Kurven-ABS, braucht man das?
In den News hier bei MT wird ja das Kurven-ABS als Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit gefeiert.
Nach meinem Verständnis benötigt man ein Kurven-ABS, wenn vorher ganz viel falsch gelaufen ist oder auf der Rennstrecke.
Ich hab auch Schwierigkeiten, mir eine Situation im öffentlichen Strassenverkehr vorzustellen, in der ich ein Kurven-ABS benötigen würde.
Dazu müsste ich in voller Schräglage eine Vollbremsung machen wollen. Außer auf dem Übungsplatz hatte ich bisher nie das verlangen dazu, da ich nur in Kurven in volle Schräglage gehe, die ich auch weit genug einsehen kann.
Wie seht Ihr das? Hättet Ihr schon mal eins gebraucht? Lullt das nicht im Gegenteil etwas ein, weil "kann nix passieren, zur Not hab ich ja Kurven-ABS".
Beste Antwort im Thema
Selbstverständlich braucht man kein Kurven-ABS in dem Sinne, dass es permanent zum Einsatz kommt. Es kann aber - genau wie das "normale" ABS - helfen, Unfälle zu vermeiden. Von daher halte ich es für sinnvoll, da es beim normalen Fahren auch überhaupt nicht einschränkt. Insofern kann ich die gesamte Fragestellung nicht nachziehen.
Ich brauche auch keinen Helm oder andere Schutzkleidung. Jedenfalls solange nicht, bis ich mich auf die Schnauze lege. Da ich persönlich das nicht zu 100% ausschließen kann, fahre ich mit Helm und Schutzkleidung.
199 Antworten
Zitat:
@Sencer [url=http://www.motor-talk.de/.../...-abs-braucht-man-das-t5411000.html?...]Bei Airbags gibts doch auch keine Leute die partout dagegen sind.
Also ich sitze nicht so gern direkt vor einer Sprengladung, v.a. in einem Altfahrzeug (1999). Gäbe es 1:1 ein Lenkrad ohne den Fahrerairbag drin, würde ich das evtl. austauschen.
Dass das Kurven-ABS die Bremse aufmacht, um das Aufstellmoment zu reduzieren, finde ich ja nicht so gut. Da würde ich ja dann lieber dagegenhalten als schwächer bremsen..
Zitat:
@Sonntagnachtsfahrer schrieb am 22. August 2015 um 12:04:53 Uhr:
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxDass das Kurven-ABS die Bremse aufmacht, um das Aufstellmoment zu reduzieren, finde ich ja nicht so gut. Da würde ich ja dann lieber dagegenhalten als schwächer bremsen..
macht es definitiv NICHT 😉
Zitat:
@ypse125 schrieb am 21. August 2015 um 13:45:34 Uhr:
"Bei voll gezogener Bremse stellt sich die Test-KTM kaum auf, da das MSC über den Gyro-Sensor erkennt, wie schnell sich das Bike aufstellen will. Daraufhin wird der Bremsdruck und damit die Aufstellneigung reduziert."
http://m.motorradonline.de/.../520154
Laut obiger Aussage schon. Was soll das System sonst eigentlich machen? Bremsen in Schräglage geht auch mit herkömmlichem ABS.
Zitat:
@Sonntagnachtsfahrer schrieb am 22. August 2015 um 12:04:53 Uhr:
Zitat:
@Sencer [url=http://www.motor-talk.de/.../...-abs-braucht-man-das-t5411000.html?...]Bei Airbags gibts doch auch keine Leute die partout dagegen sind.
Also ich sitze nicht so gern direkt vor einer Sprengladung, v.a. in einem Altfahrzeug (1999). Gäbe es 1:1 ein Lenkrad ohne den Fahrerairbag drin, würde ich das evtl. austauschen.Dass das Kurven-ABS die Bremse aufmacht, um das Aufstellmoment zu reduzieren, finde ich ja nicht so gut. Da würde ich ja dann lieber dagegenhalten als schwächer bremsen..
Naja, das ist aber doch der Sinn eines ABS - nicht nur des KURVEN-ABS: Die Bremse pulsierend zu öffnen, um das Rad für Sekunden-Bruchteile wieder rollen zu lassen. Allein DAS IST ja der Sicherheitsgewinn, weil dadurch das Fahrzeug steuerbar/beherrschbar bleibt.
Die weit verbreitete Auffassung, dass der Bremsweg durch ein ABS kürzer würde, ist dagegen ein Irrtum. Nein, der Anhalteweg wird durch ABS länger.
Genauso beim Kurven-ABS. Das Aufstellmoment ist beim plötzlichen, abrupten Bremsen mit Radblockierung besonders groß. Und genau DAS wird abgemildert, aber nicht zu 100% unterbunden. Denn wie man ja in dem Film sieht, richtet sich die Maschine zum Schluss, also gegen 0 kmh sehr wohl auf.
So jedenfalls wäre mein Verständnis der Sache.
Ähnliche Themen
Zitat:
@GDIddle schrieb am 22. August 2015 um 15:40:25 Uhr:
Die weit verbreitete Auffassung, dass der Bremsweg durch ein ABS kürzer würde, ist dagegen ein Irrtum. Nein, der Anhalteweg wird durch ABS länger.
Wow, die Erkenntnis ist ja noch aus den 90ern. Schonmal ein Fahrzeug aus den letzten 2-3 Jahren gefahren mit aktuellem ABS? Da werden die Bremswege nicht länger. Die Regelintervalle sind mittlerweile so klein und feinfühlig, dass man kaum noch was merkt vom ABS. Das ist nicht RATTARATTAKLÄNGKLÄNG wie damals. Sogar bei der Speed Triple (MJ 2015) die technologisch ja fast schon den Anschluss zu den Supernakeds verpasst hat (da außer ABS und ECU quasi keine Elektronik) ist das so. Die Systeme schaffen es recht gut in genau dem Bereich zu bleiben wo man die maximale Verzögerungsleistung hat.
Wieder mal ne ABS Diskussion. 🙄🙄
Wer braucht ABS?
UND BREMSEN MACHT DIE FELGE DRECKIG.
Zitat:
@Sencer schrieb am 22. August 2015 um 15:53:14 Uhr:
Wow, die Erkenntnis ist ja noch aus den 90ern. Schonmal ein Fahrzeug aus den letzten 2-3 Jahren gefahren mit aktuellem ABS?Zitat:
@GDIddle schrieb am 22. August 2015 um 15:40:25 Uhr:
Die weit verbreitete Auffassung, dass der Bremsweg durch ein ABS kürzer würde, ist dagegen ein Irrtum. Nein, der Anhalteweg wird durch ABS länger.Tja, blöd, nicht wahr?😎 Ich hab eins! (BJ. 2014)
Da werden die Bremswege nicht länger.
Ist das so??
Die Regelintervalle sind mittlerweile so klein und feinfühlig, dass man kaum noch was merkt vom ABS. Das ist nicht RATTARATTAKLÄNGKLÄNG wie damals. Sogar bei der Speed Triple (MJ 2015) die technologisch ja fast schon den Anschluss zu den Supernakeds verpasst hat (da außer ABS und ECU quasi keine Elektronik) ist das so. Die Systeme schaffen es recht gut in genau dem Bereich zu bleiben wo man die maximale Verzögerungsleistung hat.
😁 Ich wage mal die Behauptung das über 90% der Motorradfahrer mit ABS einen kürzeren Bremsweg hinbekommen als Ohne. Denn selbst wenn das ABS den Bremsweg verlängern sollte muss der Fahrer erst mal in der Lage sein optimal zu verzögern und DAS können wohl die wenigsten, in Kurven eh nicht.
Ich wage auch die Behauptung das die aktuellen Bremswege der Autos ohne ABS gar nicht realisierbar wären da kein Fahrer vier Räder konstant im optimalen Schlupfbereich halten kann. Bei Motorrädern dürfte es ähnlich sein, auch weil da der Grat zwischen Bremsweg verschenkt und Vorderrad rutscht weg verdammt Schmal ausfällt.
Bei Autos konnte man mit ABS die Bremsanlage deutlich Leistungsfähiger machen, denn ein Überbremsen korrigiert das ABS was die Bremswege reduzierte, dürfte bei Motorrädern nicht viel anders sein, leichte Eingriffe des ABS müssen nicht spürbar sein sondern eher wie eine Art Bremskraftbegrenzung wirken.
Ja, ok, das ist ja einzusehen. Aber das ist jetzt eine völlig andere Begründungsebene. Die berühmte Diskussion zwischen Theorie und Praxis.
Im PKW-Bereich sind die Bremswege mit ABS bei modernen Fahrzeugen auf festen Untergründen kürzer als ohne ABS.
Zitat:
@GDIddle schrieb am 22. August 2015 um 20:32:48 Uhr:
Ja, ok, das ist ja einzusehen. Aber das ist jetzt eine völlig andere Begründungsebene. Die berühmte Diskussion zwischen Theorie und Praxis.
Zitat:
@GDIddle schrieb am 22. August 2015 um 20:32:48 Uhr:
Ja, ok, das ist ja einzusehen. Aber das ist jetzt eine völlig andere Begründungsebene. Die berühmte Diskussion zwischen Theorie und Praxis.
Geh mal zu einem Fahrsicherheitstraining. Mit etwas Glück sind einige ohne Abs dabei.
Ich konnte es live mit erleben. Das die ohne Abs deutlich längeren Bremsweg brauchten.
Aber auch die Differenz klein wird wenn die ohne Abs "richtig" bremsen. Das konnten aber die Leute zu Beginn der Übung nicht.
Zumal lernen heißt auch immer wieder anwenden um es abrufen zu können, wenn es benötigt wird.
Hier lernen die meisten es in dem Kurs aber draußen wirds kaum mehr angewendet.
Bei Abs einfach zupacken.
Zitat:
Geh mal zu einem Fahrsicherheitstraining.
Hab ich gerade erst hinter mir....😎
Zitat:
Geh mal zu einem Fahrsicherheitstraining. Mit etwas Glück sind einige ohne Abs dabei.
Ich konnte es live mit erleben. Das die ohne Abs deutlich längeren Bremsweg brauchten.
Aber auch die Differenz klein wird wenn die ohne Abs "richtig" bremsen. Das konnten aber die Leute zu Beginn der Übung nicht.
...
Bei Abs einfach zupacken.
Naja, eben! Wer sich nicht traut, ohne ABS
richtigzu bremsen (eben WEIL er kein ABS hat😠), bei dem sind logischerweise die Bremswege länger. Wer ABS hat, der traut sich viel eher,
richtigzuzuziehen.
Zitat:
Hier lernen die meisten es in dem Kurs aber draußen wirds kaum mehr angewendet.
Zum Glück...
Zielbremsungen an die Haltelinie gehen oft in die Hose.
Ich oute mich einfach mal. Ich habe seit einem Jahr den Führerschein (bin 20 Jahre alt) und bis zu meinem ersten Fahrsicherheitstraining (bei ca 7000km) hab ich im Schnitt alle 1000km die Situation gehabt das ich dachte ich wäre zu schnell in die kurve gefahren und hab gebremst. Gott sei Dank hab ich immer saumäßiges Glück gehabt und es war nie Gegenverkehr da und genug Puffer aber gerade für Anfänger wie ich es bin macht so ein System Sinn.
Außerdem muss man bedenken, dass ABS ja vor allem für die "Schreckmomente" ist und wieso sollten die nicht auch in der Kurve auftreten können?