Verrußung!
Das Problem ist ähnlich bei Verkokung oder Verrußung. Letztlich geht es um Ablagerungen. Ob diese durch unverbrannten Kraftstoff (Verkokung) oder durch Ruß, der durch Abgasrückführung rein kommt, entsteht, ist letztlich nicht so entscheidend.
Rainy01
Mein Gott, das war'n Spruch, Leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage.
Ich halte von dem Zeug nichts und habe das durch die Blume mit anklingen lassen.
Wie hier schon geschrieben wurden, kommen diese Mittel mit den Ventilen überhaupt nicht in Berührung und das die Verbrennung dadurch sauberer wird, so daß es wirkt, glaube ich auch nicht...
Gruß jaro
Ruß bei der Verbrennung wird sich nicht 100%ig vermeiden lassen. Deshalb auch eine Rußablagerung im Ansaugbereich auch nicht. Mit entsprechender Fahrweise und " besseren" Kraftstoffen wird das zwar besser, ganz weg wird es nicht gehen. Da im Ansaugtrakt maximal Oel aus der Kurbelgehäuseentlüftung und Luft ankommt, ist und bleibt die Reinigungswirkung gering. Also Problem aufgeschoben bzw. Reinigungsintervalle verlängert. Gut wenn diese dann alle 500.000km auftreten, bis dahin ist der Motor sowieso den Weg alles irdischen gegangen oder bereits instandgesetzt und gereinigt.
Zitat:@bandscheib71 schrieb am 26. Juli 2025 um 19:42:52 Uhr:
Ich versuche es mal so zu erklären. Sagen wir mal eine ausreichend gute durchströmung findet bei (Achtung! Beispiel!) ca. 3500 bis 4000 u/m statt.Die könntest z.b. konstant und dauerhaft je nach Getriebe in einem niedrigen gang bei 100 km/h erreichen. Wie groß ist die Chance das bei Vollgas und Höchstgeschwindigkeit über einen vernünftigen Zeitraum zu erreichen?
Das funktioniert nicht. Eine konstantfahrt bei 100km/h erfordert in etwa 25kw Leistung. Also ungefähr ein Fünftel bis zehntel von dem, was unsere Motoren können, je nach Motor. Bei hoher Drehzahl liegt quasi fast kein Moment an.
Du kannst die Physik nicht veräppeln. Niedriger Leistungsbedarf heißt, dein Motor muss wenig verbrennen. Treibst du künstlich die Drehzahl nach oben, wird der Druck reduziert und der volumenstrom bleibt einigermaßen konstant, da dein Motor das Lamdba konstant hält. Würdest du mehr verbrennen als für die konstantfahrt benötigt, würde dein Auto beschleunigen und wir würden nicht mehr über 100km/h konstant reden.
Und selbst, wenn es funktionieren würde: willst du wirklich als Alternative zur Reinigung nach 150.000km bis dahin ständig dein Automatikgetriebe übersteuern? Also alle 15sek (oder wie lange dieser manuelle Eingriff vorhält) wieder runterschalten?
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 27. Juli 2025 um 14:33:07 Uhr:
Treibst du künstlich die Drehzahl nach oben, wird der Druck reduziert und der volumenstrom bleibt einigermaßen konstant, da dein Motor das Lamdba konstant hält.
Es handelt sich nicht um einen Benziner, sondern um einen Diesel. Dieser hat meist keine Drosselklappe, also wird der Luftstrom nicht gedrosselt. Umso höher die Drehzahl, umso höher der Luftstrom. Zusätzlich kann man den Luftstrom noch erhöhen, indem man Leistung abfordert, weil dann der Turbo zusätzlich einen Überdruck erzeugt.
Gruß
Uwe
Zitat:@Uwe Mettmann schrieb am 27. Juli 2025 um 14:41:01 Uhr:
Es handelt sich nicht um einen Benziner, sondern um einen Diesel. Dieser hat meist keine Drosselklappe, also wird der Luftstrom nicht gedrosselt. Umso höher die Drehzahl, umso höher der Luftstrom. Zusätzlich kann man den Luftstrom noch erhöhen, indem man Leistung abfordert, weil dann der Turbo zusätzlich einen Überdruck erzeugt.GrußUwe
Das stimmt, allerdings würde ich vermuten, dass die turbos dann weniger verdichten und damit die Luftmenge konstant halten. Vielleicht würde tatsächlich Lambda hochgehen, keine Ahnung. Es wäre aber trotzdem eine sehr niedrige Last, und es war ja von hoher Last und hoher Drehzahl die Rede. Das geht bei 25KW Leistungsanforderung schlicht nicht.
Zitat:
@Gankuhr schrieb am 27. Juli 2025 um 14:53:08 Uhr:
Das stimmt, allerdings würde ich vermuten, dass die turbos dann weniger verdichten und damit die Luftmenge konstant halten.
Bei wenig Last verdichten sie so oder so kaum, daher, wird die Drehzahl erhöht, erhöht sich auch die Luftmenge. Dennoch sind Volllastfahrten bei höherer Drehzahl von Vorteil, denn durch die Druckerhöhung des Turbos wird die Luftmenge zusätzlich erhöht.
Gruß
Uwe
@jaro66 schrieb am 27. Juli 2025 um 09:58:32 Uhr:
Mein Gott, das war'n Spruch, Leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage.
Ich halte von dem Zeug nichts und habe das durch die Blume mit anklingen lassen.
Nichts anderes habe ich erwartet. Ein Spruch also und du hältst von dem Zeug nichts, es aber offensichtlich nie angewendet. Das ist persönliche Meinung, mehr nicht, ist aber keine Antwort auf die Frage des TE. Und wo hat er denn nach den Ventilen gefragt?
Darüber hinaus ist das, was du hier von dir gibt’s, ohne jegliche Substanz und somit im Hinblick auf die Frage des TE nach fundierten Erfahrungen in der Anwendung von Additiven völlig wertlos und sinnfrei, weil es lediglich persönliche Meinung ist, eben ohne jegliche praktische Erfahrung, nach der gefragt wurde!