Kurven-ABS, braucht man das?

In den News hier bei MT wird ja das Kurven-ABS als Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit gefeiert.

Nach meinem Verständnis benötigt man ein Kurven-ABS, wenn vorher ganz viel falsch gelaufen ist oder auf der Rennstrecke.

Ich hab auch Schwierigkeiten, mir eine Situation im öffentlichen Strassenverkehr vorzustellen, in der ich ein Kurven-ABS benötigen würde.

Dazu müsste ich in voller Schräglage eine Vollbremsung machen wollen. Außer auf dem Übungsplatz hatte ich bisher nie das verlangen dazu, da ich nur in Kurven in volle Schräglage gehe, die ich auch weit genug einsehen kann.

Wie seht Ihr das? Hättet Ihr schon mal eins gebraucht? Lullt das nicht im Gegenteil etwas ein, weil "kann nix passieren, zur Not hab ich ja Kurven-ABS".

Beste Antwort im Thema

Selbstverständlich braucht man kein Kurven-ABS in dem Sinne, dass es permanent zum Einsatz kommt. Es kann aber - genau wie das "normale" ABS - helfen, Unfälle zu vermeiden. Von daher halte ich es für sinnvoll, da es beim normalen Fahren auch überhaupt nicht einschränkt. Insofern kann ich die gesamte Fragestellung nicht nachziehen.

Ich brauche auch keinen Helm oder andere Schutzkleidung. Jedenfalls solange nicht, bis ich mich auf die Schnauze lege. Da ich persönlich das nicht zu 100% ausschließen kann, fahre ich mit Helm und Schutzkleidung.

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Leider gibt es, meines Wissens nach, keine Statistiken darüber, welche der jährlich etwa 600 Todesopfer
an Motorradfahrern auf Deutschlands Strassen ABS hatten oder nicht.

Wahrscheinlich steigt die Anzahl der ABSler,
da bin mir ziemlich sicher, da es einfach mehr davon gibt, während die Anzahl der Leute ohne ABS vermutlich sinkt.

Alles was wir haben, sind die Zahlen der Todesopfer, Jahr für Jahr.

Ob es ein starkes oder schwaches Unfalljahr wird, liegt meist am Frühlingswetter. Ist der Frühling warm und trocken, sterben mehr.
Die meisten Motorradunfälle mit Personenschaden entstehen auf Maschinen, die zwischen 6 und 8 jahre alt sind, mehr als 75 KW haben
und von Menschen zwischen 45 und 55 gefahren werden, wobei es auch einen starken Peak bei den 25_35_jährigen gibt.

Also schon im ABS-bereich.

Quelle: destatis.de

Es gibt ja Statistiken darüber, wieviele schwere Unfälle damit verhindert worden wären, ich meine es waren 21%.
Bremse ist kein Ersatz für die fehlende Kupplung beim DCT. Es gab schon etliche Umfaller deshalb, auch bei der VFR1200FD. Mein Händler hatte vor einiger Zeit einen zerbeulten Crosstourer da. Autoreisezug, Fahrer ans Gas gekommen und hatte mit der gebückten Haltung im Zug die Situation nicht mehr retten können. Kupplung ziehen hilft in solchen Fällen eben.
Ich hab jetzt 29000 km damit hinter mir. Das Getriebe ist toll, aber eine Eingriffsmöglichkeit bei der Kupplung zumindest im ersten Gang fehlt definitiv.

Bisher hätte bei mir das Kurven-ABS keinen Rutscher verhindert. Einmal bin ich in einer Kurve zu weit nach außen auf Rollsplit ausgerutscht (ohne Bremsen) und das andere mal in einer Kehre mit 15km/h mit einem abgefahrenen Reifen weggerutscht (trocken, auch nicht gebremst, kein Schmutz).

Ich finde, für mich persönlich, geht mit zuviel Elektronik der Reiz am Motorrad fahren flöten. ABS am Moped finde ich zum Beispiel sinnvoll. Allerdings müsste ich überlegen, ob ich Kurven-ABS bräuchte.

Motorrad fahren ist nicht wie Autofahren. Da bedarf es halt ein wenig mehr Gefühl und physikalisches Verständnis. Was natürlich nicht jedem gegeben ist. Dadurch werden meiner Meinung nach, für die breite Masse, diese ganzen Assistenzsysteme am Moped entwickelt. Dann "kann" ja jeder Moped fahren...

Ob das auch alle tun sollten, tue ich jetzt lieber nicht kund. Mir hat es gereicht, das dieses Jahr viele Mopedfahrer mit Navigationssystem die Straße versperrt haben (auch während der Fahrt), weil sie darauf rumtatschen mussten... 🙄

Zitat:

@Sonntagnachtsfahrer schrieb am 30. August 2015 um 20:37:01 Uhr:


Es gibt ja Statistiken darüber, wieviele schwere Unfälle damit verhindert worden wären, ich meine es waren 21%.
Bremse ist kein Ersatz für die fehlende Kupplung beim DCT. Es gab schon etliche Umfaller deshalb, auch bei der VFR1200FD. Mein Händler hatte vor einiger Zeit einen zerbeulten Crosstourer da. Autoreisezug, Fahrer ans Gas gekommen und hatte mit der gebückten Haltung im Zug die Situation nicht mehr retten können. Kupplung ziehen hilft in solchen Fällen eben.
Ich hab jetzt 29000 km damit hinter mir. Das Getriebe ist toll, aber eine Eingriffsmöglichkeit bei der Kupplung zumindest im ersten Gang fehlt definitiv.

Soilch eine Statistik des Subjonktivs scheint mir technisch gesehen unmöglich, da nicht einmal

Statistiken darüber existieren, wieviele der Todesmaschinen ABS hatten.

Würde mich interessieren. Solltest Du sie noch finden, stell sie mal rein, bitte.

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Zitat:

@Dave1989 schrieb am 30. August 2015 um 20:53:46 Uhr:


Ich finde, für mich persönlich, geht mit zuviel Elektronik der Reiz am Motorrad fahren flöten. ABS am Moped finde ich zum Beispiel sinnvoll. Allerdings müsste ich überlegen, ob ich Kurven-ABS bräuchte.

lol, ABS/Kurven-ABS merkt man doch erst dann wenn man es braucht. Wie da der Spass oder Reiz am Mopped fahren vergeht ist mir ein Rätsel... 😕🙄

Als das Rad/Fahrrad/Auto/Dampflok/Taschenuhr und und und... erfunden wurden, haben auch die meisten Menschen mit dem Kopf geschüttelt und gesagt, was dieses neumodische Zeugs soll....

Heute sind wir froh, dass wir's haben....

Zitat:

@Sonntagnachtsfahrer schrieb am 30. August 2015 um 20:37:01 Uhr:


Es gibt ja Statistiken darüber, wieviele schwere Unfälle damit verhindert worden wären, ich meine es waren 21%.
Bremse ist kein Ersatz für die fehlende Kupplung beim DCT. Es gab schon etliche Umfaller deshalb, auch bei der VFR1200FD. Mein Händler hatte vor einiger Zeit einen zerbeulten Crosstourer da. Autoreisezug, Fahrer ans Gas gekommen und hatte mit der gebückten Haltung im Zug die Situation nicht mehr retten können. Kupplung ziehen hilft in solchen Fällen eben.
Ich hab jetzt 29000 km damit hinter mir. Das Getriebe ist toll, aber eine Eingriffsmöglichkeit bei der Kupplung zumindest im ersten Gang fehlt definitiv.

Naja das nimmt ja schon amerikanische Züge an. Wer rangieren will, der muss halt den Leerlauf einlegen oder eben entsprechend vorsichtig zu Werke gehen.

Umfaller gibt es auch mit Kupplung zu hauf, eigene Unachtsamkeit auf die Technik schieben ist keine Lösung.

Natürlich bricht mir keiner ab, wenn man auch noch manuell kuppeln könnte. Brauchen würde ich so eine Funktion aber auch nicht. Und ich rangiere die X täglich zwischen Auto und Zaun in die Garage.

In der letzten Woche war ich mit dem Sammler und Tschänz in den Seealpen auf Schottertour. Diese haben wir mit über 20 Jahre alten Enduros ohne jeglichen technischen Schnickschnack erfolgreich und ohne Stürze absolviert. Es hat mit den alten Schätzchen einen Riesenspass gemacht und diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.

Dermassen davon angefixt, wird im Geiste schon von WASTL 2.0 geträumt.

Die Erfahrungen am Col d'Iseran bei einstelligen Temperaturen, Dauerregen, rutschiger Fahrbahn und Motoren, die in der Höhenluft anfingen herumzuzicken, lassen einen aber doch etwas über neue moderne Technik nachdenken. Diese Eindrücke schmälern nämlich den Fahrspass nicht unerheblich.

Dass es ohne moderne Technik geht wissen wir aus eigener Erfahrung. Auch die Sache, dass man unterwegs alles selber reparieren kann, konnten wir erfolgreich durchexerzieren.
Zumindest ich für meinen Teil werde aber nach was Neuen schauen, dass ABS, elektronische Einspritzung und ggf. Traktionskontrolle hat. Und warum kein Kurven-ABS? Schaden wird es nicht, solange ich nicht meine, ich könnte deswegen meine Grenzen nach oben verschieben. Natürlich muss das im Gelände deaktivierbar sein, aber auch das wird schon angeboten.

Ich habe den Anspruch, auf dem Motorrad zum Zielort zu kommen und keinen Anhänger zu verwenden. Dann muss das Moppped auch widrige Umstände meistern können, die sich nicht vermeiden lassen, wenn man mehrere Tage in den Bergen unterwegs ist. Und dann sind solche Helferlein sehr angenehm, auch wenn es ohne sie geht.

Ich fahre auch weiterhin ohne Angst ABS-freie Motorräder, aber mir ist rätselhaft, wie einige sich immer aus irgendeiner seltsamen Überzeugung heraus dieser Technik verweigern. Aber gut, ist ein freies Land und jeder darf glauben was er will.

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 30. August 2015 um 22:41:40 Uhr:


Ich fahre auch weiterhin ohne Angst ABS-freie Motorräder, aber mir ist rätselhaft, wie einige sich immer aus irgendeiner seltsamen Überzeugung heraus dieser Technik verweigern.

Ich weiß nicht. Ich fahre jetzt seit über vier Jahren mit ABS und hätte Sorge, wenn ich jetzt ein ABS-loses Bike fahren würde, dass ich mir neue, andere Reflexe antrainieren müsste. ich weiß noch, als ich meine erste BMW mit ABS hatte, wie sehr ich mich überwinden musste, um ohne Anlass das ABS zum Regeln zu bringen. Und ich war extrem erstaunt, wie viel die Bremse auch bei nasser Straße noch riss, ohne in den Regelbereich zu kommen. Inzwischen habe ich mir den Reflex, vorn nicht zu sehr reinzulangen, abtrainiert. Ich hätte Sorge, dass er mir mit einem ABS-losen Mopped fehlen würde.

Entscheident ist doch die Situation wo das Abs greift. Dazwischen kann man fahren wie mit jeden Motorrad doch auch.
Das Argument, dass der Spaß flöten geht, lässt doch mich fragen worin der Spaß liegt. Im wegrutschenden Vorderrad oder im Blockierenden (Vorder-) Rad in plötzlich unverhersenden (Schreck-) Situationen?

Absolute Sicherheit gibt es mit Abs auch nicht. Aber auf einer Skala von 0 bis 100% wobei die 100% absolute Sicherheit ist. Gibt das Abs ein paar Prozentpunkte Richtung 100%. Genauso wie Warnwesten, auffällige Farben, Sicherheitstraining, gepflegte und gewartete Maschinen usw....

Das die 100% nicht erreicht werden können ist klar. Aber das man auch nicht bei 0% rum dümpeln muss, sollte auch klar sein. Man muss auch bedenken. Egal wie gut man fährt. Bei den Statistiken ist an den meisten Unfällen ein Pkw dabei und min. Ein Depp der der nicht aufpasst. Und die Dummheit anderer oder die eigene, macht mich oder andere noch lange nicht unverwundbar.

Das eigene ABS kann auch andere Verkehrsteilnehmer vor einem selbst schützen

Zitat:

@sampleman schrieb am 30. August 2015 um 23:44:16 Uhr:



Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 30. August 2015 um 22:41:40 Uhr:


Ich fahre auch weiterhin ohne Angst ABS-freie Motorräder, aber mir ist rätselhaft, wie einige sich immer aus irgendeiner seltsamen Überzeugung heraus dieser Technik verweigern.
Ich weiß nicht. Ich fahre jetzt seit über vier Jahren mit ABS und hätte Sorge, wenn ich jetzt ein ABS-loses Bike fahren würde, dass ich mir neue, andere Reflexe antrainieren müsste. ich weiß noch, als ich meine erste BMW mit ABS hatte, wie sehr ich mich überwinden musste, um ohne Anlass das ABS zum Regeln zu bringen. Und ich war extrem erstaunt, wie viel die Bremse auch bei nasser Straße noch riss, ohne in den Regelbereich zu kommen. Inzwischen habe ich mir den Reflex, vorn nicht zu sehr reinzulangen, abtrainiert. Ich hätte Sorge, dass er mir mit einem ABS-losen Mopped fehlen würde.

Geht mir zumindest nicht so. Mein Unterbewusstsein kann schon noch unterscheiden ob ich auf der Abs NC sitze oder auf der Abs-losen ZR. Ich lege da schon jeweils ein anderes Bremsverhalten an den Tag.

Ich kann ja auch unterscheiden ob ich vorne links in eine Fahrradbremse greife oder die Kupplung eines Motorrads ziehe.

DCT mag bequem sein, ich empfinde es als "maisig's G'wicht" (Überflüssiges Gewicht). Das jeder der sowas nciht mag als generell technikfeindlich gilt ist ein ziemlich bescheuerter Trend aber muss wohl so sein. Bei der VFR sind das etwa 10 kg Mehrgewicht für mehr Bequemlichkeit. Wer eh schon einen 250 kg Brummer fährt dem mag das wurscht sein. Ich werde meine persönliche "Schallgrenze" auch weiterhin bei etwa 200 kg ziehen, da sind 10 kg hin oder her schon einiges.

ABS habens inzwischen auf deutlich unter 1 kg runter. Das ist Fortschritt. Die erste Generation die wohl in vielen alten BMW steckt verbrät dafür immerhin noch 4,5 kg.

Vielen mag Gewicht egal sein und so manch einer schwört das er die 290 kg seines Wunderbocks nicht merkt... Bis man ihn aus der leicht abschüssigen Parklücke schieben muss... Ich find den Unterschied von meinen 150 kg zu 200 kg (990 SM) bzw. dann auch noch zu über 250 kg (MT01) erheblich sobald die Kurven bissl stärker abwechseln und grad das schnelle hin und herlegen macht mir ziemlich spaß.

Zum eigentlichen Thema Kurven ABS: Ist halt die nächste Stufe. Ob mans braucht? Wird man sehen, eventuell kann es ja mal jemand bei einem Training auch ausprobieren wo der Vorteil liegt. Hauptsache ABS wird dadurch nicht groß schwerer. 😉

Blöd blos das man dadurch noch mehr Sensoren hat die kaputt gehen können. Bei der Lebensdauer von Motorrädern dürfte in Zukunft die Elektronik mit einer der größten Schwachpunkte werden. Motoren halten inzwischen ja sehr gut.

Zitat:

@Marodeur schrieb am 31. August 2015 um 08:35:28 Uhr:


DCT mag bequem sein, ich empfinde es als "maisig's G'wicht" (Überflüssiges Gewicht). Das jeder der sowas nciht mag als generell technikfeindlich gilt ist ein ziemlich bescheuerter Trend aber muss wohl so sein. Bei der VFR sind das etwa 10 kg Mehrgewicht für mehr Bequemlichkeit. Wer eh schon einen 250 kg Brummer fährt dem mag das wurscht sein. Ich werde meine persönliche "Schallgrenze" auch weiterhin bei etwa 200 kg ziehen, da sind 10 kg hin oder her schon einiges.

Das ist ja auch ein legitimes Argument. Wobei ich da auch immer gucken würde, wer da auf möglichst wenig Gewicht besteht. Dem schlanken 80 kg Sportler nehme ich das voll ab, dem tonnenförmigen 120 kg Fahrer eher nicht. 😁

Hat beides aber nicht unbedingt was mit technikfeindlich zu tun.

Wobei ich persönlich DCT nicht nur auf bequemlichkeit reduzieren würde. Per Knopfdruck die Gänge durch zu zappen, jeder Zeit, vor, in und hinter der Kurve und dabei immer nen sauberen Schaltvorgang zu haben, das macht schon richtig Laune und fühlt sich für mich mittlerweile sportlicher an als das ziehen von Hebeln. Hat halt was von Gran Tourismo oder Forza Motorsport. 😁

Ja. Man muss mal ausgiebig mit gefahren sein.
Im Anflug auf die Kehre lässig mit dem Daumen zwei Gänge runterschalten fürs Motorbremsmoment, raus aus der Kehre Hahn auf und es liegt immer ruck- und schlupffrei der passende Gang an (und sei es der Erste, je nach gewünschtem Vortrieb), das ist eine andere Art Motorrad zu fahren.

Mir hat es ausgesprochen gut gefallen und ich hab die Probefahrt der neuen Africa Twin mit DCT quasi schon gebucht.
05.12.15 ist offizielle Präsentation, falls es wen auch interessiert.

Wer heute noch gegen ABS aus Gewichtsgründen ist, dem empfehle ich vor der Fahrt ausgiebig auf Toilette zu gehen und lieber leichte Textilkombis anstelle von Leder zu tragen. Das könnte in Summe mehr bringen 🙄

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